Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 23/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 23/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 23/20); Parteipraxis ein Mindestmaß an theoretischen Kenntnissen, sie müssen auch in den Fragen der Wirtschaft, der kulturellen Entwicklung usw. gut Bescheid wissen. Sie müssen die Beschlüsse der Parteiorgane und die Aufgaben der Parteiorganisationen genau kennen. Der für den Apparat der Bezirksleitung Cottbus ausgearbeitete Plan erweckt jedoch den Eindruck, als ob es den Genossen der Bezirksleitung nur auf die formale Erfassung aller Genossen in einem Plan ankommt. Das zeigt folgendes Beispiel besonders kraß: Für den Genossen Waliasch, der im Jahre 1953 die Parteihochschule besuchte und jetzt als Instrukteur der Bezirksleitung Cottbus tätig ist, wurde festgelegt, daß er 1960 erneut zur Parteihochschule delegiert werden soll. Genosse Wallasch kam nach seinem letzten Schulbesuch in eine neue Funktion. Er ist vor allem für die Anleitung der Parteiorganisationen im Kreis Senftenberg verantwortlich, einem Kreis mit großer wirtschaftlicher Bedeutung. Die leitenden Funktionäre hätten, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wann Genosse W. das nächste Mal eine Schule besuchen soll, gemeinsam mit ihm überlegen und in seinem individuellen Entwicklungsplan solche Maßnahmen festlegen müssen, die bestimmen, wie er sich mit den speziellen Fragen der Industrie des Kreises vertraut machen und das Niveau seiner Allgemeinbildung zum Nutzen der Arbeit erhöhen soll. Solche Maßnahmen könnten u. a. sein: Ein individueller Studienplan zum erfolgreichen Selbststudium innerhalb des Parteilehrjahres; ein Plan für das Studium bestimmter Fachliteratur, damit durch dieses Wissen die praktische Arbeit leichter von der Hand geht; Erteilung konkreter Parteiaufträge, die im Zusammenhang mit seiner Arbeit stehen (z. B. das Organisieren bestimmter Dinge, das Ausarbeiten von Lektionen, von Artikeln für die Presse, das Durchführen von Seminaren usw.) ; das Berichten vor der Leitung über bestimmte Probleme; das Durchführen von Parteiaufträgen mit Hilfe von Genossen, die in der politischen Arbeit noch größere Erfahrungen besitzen usw. Solche Genossen, die in der Perspektive für ein Fachstudium, z. B. Diplom-Ingenieure, Diplomlandwirte usw., vorgesehen sind, müssen die Möglichkeit bekommen, sich an der Volkshochschule die notwendigen Grundkenntnisse z. B. in Mathematik, Physik usw. anzueignen, damit sie sich sorgfältig für den Besuch einer Hoch- oder Fachschule oder für die Teilnahme an einem fachlichen Fernstudium vorbereiten können. Dieser Plan soll also bestimmte Ziele enthalten und zeitlich begrenzt sein. Er soll, leicht kontrollierbar, zeigen, was der betreffende Genosse innerhalb eines bestimmten Zeitraums, einschließlich Schulbesuchs, leisten will und kann. Dabei sollten die leitenden Funktionäre beachten, daß das Schwergewicht auf die Qualifizierung der Genossen für ihre augenblickliche Funktion gelegt wird. Es ist nicht richtig, wenn z. B. in der ehemaligen Stadtbezirksleitung IX in Dresden durch das Sekretariat solche Qualifizierungspläne für die Genossen festgelegt wurden, daß die überwiegende Mehrzahl der politischen Mitarbeiter, einschließlich der Sekretäre, innerhalb eines Jahres aus dem Parteiapparat für Funktionen in der Wirtschaft oder in den staatlichen Organen entwickelt werden sollten. Ein Parteiarbeiter kann nur dann gut arbeiten, wenn er längere Zeit in seiner Funktion wirkt, wenn er die Möglichkeit erhält, sich in seinem Arbeitsgebiet einen allseitigen Überblick zu verschaffen, und wenn er seine Mitarbeiter gut kennt. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, daß ein Teil unserer hauptamtlichen Parteiarbeiter zu kurze Zeit in einer Funktion tätig ist. Das ist eine der wesentlichen Ursachen dafür, daß diese Genossen nicht genügend Erfahrungen und Kenntnisse für ihre Tätigkeit besitzen. Der Ausgangspunkt für die Festlegung der weiteren Entwicklung der Genossen sollten das Ergebnis der persönlichen Aussprache, der gegenwärtige Stand ihrer Qualifikation, die politische und fachliche Eignung sowie ihre Neigungen sein. Wenn bessere Ergebnisse in der Arbeit erzielt und wenn erreicht werden soll, daß der Genosse große Initiative und Begeisterung bei der Arbeit entwickelt, dann müssen wir die Menschen mit einer solchen Tätigkeit beauftragen, für die sie sich am besten eignen. Wenn wir das beherzigen, werden unsere Genossen an den Platz gestellt, an dem sie für die Partei und unseren Arbeiter- und Bauernstaat das Beste leisten können. Es wird empfohlen, ein Exemplar des Plans zu den Kaderunterlagen des Genossen zu legen und ein zweites dem betreffenden Genossen auszuhändigen. Außerdem sollten die wichtigsten Punkte auf der Entwicklungskarteikarte vermerkt werden, um eine bessere Kontrolle zu gewährleisten. Eine gut geführte Entwicklungskarteikarte mit entsprechender Kennzeichnung, wenn sie nicht losgelöst von dem Menschen geführt wird, hilft, uns rasch einen Überblick zu verschaffen, so daß es unseres Erachtens nicht notwendig ist, Pläne in Form umfangreicher, namentlicher Aufstellungen, wie sie z. B. im Bezirk Cottbus ausgearbeitet wurden, anzufertigen. In diesen Plänen ist es nicht möglich, konkrete Qualifizierungsmaßnahmen für den einzelnen Genossen festzulegen. Sie tragen nicht den Charakter von Kaderentwicklungsplänen und sind lediglich eine zusätzliche Belastung. Der individuelle Entwicklungsplan hilft, die Arbeit zu organisieren. Es ist nicht der Sinn des individuellen Entwicklungsplans, jede Minute, über die der Genosse außerhalb der Arbeitszeit noch verfügt, einzuplanen und ihm neben dem Parteilehrjahr zusätzliche, meistens nicht zu realisierende Aufgaben zu stellen. Wir sagten bereits, daß der Mensch vor allem bei der Überwindung von Schwierigkeiten, im Prozeß der täglichen Arbeit gebildet und gestählt wird. Deshalb ist es auch verständlich, daß der individuelle Entwicklungsplan solche Maßnahmen, die dem Genossen das notwendige Rüstzeug für die Durchführung seiner Aufgaben geben, nicht nur für die Freizeit, sondern auch für die Arbeitszeit enthält. Das heißt, daß es zum Beispiel für die Durchführung eines Parteiauftrags dienlich ist, wenn der betreffende Genosse seine Zeit so organisiert, daß er auch während der Arbeitszeit an Lektionen und Artikeln für die Presse arbeiten, sich das notwendige Material dafür heraussuchen sowie Beschlüsse unserer Partei, Gesetze und Verordnungen unserer Regierung oder bestimmte Fachliteratur studieren kann. Es muß ihm vor der Durchführung seines Auftrags gesagt werden, warum, wie und bis wann er seinen Auftrag durchführen muß. Natürlich muß auch bei der Frage, ob er während oder außerhalb der festgesetzten Arbeitszeit bestimmte Dinge studieren soll, ganz individuell und den jeweiligen Verhältnissen entsprechend entschieden werden. Das systematische Selbststudium im Parteilehrjahr oder beim Fernstudium an Hoch- und Fachschulen bzw. an der Volkshochschule geschieht außerhalb der Arbeitszeit. Jèder Genosse soll auch seinen gesellschaftlichen Aufgaben in seiner Grundorganisation und in den Massen- 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 23/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 23/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 23/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 23/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den operativen Diensteinheiten lösen. Nur dadurch kann die in der Regel er forderliche Kombination offizie strafprozessualer Maßnahmen mit vorrangig inoffiziellen politisch-operativen Maßnahmen gewährleistet werden. Geht der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens in der Regel nicht vorausgesehen werden, ob und welche Bedeutung diese vom Beschuldigten als falsch bezeichneten Aussagen im weiteren Verlauf der Untersuchung erlangen. Es ist in Abhängigkeit von den vorhandenen Daten wiederum unterschiedlich konkret und umfangreich sowie mehr oder weniger hyphothetisch oder begründet. Hinsichtlich der strafrechtlichen Qualität des Sachverhalts müssen allerdings mit der Entscheidüng über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens Fahndung. Die Ergebnisse der auf Grundlage von Anlässen gemäß durchzuftihrenden Prüfungshandlungen nach sind Voraussetzung für die Entscheidung, ob ein eingeleitet wird oder nicht.

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