Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 1196

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1196 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1196); 1190 Springt über den Graben, Genossen, springt! nossen bemüht, hat sie ihn erzogen, hat sie sich kämpferisch mit ihm auseinandergesetzt? Nein, die Betriebsparteiorganisation hat es noch nicht getan. Und das ist bedenklich. Denn an seiner Kritik sind jene fünf Prozent und einige mehr berechtigt, von denen Stalin einmal sagte, daß man sie nicht verschmähen dürfe. Und auch um die hat sich die Parteileitung nicht gekümmert. Leider! Verzinktes Augengezwinker Was der Genosse Vetter über das Reinzink schrieb, das stimmt! 269 kg schlummern im Lager. Der Einkäufer Steudel, der auch Abteilungsleiter des Lagers ist, der auch gleichzeitig die Fahrzeuge „unter sich“ hat, ist bemüht, nachzuweisen, daß alles seine Richtigkeit hat, bitte sehr. „Kollegin Göthel, geben Sie bitte die Mappe mit den Materialanforderungen, die Materialbilanzen, die Mappe mit den Rückbuchungen, und geben Sie mir auch .“ Mappe liegt neben Mappe. Liste neben Liste. Sehr viel Papier. Ja, und dann geht’s los. Hier ist die Materialbilanz, bitte sehr. Dem Ministerium wurde schon im März gemeldet, daß 250 kg Reinzink Überplanbestände am Lager liegen. Hier ist die Rückbuchung zu den Materialkontingenten vom Ministerium für Maschinenbau vom 13. Juni, bitte sehr. Seit dieser Zeit bekommen wir kein Reinzink mehr .! Aber im Lager liegen die Zinkplatten, über ein Jahr, und Zink ist Buntmetall und Buntmetall ist knapp, sehr knapp. Nein, die Betriebsleitung hat nicht signalisiert: Leute, laßt doch das Reinzink nicht ein Jahr hier liegen, das wird doch sicher woanders gebraucht. Der Betriebsleiter, Genosse Göthel (er besucht jetzt die Kreisparteischule und ist nur mal gekommen, um nach dem Rechten zu sehen), sagt: „Na so etwas! Ich hab* das nicht gewußt!“ Auch der Leiter der Abteilung Arbeit und Parteisekretär, Genosse Lindenau, sagt: „Nein, ich habe das nicht gewußt .“ Der Einkäufer, Kollege Steudel, sagt: „Na, etwas Betriebsegoismus muß doch gestattet sein!“ Und dann: Man hätte-ja das Zink doch noch gebrauchen können, wer weiß, wie es kommt vielleicht zum tauschen oder so, nicht wahr? Das ist wie ein verzinktes Augengezwinker! Der Parteisekretär sagt: „Kollege Steudel ist sehr tüchtig, wir vertrauen ihm!“ Das der Einkäufer tüchtig ist, bestätigt jeder im Betrieb. Dennoch: Vertrauen ist gut. Vertrauen plus Kontrolle ist besser! „Aktivistenüberrasdumg“ Weil Kollege Steudel so tüchtig ist, wurde er ausgezeichnet. Er wurde Aktivist. Auch der Betriebsleiter wurde Aktivist. Zum vierten Male. Am 13. Oktober wurden 4 Aktivisten und 18 Bestarbeiter ausgezeichnet. 39 Kolleginnen und Kollegen erhielten für gute Leistungen eine Prämie in Höhe von 50, DM. Als zwei Tage vor der Auszeichnung die Liste ausgehangen wurde, war das für viele wie eine Weihnachtsüberraschung. Obwohl da steht: „Alle Vorschläge wurden öffentlich in den Gewerkschaftsgruppen- und Abteilungsversammlungen zur Diskussion gestellt. Die Zustimmung der Kollegen erfolgte nach 16 Abänderungsvorschlägen “ Soweit ganz schön und gut, aber . Vorgesetzter der Kollegen im Lager ist der Kollege Steudel. „Daß er tüchtig ist, na gut! Aber wofür er ausgezeichnet wurde? Nein, wissen wir nicht! Mit uns hat keiner darüber gesprochen.“ Im Lager ist auch die Arbeiterin Wanda Seidel beschäftigt. Weil sie gut arbeitet, erhielt sie eine Prämie. Ohne Zweifel, die Auszeichnung ist berechtigt. Dennoch: Die Kollegin Urban, Gruppenorganisator in einer anderen Abteilung, arbeitet im Lager und wußte vorher nichts davon und wurde auch nicht gefragt. Auch der Meister, der Lagerverwalter, wußten von nichts. Ähnlich ist es in anderen Abteilungen. Besonders bei den Kollegen der Nachtschicht. Wie wurden denn nun aber die zur Auszeichnung Vorgeschlagenen ermittelt? Kollege Dulat, der Sachbearbeiter in der Abteilung Arbeit und stellvertretende BGL-Vorsitzende, befragte die Abteilungsleiter, auch einige Gruppenorganisatoren, ging dann mit der fertigen Liste in die Abteilung und ließ „darüber abstimmen“! „Er hat uns gefragt, ob einer dagegen ist. Na, was soll man dazu sagen?“, meint die Arbeiterin Eibrandt und zieht die Schultern hoch. Es gab auch Auseinandersetzungen. In der „Emaille“ zum Beispiel. Dort sollte eine Kollegin als Bestarbeiterin ausgezeichnet werden. Die Kollegen waren überwiegend dagegen. „Sie kann noch nicht an allen Maschinen selbständig arbeiten, so ist das!“ „Aber“, erzählt einer der Arbeiter, „dann kam Kollege Lindenau dazwischen, er redete eine Weile, und alles war vorbei. Wir haben dann ein Schreiben an die BGL aufgesetzt,;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1196 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1196) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1196 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1196)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Der Leiter der Hauptabteilung seine Stellvertreter und die Leiter der Abteilungen in den Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit haben Weisungsrecht im Rahmen der ihnen in der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen. Die Zusammenarbeit das Zusammenwirken der Leiter der Abteilungen mit den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren. Die erforderlichen Maßnahmen, die sich aus der Durchführung des jeweiligen Strafverfahrens für den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin. Der Leiter der Abteilung und der Leiter des Bereiches Koordinie rung haben eine materiell-technische und operativ-technische Einsatzreserve im Zuführungspunkt zu schaffen, zu warten und ständig zu ergänzen. Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes haben gegenüber den Inhaftierten und Strafgefangenen Weisungsrecht. Das Weisungsrecht bezieht sich auf - die Durchsetzung dieser Dienstanweisung, die Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung und - die Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln sowie die Nichtbefolgung der Weisungen der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten, zürn Beispiel das Nichtauf-stehen nach der Nachtruhe, das Nichtverlassen des Verwahrraumes zur Vernehmung, zum Aufenthalt im Freien in Anspruch zu nehmen und die Gründe, die dazu führten, ist ein schriftlicher Nachweis zu führen. eigene Bekleidung zu tragen. Es ist zu gewährleisten, daß ständig eine angemessene Anzahl von Bekleidung für Zugänge im Aufnahmeraum und im Bereitstellungsraum - Station - zur Verfügung stehen.

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