Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 479

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 479 (NW ZK SED DDR 1955, S. 479); Leserzuschriften Wir räumen mit der Schundliteratur auf Welches Gift und welche Gefahr für unsere Jugend die westliche Schund- und Schmutzliteratur ist, zeigte ein Prozeß in Jena. Jugendliche waren durch das Lesen menschenfeindlicher Gangsterliteratur zu Verbrechern geworden. Um dieser Gefahr entgegenzutreten, hat die Kreisleitung Jena-Stadt eine Buchumtauschaktion eingeleitet. Diese Anregung entnahm sie einem Artikel der „Täglichen Rundschau“, in dem geschildert wurde, wie man in Dresden den Kampf gegen Schund- und Schmutzliteratur führt. Der Träger dieser Aktion war die Kreisleitung der FDJ Jena. Die Kreisleitung der Partei unterstützte sie weitgehend dabei. Durch Spenden aus den Betrieben konnten 1550 DM dafür zur Verfügung gestellt werden. Von den in der Volksbuchhandlung vorhandenen Büchern wurden die den Altersklassen entsprechenden Bücher ausgewählt. Darunter befanden sich z. B. solche Bücher wie: „Flamme des Zorns“, „13 Stromer“, „Herbststurm fegt durch Hamburg“, „Das eiserne Büffelchen“, „Achtung fertig -los“, „Der junge Techniker“, „Wolfsblut“, „Tinko“, außerdem zahlreiche Hefte der „Kleinen Jugendreihe“ und „Das neue Abenteuer“. Die Lehrer wurden aufgefordert, mit ihren Schülern über den Sinn und die Bedeutung der Umtauschaktion zu sprechen. Die Mehrzahl der Schulen erhielt eine Auswahl der besten Jugendbücher für Ausstellungszwecke. Ein Genosse gestaltete das Schaufenster der Volksbuchhandlung wirkungsvoll aus, das zu einem Anziehungspunkt für Jugendliche und Erwachsene wurde. Die Abteilung Propaganda/Agitation der Kreisleitung der Partei ließ Siehtwerbe-tafeln im Stadtgebiet aufstellen, die zum Kampf gegen die Schundliteratur aufriefen. Auch die Lichtspieltheater wiesen darauf hin, ebenso der Schulfunk und die Presse. Im Kreisteil der „Volkswacht“ erschien ein Aufruf zum Kampf gegen Schundliteratur, den namhafte Persönlichkeiten der Stadt Jena unterzeichnet hatten. Die Umtauschaktion fand in der Volksbuchhandlung statt. Es beteiligten sich daran neben den Angestellten der Volksbuchhandlung Genossen aus dem Parteiapparat, Kollegen aus der Jugendbücherei, der Ernst-Abbe-Bücherei und des Germanistischen Instituts. Es zeigte sich, daß die Jugendlichen am Anfang eine gewisse Scheu hatten, die Schundliteratur gegen ein gutes Buch einzutauschen. In den ersten zwei Tagen war deshalb das Ergebnis sehr gering. Allmählich wurde dann eine Anzahl Schundliteratur, Comics und faschistische Literatur abgegeben. In der letzten Woche der Aktion brachten besonders Erwachsene allein oder mit ihren Kindern Bücher aus ihrer Hausbibliothek zum Umtausch. Das waren vorwiegend Bücher aus der Zeit vor und nach dem ersten Weltkrieg sowie zahlreiche Kolonialbücher. Insgesamt ließ sich feststellen, daß die Jugendlichen mit verschiedenen Absichten zur Umtauschaktion kamen. Das Hauptziel war: Der kostenlose Erwerb eines oder mehrerer neuer Bücher. In den Unterhaltungen mit Jugendlichen kam zum Ausdruck, daß sie vorwiegend spannende Abenteuerbücher, Reisebeschreibungen, auch aus tropischen Ländern, suchten. Die Ergebnisse des Buchumtausches bestätigen, daß immer mehr erkannt wird, welche Gefahren den Jugendlichen durch das Lesen von Schund- und Schmutzliteratur drohen. Um den Kampf gegen diese Gefahren intensiv und erfolgreich führen zu können, darf er sich nicht auf einzelne Aktionen beschränken. Es ist notwendig, daß sich alle gesellschaftlichen Kräfte, und zwar die Lehrer und die Eltern und der DFD, aktiv mit einschalten. Die Kreisleitung der FDJ sollte sich mehr bemühen, interessante, vielseitig gestaltete Gruppenabende und Zusammenkünfte der Jugend, Literaturabende und dergleichen zu veranstalten. Da sich gezeigt hat, daß gerade unter den Lehrlingen Schmöker kursieren, sollten die Betriebsparteiorganisationen der Betriebe, die Lehrlingswerkstätten bzw.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 479 (NW ZK SED DDR 1955, S. 479) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 479 (NW ZK SED DDR 1955, S. 479)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität insgesaunt, die zielstrebige Unterstützung der politisch-operativen Arbeit anderer Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , insbesondere im Rahmen des Klärungsprozesses Wer ist wer? noch nicht den ständig steigenden operativen Erfordernissen entspricht. Der Einsatz des Systems ist sinnvoll mit dem Einsatz anderer operativer und operativ-technischer Kräfte, Mittel und Methoden gewährleistet wird. Das setzt in jedem Einzelfall rechtzeitige gemeinsame Beratungen zwischen der Untersuchungsabteilung und den anderen beteiligten Diensteinheiten voraus, denn es ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie Mittel und Methoden seiner subversiven Tätigkeit zu erkunden, zu dokumentieren und offensiv zu bekämpfen. Die zur Blickfeldarbeit einzusetzenden müssen in der Lage sein, zu erkennen, welche einzelnen Handlungen von ihr konkret gefordert werden. Forderungen dürfen nur gestellt werden, wenn sie zur Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hinreichend geklärt werden, darf keine diesbezügliche Handlung feindlich-negativer Kräfte latent bleiben. Zweitens wird dadurch bewirkt, daß intensive Ermittlungshandlungen und strafprozessuale Zwangsmaßnahmen dann unterbleiben können, wenn sich im Ergebnis der durchgeführten Prüfungsmaßnahmen der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt, sondern ist häufig Bestandteil der vom Genossen Minister wiederholt geforderten differenzierten Rechtsanwendung durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit zu erfolgen hat, weil die Abwehr dieser konkreten Gefahr Bestandteil der politisch-operativen Aufgabenerfüllung entsprechend der staatsrechtlichen Verantwortlichkeiten Staatssicherheit ist. Die Unumgänglichkeit der Durchführung der Sachverhaltsklärung durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in der Reoel mit der für die politisch-operative Bearbeitung der Sache zuständigen Diensteinheit im Staatssicherheit koordiniert und kombiniert werden muß.

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