Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 23/26

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) fuer alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 23/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 23/26); ?Parteipraxis bieten den Unterrichtsstoff leidenschaftslos, objektivistisch und ideenarm dar. Sie wecken in ihren Schuelern keine Begeisterung fuer die revolutionaeren und kulturellen Traditionen unseres Volkes, erziehen sie nicht zu leidenschaftlichen Streitern fuer den Frieden und zum Hass gegen die kriegsluesternen Feinde der werktaetigen Menschen. Eine solche Vernachlaessigung der Erziehungsarbeit in einigen Schulen duerfen unsere Genossen Lehrer nicht laenger dulden. Unser Volk steht vor einer gewaltigen Aufgabe. Es gilt, den faschistischen Vorbereitern eines neuen Krieges das Gewehr aus der Hand zu schlagen und die friedliche Loesung der Lebensfragen unserer Nation zu erzwingen. In dieser Situation erwarten die Werktaetigen von allen Lehrern leidenschaftliche Parteinahme fuer die Sache des Friedens. Nur wenn der Lehrer ueber sichere wissenschaftliche Kenntnisse verfuegt und parteilich den Unterrichtsstoff darbietet, wird es ihm gelingen, gebildete, sittlich und moralisch wertvolle Menschen zu formen. Die Aufgabe der Schulparteiorganisation ist es, dafuer zu sorgen, dass im Paedagogischen Rat der Schule, dem alle Lehrer, der Pionierleiter und ein Mitglied des Elternbeirats angehoeren, haeufiger zur Unterrichtsarbeit einzelner Klassen und Lehrer Stellung genommen und dabei besonders die erzieherische Einwirkung des Lehrers auf die Schueler im Unterrichtsprozess untersucht wird. Dabei ist den Lehrern durch geduldige Ueberzeugung und in kameradschaftlicher Weise zu helfen, Unklarheiten oder falsche Auffassungen und ?Theorien? zu ueberwinden. Jedes Mitglied der Parteiorganisation muss sich fuer das Niveau der ideologischen Arbeit an der Schule verantwortlich fuehlen. Unsere Genossen sollten darauf hin wirken, dass alle Lehrer regelmaessig gegenseitig hospitieren. Auch die parteilosen Kollegen werden es als Hilfe empfinden, wenn unsere Genossen sich mit ihnen ueber eventuelle Missgriffe und Fehler auseinandersetzen und ihnen erlaeutern, wie sie den Kampf unseres Volkes um Frieden, Einheit und Demokratie sinnvoll in den taeglichen Unterrichtsstoff eingliedern koennen. Unsere Genossen sollten auch ihrerseits aufmerksam auf Bemerkungen, Ratschlaege und auf die Kritik der parteilosen Kollegen hoeren. Ein solches Verhaeltnis der Genossen zu den parteilosen Lehrern wird ihre Ueberzeugungsarbeit ueber die Richtigkeit der Massnahmen, Verordnungen und Gesetze unserer Regierung wesentlich erleichtern. Lenin hat einmal gesagt, dass die Beziehungen zwischen einem Parteimitglied und einem Parteilosen Beziehungen des gegenseitigen Vertrauens sein muessen. Diese Worte Lenins sollten unsere Genossen Lehrer in ihrer taeglichen Arbeit stets beachten. Wie entsteht aber dieses gegenseitige Vertrauen? Natuerlich nicht mit einem Mal und nicht durch Anordnen und Kommandieren, sondern durch die gegenseitige Pruefung und Hilfe der Parteimitglieder und der Parteilosen in der taeglichen Unterrichtsarbeit. Es wird dann auch gelingen, die Atmosphaere der entfalteten Kritik und Selbstkritik in die Arbeit des Paedagogischen Rats hineinzutragen. Dann wird anstatt der fruchtlosen Debatten ueber nebensaechliche und vorwiegend organisatorische Fragen, die bisher in vielen Faellen die Sitzungen des Paedagogischen Rates ausfuellten, ein schoepferischer Meinungsaustausch entstehen. Man muss auch solche Erscheinungen ueberwinden, wie es sie z. B. in der Zentralschule Wustrow im Kreis Neustrelitz gibt. Dort tragen die Sitzungen des Paedagogischen Rats noch immer den Charakter von Lehrerkonferenzen, in denen die Lehrer lediglich Anweisungen und Empfehlungen der Abteilung Volksbildung des Rates des Kreises entgegennehmen. Selbst die Verhaftung einer Gehlen-Agentin, die als Lehrerin an einer der Zubringerschulen taetig war, wurde nicht zum Anlass einer grundsaetzlichen Auseinandersetzung ueber die verbrecherischen Machenschaften der feindlichen Agenturen in unserer Deutschen Demokratischen Republik und ueber die Notwendigkeit der Erhoehung der Wachsamkeit und der aktiven Mitarbeit aller Werktaetigen beim Schuetzen unseres Arbeiter- und Bauernstaates genommen. Die volle Entfaltung des Meinungskampfes in unseren Schulen wird die Initiative aller Lehrer foerdern, ihr politisches Urteilsvermoegen schaerfen und die gesamte Schularbeit auf ein hoeheres Niveau zu heben. Die Beachtung dieser Hinweise ist fuer die Schulparteiorganisationen von grosser Bedeutung. In vielen Schulen ist die Kritik und Selbstkritik noch voellig mangelhaft entwickelt. Man sieht zwar die Fehler in der Arbeit einiger Lehrer. Man spricht sogar hinter dem Ruecken dieser Lehrer in vertraulichen Gespraechen mit anderen Kollegen darueber, scheut aber die offene Auseinandersetzung im Paedagogischen Rat. Man will schliesslich niemanden ?kraenken? oder ?erzuernen?, da man ja nicht weiss, ob man morgen nicht vielleicht auch einen Fehler macht und dann ebenfalls kritisiert wird. So liess z. B. ein Lehrer einer Schule im Kreis Schmoelln, bevor er mit dem Unterricht begann, die Unordnung im Klassenzimmer beseitigen Auf die Frage, ob er sich nicht darueber mit dem Lehrer, der vor ihm in diesem unordentlichen Klassenzimmer unterrichtete, auseinandersetzen wolle, erwiderte er: ?O nein, der wuerde mich dann drei Monate nicht mehr ansehen!? Diese spiessbuergerliche Einstellung zur Kritik ist ein ernster Hemmschuh in der Arbeit vieler Paedagogischer Raete. Falsch verstandene Kollegialitaet verkleistert die Fehler, traegt eine stickige und verlogene Atmosphaere in die Arbeit der Paedagogischen Raete und behindert die schnelle Ueberwindung aller noch vorhandenen Fehler und Schwaechen bei der Arbeit unserer Schulen. In anderen Schulen wiederum glaubt man, die Forderung nach der Entwicklung der Kritik und Selbstkritik so erfuellen zu koennen, dass man in den Sitzungen des Paedagogischen Rats den Punkt Kritik und Selbstkritik auf die Tagesordnung setzt, wie das z. B. an der 11. Schule in Berlin-Pankow geschehen ist. Eine Viertelstunde ist dort in der Sitzung des Paedagogischen Rates die freie Kritik und Selbstkritik ?zugelassen?. Kritik und Selbstkritik kann aber nicht ein Tagesordnungspunkt irgendeiner Sitzung sein, sondern muss zum Prinzip in der gesamten Arbeit werden. Es gibt auch Faelle, dass Lehrer, die kritisch in der Arbeit sind, zur Rechenschaft gezogen oder wegen ihrer Kritik versetzt werden, wie z. B. die Lehrerin Friedrich. Sie wurde von der Abteilung Volksbildung des Rates des Kreises Riesa an eine andere Schule versetzt, weil sie die Arbeit ihres Schulleiters kritisierte und mit dem Vorschlag fuer seine Praemiierung nicht einverstanden war. Diese Ausfuehrungen zeigen,wie notwendig es ist, dass die Schulparteiorganisationen dafuer sorgen, dass eine echte Kritik und Selbstkritik an den Schulen entfaltet wird, denn sie ist eine entscheidende Voraussetzung fuer die erfolgreiche Erziehungsarbeit unter den Lehrern. 26;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 23/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 23/26) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 23/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 23/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und den eingesetzten Sicherungskräften ergebenden grundsätzlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines umsichtigen, zügigen und optimalen Ablaufes von der Zuführung verdächtiger Personen bis zur Entscheidung unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Achtung und Wahrung der Würde des Menschen werden Aufgaben, grundsätzliche Arbeitsweise und die konkrete Gestaltung einzelner straf prozessualer Verdachtshinweisprüfungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in Ermittlungsverfahren mit Haft bearbeiteten Personen hat eine, wenn auch differenzierte, so doch aber feindlieh-negative Einstellung. Diese feindlich-negative Einstellung richtet sich gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteter Haltungen. Unterschriftenleistungen zur Demonstrierung politisch-negativer. Auf fassungen, zur Durchsetzung gemeinsamer, den sozialistischen Moral- und Rechtsauffassungen widersprechenden Aktionen.

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