Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 1230

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1230 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1230); 1230 Aus der Praxis der Parteiarbeit und daß sich damit auch ihre Einstellung zur Arbeit verändern muß. Das ist im Alfred-Scholz-Werk gar nicht so schwer. Hier arbeiten Hunderte Kollegen, die schon in diesem Werk tätig waren, als es noch zum monopolistischen Petschek-Konzern gehörte. In dieser Zeit, als die Disziplin des Hungers den Arbeiter zur Arbeit trieb, hat es der kranke Arbeiter oft nicht gewagt, sich krank zu melden, und sich zur Arbeit geschleppt, weil er fürchten mußte, entlassen zu werden; denn dann war er und seine Familie der Arbeitslosigkeit und damit dem Hunger rücksichtslos ausgesetzt. Darüber können die Kumpel ein Lied singen, und deshalb sehnen sie sich nicht mehr nach den Ausbeutungsmethoden im kapitalistischen Betrieb. Die Genossen der AGL sollten in den Gewerkschaftsgruppen die alten Kumpel erzählen lassen, wie es ihnen damals ergangen ist und wie ihre damalige Lage war im Vergleich mit der heutigen im sozialistischen Alfred-Scholz-Werk. Warum sollten sie nicht zeigen, welche Rolle damals der Meister als Antreiber spielte und spielen mußte, und wie er heute als fachlicher und politischer Berater den Arbeitern hilft, das bessere Leben für die Gesellschaft zu erringen. In diesem Betrieb arbeitet auch eine Reihe Kollegen, die im Laufe dieses Jahres aus Westdeutschland gekommen sind. Die AGL sollte veranlassen, daß diese Kollegen in den Gewerkschaftsgruppen über den grundlegenden Unterschied zwischen dem kapitalistischen Betrieb in Westdeutschland sprechen, in dem sie bisher gearbeitet haben, und dem Alfred-Scholz-Werk, in dem sie heute arbeiten. Solche Aussprachen werden dazu beitragen, daß auch jene Werktätigen, die weil sie nicht mehr von Arbeitslosigkeit und Hunger bedroht sind glauben, die neue freiwillige Disziplin der Arbeiter mißachten zu können, schneller erkennen, daß sie damit gegen ihre Arbeiterinteressen verstoßen und daß sie durch ihr Verhalten sich und die Gesellschaft schädigen. Kampf gegen die Arbeitsbummelei führen, heißt, die Arbeitsbummelanten direkt zu kritisieren. Wenn aber z. B. die BGL des Trikotagenwerkes Spree m L ü b b e n ein Flugblatt gegen das unbegründete Krankfeiern herausgibt, in dem richtig dargelegt wird, daß der Sozialversicherung und damit dem Arbeiter-und-Bauern-Staat auf diese Weise eine große Summe verlorengeht, aber nicht ein einziger Bummelant namentlich genannt wird, so zeigt das das Zurückweichen unserer Genossen Gewerkschaftsfunktionäre vor einer Kritik, die trifft. Warum sagt man nicht, daß die Kollegin Vorwachs unsere teuerste Kollegin ist, weil sie dem Betrieb neben dem ungerechtfertigten Bezug von Krankengeld durch Arbeitszeitausfall soundsoviel Stück Unterwäsche gekostet hat? Daß sie den Reichtum des Volkes schmälert, indem durch ihre nachlässige Arbeit weniger Waren angefertigt werden können. Daß sie sich und ihre Klassenbrüder schädigt, weil sie nicht begriffen hat, daß sie heute nicht mehr für den Profit des Unternehmers, sondern für sich und für das werktätige Volk arbeitet. Das hätte wahrscheinlich nicht nur diese Kollegin, sondern auch noch eine Reihe anderer, die es mit der Arbeitsdisziplin nicht so genau nehmen, zum Nachdenken veranlaßt. Dieses Zurückweichen vor der Kritik ist überhaupt ein ernsthaftes Hindernis bei der Erziehung der Werktätigen. Im Alfred-Scholz-Werk W e 1 z о w kritisieren die Kollegen der Werkstatt sehr ernst die Einleger in der Brikettfabrik. Diese Kollegen gehen des öfteren bereits vor Schichtschluß zum Baden. Anstatt nun diese Verletzung der Arbeitsdisziplin zur Angelegenheit einer ernsthaften Aus-;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1230 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1230) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1230 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1230)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. Die zentrale Bedeutung der Wahrheit der Untersuchungsergebnisse erfordert Klarheit darüber, was unter Wahrheit zu verstehen ist und welche Aufgaben sich für den Untersuchungsführer und Leiter im Zusammenhang mit der Durchführung von Beschuldigtenvernehmungen müssen jedoch Besonderheiten beachtet werden, um jederzeit ein gesetzlich unanfechtbares Vorgehen des Untersuchungsführers bei solchen Auswertungsmaßnahmen zu gewährleisten. Einerseits ist davon auszugehen, daß die Strafprozeßordnung die einzige gesetzliche Grundlage für das Verfahren der Untersuchungsorgane zur allseitigen Aufklärung der Straftat zur Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit ist. Gegenstand der Befugnisse des Gesetzes durch die Diensteinheiten der Linie Grundsätze der Wahrnehmung der Befugnisse des setzes durch die Dienst einheiten der Linie. Die Wahrnehmung der im Gesetz normierten Befugnisse durch die Angehörigen der Diensteinheiten der Linie Staatssicherheit erfordert die strikte Beachtung und Durchsetzung, insbesondere der im Gesetz geregelten Voraussetzungen für die Wahrnehmung der Befugnisse. Zugleich sind die in der Verfassung der und im in der Strafprozeßordnung , im und weiter ausgestalteten und rechtlich vsr bindlich fixierten Grundsätze, wie zum Beispiel Humanismus; Achtung der Würde des Menschen, seiner Freiheit und seiner Rechte und die Beschränkung der unumgänglichen Maßnahme auf die aus den Erfordernissen der Gefahren-äbwehr im Interesse der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hinreichend geklärt werden, darf keine diesbezügliche Handlung feindlich-negativer Kräfte latent bleiben. Zweitens wird dadurch bewirkt, daß intensive Ermittlungshandlungen und strafprozessuale Zwangsmaßnahmen dann unterbleiben können, wenn sich im Ergebnis der durchgeführten Prüfungsmaßnahmen der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt, sondern ist häufig Bestandteil der vom Genossen Minister wiederholt geforderten differenzierten Rechtsanwendung durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in der Reoel mit der für die politisch-operative Bearbeitung der Sache zuständigen Diensteinheit im Staatssicherheit koordiniert und kombiniert werden muß.

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