Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 299

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 299 (NW ZK SED DDR 1955, S. 299); Stanislaw Wygodzki: Novemberversammlung 299 besten, daß manche Arbeiter trinken und daß unsere Partei sie aus ihren Reihen entfernen wird. Vergeht auch nicht, daß das Trinken Jahrhunderte hindurch unser größtes Übel war. Aber wir werden damit aufräumen Er hatte noch nicht ausgesprochen, als sich Borsuk ruckhaft vornüberbeugte und drohend in den Saal schrie: „Ich werd dirs schon zeigen, wenn ich dich bloß in einer dunklen Ecke erwische!“ Im Saal begann es zu brodeln. Aus dem vielstimmigen „Oho!“ schälte sich eine laute Bemerkung: „Der hat Mumm!“ „Genosse Borsuk, entweder bewahrst du den nötigen Ernst oder ich lasse dich hinausführen. Du zeigst nicht einmal Reue, du gibst dein Laster nicht zu; wir wissen doch alle, daß du trinkst. Und du drohst uns noch!“ Borsuk stand da, mit herabhängenden Armen, wie ein Mensch, den plötzlich alle Kraft verlassen hat. Obwohl er das Gesicht dem Saal zuwandte, versuchte er zugleich den Vorsitzenden anzusehen. Sein Kopf war im vollen Licht, um die herabgezogenen Mundwinkel, wie Furchen in dem gedunsenen Gesicht, irrte ein farbloses, fast schmerzliches Lächeln. „Genosse Borsuk, der Saal ist gegen dich, die ganze Versammlung klagt dich an. Und übrigens“, er winkte ab, „ich stelle den Antrag zur Abstimmung.“ Katarzyna blickte zu dem Fremden am Tisch hinüber, er war unruhig und erregt. Er klopfte mit einem Bleistift auf das Tuch. Als der Vorsitzende Borsuk nach der Abstimmung aufforderte, das Parteibuch abzugeben und den Saal zu verlassen, meldete sich der Vertreter des Kreises zum Wort. „Genossen, ich wollte nicht sprechen, bevor ihr nicht abgestimmt hattet. Ich wollte euch nicht beeinflussen. Ich wollte mich überzeugen, wie ihr beurteilt, was Genosse Borsuk sagte. Jetzt, da ihr beschlossen habt, den Bürger Borsuk aus den Reihen der Polnischen Arbeiterpartei auszuschließen, will ich dir sagen“, er wandte sich jetzt an Borsuk, der im Durchgang zur Tür stehengeblieben war, „daß wir uns vor deinen Drohungen nicht fürchten, daß unsere Genossen ihr Leben für die Sache der Arbeiterklasse geopfert haben und opfern werden, und daß du, wenn du gegen irgend jemand in einer dunklen Ecke die Hand erheben willst, auf Widerstand stoßen wirst. Nicht auf den Widerstand eines einzelnen Parteimitgliedes, sondern auf den Widerstand der ganzen Partei, denn hinter jedem Mitglied der PPR steht die ganze Partei, und sie wird ihn zu verteidigen wissen. Wir haben die Reaktion und die Untergrundbewegung niedergekämpft und werden auch mit dir fertig werden, merk dir das!“ Borsuk drehte sich um. Er hob die Hand und bat ums Wort. Doch der Vorsitzende lehnte ab. „Du kannst Berufung einlegen. Wir wissen, daß du gut arbeitest. Bessere dich, laß das Trinken, mach all das Schlechte gut, das du angerichtet hast, und ich werde der erste sein, der dich unterstützt, wenn du wieder in die Partei auf genommen werden willst.“ Borsuk ging zur Tür. Der alte Misiaszek stand da und sah ihm nach. „Ich bitte um Ruhe. Genosse Lason wird des Diebstahls beschuldigt. Die Gruppenleitung stellt den Antrag auf Ausschluß aus der Partei.“ Ein junger Mann mit verwegenem Haarschopf drängte sich mutig zum Tisch, vom Gelächter der Anwesenden begleitet. Auch der Vorsitzende, der bisher finster dreingeschaut hatte, konnte sich eines flüchtigen Lächelns nicht erwehren, doch er beherrschte sich rasch wieder. Misiaszek schlug sich federnd auf die Knie. „Genosse Lason, du wirst des Diebstahls beschuldigt. Hat jemand etwas dazu zu sagen?“ Lason starrte in den Saal, das Lächeln war nun aus seinem Gesicht gewichen. Er suchte jetzt denjenigen, der ihn anklagen würde. Er fühlte, daß zwischen ihm und den Anwesenden keine Feindschaft war, daß er zu ihnen gehörte, daß er nicht als Missetäter vor ihnen stand, sondern als Opfer einer Kette unglücklicher Zufälle. Es war vor einigen Monaten. Lason hatte von der Eisenbahnrampe Koks gefahren; die Dämmerung war gerade hereingebrochen, als er geladen hatte und zurückfuhr, ohne auf die Ablösung zu warten, die dann mit ziemlicher Verspätung eintraf. Eben da war es geschehen. Der Unternehmer, der den nächsten Waggon auslud, nutzte den Augenblick und schaffte in aller Eile drei Fuhren in sein Lager. Der Diebstahl war erst beim Wiegen der ganzen Ladung bemerkt worden. Allen war klar, daß es nicht Lason gewesen war, der den Koks gestohlen hatte, und als der Vorsitzende fragte, ob in dieser Angelegenheit jemand etwas zu sagen habe, bohrten sich viele Hände in die Luft. Irgendjemand sagte laut: „Der hat aber eine Menge Verteidiger!“ Sie sprachen einer nach dem anderen, sie wiederholten, was schon bekannt war. Als es schien, daß alles geklärt sei, meldete sich der alte Misiaszek zu Wort.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 299 (NW ZK SED DDR 1955, S. 299) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 299 (NW ZK SED DDR 1955, S. 299)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Auf der Grundlage der sozialistischen, Strafgesetze der können deshalb auch alle Straftaten von Ausländem aus decji nichtsozialistischen Ausland verfolgt und grundsätzlich geahndet werden. Im - des Ausländergesetzes heißt es: Ausländer, die sich in der konspirativen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit bev ährt sowie Ehrlichkeit und Zuverläs: konkrete Perspektive besitzen. sigkeit bev iesen haben und ine. Das ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit der Staatlichen Archivverwaltung der sowie dem Dokumentationszentrum wurden operative und sicher-heitspolitisehe Erfordernisse zur Nutzbarmachung und Sicheru von im Staatlichen Archivfonds der vorhandenen Archivmaterialien aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus aktive Träger nazistischen Gedankengutes waren, teilweise nach dafür gerichtlich verurteilt worden waren, weiterhin auf ihrer feindlichen Grundhaltung verharrten und bis zur Festnahme massive Hetze betrieben.

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