Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 7/9

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 7/9 (NW ZK SED DDR 1954, H. 7/9); von Fachleuten, technischer Intelligenz und Wissenschaftlern aus Arbeiterkreisen wurde kein Wert gelegt. Darum ist die Beachtung der Kaderpolitik eines Genossen in seiner nächsten Umgebung und in seinem Arbeitsbereich für die weitere Perspektive ein wichtiges Erfordernis der Wachsamkeit. Wir dürfen keinen Augenblick vergessen, daß, je größer unsere Erfolge, desto stärker der Klässenkampf wird und der Feind mit immer gemeineren Mitteln arbeitet. Zum Schluß sei noch eine wichtige Frage der Kaderentwicklung angeschnitten: die Förderung der Frauen. So viel auch auf diesem Gebiet geleistet wurde, so ist es doch in Anbetracht der vor uns stehenden Aufgaben noch viel zu wenig. Entsprechend der geschichtlichen Entwicklung der Frauen haben sie auch heute noch meist mit viel größeren Hemmungen zu kämpfen als die Männer. Ihnen bei der Überwindung dieser Hemmungen zu helfen, ihnen größeres Selbstvertrauen zu geben, sie zu leitenden Funktionen heranzuziehen, ist eine wichtige Aufgabe in der Kaderpolitik. Lenin legte dieser Frage gerade beim Aufbau des Sozialismus große Bedeutung bei. Er war der Meinung, daß gerade unter den Arbeiterinnen und Bäuerinnen viel mehr organisatorische Talente vorhanden sind, als wir wissen. Diese Talente heranzuziehen, um den Aufbau zu beschleunigen, stellte er zur Aufgabe und forderte, diese Keime des Neuen zu hegen und zu pflegen. Das gleiche trifft auch auf die Entwicklung und Heranziehung der Jugend zu. Eine Partei, die sich ungenügend um die Erziehung der Jugend kümmert, verliert ihre eigene Zukunft aus den Augen. Die Verpflichtung im Entwurf des Statuts, die Parteiorganisationen im Verband der FDJ zu unterstützen und zu entwickeln, ist ein ernster Hinweis darauf, das bisher Versäumte nachzuholen. Der Hinweis vieler älterer erfahrener Genossen an die Jugend, wie gut sie es heute haben und wie stark die Ausbeutung im imperialistischen Deutschland war, wird nur dann für unsere jungen Genossen wertvoll sein, wenn ihnen zugleich über den Kampf gegen die Ausbeutung erzählt wird. Das Interesse, das unsere Jugend zeigt, wenn alte Genossen aus den revolutionären Kämpfen vor 1933 und aus ihrer illegalen Arbeit vor der Jugend berichten, zeigt, daß die Jugend aus der Erfahrung lernen will. Die Jugendlichen lernen zugleich die revolutionäre Vergangenheit ihres Betriebes, Kreises oder Bezirks kennen und werden sich verpflichtet fühlen, diese Tradition weiter zu führen im Kampf gegen alle feindlichen Einflüsse der bürgerlichen Ideologie und im Kampf um die Erfüllung der Wirtschaftspläne. Lore Albrecht Um Beschlüsse durchzuführen, muß man sie kennen Im Entwurf des abgeänderten Parteistatuts heißt es: „Das Parteimitglied ist verpflichtet: aktiv für die Durchführung der Parteibeschlüsse zu kämpfen.“ Diese Pflicht ist jedem Mitglied auferlegt. Der Parteifunktionär aber hat noch eine höhere Verantwortung, weil er bei seiner leitenden Arbeit in der Lage sein muß, die Beschlüsse entsprechend seinem Aufgabengebiet richtig anzuwenden und die Durchführung ständig zu kontrollieren. Der Kampf um die Durchführung der Parteibeschlüsse und die Kontrolle darüber ist noch nicht allen Parteifunktionären in „Fleisch und Blut“ übergegangen. Das liegt nicht etwa nur daran, daß die Genossen nicht genügend Verantwortungsbewußtsein besitzen. Vielfach sind den Genossen die Beschlüsse, die vor längerer Zeit gefaßt wurden aber noch immer volle Gültigkeit haben, überhaupt nicht bekannt. Unsere Partei ist in den letzten Jahren sehr schnell gewachsen. Es haben sich neue Kader entwickelt. Viele Genossen sind in neue verantwortliche Funktionen aufgerückt und andere Genossen haben deren Arbeitsplätze übernommen. Es kamen also in viele Funktionen neue Genossen; die grundsätzlichen Beschlüsse der Partei aber, die ganz bestimmte Aufgabengebiete umfassen, haben noch volle Gültigkeit, auch wenn sie vielleicht schon einige Jahre alt sind. Diese Beschlüsse kennen viele von den neuen Parteikadern nicht, obwohl sie die Grundlage für ihre Arbeit bilden müssen. Welche Auswirkungen das dann hat, zeigen folgende Beispiele aus der Propagandaarbeit: In der Kreisleitung Meißen wurde der Sekretär für Propaganda neu gewählt. Der Instrukteur für das Parteilehrjahr ist ebenfalls erst kurze Zeit in der Kreisleitung tätig. Beide sind bemüht, gewissenhaft zu arbeiten. Sie haben aber oft Schwierigkeiten, weil sie ihre Aufgaben nur allgemein, nicht aber die Beschlüsse kennen, die für ihr Arbeitsgebiet richtungweisend sind. So setzte zum Beispiel der Genosse Instrukteur für das Parteilehrjahr zwei Monate lang alle Hebel in Bewegung, um eine arbeitsfähige Propagandakommission zu schaffen. Er hatte dann auch endlich die Namen von 45 Genossen auf dem Papier stehen. Dabei versicherte er, daß er sich noch um weitere Genossen bemühen werde. Diese „Kommission“ erfüllte ihre Aufgaben aber nicht und konnte sie auch nicht erfüllen, denn es war eher eine Neuauflage des Propagandaaktivs, das allerdings vor Jahren zu einem anderen Zweck gebildet worden war. Laut Beschluß des Politbüros über das Parteilehrjahr vom 29. Juli 1952 (veröffentlicht als Beilage im „Neuen Weg“ Nr. 16/1952) soll die Propagandakommission aus sechs bis acht Genossen bestehen. Sie hat die Aufgabe, der Kreisleitung bei der Organisierung des Parteilehrjahrs, bei der Kontrolle der Zirkel, bei der Berichterstattung und bei der Verbesserung der Arbeit der Parteischulen zu helfen. Diesen Beschluß aber kannte der Genosse Instrukteur nicht, und er wTurde auch nicht darauf aufmerksam gemacht, weil wahrscheinlich der Genosse Sekretär diesen Beschluß aus dem Jahre 1952 ebenfalls nicht kannte. Die Genossen der Abteilung Propaganda bei der Bezirksleitung Dresden nahmen nicht die wuchtigen Be- 9;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 7/9 (NW ZK SED DDR 1954, H. 7/9) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 7/9 (NW ZK SED DDR 1954, H. 7/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in den Bereichen der Kultur und Massenkommunikationsmittel Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur Leitung und Organisierung der politischoperativen Bekämpfung der staatsfeindlichen Hetze Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und Untergrundtätigkeit unter jugendlichen Personenkreisen in der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Schreiben des Ministers. Verstärkung der politisch-operativen Arbeit auf diesem Gebiet enthaltenen Festlegungen haben durchgeführte Überprüfungen ergeben, daß insbesondere die in den Befehlen und angewiesenen Ziel- und Aufgabenstellungen nicht in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände durch Einflußnahme auf die dafür zuständigen Staats- und wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen weitgehend auszuräumen; weitere feindlich-negative Handlungen wirkungsvoll vorbeugend zu verhindern und wirkungsvoll zu bekämpfen. Unter den komplizierten Lagebedingungen gewinnt der Prozeß der Beweisführung bei der Untersuchung und Bekämpf mag von schweren Angriffen gegen die Staatsgrenze und Personen wegen Straftaten im Zusammenhang mit der Erzwingung von beantragten stän digen Ausreisen bearbeitet, womit diese Straftäterkategorie einen Gesamtanteil von der eingeleiteten ErmittTiingsver-fahren umfaßt.

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