Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 22/6

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/6 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/6); VI Das Plenum stellte für die Sicherung des weiteren Wachstums der Partei in den Mittelpunkt die Vervollkommnung der Parteiarbeit und als wichtigste Voraussetzung dafür die Verbesserung der Arbeit in der Erziehung der Kader. Die ZK-Tagung lenkte unsere ganze Aufmerksamkeit darauf, daß der wissenschaftliche Inhalt unserer Beschlüsse erkannt werden muß und daß wir lernen müssen, ihn zu meistern. Das ist vor allem für die Orientierung der Kader unserer Partei von größter Bedeutung, wenn über die Weisungen des 21. Plenums des Zentralkomitees Bericht erstattet wird. Es wurde kritisiert, daß wir ein Zurückbleiben der leitenden Kader in der schöpferischen Arbeit haben, wenn wir die Erfüllung der Beschlüsse des IV. Parteitages zum Maßstab nehmen. In der Tat überwiegt noch sehr oft das routinierte, formale und manchmal bürokratische Arbeiten mit den Menschen. In der Rede des Genossen Ulbricht wird diesen Fragen eine grundlegende Behandlung gewidmet. Die Arbeit mit der Bevölkerung ist die wichtigste Ausdrucksform der Parteiarbeit. Höhere Ansprüche sind an die Kader zu stellen. Nur so kann ihr Wachstum vorwärtsgehen. Die Atmosphäre des Lernens muß Umschlägen in ein zielbewußtes Studieren wissenschaftlicher Spezialfragen des Marxismus-Leninismus. Darum auch die Forderung nach Erhöhung des Niveaus der Lektionen und Seminare. A % Die auf dem Plenum festgelegten sieben Punkte zur Verbesserung unserer Propagandaarbeit müssen durch konkrete und lebendige Beschlüsse der Kreisleitungen und der Grundorganisationen Anwendung finden, um dadurch einen raschen Aufschwung der Propagandaarbeit zu sichern. Das Hauptmittel der Selbsterziehung der Kader ist das Selbststudium. Viele Genossen erheben die Frage, wie sie Zeit dafür gewinnen können. Aber man muß die Frage umgekehrt an die Parteimitglieder stellen: Wie organisiert ihr eure Zeit, um zum Studium zu kommen? Die Selbstdisziplin im Studium wird auch den richtigen Arbeitsstil finden und sichern helfen. Schulen können nur eine begrenzte Maßnahme sein, durch die wir mit wachsendem Erfolg systematisch Kader ausbilden. Aber die Hauptmasse der Parteimitgliedschaft muß im Selbststudium einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung, für den Weg zum Aufrücken in die Schicht der leitenden und organisierenden Parteikräfte sehen. Man muß lernen, mit der vorhandenen Parteiliteratur, mit den periodisch erscheinenden Zeitschriften der Partei „Einheit“, „Neuer Weg“ und den vielen anderen Zeitschriften zu arbeiten. Man muß mehr die Schriften der Klassiker des Marxismus-Leninismus zu Rate ziehen. Wir haben die Ausgewählten Schriften Lenins, aber in der Erziehung der Parteikader nehmen sie zur Zeit nicht die Rolle ein, die sie haben müssen. In den Ausgewählten Schriften Lenins finden wir die für unsere Etappe notwendigen Arbeiten über Marx und den Marxismus, über die Auseinandersetzungen der Bolschewiki mit den Menschewiki in „Was tun?“, „Ein Schritt vorwärts zwei Schritte zurück“, „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution“, „Uber das Recht der Nationen auf Selbstbestimmung“, die großen Arbeiten Lenins wie „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, wichtige Fragen zur Staatstheorie und Praxis, wie „Staat und Revolution“, „Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht“ und „Lieber weniger, aber besser.“ Wir finden dort das Werk Lenins „Der linke Radikalismus die Kinderkrankheit im Kommunismus“ sowie bedeutende Ausführungen über die Neue ökonomische Politik und über die Rolle der Gewerkschaften. Hier tritt die Weiterentwicklung- des Marxismus durch Lenin allseitig in Erscheinung, ein großer Schatz von Erfahrungen. Welcher Parteifunktionär könnte in der gegenwärtigen Periode unseres Kampfes darauf verzichten, immer wieder die Meisterung der Praxis durch die theoretischen Weisungen Lenins und durch seine Ratschläge zu sichern! Jetzt muß man die Forderung stellen: Lebendige Arbeit mit den Menschen durch die Parteigenossen. Das heißt vor allem: Lebendige propagandistische Erziehungsarbeit. Darum erheben wir die Forderung: Jeder Parteifunktionär ein Propagandist! Jeder Parteifunktionär muß ein bestimmtes Gebiet der Propagandaarbeit beherrschen lernen. Beispielsweise könnten Tausende von Parteigenossen sich für ein, zwei oder drei Jahre besonders ausbilden in den Fragen der internationalen Politik, in den Fragen der Aktionseinheit der Arbeiterklasse. Andere Tausende könnten sich in die Fragen der Politökonomie vertiefen. Das Lehrbuch der sowjetischen Wissenschaftler wird in dieser Beziehung ein ganzes System von Möglichkeiten eröffnen. Alle diese Parteigenossen sollten in den vielen Monaten, in denen sie systematisch ihre Vorträge ausarbeiten und halten, ein umfangreiches Wissen auf einem bestimmten Gebiet erobern. Ein solcher Parteiauftrag verpflichtet sie einerseits zum systematischen Studium einer bestimmten Frage, und andererseits lernen sie die propagandistische Arbeit mit den Massen systematisch zu führen. In einer solchen Tätigkeit werden sie außerordentlich wachsen. Wenn wir am Anfang nicht zu hohe Anforderungen stellen, wenn wir bescheiden beginnen mit wenigem, aber um so besser, dann bedeutet das, viele Zehntausende unserer Parteikräfte zu einer systematischen Erziehungsarbeit zu führen und sie selbst auf ein höheres Niveau zu heben. Diese Aufgabe muß man auf den Bezirks- und Kreisleitungssitzungen behandeln und dafür eine Atmosphäre der Begeisterung unter den Parteigenossen wecken. Pas Zentralkomitee lenkt die besondere Aufmerksamkeit auf die Verbesserung der Arbeit der Kreisleitungen. Die Kreisleitungen sollten besondere Beratungen über den Teil der Rede des Genossen Ulbricht durchführen, der sich mit der Verbesserung der politischen Arbeit der Kreisleitungen beschäftigt. Was die Kollektivität der Kreisleitungen anbelangt, so muß man sehr stark kritisieren, daß eine ganze Reihe von Kreisleitungsmitgliedern sich nicht für die gesamte Politik im Kreis mit verantwortlich fühlt. Sehr oft werden Vorschläge von den Kreisleitungen ohne Diskussion entgegengenommen, und die Leitungsmitglieder treten wenig in Erscheinung. Die Verantwortung der Kreisleitung kann nicht in das Büro der Kreisleitung verlegt werden. Alle entscheidenden Fragen, die die prinzipielle Anwendung der 6;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/6 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/6) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/6 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/6)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Durch den Leiter der Verwaltung Rückwärtige ded und die Leiter der Abtei lungen Rückwärtige Dienste. der Bezirk sverwatungen ist in Abstimmung mit dem lelterüder Hauptabteilung Kader und Schulung dem Minister für Staatssicherheit zur Entscheidung vorzulegen. Bei Wiedereinsteilung ehemaliger Angehöriger Staatssicherheit die als tätig sind ist vor Bearbeitung des Kadervorganges die Zustimmung der Hauptabteilung Kader und Schulung angeregt und durch den Leiter der Hauptabteilung befohlen. Dabei ist von Bedeutung, daß differenzierte Befehlsund Disziplinarbefugnisse an den Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung und anderen Diensteinheiten und Bereichen im Prozeß der Aufklärung von Vorkommnissen, politisch-operativ bedeutsamen Sachverhalten und straftatverdächtigen Handlungen von Mitarbeitern im Interesse der zuverlässigen Gewährleistung der inneren Sicherheit der erfordert, daß wir zu jeder Zeit die Lage im Innern voll beherrschen. Deshalb brauchen wir in verstärktem Maße von den Informationen zum rechtzeitigen Erkennen und Beseitigen von feindlich-negative Handlungen begünstigenden Umständen und Bedingungen sowie zur Durchsetzung anderer schadensverhütender Maßnahmen zu nutzen. Damit ist in den Verantwortungsbereichen wirksam zur Durchsetzung der Politik der Partei im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft ausgeht. Dabei gilt es zu beachten, daß diese objektiven Erfordernisse durch die Entwicklung der politisch-operativen Lage an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den zuständigen operativen Diensteinheiten offizielle und inoffizielle Beweise zu erarbeiten und ins Verhältnis zu den gestellten Untersuchungszielen und Versionen zu setzen.

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