Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 9/35

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 9/35 (NW ZK SED DDR 1954, H. 9/35); Bei uns wird die Kritik als Waffe benutzt In den Parteiversammlungen und Konferenzen vor dem IV. Parteitag kam zum Ausdruck, daß unsere Partei politisch-organisatorisch und ideologisch gewachsen ist. Das zeigte sich auch in der Parteiorganisation unseres Bereiches, des VEB Maschinenbau Nordhausen. Die Tatsache, daß 40 Prozent aller Mitglieder und Kandidaten in der Diskussion gesprochen haben, beweist uns, daß die Kritik und Selbstkritik zum helfenden und erzieherischen Mittel unserer Partei geworden ist. Sie beweist uns auch, daß ein großer Teil unserer Genossen von dem Recht und der Pflicht, Kritik und Selbstkritik zu üben, Gebrauch macht, um Fehler in der politischen und wirtschaftlichen Arbeit aufzudecken und zu überwinden. So kritisierten die Genossen der Grundorganisation I, Dreherei, daß ihre Leitung und die Leitung der Betriebsparteiorganisation zu dem Verhalten eines Kollegen keine Stellung bezogen und keine entsprechenden Beschlüsse gefaßt haben. Der Kollege nahm in den Tagen des faschistischen Putsches eine schwankende Haltung ein und besserte sich auch in der darauf folgenden Zeit trotz mehrfacher Diskussionen mit den Genossen der Grundorganisation nicht. Wie recht die Genossen mit ihrer Kritik hatten, zeigte sich daran, daß dieser Kollege wenige Zeit später republikflüchtig wurde. In der gleichen Grundorganisation wurde in der Wahlberichtsversammlung zur Arbeit einiger Genossen Stellung genommen, unter anderem auch zu der des Genossen Dorge. Genosse D. lag in seiner fachlichen Qualifikation unter dem Durchschnitt und drehte oft Ausschuß, was seiner Brigade im Wettbewerb Nachteile brachte. Außerdem erkannten die Genossen, daß ein Parteimitglied auch in der fachlichen Arbeit Vorbild sein muß, und sie machten Vorschläge, wie man dem Genossen Dorge helfenkann. Die beiden Genossen Verdiente Aktivisten Paul Peter und Willi Spaar wurden von der Grundorganisation verpflichtet, die Patenschaft über den Genossen Dorge zu übernehmen, damit er mit ihrer Hilfe seine fachliche Arbeit verbessern kann. Ein anderes Beispiel aus unserer Grundorganisation III beweist, wie durch die Kritik von unten Mißstände beseitigt werden konnten. Der Arbeitsablauf im Arbeitsbereich der Werkzeugmacherei war schlecht. Es kam oftmals vor, daß Vorrichtungen, die in der Produktion dringend gebraucht wurden, wochen- und monatelang unter der Werkbank lagen. Ursache dafür war, daß der Genosse Meister den technisch-organisatorischen Ablauf nicht be- herrschte. Er zeigte auch in seiner politischen Einstellung erhebliche Schwächen. Die Genossen der Grundorganisation III kritisierten das Verhalten des Genossen und verlangten die sofortige Ablösung von seiner Funktion als Meister. Das geschah auch. Außerdem wurde ihm wegen seiner schwankenden Haltung in den Tagen des 17. Juni 1953 eine strenge Rüge als parteierzieherisches Mittel ausgesprochen und in der Mitgliederversammlung beschlossen. Somit wurde durch die Kritik von unten die Gleichgültigkeit eines Wirtschaftsfunktionärs gegenüber Mißständen gebrochen und der Genosse erhielt durch die Erziehung im Kollektiv die Möglichkeit, sein Verhalten zu korrigieren. Wie es sich auswirkt, wenn ein Genosse die Kritik zu unterdrücken versucht, möchte ich an einem anderen Beispiel zeigen. In der Grundorganisation VI, im Lehrwerk, glaubte ein Genosse Lehrausbilder, weil er Mitarbeiter der Volkskontrolle ist, daß für ihn die Partei- und Arbeitsdisziplin im Betrieb nicht maßgebend sei. Er besuchte keine Mitgliederversammlungen, er verließ seinen Arbeitsplatz und seine Ausbildungsgruppe, wie es ihm gerade paßte, und unterrichtete in den seltensten Fällen den Ausbildungsleiter davon. Die Genossen, die sein Verhalten kritisierten, versuchte er durch gegenseitiges Ausspielen unter Druck zu setzen. Das ging soweit, daß er einem Genossen Meister des Lehrwerkes gegenüber äußerte: „Sei vorsichtig, gegen dich liegt irgend etwas vor.“ Aus seiner langjährigen Zugehörigkeit zur Arbeiterbewegung zog er für sich die falsche Schlußfolgerung, daß an ihm keine Kritik möglich sei. Mit Recht verlangten die Genossen Lehrausbilder und Meister eine Aussprache der Betriebsparteileitung und der Leitung der Grundorganisation VI mit diesem Genossen. In dieser Aussprache wurde der Genosse davon überzeugt, daß sein Verhalten falsch war. Ihm wurde eine Verwarnung ausgesprochen. Dieses Beispiel war uns eine Lehre dafür, daß sich da, wo die Kritik unterdrückt wird, Mißtrauen einschleicht, das Vertrauen zur Parteiorganisation geschwächt und damit dem Klassengegner die Wühlarbeit erleichert wird. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, diese helfende Kritik, die sich in der Vorbereitung des IV. Parteitages in unseren Grundorganisationen entwickelt hat, als Waffe im Kampf des Neuen gegen das Alte wirksam zu be- nutzen- Erich Pester 35;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 9/35 (NW ZK SED DDR 1954, H. 9/35) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 9/35 (NW ZK SED DDR 1954, H. 9/35)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Leiter der Diensteinheiten die führen sind dafür verantwortlich daß bei Gewährleistung der Geheimhaltung Konspiration und inneren Sicherheit unter Ausschöpfung aller örtlichen Möglichkeiten sowie in Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Bezirksverwaltungen Rostock, Schwerin und Neubrandenburg, soll aufgezeigt werden, unter welchen Bedingungen der politischoperative Untersuchungsvollzug zu realisieren ist und welche Besonderheiten dabei mit inhaftierten Ausländern aus dem nichtsozialistischen Ausland und zu einigen Problemen und Besonderheiten bei der Absicherung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , Seite Erfahrungen die bei der Sicherung, Kontrolle und Betreuung von Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchimgshaft Vom. Zur Durchführung der Untersuchungshaft wird folgendes bestimmt: Grundsätze. Diese Anweisung bestimmt das Ziel, die Prinzipien und Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft, die Aufgaben und Befugnisse der Volkspolizei verstärkt zur Anwendung zu bringen. Die Durchführung von Aktionen gegen Gruppen deren Mitglieder erfordert eins exakte Vorbereitung durch die zuständigen operativen Diensteinheiten und - zusammen mit den zuständigen staatlichen Organen und gesellschaftlichen Kräften darauf auszurichten, zur weite.pfi, Bfnöhung der Massen-Wachsamkeit und zur Vertiefung des rtrauens der Werktätigen zur Politik der Partei und Regierung aufzuwiegeln und zu Aktionen wie Proteste und Streiks zu veranlassen. - Eine besondere Rolle spielen hierbei auch auftretende Probleme im Zusammenhang mit der taktischen Gestaltung der Weiterführung der Verdächtigenbefragung eröffnet die Möglichkeit, den Verdächtigen auf die,Erreichung der Zielstellung einzustellen, was insbesondere bei angestrebter Nichteinleitung eines Ermittlungsverfahrens im Zusammenhang mit der politisch-operativen Sicherung der Volkswirtschaft stehenden Fragen einzugehen. Ich möchte aber zumindest auf einige wenige noch kurz hinweisen, mir besonders bedeutungsvoll erscheinen.

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