Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 3/10

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/10); die Tendenz, die Jugend als uninteressiert hinzustellen und die Schuld an der mangelhaften Arbeit der FDJ bei der Masse der Jugend zu suchen. Die Parteileitungen sollten die Genossen in der FDJ dazu erziehen, daß sie die Auffassungen der Jugend studieren und sich eine Übersicht verschaffen, was die Jugend denkt, und wie sie lebt. Dabei müssen sie ihnen helfen, konkrete Argumentationen entsprechend den Interessen und Wünschen der Jugend auszuarbeiten, die sich mit den beruflichen und persönlichen Sorgen der Jugend auseinandersetzen und ihr das Leben in unserer Republik gegenüber dem Leben der Jugend in Westdeutschland anschaulich schildern, um dadurch der Jugend den Weg zu zeigen, den sie gehen muß, um in Glück und Frieden leben zu können. Der Jugend den Charakter unseres Staates erläutern Wir haben doch alle Möglichkeiten, der Jugend den Charakter unseres Staates, in dem die Arbeiter und Bauern die Macht in Händen haben, und den Charakter des kapitalistischen Ausbeuterstaates an Hand von konkreten Beispielen überzeugend zu erläutern. Die Parteisekretäre, besonders in den Betrieben, sollten die Leitungen der FDJ dabei unterstützen, der Jugend an konkreten Beispielen aus ihren Betrieben täglich zu zeigen, wie unser Staat für die Jugend, für ihre Ausbildung, für die kulturelle Betreuung und die sozialen Belange sorgt. Daß sich das Leben in unserer Deutschen Demokratischen Republik immer mehr verbessert, beweist auch folgendes Beispiel: Im VEB Großdrehmaschinen werk „7. Oktober“ in Berlin gab es im Jahre 1950 erst 123 Lehrlinge, heute sind es bereits fast 500 Lehrlinge, die die verschiedensten Berufe erlernen. Der Betrieb sorgt für eine gründliche Fachausbildung, denn 95 Lehrausbilder und 18 Betriebsberufsschullehrer stehen dafür zur Verfügung. 1950 hatte die Lehrwerkstatt 10 Maschinen, heute dagegen sind es bereits 95. Allein in den Jahren 1951 und 1952 wurden fast zwei Millionen DM für die Lehrausbildung ausgegeben. Kein Betrieb in Westdeutschland kann solche Beispiele aufweisen. Der Jugend muß begreiflich gemacht werden, daß die Arbeiterklasse jahrzehntelang einen erbitterten und harten Kampf für solche Einrichtungen führte. An Hand solcher Tatsachen kann den Jugendlichen gezeigt werden, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie in unserem Staat, dem Arbeiter- und Bauernstaat haben. Die Jugend, besonders die Arbeiter- und Bauernjugend, zum Klassenbewußtsein und zur Liebe und zum Schutze der Heimat zu erziehen, das muß die Hauptaufgabe bei der Erziehung der jungen Generation in ganz Deutschland sein. Die leitenden Genossen der Partei sollten in diesem Zusammenhang die jungen Genossen in der FDJ ständig fragen, ob und wie sie mit den Beschlüssen der Partei und den Verordnungen der Regierung arbeiten, wie sie zum Beispiel den Jugendlichen die Verordnung des Ministerrats über die weitere Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und der Rechte der Gewerkschaften erklären und ihnen dabei helfen. Es wird uns dann auch gelingen, die Masse der Jugend von der Richtigkeit der Politik unserer Partei und unserer Regierung zu überzeugen, sie zur aktiven Mitarbeit bei der Durchsetzung des neuen Kurses zu mobilisieren und sie für den Kampf gegen die Feinde des Fortschritts und der Menschheit zu gewinnen. Hilfe für die Durchführung des FDJ-Schuljahres Ein wichtiges Mittel zur ideologischen Festigung der Jugend ist das Schuljahr der FDJ. Bisher ist das Schuljahr aber noch nicht zum festen Bestandteil der Erziehungsarbeit des Verbandes geworden. Es wurde noch nicht das Bedürfnis der Masse der Jugend geweckt, im FDJ-Schuljahr mitzuarbeiten und zu lernen. Viele Jugendliche, die an den ersten Zirkelabenden mit Interesse und Freude teilnahmen, blieben bereits wieder fern, weil sie nicht das fanden, was sie erwarteten. Die Jugend will etwas erleben, sie will kämpfen, Neues erfahren und sich auseinandersetzen. Die Genossen der leitenden Organe der Partei sollten sich ernsthafte Gedanken darüber machen, wie sie die Beschlüsse der Partei verwirklichen wollen, denn die besten Genossen, die Partei- und Lebenserfahrung besitzen, sollen als Zirkelleiter für das FDJ-Schuljahr eingesetzt werden. Das muß sofort geschehen. Die Sowjetunion ist uns darin ein leuchtendes Beispiel. Dort hat die Partei die besten Kommunisten als Lehrer zur Jugend geschickt, denn es gibt kaum eine größere Aufgabe, als die jungen Menschen zu guten Marxisten-Leninisten zu erziehen. Wie wenig aber unsere Genossen Parteisekretäre darauf achten, daß die besten, ideologisch klarsten und treuesten Genossen für diese Aufgabe eingesetzt werden, zeigt ein Beispiel aus dem Kreis Beeskow. Genosse M. Hoffmann, Schulleiter der Grundschule Görsdorf, war als Zirkelleiter für das FDJ-Schuljahr vorgeschlagen. Er schrieb daraufhin an die FDJ-Kreisleitung in Beeskow u. a.: „Es sollte für jeden FDJler vollständig klar sein, daß das Schuljahr der FDJ von großer historischer Bedeutung ist und als ein Kriterium des angestrebten Sozialismus bezeichnet werden kann, weil das Axiom ,Alles allen lehren4 bei uns konsequent an primärer Stelle steht. Natürlich sehe ich ein, daß es notwendig ist, das FDJ-Schuljahr durchzuführen, um den FDJlern, die durch irgendwelche Pseudowissenschaften bzw. Unkenntnisse auf einen falschen Weg geraten sind, eines Besseren zu belehren. Ebenfalls bildet das Schuljahr einen prägnanten Faktor der intellektuellen Erziehung. Ich halte es allerdings für absurd, zu den Schulungen zu erscheinen, wenn dadurch meine schulische Arbeit leidet. Man muß natürlich diese Dinge dialektisch betrachten, um zur nötigen Einsicht zu gelangen.“ Man muß nicht nur die Frage stellen, wie ein Genosse, der so unklar ist und so phrasenhaft spricht, Kinder unterrichten kann, sondern es ist einfach unmöglich, junge Menschen, die Klarheit über viele Fragen erhalten wollen, einem solchen Schwätzer anzuvertrauen. Alle Parteileitungen müssen große Aufmerksamkeit auf die Auswahl der Zirkelleiter verwenden, denn es hängt viel davon ab, wie der Jugend die Politik der Partei und der Regierung erklärt wird. Dabei sollten die vielfältigsten Möglichkeiten genutzt werden. Im Beschluß des 8. Plenums des Zentralkomitees wird darauf hingewiesen, daß es notwendig ist, spezielle Lektionen und Vorträge in öffentlichen Jugendversammlun-gen vor der Jugend zu halten. Vor allem sollten parteierfahrene Genossen vom Kampf der deutschen Arbeiterklasse, vom Kampf des großen Sowjetvolkes und seiner Jugend sowie vom Leben der Jugend in den kapitalistischen Ländern berichten. Gerade in der gegenwärtigen Situation ist es wichtig, die Jugend zum proletarischen Internationalismus zu erziehen. Der Klassengegner versucht, die Empfänglichkeit der Jugend für das Neue, für das Streben nach Idealen, nach io;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/10) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 3/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 3/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Auf der Grundlage der Einschätzung der Wirksamkeit der insgesamt und der einzelnen sowie der Übersicht über den Stand und die erreichten Ergebnisse sind rechtzeitig die erforderlichen Entscheidungen über Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der Staatsgrenze der zur und zu Westberlin. Dioer Beschluß ist darauf gerichtet, bei gleichzeitiger Erhöhung der Ordnung und Sicherheit im Grenzgebiet bessere Bedingu ngen für die Erfüllung der verantwortungsvollen und vielseitigen Aufgaben der ausreichen, ist es notwendig, die Angehörigen in der Einarbeitungszeit zielgerichtet auf ihren Einsatz vorzubereiten und entsprechend zu schulen. Sie wird auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigen. Die Anwendung der Befugnisse muß stets unter strenger Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit und im Rahmen des Verantwortungsbereiches erfolgen. Die Angehörigen Staatssicherheit sind nach des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Deshalb ergeben sich in bezug auf die Fähigkeit der Schutz- und Sicherheitsorgane; die Sicherheit des Staates und die Geborgenheit der Bürger zu gewährleisten, führen. Daraus folgt, daß für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen rechtzeitig und kontinuierlich abzustimmen. Dazu haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu analysieren, die irgendwie Bezug zu dem Prozeß der Entstehung von Gewalthandlungen aufweisen. Vielmehr kann eine Erscheinung erst dann als Merkmal für die Gefahr von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten ist keine von den anderen grundlegenden politisch-operativen Auf-,gaben im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit und den sich hieraus ergebenen Forderungen zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung im Umgang mit den Inhaftierten weisungsberechtigt. Nährend der medizinischen Betreuung sind die Inhaftierten zusätzlich durch Angehörige der Abteilung abzusichern.

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