Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 9/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 9/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 9/20); Mit Hilfe der Landsonntage die Parteiorganisationen auf dem Lande zur selbständigen politischen Arbeit erziehen In letzter Zeit hat die Partei erfolgreich begonnen, die politische Massenarbeit auf dem Lande zu verbessern. Dabei haben sich die Landsonntage als ein wichtiges Mittel der politischen Überzeugungs- und Erziehungsarbeit unter der ländlichen Bevölkerung erwiesen. Darauf wies Genosse Walter Ulbricht im Rechenschaftsbericht an den IV. Parteitag besonders hin. An den Landsonntagen führten Zehntausende Agitatoren der Partei und Aufklärer der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands politische Gespräche mit der Landbevölkerung, z. B. über die Bedeutung und die Ergebnisse der Berliner Außenministerkonferenz, über, die Beschlüsse des 17. Plenums des Zentralkomitees unserer Partei, die Durchführung der Verordnung des Ministerrats vom 4. Februar 1954 „Über die Maßnahmen zur weiteren Entwicklung der Landwirtschaft“ und über die Aufgaben zur Vorbereitung und Durchführung der Frühjahrsbestellung. Diese Aussprachen klärten viele Fragen der Bevölkerung und trugen wesentlich dazu bei, daß die Landbevölkerung den politischen Problemen gegenüber aufgeschlossener wurde. Ebenso haben die Landsonntage auch geholfen, das Bündnis der Arbeiterklasse mit der werktätigen Bauernschaft weiter zu festigen, feindliche Elemente zu entlarven und eine Reihe von Mängeln aufzudecken, die der weiteren Stärkung unserer Arbeiter- und Bauernmacht hindernd im Wege stehen. Genosse Wetzel, 1. Sekretär der Kreisleitung Döbeln, berichtete, daß mit dem Beginn der Durchführung von Landsonntagen die Feindarbeit in zahlreichen Dörfern des Kreises zurückging. Er sagte: „Während wir im Oktober und November noch eine starke Flugblattätigkeit des Feindes zu verzeichnen hatten, ist mit dem Beginn der Landsonntage in den Dörfern zumindest diese Art der Feindtätigkeit außerordentlich zurückgegangen. Natürlich sind die Feinde noch da. Sie, die bisher ungestört in den Dörfern arbeiten konnten, haben sich jetzt verkrochen.“ Einigen Agitatoren ist es gelungen, eine Reihe von Ruhestörern, die Träger der feindlichen Agitation auf dem Lande waren, ausfindig zu machen und vor der Öffentlichkeit zu entlarven. Gerade jetzt, wo die großen Erfolge des Weltfriedenslagers und unseres friedlichen Aufbaus immer sichtbarer werden, versucht der Gegner besonders nach seinem mißglückten faschistischen Putschversuch am 17. Juni 1953 mit allen Mitteln die ständige Aufwärtsentwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik, vor allem auch in der Landwirtschaft, zu stören. Darum ist es notwendig, daß die Lügen, Verleumdungen und „guten Ratschläge“ des Gegners noch offensiver und gründlicher als bisher entlarvt werden. Zum Beispiel haben die Agitatoren bei Landsonntagen in der Gemeinde Langendembach, Kreis Pößneck, mit der Erläuterung der Vorschläge des Genossen Molotow das feindliche Argument von der „freien Marktwirtschaft“ als eine Forderung der westdeutschen Monopolisten und Junker zur Wiedererrichtung ihrer politischen und wirtschaftlichen Macht in der Deutschen Demokratischen Republik entlarvt. In ihren Gesprächen konnten die Agitatoren die werktätigen Bauern an Hand bestimmter Beispiele aus Westdeutschland davon überzeugen, daß die „freie Marktwirtschaft“ die uneingeschränkte Macht der Monopolisten und Junker ist, die Krisen, Absatzschwierigkeiten, Kriegsvorbereitung und somit Ruin und großes Elend für die Klein- und Mittelbauern bedeutet. Sie überzeugten die Bauern, daß sie jetzt mit aller Entschiedenheit gegen dieses feindliche Argument auftreten und gegen alle Machenschaften der Feinde kämpfen müssen. Die Agitatoren nutzten auch die Berichte von Bauern, die zu Besuch in Westdeutschland weilten, für ihre Agitation aus. So schilderte der werktätige Bauer Karl Müller seine Erlebnisse. Er sagte: „Vor einigen Wochen war ich 14 Tage in Westdeutschland und konnte mich selbst überzeugen, daß es dort nicht so rosig ist, wie es viele Menschen bei uns glauben. Mit eigenen Augen habe ich gesehen, wie schwer die kleinen Landwirtschaften dort um ihre Existenz zu ringen haben.“ Solche Erlebnisse und eine offensive Agitation helfen den Agitatoren, den Einfluß des Gegners zurückzudrängen. In immer stärkerem Maße berücksichtigen die Agitatoren bei ihren Landeinsätzen aber auch die kritischen Hinweise der ländlichen Bevölkerung. Sie helfen, daß Fehler und Mängel schnell und unbürokratisch beseitigt werden. Durch das Eingreifen der Agitatoren der MTS Schackensleben, Kreis Haldensleben, wurde der Bürgermeister der Gemeinde Hackenstedt veranlaßt, dafür zu sorgen, daß einer alleinstehenden Frau die bisher nicht gewährte Stromzufuhr genehmigt wird. Die Agitatoren zeigen den Werktätigen den Weg, wie die Mängel zu überwinden sind und führen mit ihnen gemeinsam den Kampf gegen Bürokratismus und Schlendrian. Dadurch erziehen sie die werktätigen Bauern, Landarbeiter und Traktoristen zur aktiven Mitarbeit bei der Verbesserung der Arbeit des Staatsapparates und seiner Institutionen. Das ist mit das Wichtigste Ziel unserer Agitation. Zu begrüßen ist die Initiative der Genossen des Kreises Döbeln, die den Landsonntag nach Abschluß des Agitatoreneinsatzes gemeinsam mit der Dorfbevölkerung in öffentlichen Einwohnerversammlungen auswerten. In diesen Versammlungen zeigt sich, daß die Dorfbevölkerung sowohl den großen politischen Problemen als auch der Klärung der Fragen, die mit der Verbesserung ihres Lebens unmittelbar Zusammenhängen, immer mehr Interesse entgegenbringt. Die Landsonntage haben eine große Bedeutung, denn sie sollen dazu beitragen, die Bevölkerung auf dem Lande mit den Lebensfragen unseres Volkes vertraut zu machen und die feindlichen Einflüsse zu zerschlagen, wie es in der Entschließung des 17. Plenums des Zentralkomitees unserer Partei heißt. Es ist deshalb notwendig, daß die Parteileitungen die Agitatoren noch gründlicher darauf vorbereiten. Einige gute Erfahrungen machte die Kreisleitung Sömmerda. Unter ihrer Kontrolle erfolgt die Schulung der für den Landeinsatz vorgesehenen Agitatoren. Den Agitatoren werden in diesem Seminar die gegenwärtigen 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 9/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 9/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 9/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 9/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader einen Fachschulabschluß besitzen oder sich in einer Fachschulausbildung befinden. Wir gehen davon aus, daß auch künftig die Fachschulausbildung die Hauptform der Qualifizierung unserer mittleren leitenden Kader in den Abteilungen der Bezirksverwaltungen Rostock, Schwerin und Heubrandenburg wurde festgestellt, daß die gesamte politisch-ideologische und fach-lich-tschekistische Erziehungsarbeit und Befähigung der Mitarbeiter auf die konsequente Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist und bleibt ein unumstößliches Gebot unseres Handelns. Das prägte auch die heutige zentrale Dienstkonferenz, die von dem Bestreben getragen war, im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Qualität der politisch-operativen Arbeit. Ein Grunderfordernis bei allen politisöK-ioperativen Prozessen und Maßnahmen besteht darin, daß das Grundprinzip der tschekistischen Tätigkeit, die Gewährleistung der Einheit von Parteirungen die Durchführung jeder Vernehnung eines Beschuldigten. Die Gesetzlichkeit des Vorgehens des Untersuchungsführers beinhaltet die Ausrichtung der Beschuldigtenvernehmung auf die Feststellung der Wahrheit und schließt die Gewährleistung und Wahrung der Rechte des Beschuldigten ein. Keine dieser Faktoren dürfen voneinander isoliert und vom Prinzip der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ist in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit auch deshalb von besonderer Bedeutung weil die Feststellung wahrer Untersuchungsergebnisse zur Straftat zu ihren Ursachen und Bedingungen sowie der Persönlichkeit des schuldigten in den von der Linie Untersuchung bearbeiteten Ermitt iungsverfa nren - dem Hauptfeld der Tätigkeit der Linie - als Voraussetzung für die Entscheidung über die strafrechtliche Verantwortlichkeit. Die Beweisführung zur Begründung der gerichtlichen Entscheidung muß unwiderlegbar sein. In Zweifel ist zugunsten des Beschuldigten Angeklagten zu entscheiden.

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