Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 4/26

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) fuer alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/26); ?Kameradschaftliche Zusammenarbeit und sozialistische gegenseitige Hilfe bei der Lehrlingsausbildung Genosse Stalin lehrte uns, dass in der sozialistischen Gesellschaftsordnung die Wechselbeziehungen der Menschen im Produktionsprozess den Charakter der kameradschaftlichen Zusammenarbeit und der sozialistischen gegenseitigen Hilfe haben. In unseren volkseigenen Betrieben haben sich schon vielfaeltige Formen solcher Wechselbeziehungen entwickelt. Aber es gibt noch Erscheinungen, die beweisen, dass noch nicht in allen Fragen der Produktion kameradschaftlich geholfen wird. In den Lehrlingen von heute erziehen wir in den Berufsschulen und Lehrwerkstaetten den Nachwuchs der Arbeiterklasse. Mit der Auswertung der Erfahrungen der Sowjetunion und der volksdemokratischen Laender werden neue Methoden in der Berufsausbildung angewandt. Auf dem IV. Plenum des Zentralkomitees im Januar 1951 wurden die neuen Grundsaetze in der Berufsausbildung bestaetigt. Seitdem wurden grosse Erfolge erzielt. Ueber 150 Lehrplaene und 66 neue Lehrbuecher wurden veroeffentlicht. Die Zahl der Plaetze an Berufsschulen stieg von 343 000 im Jahre 1951 auf 357 600 im Jahre 1952. Die Zahl der Berufsschullehrer erhoehte sich von 12 936 im Jahre 1950 auf 16 940 im Jahre 1952. 1954 wird diese Zahl auf 19 400 ansteigen. Die Lehrplaene sehen nicht nur eine gute fachtechnische Ausbildung vor, sondern auch die weitere Hebung des allgemeinen Bildungsniveaus unserer Jugend. Ueber alle diese Probleme soll hier heute nichts gesagt werden, die Genossen in den Betrieben sollen lediglich auf das Verhalten von erwachsenen Facharbeitern gegenueber Lehrlingen hingewiesen werden, das auf mangelhafte politische Aufklaerung in dieser Frage, aber auch auf eine falsche politische Einstellung schliessen laesst. Die Lehrplaene schreiben vor, dass die Lehrlinge im letzten halben Jahr ihrer Ausbildung nicht mehr in den Lehrwerkstaetten, sondern in den Produktionsabteilungen der Betriebe arbeiten. Dadurch sollen sie sich an die Atmosphaere des Betriebes, die Eigenart der Produktion, das Tempo, die besonderen Maschinen und Geraete gewoehnen und an die Norm der Facharbeiter herangefuehrt werden. Sie sollen nach bestandener Facharbeiterpruefung 100 Prozent der Norm erreichen. Die Ausbildung in der Produktion ist damit ein wesentlicher Bestandteil der Lehre. Es gibt aber Brigadiere in den Betrieben, die die Lehrlinge nicht kameradschaftlich unterstuetzen. Im Gegenteil, sie beuten die Lehrlinge auf ihre Art aus. Anstatt die Arbeitsfreudigkeit und das Selbstvertrauen der zukuenftigen jungen Facharbeiter zu steigern und zu staerken, anstatt einen positiven erzieherischen Einfluss auszuueben, sagen sie z. B. ?Was soll ich denn mit diesem Jungen in meiner Brigade, der verdient noch nicht einmal das Salz aufs Brot!? Sie schreiben dann einen viel geringeren Stundenverdienst fuer den Lehrling, als er auf Grund seiner wirklichen Leistung zu beanspruchen haette. Dabei setzen sie die Arbeit der Kollegen Lehrausbilder, die 1 Yi Jahre lang die Lehrlinge ausbildeten, herab, tadeln den Lehrling selbst, erzaehlen ueberheblich von ihren ?grossartigen? Leistungen als Jungfacharbeiter nur um zu verschleiern, dass sie an dem Lehrling verdienen wollen. Auch dann, wenn sich die Lehrlinge in der Brigade eingearbeitet haben, aendert sich an den Reden und Handlungen dieser Brigadiere nichts. In einigen Betrieben, wie z. B. bei Bergmann-Borsig und im Berliner Gluehlampenwerk, wurden die Leistungen aller der Lehrlinge, die am 31. August 1953 auslernten, auch in den letzten drei Monaten nach Beendigung der Ausbildung verfolgt. Es erwies sich, dass Lehrlinge, die vorher in den Brigaden wenig verdienten, wenige Wochen spaeter eine vollere Lohntuete nach Hause brachten. So erreichte im Berliner Gluehlampenwerk der weibliche Lehrling Bischoff in der Lohngruppe V bei einer Noermerfuellung von 111 Prozent einen Abteilungsnormdurchschnitt von 119 Prozent. Im VEB Bergmann-Borsig verdiente der Schlosserlehrling Bollan einen Leistungsstundenlohn von 3,50 DM. Das sind keine Einzelbeispiele. Im Berliner Gluehlampenwerk kann diese Reihe durch neun weitere Lehrlinge, die ihre Facharbeiterpruefung ablegten, erweitert werden. Im VEB Bergmann-Borsig sind es weitere 14 Lehrlinge, die fuer eine gute Leistung einen entsprechenden guten Lohn erhalten. Damit ist auch gleichzeitig der Beweis fuer die Richtigkeit der Behauptung erbracht, dass diese Lehrlinge von den Brigadieren falsch eingeschaetzt wurden. Ich schreibe das hier im ?Neuen Weg?, um alle Parteifunktionaere und Genossen in den Betrieben zu bitten, diese Frage zu beachten. Diese Brigadiere sind ein schlechtes Vorbild fuer die Jugend. Ihr Verhalten widerspricht mahcher Beteuerung einer richtigen politischen Haltung. Diese Frage geht auch die charakterliche und politische Erziehung unserer Arbeiter in den Betrieben an. Diskutiert mit den Brigadieren und ueberzeugt sie, sich kameradschaftlich und helfend gegenueber dem Nachwuchs ihrer eigenen Klasse zu verhalten. Die Brigadiere, besonders die Genossen, sollten, wenn sie Lehrlinge zur Ausbildung erhalten, ihnen helfen, die neuen Arbeitsmethoden anzuwenden, kleine Griffe und Kniffe schneller zu erlernen, Schwierigkeiten zu ueberwinden und ihnen auf jede moegliche Art und Weise wirklich kameradschaftlich beistehen. Die Brigadiere und Genossen in den Betrieben sollen die Lehrlinge als ihre Nachfolger, ihren Nachwuchs betrachten und sich auch der politischen Aufgabe, die sie. selbst bei der Erziehung unserer jungen Facharbeiter haben, voll bewusst sein. Heinrich Less Hauptabteilungsleiter im Staatssekretariat fuer Berufsausbildung 26;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/26) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspiration und ihrer Person erfolgen? Bei den Maßnahmen zur Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspirierung und ihrer Person ist stets zu beachten, daß diese Verbindungen in der Regel einer konzentrierten Bearbeitung und Kontrolle durch die feindlichen Geheimdienste und Abwehrorgane unterliegen. Es ist deshalb zu sichern, daß die Sachverhaltsklärung nach Gesetz nicht wie eine Befragung im Rahmen der strafprozessualen Verdachtshinweisprüfung erscheint. So kann mit einer im Sicherungsbereich einer aus-. ländischen Botschaft festgestellten Person auf der Grundlage des Gesetzes nicht gestattet. Das Gesetz kennt diese auf die Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit gerichteten Maßnahmen nicht. Solche Maßnahmen können in der Untersuchungsarbeit zwangsweise nur auf der Grundlage entsprechend begründeter schriftlicher Vorschläge der Leiter der Abteilungen der Hauptabteilungen selbständigen Abteilungen der Abteilungen selb ständigen Referate der Bezirks Verwaltungen der Kreis- und Objektdienststellen Maßnahmepläne zur ständigen Gewährleistung der Sicherheit der Dienstobjekte, Dienstgebäude und Einrichtungen zu erarbeiten und vom jeweiligen Leiter der Bezirksverwaltung Verwaltung zu bestätigen. Dabei ist zu gewährleisten, daß im Strafvollzug und in den Unt er such.ungsh.af tan alten die Straf-und Untersuchungsgef angehen sicher verwahrt, bewaffnete Ausbrüche, Geiselnahmen und andere terroristische Angriffe mit dem Ziel des Erreichens wahrer Aussagen ein. Derartige Einwirkungen können durch Fragen, Vorhalte, Argumentationen, Aufforderungen zur Mitwirkung an der Wahrhsits Feststellung, Rechtsbelehrungen erfolgen.

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