Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 6

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6); KARL SCHIRDEWAN über das Prinzip der Kollektivitä In dem Entwurf des abgeänderten Parteistatuts, den das Zentralkomitee der Parteimitgliedschaft zur Diskussion vorgelegt hat, kommt die bedeutsame Entwicklung zum Ausdruck, die unsere Partei seit dem III. Parteitag genommen hat. In der Periode zwischen dem III. und dem IV. Parteitag stand unsere Partei vor der Aufgabe, die Volksmassen immer enger mit dem Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik zu verbinden und für die Verteidigung ihrer historischen Errungenschaften fester zusammenzuschließen, die Festigung und den Aufbau der Staatsmacht der Arbeiter und Bauern zu organisieren. Sie hatte die Aufgabe, als führender Kern aller Organisationen der Arbeiterklasse und der Werktätigen deren Erziehung und Organisierung für die Verwirklichung der neuen Aufgaben bei der Schaffung der Grundlagen des Sozialismus zu gewährleisten. Eine solche Entwicklung unserer Partei verkörpert zugleich ihren Vormarsch als Partei neuen Typus und zeugt von der höheren Stufe der Reife und des Bewußtseins ihrer Mitglieder. Die Organisationsformen und -methoden der Partei dienen der Verwirklichung ihrer politischen Linie. Im Entwurf des Statuts wird unter dem Absatz III „Der Parteiaufbau und die innerparteiliche Demokratie“ unter anderem gesagt, daß ausgehend von dem Prinzip des demokratischen Zentralismus die gewählten Parteiorgane nach dem Grundsatz der Kollektivität arbeiten. In dieser Festlegung zeigt sich, wie auch in vielen anderen Fragen, das außerordentliche Wachstum und die höhere Reife unserer Partei. # Im Verlauf der Vorbereitung und Durchführung der Berichtswahlversammlungen entwickelte und festigte sich die Kollektivität der Leitung durch die Parteileitungen, angefangen bei den Grundorganisationen. Auf den Kreis-und Bezirksdelegiertenkonferenzen wurden jene leitenden Genossen ernst kritisiert, die das Prinzip der Kollektivität in der Führung verletzten. Die Parteimitgliedschaft verurteilte jene Leitungsmitglieder aufs schärfste, die entweder als 1. Sekretäre oder Mitglieder eines Sekretariats den Ratschlag und die Hilfe der anderen Leitungsmitglieder nicht achteten, die politischen Entscheidungen selbstherrlich trafen. Es wurden aber auch jene Leitungsmitglieder kritisiert, die durch ihre Passivität das diktatorische, selbstherrliche Auftreten von Sekretären förderten. Eine erfolgreiche Tätigkeit der Parteiorganisationen und der Partei als Ganzes kann nur gesichert sein, wenn die kritischen Bemerkungen der Mitglieder einer Leitung oder einer Arbeitsgruppe von dem Leiter mit der gleichen Bedeutung aufgenommen werden, wie er selbst seinen eigenen Auffassungen Gewicht verleihen möchte. Im Kollektiv sind die Meinungen und die Erfahrungen der einzelnen, die ja aus der Tätigkeit ’für die gemeinsame Sache her entwickelt werden, von gleich großer Bedeutung. Sachlich umfassende Erörterung aller Fragen, sorg- fältiges Abwägen jedes Für und Wider, kritische Prüfung der Tätigkeit der besonders Beauftragten, das alles gehört zur Verwirklichung des Prinzips der Kollektivität auf der Grundlage der kritischen und selbstkritischen Stellungnahme. # Die Kollektivität als ein Prinzip der Partei der Arbeiterklasse, als Prinzip der Arbeiter- und Bauernmacht, ihrer neuen demokratischen Ordnung, ihres Staates und ihrer Wirtschaft, steht in engster Beziehung zur kommunistischen Kritik und Selbstkritik. Wir betrachten die Kritik und Selbstkritik als das Entwicklungsgesetz der kommunistischen und Arbeiterparteien. Die Kritik und Selbstkritik braucht aber für ihre volle Entfaltung die Verwirklichung der Kollektivität. Man kann beides kaum voneinander trennen. Die Kollektivität der Leitung steht in vollem Einklang mit den Grundsätzen des Marxismus-Leninismus über die Schädlichkeit und Unzulässigkeit des Personenkults. Die Theorie des Marxismus-Leninismus weist darauf hin, daß die Quelle der gesellschaftlichen Entwicklung nicht in den Köpfen der Menschen, sondern in den materiellen Lebensbedingungen der Gesellschaft, nicht in den guten Wünschen einzelner Personen, sondern in der Produktion materieller Güter zu suchen ist. Auf dem 15. Plenum des Zentralkomitees haben wir in der Entschließung gesagt, daß es auch bei uns Tendenzen gab in folgender Richtung: . „Statt die Kraft und die Initiative der werktätigen Massen als Schöpfer der Geschichte hervorzuheben, wurde die marxistisch-leninistische Auffassung von der Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte in starkem Maße in der Richtung des Personenkults entstellt und dadurch die eigene Initiative der Massen geschwächt und gehemmt.“ (Abschnitt V, Die Partei, Pkt. 31c) Man kann feststellen, daß wir die Erscheinungen des Personenkults wesentlich eingedämmt haben und der Rolle der -Volksmassen als der schöpferischen Kraft größere Aufmerksamkeit zuwenden, was gleichbedeutend ist mit der Hebung der Rolle der Partei als der lenkenden und leitenden Kraft der Gesellschaft. Bei der Vorbereitung des IV. Parteitages kommt es gerade darauf an, dem Prinzip der Kollektivität allseitig zum Sieg zu verhelfen. Der Marxismus-Leninismus achtet die Persönlichkeit und schätzt ihr Wirken in der Gesellschaft hoch ein. Die große, gewaltige schöpferische Rolle von Marx, Engels, Lenin und Stalin besteht darin, daß sie der Menschheit für die nächsten Jahrhunderte den Weg ihrer gesellschaftlichen Entwicklung gezeigt haben. Sie gaben dem Proletariat als der führenden Klasse die Mittel in die Hand, diesen Weg der eigenen Befreiung zu beschreiten und sie Schritt für Schritt zu verwirklichen. Die Hauptkraft ist da-;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Auf der Grundlage von charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr.sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise der Begehung der Straftat. der Ursachen und Bedingungen der Straftat. des durch die Straftat entstandenen Schadens. der Persönlichkeit des Seschuidigten Angeklagten, seine Beweggründe. die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Operativen Vorgängen offiziell verwendbare Beweismittel zu sichern sind und daß dem mehr Aufmerksamkeit zu schenken ist. Aber nicht nur in dieser Beziehung haben offizielle Beweismittel in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Studienmaterial, Die Bedeutung des Ermittlungsverfahrens im Kampf gegen die Angriffe des Feindes Vertrauliche Verschlußsache Lehrheft, Zu ausgewählten Fragen der strafprozessualen Beweisführung und ihrer Bedeutung für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Erfordernisse und Möglichkeiten der Nutzung des sozialistischen Rechts im Zusammenhang mit der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung politischer Untergrundtätigkeit in der DDR. Vertrauliche Verschlußsache Vergleiche Schmidt Pyka Blumenstein Andrstschke: Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Haupt Verhandlung und der Mobilisierung der Bürger zur Mitwirkung an der Bekämpfung und Verhütung der Kriminalität sowie der demokratischen Kontrolle der Rechtsprechung durch die Öffentlichkeit und der Gewährleistung der sozialistischen Gesetzlichkeit und Gerechtigkeit sowie der Rechte und der Würde der Bürger bei der Anwendung des sozialistischen Rechts nicht entsprechen, muß davon ausgegangen werden, daß Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der erarbeiteten politisch-operativ bedeutsamen Informationen noch stärker und differenzierter zur Einleitung und Realisierung von Maßnahmen zur Veränderung der Situation herangezogen werden.

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