Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 3/5

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/5); leben zum Teil heute noch in ihren Dörfern und üben durch veraltete Ansichten * die sie längst noch nicht abgelegt haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf die demokratische Entwicklung aus. Darum muß die Kreisleitung auch das politische und kulturelle Leben der Vergangenheit eines jeden Dorfes kennen. Den revolutionären Traditionen in unseren Dörfern sollten wir unbedingt nachgehen. In Sachsen und Mitteldeutschland, um Halle, Leipzig usw., ist die ländliche Bevölkerung zum Teil in die revolutionären Kämpfe der Industriearbeiter in der Weimarer Republik mit einbezogen worden. Es gab damals auch auf einigen Gütern Mecklenburgs und Brandenburgs bemerkenswerte Streiks der Landarbeiter. Wir müssen wissen, wie stark die Arbeiterparteien und ihre Massenorganisationen in den Dörfern früher waren. Wir hatten in vielen Orten Gruppen von Mitgliedern der KPD sowie der SPD und zum Teil größere Gewerkschaftsgruppen der Landarbeiter. Arbeitersportvereine, Roter Frontkämpferbund und Reichsbanner haben in manchen Dörfern eine Rolle gespielt. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist für uns die Kenntnis, wie sich die Vereinigung der Arbeiterparteien 1946 vollzog. In unserer Untersuchung werden wir auf ehemalige Sozialdemokraten stoßen, die die Vereinigung nicht mitgemacht haben. Wir werden manchen von ihnen von der Richtigkeit unseres Weges überzeugen können. Der eine oder andere wird sich jedoch auch als Agent des Ostbüros der SPD entlarven. Das deutsche Volk hat große revolutionäre Traditionen. Durch die verräterische Politik der rechten sozialdemokratischen Führer und durch die zwölfjährige Naziherrschaft sind sie aber vielfach verschüttet worden. Wenn wir unsere Menschen an diese revolutionären Traditionen erinnern, werden wir ihr Klassenbewußtsein und ihren Patriotismus stärken. Es gibt heute noch eine ganze Zahl Arbeiter in unseren Dörfern, die früher in den Reihen der revolutionären Arbeiterbewegung gestanden haben, aber unserer demokratischen Entwicklung uninteressiert gegenüberstehen. Gelingt es uns, sie zur Mitarbeit an der Gestaltung unseres neuen Lebens miteinzubeziehen, wird das für unseren Aufbau von großem Wert sein. Waren die demokratischen Kräfte in den Dörfern in der Vergangenheit zahlenmäßig gering, so übten die militaristischen und nazistischen Verbände der Kapitalisten und Junker einen um so stärkeren Einfluß auf dem Lande aus. Die ländliche Bevölkerung war das wichtigste Menschenreservoir des Stahlhelms, der SA und ähnlicher Organisationen. Der wirtschaftliche Druck und die politisch-kulturelle Zurückgebliebenheit waren die Ursache, warum große Teile der Ausgebeuteten auf dem Lande sich gegen ihre eigenen Klasseninteressen diesen Organisationen anschlossen. Sind aber alle Organisatoren dieser Verbände mit ihren Herren nach Westdeutschland geflüchtet? Die Entlarvung einiger Verräter am deutschen Volk nach dem 17. Juni hat uns gezeigt, daß das nicht der Fall ist. Die vielfältige Sabotage der Erzeugung und Erfassung von tierischen und pflanzlichen Produkten beweist uns, daß es noch eine ganze Anzahl Feinde in unseren Dörfern gibt. Eine Untersuchung über die Stellung einiger Dorfbewoh- ner zu den militaristischen und nazistischen Organisationen wird uns helfen, manchen Feind zu erkennen. Außerdem ist die militaristisch-faschistische Ideologie bei einigen ehemals, irregeführten Landarbeitern oder werktätigen Bauern noch vorhanden. Wissen wir also, daß in einem Dorf der Stahlhelm oder ähnliche Organisationen eine große Rolle gespielt haben, dann werden wir unsere Agitatoren darauf hinweisen und sie auf Diskussionen vorbereiten können. Solche Einrichtungen des kapitalistischen Deutschlands wie Landbund, Reichsnährstand und Raiffeisengenossenschaft haben auf dem Dorfe eine große Rolle gespielt. Ihre Vorstände, Geschäftsführer und Angestellten waren die Junker und Kapitalisten selbst oder ihre gekauften Lakaien. Sie betrieben eine offene oder getarnte Ausbeutungspolitik, die die Abhängigkeit der Werktätigen von ihren Herren verstärkte. Wieviel dieser Geschäftsführer und Angestellten wohnen heute noch in-unseren Dörfern? Was machen sie eigentlich heute? Gehen wir den Dingen nach, wird uns verständlich werden, warum zum Beispiel mancher BHG-Geschäftsführer die Produktionsgenossenschaften so nachlässig mit Kohlen, Düngemitteln oder anderen Waren beliefert. In unsere Dörfer sind starke Gruppen von Neusiedlern gekommen. Wissen wir aber, woher, kennen wir ihre frühere soziale und wirtschaftliche Stellung? Uns interessieren aber auch die Menschen, die im Dorf eine bevorzugte Stellung bekleiden und dadurch auf die Dorfbewohner einen besonderen Einfluß ausüben, wie der Arzt, der Lehrer, der Pfarrer und die Vertreter der technischen und wissenschaftlichen Intelligenz. Wie stehen sie zu unserer demokratischen Entwicklung, auf welcher Seite standen sie in früheren Zeiten? Auch der Leiter des Konsums oder der Geschäftsführer der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft spielt eine gewisse Rolle im gesellschaftlichen Leben des Dorfes. Wir dürfen sie nicht übersehen, sondern müssen beobachten, wie sie ihre Funktion ausüben, denn sie ist von großer Bedeutung für die demokratische Entwicklung des Dorfes. Wie entwickelt sich das demokratische Leben im Dorf? Das gesellschaftliche Leben in unserer Republik wird von den demokratischen Parteien und Massenorganisationen bestimmt. Ihre Aktivität ist ausschlaggebend im Kampf gegen rückständige oder feindliche Ideologien im Dorf. Im allgemeinen kennen die Kreisleitungen die Verhältnisse unserer Parteiorganisationen in den Dörfern. Sie haben durch die Vorbereitung zum IV. Parteitag gegenüber früher einen besseren Einblick. Aber die Untersuchung muß noch gründlicher erfolgen. Es gilt vor allen Dingen zu klären, warum es in einigen Dörfern noch werktätige Bauern gibt, die Genossen sind und nicht der LPG angehören. Auch in der LPG müssen wir eingehend mit den Genossen sprechen und uns eine gute Einschätzung verschaffen, wie man diesen Genossen in ihrer politischen Arbeit' und Entwicklung helfen kann. Die Parteiorganisation in einem volkseigenen Gut muß gleichfalls gründlich untersucht werden. Genauso müssen wir über die Verhältnisse und die Arbeit der Massenorganisationen Bescheid wissen. Eine der wichtigsten Massenorganisation der Arbeiterklasse auf dem Lande ist die Gewerkschaft Land und Forst. Wissen wir eigentlich, wann eine Versammlung dieser Gewerkschaft im Dorf stattgefunden hat, welche Land- Dorfes - Jem Lande 5;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/5) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Linie der Dezernate und des Untersuchungsorgans der Zollverwaltung teilnahmen. Ausgehend davon wurden von den Leitern der beteiligten Organe auf Bezirksebene die Schwerpunkte ihres Zusammenwirkens klarer bestimmt und die sich daraus für den Untersucht! rkung im Strafverfahren wird vollem Umfang gewährleistet sha tvcIzug ablei Aufgaben zur Gewährlei tung dieses Rechts werden voll sichergestellt. Das Recht auf Verteidigung - ein verfassungsmäßiges Grundrecht in: Neue Oustiz Buchholz, Wissenschaftliches Kolloquium zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Strafverfahrens und zur differenzier-ten Prozeßform in: Neue ustiz ranz. Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung im Strafverfahren in: Justiz MüIle ranowsky Willamowski Rationelle rfahrensweise und Beschleunigung des Strafverfahrens -wichtiges Anliegen der - Novelle in: Justiz Mühlbe rge Gewährleistung des Rechts auf Mitwirkung im Strafverfahren durch das Untersuchungsorgan verfolgt das Ziel, objektiv alle beund entlastenden Umstände zur Straftat gleichermaßen festzustellen und die gerechte Beurteilung der Tat und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und damit yefbundender ahrensrecht-licher Maßnahmen. Dabei haben sich im Ergebnis der durchgeführten empirischen Untersuchungen für die Währung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Realisierung von Maßnahmen der inoffiziellen und offiziellen Beweisführung sowie bei der Beweis Würdigung; der komplexe, aufeinander abgestimmte Einsatz der tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden zur politisch-operativen Absicherung der Die Festigung des Vertrauensverhältnisses und der Bindung der inoffiziellen Kontajktpersonen an das; Ministerium für Staatssicherheit Einige Probleme der Qualifizierung der Auftragserteilung und Instruierung sowie beim Ansprechen persönlfcHeiÄ Probleme, das Festlegen und Einleiten sich daraus ergebender MaßnälmeS zur weiteren Erziehung. Befähigung und Überprüfung der . Die Leiter der operativen Diensteinheiten und in der Zentralen Personendatenbank Staatssicherheit. Die Registrierung der Akten und die Er- fassung der zu kontrollierenden Personen in den Abteilungen.

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