Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 114

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 114 (NW ZK SED DDR 1955, S. 114); 114 Dr. Wilhelm Glrnus: Ideologische Fragen der schönen Literatur So ergibt sich, daß die Parteiorganisation und die einzelnen Parteimitglieder mögen sie als Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Kritiker, Verleger, Lektoren oder Bibliothekare auf diesem Gebiet tätig sein eine große Verantwortung auch in der Frage der künstlerischen Meisterschaft haben. In ihrer Hand liegt es, allen schöpferisch Tätigen dabei behilflich zu sein, in diesen Problemen zu größerer ideologischer Klarheit vorzudringen. Es wäre allerdings völlig falsch und würde unglaublichen Schaden anrichten, wenn man annähme, durch das Auswendiglernen marxistischer Formeln könne man diese Klarheit erreichen. Die Kenntnis, ja nicht nur einfach die Kenntnis, sondern die tiefgründige Kenntnis der Grundlehren des Marxismus auf dem Gebiete der politischen Ökonomie, der Geschichte, der Philosophie usw. ist unerläßlich; aber die eigentliche schöpferische Arbeit für den Schriftsteller und den Literaturwissenschaftler fängt dort an, wo begonnen wird, aus den Lehren des Marxismus-Leninismus die theoretischen und praktischen Schlußfolgerungen für die gegenwärtige literarische Problematik und das eigene literarische Schaffen zu ziehen. Es ist klar, daß das nur in einem offenen und freimütigen Meinungskampf erfolgen kann, und es ist ebenso klar, daß bei diesem Prozeß die Entwicklung der Literaturwissenschaft und der Literaturkritik eine hervorragende Rolle spielt. Ja, es ist sogar so, daß ohne eine entsprechende Entwicklung der Literaturwissenschaft und der Literaturkritik keine reibungslose Entwicklung der Literatur möglich ist. Literaturwissenschaft und Literaturkritik Leider muß man in aller Offenheit feststellen, daß die Partei auf beiden Gebieten noch sehr, sehr schwach ist. Man möge diesen Satz nicht mißverstehen. Das ZK hat in einer Reihe von Beschlüssen die Aufgaben auf diesem Gebiet klar Umrissen. Aber unsere Genossen, die hauptberuflich als Literaturwissenschaftler (sei es als Professoren, Aspiranten, Doktoranden usw., sei es als Literaturhistoriker, Kritiker usw.) wirken, haben noch nicht ernsthaft genug begonnen, diese Beschlüsse in die Tat umzusetzen. Sicherlich wird so mancher gegen diesen Vorwurf mit dem Gefühl subjektiver Berechtigung protestieren; aber es kommt hier nicht so sehr auf einzelne lobenswerte Ansätze an, man muß vielmehr die Lage unserer Literaturwissenschaft als Ganzes im Rahmen der Gesamtaufgaben der deutschen Nation sehen. Und da erhebt sich doch die Frage: Ist bei uns wirklich schon etwas zu spüren von der Errichtung einer großen Front des wissenschaftlichen Kampfes gegen Mystizismus, Pessimismus und Nihilismus in Fragen der Literaturwissenschaft? Denn auf diesem Gebiet gibt es ja die gleiche Frontenbildung, wie sie eingangs für die Literatur selbst dargestellt wurde. Warum überläßt man es z. B. ausschließlich bürgerlichen Professoren, über die Krise des Dramas, des Romans, der Lyrik und der Literaturwissenschaft in der westlichen Weit zu schreiben? Sollten nicht die Marxisten-Leninisten die besten Krisentheoretiker sein? Oder wo gibt es z. B. eine ernste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit solchen Werken wie Muschg’s „Tragischer Literaturgeschichte“, wo eine Auseinandersetzung mit der pseudowissenschaftlichen Methode des Verfassers der „Sozialgeschichte der Kunst und Literatur“ (Arnold Hauser), jenem Versuch, „soziologische“ Kunst- und Literaturgeschichte zu treiben, wobei u. a. die haarsträubendsten Vermengungen der sozialökonomischen;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 114 (NW ZK SED DDR 1955, S. 114) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 114 (NW ZK SED DDR 1955, S. 114)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen auf ?der Grundlage des Strafvoll zugsgesetzes zu entscheiden. v:; Bei Besuchen ist zu gewährleisten, daß die Ziele der Untersuchungshaft sowie die Sicherheit und Ordnung der Vollzugseinrichtung beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Weisungen, die gegen die sozialistische Gesetzlichkeit, gegen die Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung oder die Sicherheit und Ordnung der Vollzugseinrichtung beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Weisungen, die gegen die sozialistische Gesetzlichkeit, gegen die Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung oder die Sicherheit und Ordnung in den Verantwortungsbereichen weiter erhöht hat und daß wesentliche Erfolge bei der vorbeugenden Sicherung der politisch-operativen Schwerpunktbereiche erzielt werden konnten. Es wurden bedeutsame Informationen über Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik und Kontakttätigkeit., der Organisierung und Inspirierung politischer Untergrundtätigkeit, der Schaffung einer sogenannten inneren Opposition, der Organisierung und Inspirierung von Bürgern der zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Transitabkommen und den Hinreisen der Westberliner festgestellt habe, auf eine wesentliche Verstärkung der feindlichen politisch-ideologischen Diversion und auf noch raffiniertere Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren dieser Aktivitäten, einschließlich des Netzes der kriminellen Menschenhändlerbanden, aufzuklären und ihre Anwendung wirkungsvoll zu verhindern.

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