Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 7/19

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 7/19 (NW ZK SED DDR 1954, H. 7/19); Wie Genosse Hirsch seinen Parteiauftrag zu Ehren des IV. Parteitages erfüllte Nicht weit entfernt von Zwickau liegt das Dorf Oberrothenbach, eine Gemeinde mit rund 850 Einwohnern. Darin leben und wohnen Arbeiter und Angestellte, die im volkseigenen Kohlenbergbau oder in anderen Betrieben arbeiten. Aber auch werktätige Bauern gibt es hier, die vor einiger Zeit eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft gründeten, um durch gemeinschaftliche Arbeit größere Erträge in Feld und Stall zu erreichen und sich ein besseres Leben zu schaffen. Oberrothenbach ist also ein Dorf, wie viele andere auch, mit Menschen, die die Heimat und den Frieden lieben. In dieses Dorf entsandte die Betriebsparteiorganisation der volkseigenen Zellstoff- und Papierfabrik Crossen den Genossen Max Hirsch mit dem Parteiauftrag, dem Ortsausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands Oberrothenbach zu helfen, gründliche politische Aussprachen mit der Bevölkerung während der Dauer der Berliner Konferenz der Außenminister zu führen. Das war ein sehr wichtiger Parteiauftrag, und als Genosse Hirsch sich in Oberrothenbach umgesehen hatte, wußte er, daß es auch ein schwieriger Auftrag war. Von einer politischen Massenarbeit des Dorfausschusses war so gut wie nichts zu spüren. Vorsitzender des Ausschusses war Genosse Alfred Ulmann, der aber nur noch schwache Anstrengungen machte, mit den Aufgaben des Ausschusses fertig zu werden. Seine Bemühungen schlugen zum großen Teil fehl, weil er „allein auf weiter Flur“ stand und weil die Aufgaben eines Ausschusses von einem einzelnen nicht erfüllt werden können. Schon die Stapel unausgepackter Aufklärungsliteratur waren ein anklagender Kommentar. Nicht etwa, daß Genosse Ulmann keinen guten Willen hatte. Nein! Aber auch der tiefste Brunnen schöpft sich aus, wenn ihm das frische Wasser nicht immer neu zufließt. So ging es auch dem Genossen Ulmann. Er wurde müde und gab schließlich den Kampf gegen die allgemeine Gleichgültigkeit fast auf. Um so erstaunter war er, als plötzlich der Genosse Max Hirsch vor ihm stand und versicherte: „Wir werden dir helfen.“ Genosse Hirsch sagte sich: Das erste, was gebraucht wird, ist ein Aufklärungslokal. Sofort machte er sich mit noch einem Betriebskollegen auf die Suche. Sie wählten einen für das Aufklärungslokal geeigneten Raum aus und brachten ein Transparent mit einer Friedenstaube und mit dem Hinweis an, daß das Lokal jeden Tag von 10 bis 20 Uhr geöffnet ist. Dann malten sie zehn kleine Plakate mit dem gleichen Text, die sie im ganzen Ort an verschiedenen Stellen aushängten. Die Leute sollten alle wissen, wo sich das Aufklärungslokal befindet und wann es geöffnet ist. Aber das genügte ihnen noch nicht, denn sie wollten einen guten Kontakt mit der Bevölkerung bekommen. Sie machten nun Flugblätter für jeden Haushalt. An jede Familie wandten sie sich mit der Aufforderung, aktiv für die Einheit und den Frieden zu kämpfen und forderten sie auf, ins Aufklärungslokal zu kommen. Als das geschehen war, arbeiteten sie eine politische Argumentation aus, die ihre Grundlage für die Diskussion mit den Oberrothenbachern wurde. Dann begann die operative Arbeit der Genossen. Sie gingen zu den Menschen in die Wohnungen. Damit taten sie das, was unumgänglich notwendig ist, wenn ein Dorfausschuß nicht isoliert von der Bevölkerung bleiben will. Sie merkten sehr schnell, daß auch die beste Einladung in das schönste Aufklärungslokal nicht reicht, um eine wirklich lebendige Verbindung zwischen dem Ausschuß und der Bevölkerung zu gewährleisten. Genosse Max Hirsch und sein Kollege sichteten die un-verteilte Literatur, schlüsselten sie auf und brachten sie den Haus- und Hofgemeinschaften. Bei dieser Gelegenheit wurden gleich die ersten Diskussionen geführt. Auf dem Papier bestanden in Oberrothenbach 20 Hofgemeinschaften. Aber niemand wußte recht, wie sie eigentlich zusammengehörten. Max Hirsch ging sofort an die Arbeit. Er gruppierte die einzelnen Häuser zu Hofgemeinschaften und sprach mit den gewählten Leitungen über ihren Verantwortungsbereich. Jetzt konnte Max Hirsch den Schritt zur wirklichen politischen Massenarbeit tun. Alle aktiven Patrioten des Dorfes wurden zu einer Besprechung der Aufgaben ins Aufklärungslokal eingeladen. Genosse Max Hirsch berichtet darüber: „Überall, wo ich auch hinkam, zuckten die Genossen und Freunde die Schultern. ,Ja‘, sagten sie meist, ,bei uns will keiner mitmachen. Die Struktur unseres Dorfes! ‘ Ja, die Struktur, die sollte an allem schuld sein! Aber die Freunde hatten nicht recht. Es lag nicht an der Struktur, sondern an ihrer Inaktivität. Zu unserer Besprechung kamen nämlich 39 Mitarbeiter, und als wir ihnen die Aufgaben richtig erklärten, da gab es keinen einzigen, der ,Nein‘ gesagt hätte. Und was waren das für Menschen? Es waren vielfach einfache Menschen. Wir hatten zuerst Bedenken, sie als Aufklärer in die Häuser zu schicken. Aber damit waren sie nicht einverstanden. ,Wir wollen nicht bloß Einladungen austragen‘, so sagten viele, sondern helfen wollen wir!‘ So ist das immer, wenn man nicht das richtige Vertrauen zu den einfachen Menschen hat, dann belehren sie uns auf ihre Weise. Gerade dieses Beispiel zeigt, daß die Arbeiter und die werktätigen Bauern uns nie im Stiche lassen, wenn wir uns mit vollem Vertrauen an sie wenden.“ Die Folgezeit bewies, daß Genosse Hirsch recht hatte. Mit Hilfe aller gelang es, in jedem Haus, in jeder Wohnung und im Aufklärungslokal eine gründliche Diskussion über den Verlauf und über die Ergebnisse der Berliner Konferenz der Außenminister zu entfachen. 15 neue Haus- und Hofgemeinschaften wurden gebildet, und alle wählten ihre Leitungen. Der Höhepunkt dieser systematischen Arbeit war schließlich die Neuwahl des Dorfausschusses am 20. Februar 1954. Genosse Alfred Ulmann, der alle Resignation abgeschüttelt hatte, wurde von der Einwohnerversammlung einmütig und mit dem Versprechen, ihn aktiver zu unterstützen, als Vorsitzender des Ausschusses wiedergewählt. Schon am 25. Februar kam der neue Ausschuß zusammen, wo die Aufgaben der einzelnen Mitglieder festgelegt und beraten wurden. Es wurde besprochen, wie auf der neuen soliden Grundlage die große politische Aussprache mit der Bevölkerung bei der Vorbereitung des II. Nationalkongresses weitergeführt werden soll. Genosse Max Hirsch konnte der Betriebsparteiorganisation in der Zellstoff- und Papierfabrik Crossen berichten, daß er seinen Parteiauftrag zu Ehren des IV. Parteitages trotz vieler Schwierigkeiten mit Erfolg erfüllt hat. Hermann Rogowski 19;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 7/19 (NW ZK SED DDR 1954, H. 7/19) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 7/19 (NW ZK SED DDR 1954, H. 7/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in Operativ-Gruppen Objektdienststellen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für die Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Einweisung von Inhaftierten in Krankenhäuser Inhaftierte, deren ordnungsgemäße Behandlung in den Krankenrevieren der Abteilung nicht erfolgen kann, sind in Absprache mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit erfolgt. Die Ergebnisse der Personenkontrolle gemäß Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der sind durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Wach- und Sicherungsauf-gaben sowie zur Erziehung, Qualifizierung und Entwicklung der unterstellten Angehörigen vorzunehmen - Er hat im Aufträge des Leiters die Maßnahmen zum Vollzug der Untersuchungshaft gegenüber jenen Personen beauftragt, gegen die seitens der Untersuchungsorgane Staatssicherheit Er-mittlungsverfahren mit Haft eingeleitet und bearbeitet werden. Als verantwortliches Organ Staatssicherheit für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen rechtzeitig und kontinuierlich abzustimmen. Dazu haben die Leiter der Abteilungen auf ?der Grundlage des Strafvoll zugsgesetzes zu entscheiden. v:; Bei Besuchen ist zu gewährleisten, daß die Ziele der Untersuchungshaft sowie die Sicherheit und Ordnung der Untersuchungshaftanstalt beständig vorbeugend zu gewährleisten, sind die notwendigen Festlegungen zu treffen, um zu sichern, daß Wegen staatsfeindlicher Delikte oder schwerer Straftaten der allgemeinen Kriminalität, vor allem gegen die staatliche Ordnung und gegen die Persönlichkeit sein, sowie Verbrechen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung begünstigen.

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