Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 460

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 460 (NW ZK SED DDR 1955, S. 460); 460 Aus der Praxis der Parteiarbeit also, der Genosse T e s c h duldete auch keine Kritik an seiner Person und an seiner Arbeit. Für persönliche Wünsche der Belegschaft hatte er nie Zeit, und somit wurde die Kluft zwischen ihm und den Arbeitern immer größer. Er sah nur die Produktion und nicht die Menschen, mit deren Arbeit er die Aufgaben des Betriebes zu lösen hatte. Kein Genosse der Parteileitung wagte es, den Genossen T e s c h auf seine gefährliche Entwicklung durch eine helfende Kritik hinzuweisen. Es war nicht seine Schuld allein, daß er zum Betriebspascha wurde, sondern es war Schuld der gesamten Betriebsparteiorganisation. Nicht nur die Kritik als Mittel der ständigen Erziehung und Kontrolle der Parteimitglieder wurde durch die Parteileitung unterschätzt, auch die. gesamte Parteiarbeit war nicht in Ordnung und mußte dahin führen, daß die Parteileitung im Schatten des Werkleiters stand. Die schöpferische Rolle der Arbeiterklasse in ihrem eigenen Betrieb erkannten die Genossen nicht. Lange Zeit arbeitete der Genosse Paul Simon nach dem Grundsatz, nur beste Qualität zu liefern, ohne daß seine Leistung durch die Genossen besonders beachtet wurde. Auch nachdem er Held der Arbeit und damit zum Initiator einer Bewegung wurde, verstand es die Parteileitung nicht, seine Methode zur Grundlage eines Wettbewerbes von Mann zu Mann, von Brigade zu Brigade im eigenen Betrieb zu machen. Die Organisierung der Wettbewerbe lag ausschließlich in den Händen einiger Wirtschaftsfunktionäre. Um aber diesen Wettbewerben Massencharakter zu verleihen und sie zu sozialistischen Wettbewerben zu gestalten, war die Führung und Aufklärung durch die Partei notwendig und die fehlte. Die Parteileitung machte auch nicht die geringste Anstrengung, die Kritik der Arbeiter an Mängeln in der Produktion ernst zu nehmen und für Abänderung zu sorgen. Alles in allem, die Genossen im VEB Tuchfabrik Werdau verzichteten auf den ständigen parteimäßigen Einfluß unter der Belegschaft und damit auch auf die Produktion. Das Fehlen der Kontrolle durch die Partei bewirkte, daß sich Genosse T e s c h zu dem Typ eines Werkleiters entwickelte, der in unseren volkseigenen Betrieben, da wo die Partei und die Werktätigen wachsam sind, nicht mehr existiert. Er allein hielt sich für den einzigen fähigen Menschen im Betrieb. Angefangen von der Planung über die Lenkung des gesamten Produktionsablaufes bis zur Verteilung der werkseigenen Wohnungen gab es nichts, was der Genosse Werkleiter nicht selbst entschied. Machte ein anderer Fehler in seiner Arbeit, so wurde das nicht im Kollektiv der Partei oder der Werkleitung behandelt, sondern der Schuldige wurde in einer persönlichen Aussprache mit dem Genossen Werkleiter zusammengedonnert. Auch hier hätte eine rechtzeitige Kritik der Genossen der Parteileitung dem Werkleiter T e s c h geholfen, zu erkennen, daß das Prinzip der persönlichen Verantwortung in unseren volkseigenen Betrieben die kollektive Beratung zur Voraussetzung hat, um richtige Entscheidungen treffen zu können. Aber warum kritisierten die Genossen nicht? Weil dem Genossen Tesch Kritik und Selbstkritik unangenehm waren. Eine Ausnahme ließ Genosse Tesch zu, der damalige Parteisekretär Genosse K a h n t durfte kritisieren. Das hielt ihn aber keinesfalls davon ab, weiter zu diktieren, die täglichen Leistungen der Belegschaft zu mißachten und die Kritik zu unterdrücken. Alles das ließen die Genossen zu, sie sahen nicht, daß diese Erscheinungen zu einer gespannten Lage im Betrieb führten, daß die Unzufriedenheit unter den Werktätigen wuchs und daß im Ergebnis die Nichterfüllung der einzelnen Quartale des Betriebsplanes 1954;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 460 (NW ZK SED DDR 1955, S. 460) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 460 (NW ZK SED DDR 1955, S. 460)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Auf der Grundlage der umfassenden politischen, politisch-operativen und straf rechtlichen Einschätzung ist die mit der strafprozessualen Verdachtshinweisprüfung anzustrebende politischoperative Zielstellung, die den wirkungsvollsten Beitrag zur Erfüllung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit , wie das prinzipiell bereits im Abschnitt der Arbeit dargestellt wurde. Zu : Der Schutz der inoffiziellen Mitarbeiter und die Gewährleistung der Geheimhaltung der operativen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere die Herausarbeitung und Beweisführung des dringenden Verdachts, wird wesentlich mit davon beeinflußt, wie es gelingt, die Möglichkeiten und Potenzen zur vorgangsbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet und ist auch in allen anderen Bezirksverwaltungen Verwaltungen konsequent durchzusetzen. In diesem Zusammenhang einige weitere Bemerkungen zur Arbeit im und nach dem Operationsgebiet, vorbeugendes Zusammenwirken mit den staatlichen Organen und gesellschaftlichen Einrichtungen zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie zur vorbeugenden Beseitigung begünstigender Bedingungen und Schadens verursachender Handlungen. Die Lösung der Aufgaben Staatssicherheit verlangt den zielgerichteten Einsatz der dem Staatssicherheit zur Verfügung stehenden spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die vom politischen System und der kapitalistischen Produktionsund Lebensweise ausgehenden spontan-anarchischen Wirkungen. Im Zusammenhang mit der Beantwortung der Frage nach den sozialen Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit auf sozialen Ebene der Vorbeugung feindlich-nega und Handlungen der allgemein tiver Cinsteilun-. Das Staatssicherheit trägt auf beiden Hauptebenen der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen eine große Verantwortung. Es hat dabei in allgemein sozialer und speziell kriminologischer Hinsicht einen spezifischen Beitrag zur Aufdeckung.

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