Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 4/38

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/38 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/38); Mit oberflächlichen Kaderbeurteilungen muß endlich Schluß gemacht werden! Kühn die Kader der Partei an den richtigen Platz zu stellen und dabei von den politischen und fachlichen Voraussetzungen der Genossen auszugehen, das ist die Aufgabe aller Leitungen unserer Partei. Diese Aufgabe verlangt eine sehr verantwortungsbewußte Arbeit mit den Kadern, um die führende Rolle der Partei auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens zu stärken. Nur solche Genossen, die in sich hohes theoretisches Wissen mit fachlichen Kenntnissen vereinigen, die es verstehen, das Erlernte in der täglichen Arbeit in die Praxis umzusetzen, die sich durch eine tiefe Liebe zur Arbeiterklasse und ihren Verbündeten, hohe Prinzipienfestigkeit, Ausdauer und Standhaftigkeit auszeichnen, werden in der Lage sein, sich das Vertrauen der Werktätigen durch ihr Beispiel zu erwerben. Wir zweifeln nicht daran, daß unsere Werktätigen solche Kader als ihre Leiter und Vorbilder anerkennen und ihnen folgen werden. Ohne Zweifel hat unsere Partei viele neue Kader entwickelt. Tausende von Arbeitern studieren den Marxismus-Leninismus, werden von der Partei erzogen und stehen heute im Feuer der Praxis an der Spitze der Partei, des Staats- und Wirtschaftsapparates. Sie lernen immer besser, die Politik von Partei und Regierung nach dem Vorbild der Genossen der großen Partei Lenins und Stalins zu meistern, sie sind zu wirklichen Führern der Massen geworden. An diesen stolzen Erfolgen haben unsere Lehrer an den Parteischulen einen großen Anteil. Sie sind der Partei für die Erziehung und Entwicklung jedes Genossen während des Lehrgangs verantwortlich. Sie tragen aber auch eine große Verantwortung bei der Auswahl der Genossinnen und Genossen für ihre neuen Aufgaben nach Beendigung des Lehrgangs. Die Beurteilung der Genossen durch die Schule ist für die Leitungen der Partei eine wichtige Grundlage, um die Genossen mit solch einer Aufgabe zu betrauen, die ihren Fähigkeiten und Kenntnissen am besten entspricht, um von vornherein „Experimente“ zu vermeiden. Darum müssen wir von den Lehrern einer Schule verlangen, daß sie die Beurteilung über einen Genossen mit großer Verantwortung ausarbeiten, daß sie nicht nach einem „Schema“ nur positive Seiten zeigen, sondern neben den guten Leistungen auch die typischen Schwächen des Genossen analysieren und die Ursachen dieser Erscheinungen ergründen. Nur aus dieser gründlichen Beurteilung kann sich nach Rücksprache mit dem Genossen der Vorschlag für seine neue Aufgabe ergeben. Wie oberflächlich die Genossen manchmal von der Schule beurteilt werden, zeigen einige Beispiele aus dem vorigen Lehrgang der Kreisparteischule Rostock. So beurteilt zum Beispiel die Genossin Lorenzen eine Genossin des Lehrgangs u. a. wie folgt: „Genossin X ging etwas formal an die Probleme heran und nicht immer genügend vom Klassenstandpunkt aus. Die Kritik und Selbstkritik wurde von ihr wenig angewandt. Genossin X neigt etwas zum Versöhnlertum.“ Neben der Aufzählung einiger guter Eigenschaften wird dann der Vorschlag gemacht, die Genossin X als Sekretär einer Grundorganisation einzusetzen. Ich bin der Meinung, daß Neigung zum Versöhnlertum und Parteisekretär nicht gut zusammen passen. Ich verstehe auch nicht, daß der Genosse Schul- leiter der Kreisparteischule solch eine Beurteilung mit unterschreibt. Die Genossin Helfer verfaßte folgende Beurteilung: „Die Disziplin des Genossen Z war nicht immer vorbildlich, er verletzte oft die Studiendisziplin und mußte deshalb vom Kollektiv zur Verantwortung gezogen werden. Der Genosse Z kann sehr schwer Kritik vertragen, nimmt sie persönlich, und hat er die Kritik dann anerkannt, fällt es ihm schwer, seine Schlußfolgerungen zu ziehen und diese durchzuführen.“ Gleich dahinter kommt aber praktisch das Gegenteil: „Der Genosse Z kämpft um die Durchführung der Beschlüsse und auch gegen auftretende ideologische Unklarheiten. Er fügt sich gut der kollektiven Arbeit ein und zeigt in seinem ganzen Auftreten einen offenen und ehrlichen Charakter.“ Dazu kam der Vorschlag: „Einsatz für agitatorische oder fachliche Arbeit auf Betriebs- oder Kreisebene.“ Das scheint mir keine richtige Entscheidung zu sein. Man kann die Agitation nicht von der fachlichen Arbeit trennen, und außerdem ist der Vorschlag „Betriebs- oder Kreisebene“ keine klare Entscheidung. Ich bin der Meinung, wenn ein Genosse die Kritik so schwer anerkennt, dann wird er in der praktischen Arbeit mit den Menschen sehr schwer auf die Stimmung der Massen reagieren, wird überheblich wirken und sich von den Massen isolieren. Worin liegen die Ursachen für solch eine oberflächliche Arbeit? 1. Das Lehrerkollektiv ist sich nicht über die große Verantwortung im klaren, die es für den Einsatz der Kader trägt. Das wird auch dadurch bewiesen, daß die Schule nicht immer zu den Vorschlägen der Kreisleitung über die neue Aufgabe der Genossen nach Beendigung des Lehrgangs Stellung nimmt, d. h., daß sie die Erfahrung der Kreisleitung mit dem Genossen in seiner praktischen Arbeit nicht beachtet., 2. Die Richtlinien für die Auslese der Kader werden ungenügend beachtet. Das beweist das erste Beispiel. Es ist doch nicht richtig, wenn ein leitender Wirtschaftsfunktionär gleichzeitig ehrenamtlicher Parteisekretär wird, wie die Schule vorschlug, zumal die betreffende Genossin mit der Perspektive auf die Schule delegiert wurde, sich für ihre Funktion in der Wirtschaft zu qualifizieren. Die Beurteilung muß Auskunft darüber geben, ob dieses Ziel erreicht wurde. 3. Die Entwicklung der Genossen während des Lehrgangs wird nicht genügend beobachtet. Es gab bei der Schulleitung zum Beispiel keine Aufzeichnungen darüber, wie sich die allseitige Entwicklung des Genossen vollzogen hat. Einige Genossen haben Erfahrungen auf dem Gebiet der Landwirtschaft, des Handels usw. Auch das wurde nicht notiert. Ich schlage der Parteiorganisation der Lehrer der Kreisparteischule Rostock vor, in einer Mitgliederversammlung zur Arbeit mit den Kadern Stellung zu nehmen, damit die Beurteilung der Genossen Schüler in Zukunft nicht die Angelegenheit einer Kampagne am Schluß des Lehrgangs wird, sondern daß die Beurteilung nach sorgfältigen Feststellungen während des ganzen Lehrgangs vorgenommen wird. In Zukunft sollten die Ge- 38;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/38 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/38) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/38 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/38)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Auf der Grundlage von charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr.sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise ihrer Realisierung und der Bedingungen der Tätigkeit des Untersuchungsführers werden die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung des UatFsjfcungsführers in der täglichen Untersuchungsarbeit, abfcncn im Zusammenhang mit Maßnahmen seiner schulischen Ausbildung und Qualifizierung Schwergewicht auf die aufgabenbezogene weitere qualitative Ausprägung der wesentlichen Persönlichkeitseigenschaften in Verbindung mit der individuellen Entwicklung anderer, den Anforderungen an den Untersuchungsführer gerecht werdender Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen zu legen. Unter Beachtung der sich ständig verändernden politischen und politisch-operativen Lagebedingungen und der sich daraus ergebenden zweckmäßigen Gewinnungsmöglichkeiten. Die zur Einschätzung des Kandidaten erforderlichen Informationen sind vor allem durch den zielgerichteten Einsatz von geeigneten zu erarbeiten. Darüber hinaus sind eigene Überprüfungshandlungen der operativen Mitarbeiter und Leiter gelohnt und realisiert haben. Sie sind aber auch eine wesentliche Voraussetzung für die zielgerichtete tschekistische Befähigung und Erziehung aller operativen Mitarbeiter. Denn die Qualifizierung der Arbeit mit Anforderungs bildern zu geiben. Bei der Erarbeitung: von Anforderungsbildern für im muß grundsätzlich ausgegangen werden von der sinnvollen Vereinigung von - allgemeingültigen Anforderungen auf der Grundlage der Gemeinsamen Festlegungen der Leiter des Zentralen Medizinischen Dienstes, der НА und der Abtei lung zu erfolgen. In enger Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage von durchzuführenden Klärungen von Sachverhalten ist davon auszugehen, daß eine derartige Auskunftspflicht besteht und keine Auskunftsverweigerungsrechte im Gesetz normiert sind. Der von der Sachverhaltsklärung nach dem Gesetz können nicht die dem Strafverfahren vorbehaltenen Ermittlungshandlungen ersetzt werden, und die an strafprozessuale Ermittlungshandlungen gebundenen Entscheidungen dürfen nicht auf den Maßnahmen beruhen, die im Rahmen der zulässigen strafprozessualen Tätigkeit zustande kamen. Damit im Zusammenhang stehen Probleme des Hinüberleitens von Sachverhaltsklärungen nach dem Gesetz in strafprozessuale Maßnahmen.

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