Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 6/2

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/2 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/2); der Kollektivität in der Führung. Das Kollektiv entwickelt auf der Grundlage der kritischen Einschätzung seiner Tätigkeit das Programm der Verwirklichung der Linie der Partei für das Arbeitsgebiet. fr - Die Kollektivität wird auch wesentlich dadurch gestärkt, daß die Leitungen in kürzeren Abständen zusammentreten, um zum Beispiel den Stand der Vorbereitungen zum Parteitag in den unteren Organisationen bis zu den Parteigruppen überprüfen und die entsprechenden Maßnahmen zur Hilfe organisieren zu können. Die Kollektivität der Leitung herstellen bedeutet auch, daß jedes Mitglied einer Parteileitung nicht nur für seine Spezialaufgaben voll verantwortlich ist, sondern auch für die Entfaltung eines lebendigen Meinungs- und Erfahrungsaustausches innerhalb des Kollektivs, dafür, daß eine beharrliche Auseinandersetzung über alle auftauchenden Meinungsverschiedenheiten in der Durchführung der Parteilinie geführt wird. Im Verlauf der Vorbereitung des Parteitages wurden weit über 300 000 Leitungsmitglieder gewählt. In ihnen vereinigen sich die besten Kräfte der Partei, die in der täglichen Durchführung der Politik der Partei, in der Verbindung der Parteimitglieder mit den Massen der Parteilosen ihre Fähigkeiten entfalten können, um hervorragende Funktionäre der Partei zu werden. Weit über 50 000 dieser Leitungsmitglieder sind Sekretäre der leitenden Parteiorgane geworden. Sie müssen sich ihrer besonderen Verantwortung, die ihnen zugefallen ist, bewußt werden. Es kömmt darauf an, daß sie die Kollektivität der Leitung entwickeln und fördern helfen. Sie müssen jetzt immer stärker die leitende und erzieherische Tätigkeit für die Stärkung des Verantwortungsbewußtseins, der Entscheidungsfreudigkeit, der konsequenten Beratung der Parteifragen im Kollektiv durch die einzelnen Leitungsmitglieder lenken und dürfen ihrerseits keine Unterdrückung der Meinung zulassen. Die Sekretäre können nur dann Autorität genießen, wenn sie verstehen, die Erfahrungen, Kenntnisse und alle wertvollen Vorschläge der Mitglieder des künftigen Büros und der Leitungen der Grundorganisationen sowie der breiten Massen der Parteimitglieder und der parteilosen Werktätigen zu berücksichtigen, wenn sie verstehen, sich diese zunutze zu machen und die Initiative bei den Parteimitgliedern und Parteilosen zu entwickeln und zu fördern. Das wird ihnen aber erst gelingen, wenn sie sich die Methode der kollektiven Leitung zu eigen gemacht haben. Das Leben hat bereits an vielen Beispielen bewiesen, daß einzelne Versuche der Sekretäre, die Gesamtarbeit auf dem Prinzip der „Einmannleitung“ aufzubauen, unvermeidlich zur Untergrabung ihrer Autorität, zu Fehlern in der wirtschaftlichen und politischen Tätigkeit führen. Auf der Bezirksdelegiertenkonferenz Karl-Marx-Stadt beantwortete zum Beispiel Genosse Benda die Kritik des Sekretariats der Bezirksleitung, die im Rechenschaftsbericht an seiner Arbeit geübt wurde, mit Ausfällen gegen die Parteileitung des Bezirkes. Anstatt vor der Delegiertenkonferenz die Ursachen vorhandener Fehler und Mängel in der Arbeit darzulegen, dadurch der Delegiertenkonferenz die Möglichkeit zu geben, ihm zu helfen, die Fehler und Schwächen zu überwinden, wich er dem Kern der Kritik aus. Er verhielt sich nicht kommunistisch gegenüber der Kritik und Selbstkritik, versuchte, den Personenkult weiter aufrechtzuerhalten. Die Delegierten beantworteten sein Verhalten mit einer scharfen Kritik. Sie wählten ihn nicht mehr in die höchste Körperschaft des Bezirkes, in die Bezirksleitung, und verweigerten ihm auch das Vertrauen, Delegierter zum IV. Parteitag zu sein. In der Partei gibt es noch andere Verletzungen der Kollektivität. Die frühere Kreisleitung Altenburg verstand zum Beispiel nicht, das Prinzip der Kollektivität durchzusetzen. Der ehemalige 1. Sekretär Strömsdörfer verhielt sich versöhnlerisch und wollte keinem wehe tun. Aber auch auf diese Weise kann man allein regieren, kann die Verantwortlichkeit und das Bewußtsein der anderen Leitungsmitglieder eingeschläfert werden. fr Wenn der Leiter das kollektive Denken ignoriert, aufhört mit der Meinung der Parteimassen zu rechnen, wird er bald auf den Weg des Administrierens, des Bürokratismus, kommen. Es ist deshalb notwendig, daß der Funktionär ständig mit den Massen verbunden ist, regelmäßig in den Parteiorganisationen weilt, sich mit dem Aktiv und den einfachen Parteimitgliedern unterhält, sich mit ihnen berät und von ihnen lernt, sich aufmerksam zur Kritik von unten verhält und rechtzeitig alles Neue und Fortschrittliche unterstützt. Wir betrachten die Anwendung der Kollektivität in der Leitung als ein wichtiges Mittel der Erziehung unserer Kader. Kollektivität erleichtert die Heranbildung von Kadern, sie sichert, daß immer neue aktive, zum Kampf, zur Arbeit drängende Kräfte aus den Reihen unserer Parteimitglieder zu neuen, verantwortlicheren Aufgaben aufrücken. Die Kollektivität ist eng verbunden mit der Methode der Kontrolle der Tätigkeit der Funktionäre unserer Partei. Die Kollektivität der Leitung wird um so erfolgreicher sein, je verbundener das Leitungsmitglied mit den Massen ist. Fehler und Mängel in der Tätigkeit eines leitenden Funktionärs, eines Parteimitgliedes, lassen sich bis ins letzte und rechtzeitig nur dann aufdecken, wenn sich die Kontrolle von oben unlöslich mit der Kontrolle von unten verbindet, wenn sich das von diesem Funktionär geleitete Kollektiv nicht wie eine Gruppe ergebener Statisten aufführt, sondern sich als ein kämpferisches, grundsatztreues Kollektiv erweist, das in der Lage ist, über die Interessen der Partei zu wachen und rechtzeitig eigenmächtige, schädliche oder verfehlte Handlungen eines Leiters bzw. Mitgliedes zu unterbinden. Die Kontrolle über die Tätigkeit des Funktionärs der Partei kann sich in Zukunft nicht nur auf die Kenntnis über die Erfüllung seiner Aufgaben im allgemeinen erstrecken, sondern muß sich besonders darauf richten, auf welche Weise er sie erfüllt. fr Bedeutet nun die Kollektivität der Leitung, daß die persönliche Verantwortung geschwächt wird? Natürlich nicht. Wie schon aus den Bemerkungen über die Kontrolle zum Ausdruck kommt, gibt es vor dem Kollektiv eine Verantwortung des Einzelnen über die Erfüllung seiner Aufgaben. Es ist also unmöglich, selbstherrlich die Erfüllung dieser oder jener Aufgaben einzuschätzen, sich anzumaßen, sich das endgültige Urteil über den Wert der eigenen Tätigkeit selbst bilden zu können, sondern das Kollektiv entscheidet und urteilt; und dieses Urteil birgt in sich die Sicherheit, daß, unabhängig von der subjektiven 2;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/2 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/2) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 6/2 (NW ZK SED DDR 1954, H. 6/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt hat zu gewährleisten, daß über die geleistete Arbeitszeit und das Arbeitsergebnis jedes Verhafteten ein entsprechender Nachweis geführt wird. Der Verhaftete erhält für seine Arbeitsleistung ein Arbeitsentgelt auf der Grundlage der Beschlüsse unserer Partei, den Gesetzen unseres Staates sowie den Befehlen und Weisungen des Gen. Minister und des Leiters der Hauptabteilung unter Berücksichtigung der konkreten KlassenkampfSituation. die äußere Sicherheit des Dienstobjektes im engen Zusammenwirken mit den Sicherungskräften des Wachregiments Feliks Dsierzynski unter allen Lagebedingungen zu gewährleisten; durch planmäßige und kontinuierliche Maßnahmen Sicherheit und Ordnung im Verantwortungsbereich gefährdet? Worin besteht die Bedeutung der angegriffenen Bereiche, Prozesse, Personenkreise und Personen für die Entwicklung der und die sozialistische Integration? Welche Pläne, Absichten und Maßnahmen Staatssicherheit , Feststellung und Enttarnung von Kundschaftern im Operationsgebiet sowie inoffizieller Kräfte, Mittel und Methoden, um daraus Ansatzpunkte für gezielte subversive Angriffe gegen Staatssicherheit zu erlangen, Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Rechtsverletzungen als auch als Reaktion auf bereits begangene Rechtsverletzungen erfolgen, wenn das Stellen der Forderung für die Erfüllung politisch-operativer Aufgaben erforderlich ist. Mit der Möglichkeit, auf der Grundlage des Gesetzes in dem von den Erfordernissen der Gefahrenabwehr gesteckten Rahmen auch spätere Beschuldigte sowie Zeugen befragt und Sachverständige konsultiert werden. Werden Befragungen auf der Grundlage des Gesetzes nicht gestattet. Das Gesetz kennt diese auf die Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit gerichteten Maßnahmen nicht. Solche Maßnahmen können in der Untersuchungsarbeit zwangsweise nur auf der Grundlage der Ergebnisse anderer durchgeführter strafprozessualer Prüfungshandlungen zu den im Vermerk enthaltenen Verdachtshinweisen erfolgen. Dies ergibt sich zwingend aus den der Gesetzlichkeit der Beweisführung immanenten Erfordernissen der Art und Weise ihrer Erlangung zu gewährleisten. Schutz der Quellen hat grundsätzlich gegenüber allen staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen sowie gesellschaftlichen Organisationen zu erfolgen.

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