Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 8/3

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 8/3 (NW ZK SED DDR 1954, H. 8/3); demokratischen Entwicklung auf dem Dorf beschleunigt werden kann. Keine Frage, die wir zu beraten und zu lösen haben, darf künftig ohne Behandlung der wissenschaftlichen Ausgangspunkte und ohne Behandlung der kulturellen Erziehungselemente gesehen werden. Es muß mit der alten Praxis Schluß gemacht werden, die Fragen praktizistisch, herausgelöst aus ihren Zusammenhängen zu betrachten. Das würde nicht dem politischen Niveau der Erziehungsarbeit entsprechen, die nach dem IV. Parteitag die leitenden Organe der Partei in Verbindung mit jeder praktischen Arbeit der Parteimitglieder und der Werktätigen zu leisten haben. Die Mitglieder und politischen Mitarbeiter der Bezirksund Kreisleitungen müssen sich tiefere Kenntnisse über die Bedeutung ihres Kreises oder ihres Bezirkes für die Lösung der volkswirtschaftlichen Aufgaben aneignen und die gegebenen Bedingungen studieren. Sie müssen die vorhandenen Energien und Reserven jederzeit in Rechnung stellen und die auf dem Parteitag gerade in dieser Beziehung dargelegten Lehren aus der Vergangenheit berücksichtigen. Das ist unerläßlich für die Lösung einer solchen ernsten Aufgabe wie die, daß wir noch in diesem Jahr für eine Milliarde DM Waren des Massenbedarfs über den jetzigen Plan hinaus produzieren müssen. Bei jeder Bezirks- und Kreisleitung muß in Kürze eine klare Vorstellung darüber vorhanden sein, in welcher Art, in welcher Quantität und Qualität der Produktion der Bezirk oder Kreis an der Lösung dieser Aufgabe teilnimmt. Der Parteitag hat den Vorschlag unterbreitet, im Herbst dieses Jahres Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen in der Deutschen Demokratischen Republik durchzuführen. Für die Partei bedeutet das, die Verbundenheit der Massen mit der Tätigkeit der Organe des Staates zu vertiefen, die demokratische Initiative der Werktätigen zu stärken und die ideologische Verbundenheit der breiten Volksmassen mit unserer demokratischen Staatsmacht in der täglichen politischen Arbeit zu festigen. Zur demokratischen Erziehung der Werktätigen gehört auch, daß man die schöpferische Methode der Kritik anwendet. Den Werktätigen muß erklärt werden, welche große Entwicklung seit 1945 in der Gestaltung unseres demokratischen Staatswesens vor sich gegangen ist. Alle Werktätigen müssen Klarheit darüber besitzen, daß sich die demokratischen Organe unseres Staates grundsätzlich von der volksfremden Staatsmacht der Imperialisten unterscheiden und die heute noch auftauchenden Schwächen und Fehler überwunden werden, weil die Organe unseres demokratischen Staates von den Werktätigen selbst geleitet werden und durch die demokratische Initiative und Mitarbeit der Werktätigen sowie durch deren Kritik eine außerordentliche Festigung und Stärkung erfahren. Die Weisungen des Parteitages zu den Fragen der Arbeiter- und Bauernmacht und der Tätigkeit der Staatsorgane geben dafür eine alle Seiten umfassende Richtung und Aufgabenstellung. Es wächst die Rolle der Massenorganisationen. Jetzt kommt es darauf an, der Arbeit unserer Parteimitglieder in den Industriegewerkschaften besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Von der Tätigkeit der Industriegewerkschaften an Ort und Stelle im Betrieb, in den Institutionen, im Kampf um die weitere Verbesserung der Lage der Arbeiterklasse wird es abhängen, wie eng die Verbundenheit der Werktätigen mit ihrer Gewerkschaft ist. Darum muß den Industriegewerkschaften alle Hilfe der Partei zufließen. Auf dem Parteitag wurden die Fragen der Gewerkschaftsarbeit vernachlässigt. Die in dem Referat des Genossen Ulbricht gegebenen Leitsätze wrurden nur ungenügend in der Diskussion behandelt. Das gleiche gilt für die Arbeit der Frauenausschüsse, des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands und für die Jugendfragen. Die großen Transmissionen, die Massenorganisationen, können aber nur dann mit der gesamten Entwicklung Schritt halten und sich voll auf ihre gesamtdeutsche Aufgabe orien- tieren, wenn die Partei entsprechend ihrer Generallinie die Genossen in diesen Organisationen zu wirklichen politischen Führern und Meistern in der Lenkung und Leitung breitester Massen erzieht. Die Beratung mit diesen Parteifunktionären muß sich also besonders auf die Stärkung ihrer Fähigkeiten orientieren, in ihren Organisationen hervorragende politische Leiter, hervorragende Organisatoren zu werden, die den Bedingungen ihrer Massenorganisationen genau entsprechen und deren Aufgaben erfolgreich lösen helfen. Es bedarf also nach dem Parteitag nicht nur allgemeiner Beratungen mit den Genossen in den Massenorganisationen, sondern einer gründlichen Beurteilung der Lage und einer Aufgabenstellung, die den Weisungen des Parteitages entspricht. Man muß die Berichterstattung sowie die Kontrolle und Hilfe der leitenden Parteiorgane für die Genossen in den leitenden Organen der Massenorganisationen verstärken. Die wirtschaftlichen Probleme, die der IV. Parteitag stellte, müssen auch in den Massenorganisationen durchgearbeitet werden. Der Parteitag hob das Verantwortungsbewußtsein der Werktätigen für die Lösung unserer ökonomischen Probleme. Das neue Beispiel der parteilosen Lotte Steinbach vom Textilwerk Glauchau zeigt, wie unsere Werktätigen den Leitsatz des Parteitages zu der Frage der Selbstkostensenkung aufgreifen und verwirklichen. Entsprechend dem Beschluß des Politbüros über die Jugend muß die Vorbereitung des II. Deutschlandtreffens zu Pfingsten in Berlin in den Mittelpunkt der politischen Arbeit unter der Jugend gestellt werden als eines der entscheidenden Elemente der Mobilisierung der Jugend zum Kampf gegen den Chauvinismus und Militarismus. Die Jugend der Deutschen Demokratischen Republik, voran die Arbeiterjugend, muß im Geiste unserer großen Perspektiven, die der Parteitag eröffnet hat, erzogen werden. In ihr muß eine dauerhafte Begeisterung für unseren demokratischen Weg der Lösung der deutschen Frage geweckt werden. Die Verstärkung der ideologisch-erzieherischen Einwirkung der Arbeiter- und Bauernmacht auf die Jugend ist eine der grundsätzlichen Bedingungen für die weitere Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik und des demokratischen Kampfes um die Einheit Deutschlands. Die Verstärkung der organisatorisch-erzieherischen Arbeit unter unserer Jugend ist heute eine zentrale Aufgabe für die Partei. Die Erziehung der Jugend zur Liebe und zum Vertrauen zur Partei der Arbeiterklasse, das ist gegenwärtig von großer Bedeutung. Die Jugend muß wissen, daß unsere Partei sie sicher den Weg des Aufstiegs und der friedlichen Lösung der deutschen Frage führt und ihr eine glückliche Zukunft bereitet. Auf dem Parteitag wurde kritisiert, daß wir in der Entwicklung fortschrittlicher Methoden in der Arbeit der Parteiorgane zuwenig dem Neuen zum Durchbruch verhelfen, daß die Erscheinungen des Bürokratismus nicht entschieden genug bekämpft werden und daß der Lösung bestimmter Fragen mittels Entschließungen, Papieren und Rundschreiben immer noch gegenüber der lebendigen und schöpferischen Arbeit, der engen Verbindung der Parteifunktionäre mit den Werktätigen der Vorzug gegeben wird. Das Zentralkomitee zieht daraus wichtige Schlußfolgerungen für seine eigene Tätigkeit, und alle leitenden Organe der Partei sind verpflichtet, die Kritik des Parteitages aufmerksam zu beachten und die Ratschläge durchzuführen. Worauf kommt es jetzt an? Es kommt darauf an, den Abschnitt über die Partei* im Referat des Genossen Walter Ulbricht, der sich mit der Entwicklung der revolutionären Partei der deutschen Arbeiterklasse beschäftigt, und der die Frage der Durchführung der Generallinie der Partei stellt sowie die Erläuterungen zum Statut der Partei, zur Grundlage der Überprüfung der eigenen Arbeit der Parteiorganisation und der Parteileitung zu machen. Die 3;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 8/3 (NW ZK SED DDR 1954, H. 8/3) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 8/3 (NW ZK SED DDR 1954, H. 8/3)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

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