Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 6/35

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/35 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/35); Zur Bedeutung und Durchführung des Beschlusses „Industriearbeiter aufs Land!" Seit der II. Parteikonferenz hat die Bildung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften einen gewaltigen Aufschwung genommen. Die bestehenden Genossenschaften festigen sich, und ständig schließen sich Landarbeiter und werktätige Einzelbauern den bestehenden an oder bilden neue Genossenschaften. Mit der Entwicklung des sozialistischen Sektors in der Landwirtschaft erwachsen der Arbeiterklasse größere Verpflichtungen in der Hilfe für die werktätigen Bauern. Sie darf diese Entwicklung nicht dem Selbstlauf überlassen, sondern muß sie mit ganzer Kraft unterstützen. Der werktätige Bauer, der bisher höchstens fünf bis zehn Hektar Ackerland bestellte, steht jetzt vor der Aufgabe, große Flächen, oft tausend Hektar und mehr, zu bearbeiten. Das erfordert eine große Umsicht und gute Planmäßigkeit in der Arbeit. Dazu kommt, daß mit dem Übergang zur sozialistischen Landwirtschaft der Klassenfeind stärker versucht, unsere Entwicklung zu stören. Die Geschichte der KPdSU und die Entwicklung der Volksdemokratien lehren uns, daß die Partei der Arbeiterklasse die Aufgabe hat, das Bündnis mit den werktätigen Bauern zu festigen. Dieses Bündnis ist die Kraft, die den Kapitalismus besiegt und dem Neuen den Weg frei macht, damit es sich breit entfalten kann. Die Arbeiterklasse, an deren Spitze eine mit der Theorie des Marxismus-Leninismus ausgerüstete Partei steht, hat in diesem Bündnis die Führung. Dieses Bündnis ist auf gegenseitigem Vertrauen aufgebaut. Aber dieses Bündnis hat auch eine materielle Seite. Genösse Stalin sagt : „Die bäuerliche Wirtschaft bildet den Markt für die Industrie, ebenso wie die Industrie den Markt für die bäuerliche Wirtschaft bildet. Aber die Bauernschaft bildet nicht nur den Markt. Die Bauernschaft ist darüber hinaus Verbündeter der Arbeiterklasse.“ (J. Stalin, Werke, Band 8, Dietz Verlag, Seite 125) Die Wechselbeziehungen zwischen Stadt und Land festigen das Bündnis ebenfalls. Eine leistungsfähige Landwirtschaft ist für die Lebenslage der Arbeiter von großer Bedeutung, während eine leistungsfähige Industrie den Bauern große Vorteile bringt. Je mehr moderne Maschinen und Geräte die Fabriken hersteilen, je besser die MTS ausgerüstet werden, um so leichter wird den Bauern die Arbeit fallen, um so produktiver werden die Wirtschaften arbeiten können. Der Bauer wird also der Stadt mehr landwirtschaftliche Produkte liefern können und außerdem mehr Zeit finden, um sich zu bilden und kulturell zu entwickeln. Die Grundlage unserer Staatsmacht ist das Bündnis der Arbeiterklasse mit den werktätigen Bauern. Gesetze und Verordnungen, die unsere Regierung erläßt, dienen der Festigung dieses Bündnisses. Die Maschinen-Traktoren-Stationen und viele Bildungs- und Kultureinrichtungen haben die gleiche Aufgabe. Aber die Arbeiterklasse kann nicht nur durch die Staatsmacht das Bündnis mit den werktätigen Bauern festigen, sondern sie muß selbst einen engen Kontakt mit den Werktätigen auf dem Lande hers teilen. Aus diesem Grunde faßte das Sekretariat des Zentralkomitees den Beschluß, erprobte Parteimitglieder aus Industriebetrieben und klassenbewußte parteilose Arbeiter auf das Land zu schicken. Es gibt zwei Formen der Hilfe der Arbeiterklasse für die werktätigen Bauern. Im vergangenen Jahr haben Tausende von Arbeitern aus den Betrieben bei der Ernteeinbringung geholfen. Ganz besonders zu erwähnen sind die Jugendlichen aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, die den Bezirken Neubrandenburg und Frankfurt (Oder) bei der Ernte zu Hilfe geeilt sind. Ein Teil dieser Jugendlichen blieb in den Dörfern des Bezirkes Neubrandenburg und wurde Mitglied der dortigen LPG. Die andere Form der Hilfe besteht darin, Industriearbeiter als ständige Helfer auf das Land zu delegieren. Sie werden auf dem Lande wie es im Beschluß heißt Mitglieder der LPG, erhalten Land und Vieh und sollen durch vorbildliche Arbeitsleistung und politische Aktivität das Vertrauen der Genossenschaftsbauern gewinnen. Sie werden als Parteisekretäre oder in andere wichtige Funktionen gewählt, oder sie arbeiten als Fachkräfte in den MTS. Als Politische Leiter in den Volkseigenen Gütern sollen sie die Grundorganisationen der Partei leiten und dafür sorgen, daß die Arbeitsorganisation verbessert wird und daß unsere VEG Musterbetriebe der Landwirtschaft werden. Andere Parteimitglieder und Industriearbeiter werden als Mitarbeiter der Politischen Abteilungen bei den MTS ihre wichtigste Aufgabe darin sehen, die MTS zu Zentren der Umgestaltung des Dorfes auf sozialistischer Grundlage zu entwickeln, und besonders die Bildung, Entwicklung und Festigung der LPG unterstützen. Wieder andere werden als Bürgermeister die Politik der Partei und Regierung bei der Schaffung der Grundlagen des Sozialismus auf dem Lande durchführen. Andere Genossen werden als Buchhalter bei der Einrichtung einer einwandfreien Buchhaltung und bei der Ausbildung von Genossenschaftsbauern zu Buchhaltern helfen. Für diese Aufgaben sind klassenbewußte, der Partei treu ergebene Genossen, Parteisekretäre, Mitglieder djer Parteileitungen, bewährte Parteigruppen-Organisatoren auszuwählen, die bisher eine gute fachliche und gesellschaftspolitische Arbeit geleistet haben oder gute parteilose Arbeiter, die eng mit der Partei Zusammenarbeiten, zu gewinnen. Die Genossen des VEB Holzbau, Hermsdorfi, zeigen, wie es richtig gemacht werden muß. Einer ihrer besten Arbeiter wurde in die LPG Renthendorf, Kreis Stadtroda, geschickt. Durch sein Einwirken konnte die LPG frühzeitig die Ernte und Ablieferung abschließen. Inzwischen wurde in der LPG eine Kandidatengruppe unserer Partei gegründet. Regelmäßig legt der Industriearbeiter vor der Parteileitung seines Betriebes über seine Arbeit sowie über die Lage in der LPG Rechenschaft ab und erhält gleichzeitig neue Hinweise. 35;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/35 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/35) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/35 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/35)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels. Die vom Feind angewandten Mittel und Methoden. Die Zielgruppen des Feindes. Das Ziel der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und des vor allem von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat Staatssicherheit durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung -und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Ausgehend davon, daß - die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des ungesetzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels angefallenen Bürger intensive Kontakte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland bestünden. Diese Haltungen führten bei einer Reihe der untersuchten Bürger mit zur spätereri Herausbildung und Verfestigung einer feindlich-negativen Einstellung zu den verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der angegriffen werden bzw, gegen sie aufgewiegelt wird. Diese ind konkret, detailliert und unverwechselbar zu bezeichnen und zum Gegenstand dee Beweisführungsprozesses zu machen. Im Zusammenhang mit der Inhaftierung von Ausländern in der konnten im Ergebnis eines engen, koordinierten Zusammenwirkens eine Reihe offensiver, die Positionen der weiter stärkende diplomatische Maßnahmen durchgeführt werden.

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