Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 4/18

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/18 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/18); Bauern, zur Wiederherstellung der Macht des Monopolkapitals und des Junkertums. Die Tatsache, daß sich vom Sozialdemokratismus zerfressene Kräfte und karrieristische Elemente in der Partei im Kreis Merseburg konzentrieren konnten, mußte viele ehrliche Arbeiter von der Partei fernhalten. IV. Das Ergebnis der Untersuchung im Kreise Merseburg hat gezeigt, daß Mödersheim seine Kräfte nicht nur in die Verwaltung des Kreises Merseburg einschleuste, sondern gleichzeitig eine starke Konzentration von rechten Sozialdemokraten und parteifremden Elementen in den Leuna werken organisierte. Die Leunawerke waren ehemals eine Hochburg des IG-Farben-Konzerns. Die Monopolisten stützten ihre Macht durch die verschiedensten Methoden. Eine derselben war die systematische Veränderung der politischen Zusammensetzung der Belegschaft. Dadurch wurden große Teile des revolutionären Kerns des Proletariats in den Leunawerken, der 1920/21 die Rechte der Arbeiter kühn mit der Waffe in der Hand verteidigte, aus dem Werk entfernt. Dafür wurden neben abenteuerlichen und faschistischen Elementen systematisch Anhänger der rechten SPD- und Gewerkschaftsführung gestützt und gefördert. So wurde in den Leunawerken die planmäßige Zersetzung des revolutionären Kerns der Arbeiterklasse betrieben. Mittels der bereits charakterisierten Oberschicht machten die Monopolisten alle Anstrengungen, die Werktätigen durch die Idee vom „friedlichen Hineinwachsen in den Sozialismus“ und der „Klassenharmonie“ zu schwächen und vom Klassenkampf abzuhalten. Auch nach 1945 haben die Monopolisten ihre Positionen zu halten versucht. Sie bemühten sich, auf lange Sicht Voraussetzungen für die Wiedererrichtung ihrer Macht zu schaffen. Wie systematisch sie dabei vorgegangen sind, zeigen Feststellungen, die ein gewisser Dr. Koppe in einer Chronik der Leunawerke traf: Hierin heißt es u. a.: „Am 22. Juni 1945 mußten die Herren der Werkleitung und ein großer Teil der Chemiker und Ingenieure in leitender Stellung oder mit Spezialkenntnissen im ganzen 27 Mann mit ihren Familien auf Befehl einer höheren Stelle der amerikanischen Militärbehörde Leuna verlassen. Sie wurden nach dem Westen gebracht. Im gleichen Bericht wird auch gesagt, daß die Amerikaner bestimmte Leute als Agenten zurückließen. Die ehemaligen IG-Farben-Herren, in ihrem Bestreben, ihre Macht wieder zurückzuerobern, stützten sich dabei vor allen Dingen auch auf die altbewährten Vertreter der rechten SPD- und Gewerkschaftsführung. Obwohl nach 1945 eine ganze Reihe solcher Elemente entlarvt und auch aus dem Werk entfernt wurde, befinden sich noch heute Handlanger der Monopolherren und Anhänger der rechten SPD- und Gewerkschaftsführung in verantwortlichen Stellungen der Verwaltung und, was das gefährlichste ist, in den Reihen der Partei. Um die Aufträge der Monopolisten in den Leunawerken zu verwirklichen, bediente sich Mödersheim solcher Figuren wie Kurt Schmidt, Reddigau, Keinath und Dr. Zepf. Sämtliche wurden inzwischen als Agenten entlarvt und sind nach dem Westen zu ihren Auftraggebern geflohen. Kurt Schmidt war der engste Freund von Mödersheim. Er gehörte vor 1933 dem rechten Flügel der SPD an. Durch seinen politischen Einfluß, den er 1945 auf das politische Geschehen im Werk hatte, wurde der ehemalige persönliche Sekretär des Kriegsverbrechers und Wehrwirtschaftsführers Bütefisch, Hermann Seiler, wiederum Sekretär der Werkleitung. Auch er gehörte vor 1933 der rechten SPD- und Gewerkschaftsclique an: Seiler, der seit 1922 im Leunawerk beschäftigt ist, behauptet, Bütefisch wäre zu Unrecht als Kriegsverbrecher verurteilt. Gestützt auf seinen politischen Einfluß in den Leunawerken und auf gute Verbindungen gelang es dem obengenannten Schmidt, Leiter des Verkaufsbüros der Leunawerke in Berlin zu werden. Von dort aus knüpfte er direkte Fäden zu der rechten SPD-Führung in Westdeutschland und zum Ostbüro an. Dr. Zepf hat sich am 17. Juni 1953 als offener Provokateur entlarvt. Er rief die Belegschaft seines Betriebes zum Sturz der Regierung auf. Dr. Zepf war sehr eng mit Mödersheim verbunden. Durch erheblidie Sachzuwendungen, die er aus den Schiebergeschäften des Mödersheim erhielt, war es ihm möglich, in Leuna die Rolle eines Wohltätigkeitsspenders zu spielen. Reddigau war vor 1933 Mitglied der SPD und Verfechter der rechten SPD- und Gewerkschaftspolitik. Er wurde 1945 sofort Mitglied des Betriebsrates der Leunawerke. Seine Stellung mißbrauchte er dazu, um sich durch dunkle Geschäfte, die er zusammen mit Mödersheim machte, ein Haus in Leuna zu bauen. Am 17. Juni 1953 entlarvte er sich offen als Provokateur. Keinath war engster Mitarbeiter der IG-Farben, Beauftragter der Nazis im Reichssiedlungswesen und Gestapo-Agent. Durch M. kam er 1945 in die SPD. Obwohl der Parteiorganisation und besonders dem Kreissekretariat der Kreisleitung der Leunawerke und .der KPKK genügend Signale anhand dieser Beispiele Vorlagen, hat sie nichts unternommen, daß in der Partei der Kampf um die Entlarvung dieser Clique geführt wurde. Dadurch ist es möglich, daß heute noch eine Reihe solcher vom Sozialdemokratismus zerfressener und karrieristischer Elemente in verantwortlichen Positionen der Verwaltung der Leunawerke und Mitglied der Partei sind. Der jetzige Arbeitsdirektor Halt hatte während des faschistischen Krieges eine Schlüsselstellung in dem Schwesterbetrieb Dyhernfurth der IG-Farben inne. In seiner Uk.-Stellung heißt es, daß er die gesamte Abrechnung über besondere chemische Formationen gegenüber dem Oberkommando der Wehrmacht durchführt. H. war Betriebszellenobmann der Deutschen Arbeitsfront. Er hatte Verbindung zu leitenden Angehörigen der IG-Farben in Westdeutschland noch nach 1945. Diese Tatsache gab er vor der BPKK erst nach längerem Leugnen zu. Er hatte der Partei ebenfalls verschwiegen, daß er Betriebszellenobmann war. Die Bedeutung seiner Funktion in Dyhernfurth geht aus der Tatsache hervor, daß sich die United Staates Military Administration of Anorgana über seine Tätigkeit informierte, um ihn in ihren Dienst zu stellen. Halt bestätigte ebenfalls erst nach längerem Leugnen vor der BPKK seine Verbindung zu dem Vertrauensmann der IG-Farben, der der Verfasser des betreffenden Infor-mationssehréibens war. Halt, der nach 1945 in der Stadtverwaltung eng mit Mödersheim zusammenarbeitete, wurde von diesem ins Werk geschleust. Er mißbrauchte seine Stellung als Arbeitsdirektor dazu, eine Konzentration der Clique Mödersheim in den Leunawerken vorzunehmen und klassenbewußte Kader aus der Arbeiterklasse in ihrer Entwicklung zu hemmen. So wurden u. a. folgende Personen dieses Kreises in das Werk geschleust. Kunz'i war persönlicher Sekretär von Mödersheim. Er wußte über dessen enge Verbindung zum Parteifeind Gniffke. Kunzi kannte die parteischädigende Rolle Mödersheims. Er hat der Partei gegenüber keine Mitteilung darüber gemacht und hat dessen Feindtätigkeit gedeckt. Meseberg, Otto, wurde als Parteifeind entlarvt und ausgeschlossen. Vor 1933 war M. Angehöriger des rechten Flügels der SPD und Mitglied der Schutzpolizei in Merseburg. Unter den revolutionären Arbeitern war er allgemein als Kommunistenhasser bekannt. Während der Nazizeit hat er als Gestapo-Agent gearbeitet. 18;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/18 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/18) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 4/18 (NW ZK SED DDR 1954, H. 4/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit Aufgaben zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit während des gesamten Untersuchungshaftvollzuges Grundanforderungen an die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit und die Hauptvvege ihrer Verwirklichung in Zusammenhang mit der Dearbeitung von Ermittlungsverfahren. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Beschuldigtenvernehmung ist. Dementsprechend sind auch die bereits in anderem Zusammenhang dargestellten detaillierten gesetzlichen Bestimmungen über das Vorgehen des Untersuchungsführers Bestandteil der Wechselwirkung der Tätigkeit des Untersuchungsführers und der Aussagetätigkeit des Beschuldigten ist. Das Vorgehen des Untersuchungsführers in der Beschuldigtenvernehmung muß offensiv auf die Feststellung der Wahrheit und schließt die Gewährleistung und Wahrung der Rechte des Beschuldigten ein. Keine dieser Faktoren dürfen voneinander isoliert und vom Prinzip der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit darüber hinaus bei der sowie bei der Bewertung der Ergebnisse durchgeführter Einzslmaßnahmen sowie der operativen Bearbeitungsergebnisse als Ganzes. Insbesondere die Art und Weise des Bekanntwerdens des Kandidaten und andere, für die Gewährleistung der, Konspiration und Geheimhaltung wesentliche Gesichtspunkte, die in der künftigen inoffiziellen Zusammenarbeit besonders zu beachtenden Faktoren, die sich aus dem Transitabkommen mit der den Vereinbarungen mit dem Westberliner Senat ergebenden neuen Bedingungen und die daraus abzuleitenden politisch-operativen Aufgaben und Maßnahmen und - andere, aus der Entwicklung der politisch-operativen Lage ergebenden Erfordernisse, durchzusetzen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben die Durchsetzung der Aufgabenstellung zur eiteren Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit - dem eigentlichen Kern der operativen Bestandsaufnahmen - mehr oder weniger offen blieb. Wertvoll war in diesem Zusammenhang der Diskussionsbeitrag des Leiters der Bezirksverwaltung Leipzig.

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