Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 3/9

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/9 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/9); î I ANNELIESE STE1NEL Die wichtigsten Aufgaben der Parteileitungen zur Verbesserung der Arbeit unter der Jugend Genosse Schirdewan übte auf der Beratung des Zentralkomitees mit den ersten Sekretären der Bezirks- und Kreisleitungen der Partei und der FDJ eine harte * -Kritik an der Arbeit mit der Jugend. Diese Kritik war zu- gleich eine sehr ernste Mahnung und dringende Forderung nach einer grundlegenden Veränderung der Arbeit der Partei und der leitenden Genossen der FDJ unter der Jugend. Diese Beratung mit den leitenden Genossen unserer Partei und der FDJ stellte der Partei und den jungen Genossen in der FDJ die Aufgabe, die Mehrheit der Jugend zur aktiven Teilnahme für die Verwirklichung des neuen Kurses im Kampf um den Frieden und zur Herstellung der Einheit Deutschlands zu gewinnen. Es ist notwendig, gemeinsam mit der Jugend einen offensiven Kampf gegen die Feinde unserer Republik zu führen und die Wachsamkeit gegenüber den Machenschaften des Feindes zu erhöhen. Die leitenden Organe der Partei sollten sofort beginnen, den Genossen in der FDJ die richtige Orientierung auf die Verstärkung der ideologischen Arbeit zu geben und eine breite Aufklärungsarbeit unter der Masse der Jugend zu organisieren. Genosse Schirdewan sagte u. a., daß es jetzt darauf ankomme, mit der kampagnemäßigen Arbeit und der Plakatierung bestimmter Ereignisse durch die FDJ Schluß zu machen, und der Jugend allseitig die Politik unserer Partei und unserer Regierung ausführlich zu erklären, ihr auf alle Fragen Antwort zu geben und sich mit feindlichen Auffassungen unter der Jugend auseinanderzusetzen. Ideologische Auseinandersetzungen führen Ein solcher Umschwung in der Arbeit mit der Jugend kann erreicht werden, wenn die Partei ihre Anleitung gegenüber der Jugend ändert und wenn nicht mehr, wie bisher, von der Notwendigkeit der verstärkten ideologischen Arbeit unter der Jugend nur gesprochen wird. Die leitenden Organe der Partei müssen sofort beginnen, mit den jugendlichen Parteimitgliedern in der FDJ ideologische Auseinandersetzungen zu führen, damit diese jungen Genossen angeregt und befähigt werden, unter der gesamten Jugend aufklärend und mobilisierend zu wirken. Manche FDJ-Funktionäre haben Angst vor den Fragen der Jugend, und damit sie nicht in die Gefahr kommen, Rede und Antwort stehen zu müssen, führen sie keine Aussprachen mit der Jugend durch. Diese Funktionäre sind oft nicht schlecht, sie arbeiten Tag und Nacht und sind bereit, sich aufzuopfem, aber es fehlt ihnen die notwendige Klarheit und das konkrete Wissen. Die 1. Sekretäre der Parteiorganisationen sollten gerade jetzt mit den leitenden Funktionären der FDJ, besonders in den Kreisen und Betrieben, über die Berliner Außenministerkonferenz sprechen und mit ihnen darüber diskutieren, wie Adenauer versucht, durch ver- logene Losungen die Aufmerksamkeit der Menschen von der Faschisierung und Militarisierung Westdeutschlands abzulenken, um dadurch das deutsche Volk irrezuführen und die Außenministerkonferenz zu stören. Der Jugend kann an Tausenden von Beispielen die Revanche- und Kriegspolitik der Bonner Machthaber und damit die große Gefahr für unser Volk bewiesen werden. Es ist notwendig, daß die jungen Genossen in der FDJ mit konkreten Beweisen und Argumentationen ausgerüstet werden, damit sie in den Auseinandersetzungen über die prinzipiellen Fragen unseres Kampfes an Festigkeit gewinnen, bewußter auftreten und auf alle Fragen der Jugend Antwort geben können. Wie wichtig diese tägliche ideologische Hilfe für die jungen Genossen ist, lehren uns die Erfahrungen aus der Sowjetunion. Ich war Ende des vergangenen Jahres in vielen Betrieben Moskaus, Stalingrads und Charkows. Die Parteisekretäre dieser Betriebe verwenden die größte Sorgfalt darauf, den Komsomol-Sekretären zu helfen, damit sié die Grundfragen der Politik der Partei und der Regierung verstehen lernen und der Jugend einfach und verständlich an konkreten Beispielen erklären können. Der Parteisekretär der MTS Tschuzujerskajä zum Beispiel setzt sich wöchentlich mit dem Komsomol-Sekretär und der Leitung der Komsomol-Gruppe zusammen und diskutiert mit ihnen über nationale und internationale Probleme, um sie für die Lösung der Hauptaufgabe des Komsomol zu rüsten und die Jugend mit sozialistischem Bewußtsein zu erfüllen. Der FDJ bei der Ausarbeitung differenzierter Argumentationen helfen Einen weiteren sehr wichtigen Hinweis, der für uns große Bedeutung hat, gab uns dieser Parteisekretär. Er sagte, daß die Partei streng darauf achtet, daß der Komsomol die Kragen der Jugend gut studiert und dabei untersucht, worüber die einzelnen Schichten der Jugend, differenziert nach Beruf und Alter usw., diskutieren und wofür sie Interesse haben. Die Parteileitungen beschäftigen sich in ihren Sitzungen damit und helfen dem Komsomol bei der Ausarbeitung der differenzierten Argumentationen. Wenn wir uns die Frage nach unserer Kenntnis über die Diskussionen, die Interessen und Wünsche der Jugend vorlegen, müssen wir sagen, daß es nicht ausreicht zu wissen, daß die Jugend aufgeschlossen ist. Wir kennen die Fragen der Jugend zu wenig. Es ist eine Tatsache, daß sich die Jugend in den Großbetrieben Magdeburgs mit ganz anderen fragen beschäftigt als z.B. die Jugend in der LPG „Neues Leben" oder im Berliner Glühlampenwerk. Darauf wurde bei uns bisher kaum geachtet. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn viele der vom Zentralrat der FDJ bisher ausgearbeiteten Argumentationen die Jugend nicht angesprochen und ihnen keine Antwort auf ihre Fragen gegeben haben. Es gab vielfach in der FDJ 9;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/9 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/9) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/9 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Zollverwaltung bestehen. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Mitarbeiter hinsichtlich der Arbeit mit durch die Leiter und mittleren leitenden Kader, Die Einsatz- und Entwicklungskonzeptionen, die im Prinzip für jeden bestehen sollten, sind in der Regel digen so früh wie möglich beginnen müssen. zeitaufwendig, so daß die Sachverstän ingesetzt werden und zu arbeiten. Der Einsatz der Gutachter erfordert eine konkret ausgearbeitete Aufgabenstellung.

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