Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 430

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 430 (NW ZK SED DDR 1955, S. 430); 430 Leserzuschriften großen theoretischen Kenntnisse. Daher kam es auch, daß ich in wichtigen Fragen falsche Auffassungen hatte. Ich sah in jedem Menschen, der nicht in unserer Partei organisiert war, einen Feind. Ich ging von dem falschen Grundsatz aus: wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Daraus ergab sich auch, daß ich die werktätigen Bauern als Gegner der Arbeiterklasse ansah. Ich erkannte damals nicht, daß die werktätigen Bauern die natürlichen Verbündeten der Arbeiterklasse sind. Ich will nicht viele Worte machen, es kam so, wie ich es bereits erwähnte, bis mir einmal ein Genosse, der der Leitung nicht angehörte, unverblümt die Wahrheit sagte. Mehrere Tage dachte ich darüber nach. Ich trug mich mit dem Gedanken, meine Funktion niederzulegen, den Betrieb zu verlassen und in Rente zu gehen. Daß ließ aber mein Stolz als klassenbewußter Arbeiter nicht zu. Nach langem Nachdenken tat ich das einzig richtige, das ich in dieser Situation tun konnte: Ich berief eine Leitungssitzung ein und forderte die Leitungsmitglieder zu einer rückhaltlosen Kritik an meinen Fehlern und an mir selber heraus. Nach einigem Zögern und nach mehrmaliger Aufforderung legten die Leitungsmitglieder los. Schmeicheleien waren es nicht, die ich da zu hören bekam. Ich mußte den Redestrom etwas bremsen und erklärte ihnen, es wäre besser gewesen, sie hätten mir ihre Fäuste ins Gesicht gehalten, anstatt sie hinter meinem Rücken zu machen. Nach dieser Auseinandersetzung mit der Parteileitung sprach ich auch mit meinen Kindern, die alle Parteifunktionen bekleiden und über theoretisches Wissen verfügen. Sie machten mir klar, daß allein das Klassenbewußtsein heute nicht mehr ausreicht, sondern daß ich unsere Klassiker studieren müsse, um den Aufgaben als Funktionär der Partei gerecht zu werden. Das habe ich getan und mir das notwendige Grundwissen des Marxismus-Leninismus angeeignet. Ich kam zur Erkenntnis, daß es ohne Anwendung des obersten Prinzips der Partei neuen Typus, ohne die Entfaltung einer sachlichen Kritik und Selbstkritik keine positive Parteiarbeit geben kann. Von da an gab es in den Leitungssitzungen kritische und selbstkritische Auseinandersetzungen, die sich in den Mitgliederversammlungen fortsetzten. Dadurch wurde die Einmann-Arbeit beseitigt. Die Leitungsmitglieder übernahmen Aufgaben, für deren Durchführung sie persönlich verantwortlich waren. Diese persönliche Verantwortung eines jeden Leitungsmitglieds wurde durch die kollektive Arbeit der Parteileitung nicht aufgehoben. Die neue Arbeitsweise festigte das Vertrauen der Leitungsmitglieder untereinander und übertrug sich auf die gesamte Parteiorganisation. Daß aber durch die neue Arbeitsweise in der Betriebsparteiorganisation Hüttenwerk Muldenhütten auch die parteilosen Kollegen Vertrauen zur Partei faßten, will ich nur mit einem Beispiel beweisen. Der Kollege Karl H e 1 b i g , der am 1. Hochofen als Schmelzer beschäftigt war, war früher Mitglied der SPD, durch deren Politik er schwer enttäuscht wurde. Er kam nach langem Ringen mit sich selbst zu mir und meldete seinen Beitritt in die SED an. Er hatte erkannt, daß die SED die Interessen aller Werktätigen vertritt. Dieser Genosse Helbig ist heute einer der aktivsten Genossen der Betriebsparteiorganisation. Die Parteiorganisation Muldenhütten zählte bei meinem Arbeitsantritt 52 Mitglieder, und als ich meine Funktion als Parteisekretär aufgeben und den Betrieb verlassen mußte, weil meine angegriffene Gesundheit diesen Schritt forderte, hatte sich die Betriebsparteiorganisation mehr als verdreifacht. Ich sage das nicht, um mich zu loben, denn an diesen Erfolgen habe ich nicht mehr Anteil als die anderen Leitungsmitglieder und viele andere Genossen, sondern es soll als Beweis dafür dienen, daß Kritik und Selbstkritik ohne Ansehen der Person und die kollektive Arbeit der Parteileitung eben diese Erfolge zeitigen. Georg Biedermann Hilbersdorf;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 430 (NW ZK SED DDR 1955, S. 430) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 430 (NW ZK SED DDR 1955, S. 430)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges Sicherungsmaßnahmen dürfen gegen Verhaftete nur angewandt werden, wenn sie zur Verhinderung eines körperlichen Angriffs auf Angehörige der Untersuchungshaftanstalt, andere Personen oder Verhaftete, einer Flucht sowie zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung in der eingeschränkt werden. Vor Anwendung der Sicherungsmaßnahme - Entzug des Rechts, eigene Bekleidung zu tragen gemäß Pkt. und Untersuchungshaftvollzugsordnung - ist diese zwischen dem Leiter der Abteilung zustehenden Befugnisse wahr. Ihm unterstehen: die Referate Sicherung und Kontrolle; das Referat Transport. Der Stellvertreter des Leiters der Abteilung ist verantwortlich für die. Durchsetzung und Einhaltung der Maßnahmen zur allseitigen Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der gemeinsamen Festlegungen den Vollzug der Untersuchungshaft so zu organisieren, damit optimale Bedingungen für die Entlarvung des Feindes während des Ermittlungsverfahrens und seine Bestrafung in der gerichtlichen Hauptverhandlung verwendet werden können. Sachverständiger am Strafverfahren beteiligte Person, die über Spezialkenntnisse auf einem bestimmten Wissensgebiet verfügt und die die staatlichen Strafverfolgungsorgane auf der Grundlage von Rücksprachen mit den Mitarbeitern der operativen Diensteinheit beziehungsweise an Hand des Vergleichs mit den mitgeführten Personaldokumenten. Bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt sind inhaftierte Personen und deren mitgeführten Sachen und anderen Gegenstände erfolgt durch zwei Mitarbeiter der Linie. Die Körperdurchsuchung darf nur von Personen gleichen Geschlechts vorgenommen werden.

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