Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 365

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 365 (NW ZK SED DDR 1955, S. 365); Leserzuschriften 365 Der Betriebsfunk kämpft gegen Arbeitsbummelei Das Berliner Nahrungsmittelwerk VEB „Aktivist“ hat im vergangenen Jahr den Plan in allen seinen Teilen erfüllt. Einen wesentlichen Anteil daran hatte die ständige und systematische Agitationsarbeit. Auch der Betriebsfunk war daran beteiligt. Er arbeitete operativ und ging den Mißständen in der Arbeit tüchtig zuleibe. Eine solche Arbeitsweise ist natürlich nur möglich, wenn die Parteiorganisation sich aktiv einschaltet. Nach den Berichten verschiedener Funkredakteure soll das nicht in allen Betrieben der Fall sein. Im VEB „Aktivist“ jedenfalls haben die Genossen der Parteiorganisation erkannt, welche Möglichkeiten die Arbeit mit dem Betriebsfunk bietet und nutzen sie. Die Parteileitung gibt dem Funkredakteur Anleitung für die Arbeit mit dem Funkaktiv und kontrolliert die Sendungen. Das Parteileitungsmitglied, Genosse Grimm, arbeitet ständig im Funkaktiv mit. Das 21. Plenum des Zentralkomitees stellte die Aufgabe, eine breite Massenbewegung für die Rentabilität der Betriebe und für ein strenges Sparsamkeitsregime zu entfalten. Hierbei muß natürlich auch der Betriebsfunk mithelfen. Sei es, daß wir in den täglichen morgendlichen Sendungen für den Agitator auf die Steigerung der Arbeitsproduktivität und die Verbesserung der Qualität hinweisen oder in den Kommentaren auf besonders gute oder schlechte Produktionsleistungen eingehen. Aber das genügt bei weitem nicht. Wir mußten noch andere Formen der Funkarbeit für diese wichtigen Aufgaben entwickeln. Bereits vor eineinhalb Jahren hatte der Betriebsfunk im VEB „Aktivist“ die Methode angewandt, die Bummelanten am Eingang des Betriebes mit dem Mikrofon zu empfangen, um ihnen zu sagen, welchen Schaden sie dem Betrieb zufügen. Als die Zahl der Zuspätkommenden an einem Tage 20 Kolleginnen betrug, griffen wir wieder zu dieser Möglichkeit und rechneten den Kollegen aus, welchen Schaden sie ihrem Betrieb durch „nur-3-Minuten-zu-spät-kommen“ zufügen. Das Wichtigste bei dieser ganzen Aktion ist die Tatsache, daß sich alle Kollegen des Betriebes daran beteiligten. Wir hatten eine direkte Übertragung, und so war der Empfang der „Zu-spätkommer“ in allen Abteilungen mitzuhören. Indem die Kollegen die Bummelanten durch die angekündigten Aufmerksamkeiten empfingen, leisteten sie eine hervorragende Erziehungsarbeit. Morgens sind die Kollegen in der Regel jetzt pünktlich. Um die volle Ausnutzung der Arbeitszeit zu erreichen, wollen wir uns jetzt auch um die Kollegen kümmern, die schon eine Viertelstunde vor Arbeitsschluß beginnen, sich die Hände zu waschen. Auf diese Art und Weise verbummeln sie wertvolle Zeit und schädigen die Volkswirtschaft erheblich. Der hohe Krankenstand in den Monaten Oktober und November war ein ernstes Zeichen für schlechte Arbeitsauffassung mancher Kollegen. Und die Tatsache, daß mehrere der fehlenden Kollegen die sogenannten Krankenlager dazu benutzten, um Besorgungen zu machen, oder gar, um zu verreisen, wie es bei einer Arbeiterin in der Teigwarenabteilung der Fall war, mußten unbedingt vom Betriebsfunk aufgegriffen werden. Als wir dieses drastische Beispiel schilderten und den Kollegen sagten, wie sehr sie durch diese Frechheiten persönlich geschädigt wurden, schlug die Diskussion hohe Wellen. Einerseits hatte dies zur Folge, daß man sich mehr um seine Mitarbeiter kümmerte, und auf der anderen Seite forderten die Kollegen auch eine noch gewissenhaftere Untersuchung durch die Ärzte. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, daß der Krankenstand vor der Weihnachtszeit merklich abnahm, was natürlich mit der Prämienzahlung zusammenhing. Dies ist wohl ein sicherer Beweis, wie es mit manchen „Kranken“ aussieht. Um den wirklich erkrankten Kollegen alle Möglichkeiten der Pflege und Gesundung zukommen zu lassen, müssen diese Zusatzurlauber verschwinden. Bei dieser Aufgabe müssen die Agitatoren besonders eng mit dem Betriebsfunk Zusammenarbeiten. Eine beliebte Sendung ist in unserem Betrieb „Der dickste Hund der Woche“ geworden, der immer dann bellt, wenn Mißstände auf treten. Diese satirische Sen-;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 365 (NW ZK SED DDR 1955, S. 365) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 365 (NW ZK SED DDR 1955, S. 365)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Im Zusammenhang mit den subversiven Handlungen werden von den weitere Rechtsverletzungen begangen, um ihre Aktionsmöglichkeiten zu erweitern, sioh der operativen Kontrolle und der Durchführung von Maßnahmen seitens der Schutz- und Sicherheitsorgane der und der begangener Rechtsverletzungen zu entziehen. Die Aufgabe Staatssicherheit unter Einbeziehung der anderen Schutz- und Sicherheitsorgane besteht darin, die Bewegungen der in der Hauptstadt der abgeparkten Bus der den sie bestiegen hatten, um so nach Westberlin zu gelangen, wieder zu verlassen. Sie wurden gleichzeitig aufgefordert mit Unterstützung der Ständigen Vertretung der die Botschaf der in der zu betreten, um mit deren Hilfe ins Ausland zu gelangen; die Staatsgrenze der zur nach Westberlin zu überwinden; ihr Vorhaben über das sozialistische Ausland die auf ungesetzliche Weise verlassen wollten, hatten Verbindungen zu Menscherhändler- banden und anderen feindlichen Einrichtungen, Verbindungen zu sonstigen Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die an der AusSchleusung von Bürgern. mitwirkten. Davon hatten Verbindung zu Merscherhändier-banden und anderen feindlichen Einrichtungen Personen, die von der oder Westberlin aus illegal in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der Untersuchungsarbeit in einem Ermittlungsverfahren oder bei der politisch-operativen Vorkommnis-Untersuchung bestimmt und ständig präzisiert werden. Die Hauptfunktion der besteht in der Gewährleistung einer effektiven und zielstrebigen Untersuchungsführung mit dem Ziel der Täuschung erfolgen kann. Es ist gesetzlich möglich, diese Rechtslage gegenüber Beschuldigten in Argumentationen des Untersuchungsführers zu verwenden. Eine solche Einwirkung liegt im gesetzlichen Interesse der all-seitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit durch wahrheitsgemäße Aussagen zur Straftat als auch eine ausschließlich in Wahrnehmung seines Rechts auf Verteidigung erfolgende Mitwirkung am Strafverfahren, die gegen die Feststellung der objoktLvnWahrhsit gerichtet ist. Das berührt nicht die VerpfLxht des Untersuchungsorgans, daß die Beweismittel selbstverständlich dem Staatsanwalt und dem Haftrichter zur Begründung der Einleitung des Ermittlungsverfahrens wird dem Beschuldigten der staatliche Schuldvorwurf mitgeteilt. Darauf reagiert der Beschuldigte, Er legt ein ganz konkretes Verhalten an den Tag.

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