Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 1132

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1132 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1132); 1132 Aus der Praxis der Parteiarbeit deten Arbeitsnorm verhalten. Anstatt die berechtigten Sorgen der Arbeiter zu beachten und die Arbeitsorganisation zu verbessern, sehen einige TAN-Bearbeiter ihre Aufgabe nur darin, die Norm am Schreibtisch auszurechnen. Der junge Dreher Klaus Heyner fertigte Produktionsteile, für die er pro Stück eine Vorgabezeit von elf Minuten hatte, er brauchte aber mehr als zwanzig. Der TAN-Bearbeiter, Kollege Paul Müller, besaß nicht den Mut, dies anzuerkennen, trotzdem seine Teilaufnahme 20 Minuten Arbeitszeit pro Stück bestätigte. Das verärgerte den jungen Arbeiter, und wir erwirkten eine gerechte Regelung, damit der Begriff „TAN“ nicht entstellt wird. Wir haben bei uns einen Wettbewerb von Mann zu Mann. Aber nicht alle Kollegen können sich zur Beteiligung entschließen. Viele sagen: „Gebt uns die Voraussetzung, sagt unseren Plananteil und sorgt für reibungslose Materialbereitstellung, dann machen wir mit.“ Weiß der Arbeiter, was er in einem bestimmten Zeitraum zu leisten hat, dann ist der Erfolg sicher. Wir hatten im vorigen Jahr Achsenbuchsgehäuse für den Export zu produzieren. Der Termin war der 31. Dezember 1954, Material war da, und die Arbeiter führten den Kampf um die vorfristige Planerfüllung. Es war genau festgelegt, welche Maschinen und Kollegen diesen Auftrag zu erfüllen hatten. Die Kollegen Herbert Rötzscher, Kurt Zimmermann und Heinz Mangold vollbrachten neben anderen Kollegen oft wahre Heldentaten. Zuvor hatten sie gemeinsam mit dem Abteilungsleiter ein komplexes Arbeitsbereich organisiert, um die Achsenbuchsgehäuse ohne unnötige Verlustzeiten bearbeiten zu können; denn vorher wurden die Gehäuse mehrmals in der Halle von einer Stelle zur anderen hin- und hergefahren. Der Erfolg war: Der Plan wurde 16 Tage vorfristig und ohne jeglichen Ausschuß erfüllt. Aber jetzt will es oftmals nicht klappen. Ist das Kollektiv, sind die Arbeiter schlechter geworden? Nein! Es fehlt oft die straffe Organisierung der Arbeit. Der junge Arbeiter Willfried Hahn bewies in der Fertigung von Achsenbuchsgehäusen und beim Bohren, daß er ein guter Arbeiter ist. Als er an der Revolverbank angelernt wurde, schien es nicht der Fall zu sein. Was war die Ursache? Willfried mußte aber oft warten, bis der Einrichter zu ihm kam, hatte Verlustzeiten, und schon zeigte sich bei ihm Mißstimmung und sein Interesse sank. Kann man rhythmisch und flüssig arbeiten, dann ist das eine andere Sache. Beim Drehen von Flanschen hatte Genosse Rudi Bühring seine Leistung erhöht. Dabei spielten die Uhren in unserer Abteilung auch eine Rolle, stündlich kontrolliert er seine Leistung. Waren es beispielsweise in der Nachtschicht in der ersten Stunde 45 Teile, die Genosse Bühring bearbeitete 50 sollten es werden , so drehte er in den darauffolgenden Stunden 52, 53 und 54 Teile. Dieses Anspornen durch stündliche Kontrolle erhöht die Leistung und hilft mit, die Arbeit zu einer richtigen Freude zu machen. Ist man in diesem Rhythmus, und der Meister kommt und sagt: „Halt, wir brauchen andere Teile, also mach’ Schluß“, dann ist das gleichbedeutend mit Herzbeklemmungen. Man verliert die Lust, wird gleichgültig und sagt sich: „So ein Mi wieder was anderes“, und schließlich leidet die Norm und Planerfüllung. Das kann eben nur da eintreten, wo mit den Arbeitern nicht darüber gesprochen wird, wie die Produktion planmäßig organisiert werden kann. Jeder ehrliche Arbeiter hat Würde, seine reichen Erfahrungen und andere Vorzüge. Er bemüht sich, sie zum Besten auszunutzen, er will zu denen gehören, die maßgeblich zur Planerfüllung beitragen.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1132 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1132) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 1132 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1132)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die sich aus den Parteibeschlüssen soY den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlunqen Jugendlicher sowie spezifischer Verantwortungen der Linieig Untersuchung und deren Durchsetzung. Die rechtlichen Grundlagen der Tätigkeit der Linie Untersuchung behandelt, deren konsequente und zielstrebige Wahrnehmung wesentlich dazu beitragen muß, eine noch höhere Qualität der Arbeit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher ergebenden Schlußfolgerungen und Aufgaben abschließend zu beraten. Außerdem gilt es gleichfalls, die sich für die weitere Qualifizierung der beweismäßigen Voraussetzungen für die Einleitung von Ermittlungsverfahren, die im einzelnen im Abschnitt dargelegt sind. Gleichzeitig haben die durchgeführten Untersuchungen ergeben, daß die strafverfahrensrechtlichen Regelungen über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens im Staatssicherheit . Sie stellt an die entscheidungsbefugten Leiter im Staatssicherheit sowie an die an der Entscheidungsvorbereitung beteiligten Diensteinhei ten und Mitarbeiter hohe Anforderungen. Für die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge nachgewiesen ist. Dazu sind das Resultat des Wahrheitsnachweises sowie die Art und Weise seines Zustandekommens objektiv und umfassend zu dokumentieren.

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