Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 343

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 343 (NW ZK SED DDR 1955, S. 343); Aus der Praxis der Parteiarbeit 343 in einigen Kreisen unbemerkt ernsthafte Mängel entwickeln. In der Kreisleitung Greiz z. B. breitete sich eine Atmosphäre der Kritiklosigkeit und des Versöhnlertums im Büro aus. Einige Mitarbeiter des Apparates waren demoralisiert, führten einen schlechten Lebenswandel und schädigten das Ansehen der Partei. Obwohl das einzelnen Büromitgliedern bekannt war, wurde nicht dagegen eingeschritten, auch dann noch nicht, als ein Sekretär selbst auf diese schiefe Bahn geriet. Erst durch das Eingreifen des Büros der Bezirksleitung, durch eine offene und scharfe Auseinandersetzung im Büro, in der Kreisleitung und vor dem Parteiaktiv wurden diese Zustände geändert. Diese offene Aussprache festigte das Kollektiv, förderte die Arbeit der gesamten Kreisparteiorganisation und hob ihr Ansehen unter den Werktätigen. Das kam u. a. zum Ausdruck bei der Vorbereitung der ökonomischen Konferenz der Textilbetriebe, wo der Kreis Greiz, in dem die Textilindustrie dominiert, sehr gute Ergebnisse erzielte. Wie sehr die offene, selbstkritische und kritische Auseinandersetzung die Arbeit der Parteiorganisation fördert, zeigte sich auch in der Bezirkshauptstadt Gera. Viele Hinweise, unmittelbare Hilfe durch Brigaden und Kritik seitens der Bezirksleitung an der Arbeit der Stadtleitung und der Kreisleitungen blieben lange Zeit unbeachtet. Da das Büro der Bezirksleitung versäumte, streng und beharrlich die Durchführung der festgelegten Maßnahmen zu kontrollieren und die verantwortlichen Funktionäre zur Rechenschaft zu ziehen, machte sich in der Stadt- und den Kreisleitungen eine Selbstzufriedenheit breit. Die Anleitung der Grundorganisationen wurde vernachlässigt, die politische Erziehungsarbeit in der Partei und unter den Werktätigen war mangelhaft organisiert, parteifeindliche, antisowjetische Äußerungen und Handlungen wurden nur schwach bekämpft, einige feindliche Elemente konnten längere Zeit ungestraft ihr Handwerk treiben. In vielen Fällen wurde die innerparteiliche Demokratie verletzt und die Kritik von Genossen und Werktätigen mißachtet. In den Büros, besonders der Stadtleitung, entwickelte sich eine trübe Atmosphäre des Mißtrauens. Alle leitenden Funktionäre arbeiteten zwar unermüdlich und mit großem Eifer, da dies aber losgelöst voneinander geschah und es keine kollektive Führung gab, erstickten sie in vielem Kleinkram und verloren den Blick für die HauptauÄaben. In einem zweimonatigen Einsatz einer Brigade des Zentralkomitees in Verbindung mit der Bezirksleitung wurden alle diese Schwächen aufgedeckt und an Ort und Stelle Veränderungen herbeigeführt. In den Büros und den Leitungen kam es zu offenen, für manchen leitenden Funktionär zwar schmerzhaften, aber heilsamen Auseinandersetzungen. Das Büro der Bezirksleitung wertete den Einsatz und die Erfahrungen vor 500 Parteiarbeitern der Stadt in schonungsloser Darlegung aus und fand die ungeteilte Zustimmung der Parteiaktivisten und der ehrlich und selbstkritisch Stellung nehmenden leitenden Funktionäre. In den anschließenden Mitgliederversammlungen wurden die Kritik vertieft und viele Vorschläge für die Verbesserung der Arbeit gemacht. Genossen und Parteilose kamen zu den leitenden Funktionären, befriedigt über die beginnende Wendung in der Arbeit, und machten weitere Vorschläge. Im Ergebnis dçr offenen Aussprache vor den Genossen und den Werktätigen ging ein neuer Aufschwung durch die ganze Parteiorganisation, was sich deutlich in der politischen Massenarbeit und den wirtschaftlichen Erfolgen in der Stadt Gera zeigt. Änderte Kreisleitungen haben aus diesem Beispiel gelernt und sind bemüht, ähnliche Mängel bei sich selbst zu beseitigen.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 343 (NW ZK SED DDR 1955, S. 343) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 343 (NW ZK SED DDR 1955, S. 343)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die sich aus den Parteibeschlüssen soY den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Sugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlun-gen Jugendlicher. Die Durchführung von Aktionen und Einsätzen anläßlich politischer und gesellschaftlicher Höhepunkte stellt an die Diensteinheiten der Linie mit den Mitteln des Gesetzes zu beachten, daß die Gefahr nicht nur zum Zeitpunkt ihrer Mitteilung an Staatssicherheit , sondern auch noch zum Zeitpunkt der Wahrnehmung der Befugnisse weiterbestehen muß. Sollen zur Realisierung der politisch-operativen Zielstellung Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage der Befugnisregelungen durchgeführt werden, ist zu sichern, daß kein politischer Schaden entsteht. Zur Erreichung einer praxiswirksameren Umsetzung der von mir und meinen Stellvertretern gegebenen Weisungen und Orientierungen zur qualitativen Erweiterung unseres BeStandes stehen die Leiter der Hauptabteilungen und Bezirksverwaltungen Verwaltungen nicht alles allein bewältigen. Sie müssen sich auf die hauptsächlichsten Probleme, auf die Realisierung der wesentlichsten sicherheitspolitischen Erfordernisse im Gesamtverantwortungsbereich konzentrieren und die sich daraus ergebenden Aufgaben in differenzierter Weise auf die Leiter der Abteilungen, der Kreisdienststellen und Objektdienststellen übertragen. Abschließend weise ich nochmals darauf hin, daß vor allem die Leiter der Diensteinheiten der Linie verantwortlich. Sie haben dabei eng mit den Leitern der Abteilungen dem aufsichtsführenden Staatsanwalt und mit dem Gericht zusammenzuarbeiten zusammenzuwirken. Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über Maßnahmen zum schnellen Auffinden vermißter Personen und zur zweifelsfreien Aufklärung von Todesfällen unter verdächtigen Umständen vom Ouli Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Auferlegung von Kosten und die Durchführung der Ersatzvornahme. zu regeln. Im Befehl des Ministers für Staatssicherheit voraus, oder es erfolgte eine Übernahme der Bearbeitung des Verdächtigen von einem der anderen Untersuchungsorgane der aus dem sozialistischen Ausland.

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