Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 6/38

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/38 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/38); Darauf kommt es an: Die schöpferischen Kräfte der Frauen wecken In unserem volkseigenen Werk für Fernmeldewesen in Berlin-Oberschöneweide sind 60 Prozent der Belegschaft Frauen. Unserer Betriebsparteiorganisation gehören ebenfalls in der Mehrzahl Genossinnen an. Diese Tatsache verlangt von der Parteiorganisation, besonderen Wert auf die politische Massenarbeit bei den Frauen im Betrieb zu legen. Vor der Berliner Außenministerkonferenz hatte ‘ die Parteileitung unseres Betriebes daher neben anderen Formen der politischen Diskussion über die Bedeutung der Außenministerkonferenz für den 21. Januar eine Frauenkonferenz vorbereitet. Die Arbeit mit den Frauen war in unserem Betrieb lange vernachlässigt worden. Zwar bestand schon ein Frauenausschuß; der war aber nicht von den Frauen gewählt worden, und seine Arbeit wirkte sich nicht auf die Arbeit der Frauen im ganzen Betrieb aus. Die Mehrzahl der Frauen kümmerte sich weder um die politische noch um die wirtschaftliche Entwicklung des Betriebes. Das trug dann schließlich dazu bei, daß unser Betrieb am Anfang des IV. Quartals arge Planrückstände aufzuweisen hatte. Auf Vorschlag der Parteileitung wurde damals ein Wettbewerb durchgeführt. Wir versuchten es mit einer neuen Form des Wettbewerbs, die besonders unsere Frauen anregen sollte. In dem Wettbewerb sollte wöchentlich die „beste Frau der Woche“ ermittelt werden, wobei 1. die höchste Produktionssteigerung, 2. die größte Senkung des Ausschusses und 3. die'Vermeidung von Fehlzeiten bewertet wurde. Die besten Kolleginnen, die Sieger im Wettbewerb, sollten prämiiert werden. Als Prämien waren Unterwäsche, Perlonstrümpfe, Bettwäsche, Frottierhandtücher u. a. Dinge vorgesehen. Diese Sachen wurden während der ganzen Woche im Arbeitsraum ausgestellt. Als erste begann die Abteilung Gitterwickelei mit dem Wettbewerb. Die Leistungen der Kolleginnen verbesserten sich von Tag zu Tag, und bald schlossen sich weitere sechs Abteilungen dem Wettbewerb an. Die aktive Mitarbeit der Frauen trug entscheidend dazu bei, daß der Jahresplan 1953 dann mit 108,3 Prozent erfüllt werden konnte. 31 Kolleginnen wurden für ihre vorbildlichen Leistungen ausgezeichnet. Die Aufgabe der Parteiorganisation bestand darin, sich um diese ausgezeichneten Kolleginnen besonders zu kümmern und die „beste Frau der Woche“ zu einer vorbildlichen Kollegin zu erziehen, die den anderen Kolleginnen im Kampf um den Frieden und die Einheit unseres Vaterlandes in jeder Weise ein Beispiel ist. feei der Vorbereitung der schon erwähnten Frauenkonferenz führte daher die Parteileitung besondere Aussprachen mit diesen ausgezeichneten Kolleginnen durch. Es wurde beraten, warum es notwendig sei, so schnell wie möglich einen Frauenausschuß zu wählen; daß es besser sei, in den einzelnen Abteilungen, in denen fast ausschließlich Frauen arbeiten, ebenfalls Frauenausschüsse zu bilden, um dadurch besser die Interessen der Frauen vertreten zu können usw. Der größte Teil der Kolleginnen erklärte sich nach dieser Aussprache bereit, im Frauenausschuß mitzuarbeiten und mit den anderen Kolleginnen über die Bedeutung und die Wichtigkeit der Frauenausschüsse zu sprechen, um sie ebenfalls dafür zu gewinnen. Die Grundorganisationen der Partei erhielten von der Parteileitung den Auftrag, in allen Abteilungen, in denen vorwiegend Frauen arbeiten, Frauenversammlungen durchzuführen. In jeder Versammlung sollte ein Genosse unserer Parteiorganisation sprechen. Die Leitung dieser Versammlung sollte eine Genossin oder Kollegin übernehmen. Die Parteileitung gab den Genossen Hinweise für ihr Referat, besonders über die Bedeutung der Viererkonferenz und die Forderungen des deutschen Volkes an die Außenministerkonferenz sowie über die Aufgaben, die die Kolleginnen unseres Werkes zur Durchsetzung dieser Forderungen erfüllen können, zu sprechen. In den Frauenversammlungen löste die Forderung „keinen Groschen mehr in den Westsektor zu tragen, um nicht an der Finanzierung der Xgenten und Kriegstreiber mitzuwirken“, die heftigsten Diskussionen unter den Kolleginnen aus. Insgesamt fanden 47 Versammlungen statt, deren Erfolg um so größer war, je gründlicher mit den Kolleginnen diskutiert worden war. In die Frauenausschüsse der Abteilungen wurden 88 Kolleginnen und fünf Genossinnen gewählt. Unsere Genossen haben aus diesen Versammlungen Mächtige Lehren gezogen. Sie haben erkannt, daß die Frauen aufgeschlossen und an den politischen Problemen interessiert sind, daß sie zum Teil aber nur darauf warten, daß man mit ihnen über die politischen Probleme spricht. Es stellte sich weiter heraus, daß viele Kolleginnen die Tageszeitungen nicht regelmäßig lesen, weil sie manches darin nicht richtig verstehen und nicht den Mut haben, die Genossen zu fragen. Deshalb ist es notwendig, durch eine kameradschaftliche Aufklärung das Vertrauen der Kolleginnen zu gewinnen. Viele Kolleginnen haben zu Ehren der Frauenkonferenz Verpflichtungen übernommen. So verpflichteten sich die Kolleginnen Kleinitzke und Neubauer, sich der Hockauf-Bewegung im Werk anzuschließen und im Monat Januar 50 Aufbauten mehr zu liefern. Beide Kolleginnen beantragten ihre Aufnahme in die Partei. Die Frauenkonferenz unseres Betriebes am 21. Januar Mrurde ein guter Erfolg. Der 1. Sekretär der Betriebsparteiorganisation und der Werksleiter wurden unter großem Beifall von den Frauen ins Präsidium gewählt. Die Delegierten waren vollzählig erschienen. Viele andere Kolleginnen baten auch darum, ebenfalls an dieser Konferenz teilnehmen zu dürfen, чдт zu hören, was auf der Konferenz beraten würde. Die Ausführungen des Referenten wurden von den Frauen aufmerksam verfolgt. Die anschließende Diskussion war sehr lebhaft. Es sprachen insgesamt 37 Kolleginnen. In kurzen, knappen Worten sagten die Frauen das Wesentlichste, nahmen zu den nationalen Forderungen des deutschen Volkes Stellung, machten gute Vorschläge, aber sie zeigten auch rücksichtslos die Mängel und Schwächen, die noch im Betrieb vorhanden sind. Besonders scharfe Kritik übten sie an der Arbeit mancher Wirtschaftsfunktionäre und der Gewerkschaft im Betrieb. Die Diskussion ergab aber auch, daß viele Frauen noch nicht erkennen, daß der Klassengegner bewußt allerlei Fragen an sie heranträgt, um sie von ihren eigenen Interessen abzulenken. Einen größeren Raum nahm die Dis- 38;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/38 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/38) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/38 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/38)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten Terror Gewaltdelikte Rowdytum und andere Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Spionage Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen die Staatsgrenze. Von den Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit wurden im Jahre Personen wegen Straftaten gegen die Staatsgrenze der Ermittlungsverfahren eingeleitet zur weiteren Bearbeitung übernommen. Bei diesen Personen handelt es sich um die beabsichtigten, illegal die zu verlassen die sich zur Ausschleusung von Bürgern der in die Tätigkeit von kriminellen Menschenhändlerbanden eingegliedert hatten die bei Angriffen gegen die Staatsgrenze im Innern, der DDR. Der Schwerpunktorientierte Einsatz der ist besonders in folgenden verallgemeinerten Richtungen durchzuführen: Einsatz bei grenzspezifischen Sicherheitsüberprüfungen zu Personen, die unmittelbar zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Untersucbüinsführer Ü; zur strikten Einhaltung der Untersuchungshaftvollzugsordnung steht deren politniDlogische Erziehung zu der Erkenntnis, daß sich nur auf söaeise Unter- suchungserfolge erreichen lassen.

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