Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 24/23

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 24/23 (NW ZK SED DDR 1954, H. 24/23); Parteipraxis Unsere Beitragskassierung im neuen Jahr Mit dem 31. Dezember 1954 ist die Übergangsperiode in der Umstellung der Beitragskassierung abgeschlossen. Seit Mai sind unsere Grundorganisationen unter Anleitung der Kreiskasseninstrukteure mehr und mehr zu der vom IV. Parteitag beschlossenen neuen Methode der Beitragskassierung durch den Sekretär der Grundorganisation übergegangen. Bis einschließlich Monat November haben etwa 80 bis 90 Prozent der Grundorganisationen die Beitragskassierung umgestellt. Dadurch konnten die politische Arbeit und die Parteierziehung wesentlich verbessert werden. Mit Recht ließ sich der IV. Parteitag bei der Festlegung des Punktes 68 des Parteistatuts davon leiten, daß das regelmäßig jeden Monat stattfindende Gespräch zwischen dem Sekretär und den einzelnen Mitgliedern eine gute Methode ist, um alle Mitglieder zur Parteiarbeit heranzuziehen. Viele Sekretäre von Betriebs- und Wohnparteiorgani-sationen berichteten, wie sie durch die Übernahme der Beitragskassierung erst richtig mit den Genossinnen und Genossen ihrer Grundorganisation bekannt geworden sind. Genosse Kaanen, Sekretär der BPO Konsum Haldensleben, hebt hervor, daß die Genossen bei dieser Gelegenheit über betriebliche Belange offen sprechen und die Parteileitung die Möglichkeit erhält, Mißstände rascher beseitigen zu helfen. Dadurch angeregt, kommen auch Parteilose zur Betriebsparteileitung, um ihre Wünsche vorzutragen. Auch die Betriebsparteiorganisation des Bekleidungswerks Berlin-Weißensee berichtete, daß sich mit dem Einführen der neuen Methode die Aktivität der Mitglieder erhöht habe. Damit sich die Parteiorganisationen überall politisch-ideologisch und organisatorisch festigen, müssen wir diese neue Methode unseres Parteilebens sorgfältig pflegen. Die Sprechstunde der Sekretäre der Grundorganisationen müssen gut vorbereitet sein, die Zeiten dafür sollen rechtzeitig bekanntgegeben werden. Von vornherein muß man der Hauptgefahr begegnen, die Beitragskassierung lediglich formal umzustellen. Wenn z. B. der Sekretär in ein bis zwei Stunden alle Mitglieder seiner Grundorganisation abfertigt, ohne mit ihnen über die Fragen der Parteiarbeit, der Produktion oder über persönliche Angelegenheiten zu sprechen, hat er den Sinn dieser neuen Arbeitsmethode nicht verstanden. Der Sekretär löst jetzt nicht einfach den in der Arbeiterbewegung traditionell gewordenen Parteikassierer ab, wie es z. B. vielfach bei der Umwandlung der Funktion des Zehnergruppenkassierers in die des Parteiorganisators aufgefaßt wurde. Die Genossen, die dieser Auffassung waren, haben übersehen, daß der Parteigruppenorganisator viel größere Aufgaben als der Zehnergruppenkassierer oder, wie es oft noch heißt, „Untergruppenkassierer“ hat, denn er ist der Organisator der politischen Arbeit seiner Parteigruppe. Deshalb bleiben alle Parteigruppenorganisatoren auch nach Übertragung der Kassierung auf den Sekretär in ihrer Funktion. Es geht deshalb nicht so, wie es sich die Genossen in der Verwaltungsschule „Walter Ulbricht“ in Roßwein dachten, als sie die Parteiorganisatoren aller Parteigruppen außer Funktion setzten und darangingen, an ihre Stelle Parteisekretäre zu wählen. Auf diese Weise verletzen die Genossen das Partei-Statut. Sie verhindern damit, daß der Sekretär der ganzen Grundorganisation auf Grund des persönlichen Gesprächs die Möglichkeit erhält, die Arbeit der Parteileitung zu prüfen und zu verbessern. Auch in manchen Wohnparteiorganisationen geht man diesen Weg des geringsten Widerstandes, indem wie es in einem Bericht der Kreisleitung В e 1 z i g wörtlich steht vorläufig die alten „Untergruppenkassierer“ bestehen bleiben. Sie wollen bei der Kassierung lediglich ein Leitungsmitglied zur „Unterstützung“ hinzuziehen. Die Genossen des Büros der Kreisleitung Belzig gehen offensichtlich an den in den letzten Jahren erfolgten Veränderungen im Parteiaufbau vorbei, wenn sie heute noch vom „Untergruppenkassierer“ sprechen. Die Erfahrungen bei der Umstellung der Beitragskassierung lehren, daß es für manche Sekretäre von größeren Grundorganisationen mit 200 bis 300 Mitgliedern schwierig ist, mit allen Mitgliedern monatlich zu sprechen. Solche Schwierigkeiten wären jedoch nicht entstanden, wenn diese Grundorganisationen entsprechend den Organisationsrichtlinien der Partei schon früher nach dem technologischen Prozeß auf gebaut worden wären. Deshalb ist es auch für eine reibungslose Beitragskassierung nach neuer Methode notwendig, die Parteiorganisation nach dem technologischen Prozeß aufzubauen. Um wievieles besser kann die ganze Kraft der Parteiorganisation bei der Lösung der politischen und ökonomischen Fragen im Betrieb eingesetzt werden, wenn entsprechend dem technologischen Prozeß und der Größe der Grundorganisation Parteiorganisationen der Abteilungen oder Arbeitsabschnitte vorhanden sind. Diese Parteiorganisationen fehlen z. B. den großen Grundorganisationen in den Fakultäten der Universitäten Berlin und Leipzig. Die Schaffung von Parteiorganisationen der Abteilungen ohne Rechte einer Grundorganisation, in denen der Sekretär die Mitglieder in seiner Produklionsabtei-lung kassiert, bedeutet jedoch nicht, daß der Sekretär der Grundorganisation nichts mit der Beitragsentgegennahme zu tun hat. Nach dem Punkt 68 unseres Statuts ist er zur Kassierung verpflichtet, das ist die prinzipielle Regelung für unsere Partei. Wenn jedoch infolge der Größe der Grundorganisation für Parteiorganisationen ohne Rechte einer Grundorganisation eine Ausnahme zugelassen wird, dann nur in der Erwartung, daß der Sekretär der Grundorganisation abwechselnd in den Abteilungs-Parteiorganisationen seines Betriebs bei der Beitragskassierung anwesend ist und dabei ebenfalls Gelegenheit nimmt, sich mit jedem einzelnen Genossen zu unterhalten. In vielen Grundorganisationen wird bereits danach verfahren. Ab 1. Januar 1955 wird die Beitragskassierung auf neue Art, ohne Marken, vorgenommen. Für die technische Durchführung wurden an alle Leitungen neue Richtlinien herausgegeben. Wie bei allem Neuen, wird es auch hier zunächst nicht ohne Schwierigkeiten abgehen. Wenn jedoch alle Genossen die Bestimmungen bei der Kassierung gewissenhaft beachten, wird es gelingen, auch ohne Marken zu einer reibungslosen, hundertprozentigen Beitragskassierung zu kommen. Auf die Wohnparteiorganisationen sollten die Kreisleitungen besonders achten, damit alle Mitglieder der Partei, auch alle alten und kranken Genossen, die im Punkt 1 unseres Statuts festgelegte Grundpflicht jedes Parteimitgliedes, die regelmäßige Zahlung der festgesetzten Beiträge, gewissenhaft einhalten können. К а г 1 R a a b Leiter der Abt. Finanzverwaltung und Parteibetriebe beim ZK 73;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 24/23 (NW ZK SED DDR 1954, H. 24/23) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 24/23 (NW ZK SED DDR 1954, H. 24/23)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der oder den zuständigen operativen Diensteinheiten im Vordergrund. Die Durchsetzung effektivster Auswertungs- und Vorbeugungsmaßnahmen unter Beachtung sicherheitspolitischer Erfordernisse, die Gewährleistung des Schutzes spezifischer Mittel und Methoden Staatssicherheit zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung -und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Ausgehend davon, daß - die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des ungesetzlichen Verlassens und zur Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels zu leisten, indem dafür vorhandene Ursachen und begünstigende Bedingungen rechtzeitig aufgedeckt und beseitigt, die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden; erzielte Ergebnisse bei der vorbeugenden Abwehr Einschränkung geplanter feindlich-negativer Handlungen sowie bei der Schadensverhinderung und Aufrechterhaltung Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung; die Effektivität des Einsatzes der operativen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere die Herausarbeitung und Beweisführung des dringenden Verdachts, wird wesentlich mit davon beeinflußt, wie es gelingt, die Möglichkeiten und Potenzen zur vorgangsbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet hat grundsätzlich nur bei solchen zu erfolgen, die ihre feste Bindung zum Staatssicherheit , ihre Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sowie tschekistische Fähigkeiten und Fertigkeiten in der inoffiziellen Zusammenarbeit und im persönlichen Leben der vielfältige Fragen auftauchen und zu regeln sind, die nur durch die Bereitschaft und aktive Kilfe von Funktionären gelöst werden können.

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