Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 3/29

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/29 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/29); Massenarbeit. Dabei haben die Parteiorganisationen die Möglichkeit, die kulturellen Mittel bei den ideologischen Auseinandersetzungen mit möglichst großem Erfolg auszunutzen. Die Genossen im Stahlwerk Olbersdorf, Kreis Zittau, haben in ihrem Betrieb bereits eine wirklich gute kulturelle Massenarbeit entwickelt, aber in ihrer Wahlberichtsversammlung der Parteiorganisation erwähnten sie diese Arbeit mit keinem Wort, weil diese, nach ihrer Meinung, doch nicht zur politischen Aufklärungsarbeit gehöre. In fast allen Kreisleitungen kann man ebenfalls eine sträfliche Vernachlässigung der kulturellen Aufgaben feststellen. So wurden z. B. im Bezirk Dresden in der Vorbereitung und Durchführung der Wahlberichtsver-sammlungen zur Neuwahl der Parteileitungen die kulturellen Probleme fast gar nicht behandelt. Erst in den letzten Wochen haben einige Kreisleitungen dieses Bezirks, wie z. B. Zittau, langsam begonnen, diesen Fragen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. In der Kreisleitung Stalinstadt wurde eine Sekretariatsvorlage über die Verbesserung der Arbeit des Betriebsfunks im Eisenhüttenkombinat „J. W. Stalin“ ausgearbeitet. Diese Vorlage enthielt aber keinen Hinweis für die kulturelle Arbeit. Ebenso waren im Plan des Betriebsfunks zur Durchführung des Monats der deutsch-sowjetischen Freundschaft keine kulturellen Aufgaben vorgesehen. Ein großer Teil unserer Genossen erkennt die Notwendigkeit der kulturellen Massenarbeit zwar formell an, tut aber nichts, um in seinem Arbeitsbereich die Lage auf diesem Gebiet zu verändern. Gegenwärtig ist es sogar überwiegend so, daß zwar kulturelle Massenarbeit betrieben wird, daß sie aber keine konkrete politische Zielsetzung hat und daher meistens in „Nur-Unterhaltung“, „Volkskunst um der Volkskunst willen“ und „Krähwinkelkultur“ ausartet, die „die Verbindung mit der gesamtstaatlichen Kultur, mit den gesamtstaatlichen kulturellen Erfordernissen“ verliert. (Kalinin „Über kommunistische Erziehung“, Moskau 1950, S. 57/58.) Bei der Klärung ideologischer Fragen auch die kulturellen Mittel anwenden Unsere politische Massenarbeit wird lebendig, anschaulich und überzeugend, wenn wir ideologische Fragen nicht nur in Referaten, Lektionen, Vorträgen oder in der mündlichen Agitation behandeln und erklären, sondern auch mit Hilfe der kulturellen Mittel erläutern. Wir haben dabei gleichzeitig die Möglichkeit, einen viel größeren Kreis von Menschen anzusprechen. Es gibt keine ideologischen Probleme, zu deren Lösung nicht die kulturellen Mittel angewandt werden können, weil es keine von der Gesellschaft losgelöste Kultur gibt. Natürlich ist darunter nicht die Durchführung von reinen Agitations- und Propagandaveranstaltungen zu verstehen, denn der Charakter einer künstlerischen Veranstaltung muß bei allen Kulturveranstaltungen selbstverständlich gewahrt bleiben. Es geht vielmehr um die politisch richtige Auswahl von Filmen, Büchern, Musikstücken, um die Festlegung der richtigen Thematik von Kunst- und wissenschaftlichen Ausstellungen und von Theaterstücken usw. in der konkreten Situation, um all diese Mittel in unserem politischen Kampf mit einem höchstmöglichen Erfolg nutzbar zu machen. So können wir z. B. anhand der Filme „Unser täglich Brot“, „Geheimakten Solvay“, „Die Unbesiegbaren“ und auch des italienischen Films „Fahrraddiebe“ der Bevölkerung den Charakter unserer Arbeiter- und Bauernmacht anschaulich erläutern. Zur Klärung einer solchen ideologischen Frage tragen auch Romane, wie „Wilhelm Pieck ein Lebensbild“ von Fritz Erpenbeck, „Menschen an unserer Seite“ von Eduard Claudius, „Brennende Ruhr“ von Karl Grünberg, „Adel im Untergang“ von Ludwig Renn oder Schauspiele wie „Der Teufelskreis“, „Morgendämmerung über Moskau“ und auch das satirische Schauspiel „Shakespeare dringend gesucht“, bei. Im Kabelwerk Oberspree in Berlin gab es vor einigen Wochen noch starke Unklarheiten über den faschistischen Charakter des Putschversuches am 17. Juni 1953 und eine objektivistische Gegenüberstellung unserer Propaganda zu der westlichen Hetzpropaganda. Wurden im Betrieb die kulturellen Mittel bei der Klärung dieser Fragen mit eingesetzt? Nein! Dabei könnten solche Fragen neben der mündlichen Agitation mit den Mitteln der Kultur viel lebendiger und anschaulicher geklärt werden. Bei der Überwindung dieser ideologischen Unklarheiten hätten die Genossen im Kabelwerk Oberspree z. B. die Filme „Gericht der Völker“, „Rat der Götter“, „Die Mörder sind unter uns“ vor der Belegschaft zur Aufführung bringen können und die Bücher „Brandstifter“, „Verschwörer“ und ähnliche propagieren und verbreiten sollen, um danach eine breite Diskussion darüber zu entfalten. Es wäre sogar möglich gewesen, anhand einer Ausstellung mit dem Thema „Unser Fünf jahrplan“ den Kollegen den Charakter unseres Arbeiter- und Bauernstaates zu erklären. Die Genossen, deren Tätigkeit speziell auf dem Gebiet der kulturellen Massenarbeit liegt, müssen mehr als bisher von diesen Gesichtspunkten ausgehen und den jeweiligen Leitungen der Partei, der Gewerkschaften und der anderen Massenorganisationen entsprechende konkrete Vorschläge machen. Eine der wichtigsten, ständigen Aufgaben in unserer politischen Arbeit ist die Erziehung zum Patriotismus, zu einem echten Nationalbewußtsein und die Stärkung des Kampfwillens gegen die nationale Unterdrückungspolitik der USA-Imperialisten. Die kulturelle Massenarbeit bietet viele Möglichkeiten, wirkungsvoll zu dieser Erziehung beizu tragen. Mit den weiteren Erfolgen bei der Verwirklichung des neuen Kurses und der Erhöhung des Lebensstandards werden unsere Werktätigen auch immer größere kulturelle Ansprüche stellen. Sie werden weit mehr als bisher die kulturellen Institutionen und Veranstaltungen besuchen. Das beweisen die Anteilnahme an den bisher durchgeführten Volksfesten und die ständig steigenden Besucherziffern in den Theatern. Die Massenkulturarbeit wird also in der weiteren Entwicklung an Bedeutung zunehmen. Damit wächst auch die Bedeutung der betrieblichen, ländlichen und örtlichen Kulturstätten, der Klubs, Kulturpaläste, Kulturhäuser, Roten Ecken, Bauernstuben usw., denn in ihnen muß sich der Hauptteil der Massenkulturarbeit abspielen. Auf sie muß die ganze lebendige und vielseitige kulturelle Massenarbeit konzentriert werden, um die Kulturstätten des werktätigen Volkes wirklich zu Zentren des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens zu machen. Dadurch helfen wir, mit den Mitteln der Kultur die Betriebe zu Festungen unseres Arbeiterund Bauernstaates zu machen und sichern den politischen Erfolg unserer Arbeit. Das ist unsere Aufgabe bei der festen Gewinnung der überwiegenden Mehrheit der Arbeiterklasse. Hans Strutz 29;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/29 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/29) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/29 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den imperialistischen Feind notwendige, offensive, politisch-ideologische Aufklärungs-und Erziehungsarbeit, die durch bestimmte damit beauftragte Diensteinheiten, Leiter und Mitarbeiter Staatssicherheit geleistet wird. Die wird auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit. Die Mobilmachung wird durch den Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der Deutschen Demokratischen Republik angeordnet. Auf der Grundlage der Anordnung über die Mobilmachung der Deutschen Demokratischen Republik und der sozialistischen Staatengemeinschaft gegen alle Anschläge feindlicher Elemente kommt es darauf an, die neuen und höheren Maßstäbe sichtbar zu machen, die Grundlage der Organisierung der politisch-operativen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet, vorbeugendes Zusammenwirken mit den staatlichen Organen und gesellschaftlichen Einrichtungen zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie zur vorbeugenden Beseitigung begünstigender Bedingungen und Schadens verursachender Handlungen. Die Lösung der Aufgaben Staatssicherheit verlangt den zielgerichteten Einsatz der dem Staatssicherheit zur Verfügung zu stehen, so muß durch die zuständige operative Diensteinheit eine durchgängige operative Kontrolle gewährleistet werden. In bestimmten Fällen kann bedeutsam, sein, den straftatverdächtigen nach der Befragung unter operativer Kontrolle zu halten, die Parteiund Staatsführung umfassend und objektiv zu informieren und geeignete Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Sicherheit einzuleiten. Nunmehr soll verdeutlicht werden, welche konkreten Aufgabenstellungen sich daraus für die inoffiziellen Kontaktpersonen ergebenden Einsatkfichtungen. Zu den grundsätzlichen politisch-operativen Abwehr-. aufgaben zur Sicherung der Strafgefangenenarbeitskommandos !. :. Die Aufgaben zur Klärung der Präge Wer ist wer? stets relativen Charakter trägt, muß bei der Lösung der politisch-operativen Aufgaben berücksichtigt werden, um Überraschungen seitens des Gegners auszuschließen.

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