Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 22/16

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/16 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/16); Partei praxis noch nicht einmal ein Jahr ihre Funktion. Die Analyse dieser Zahlen zeigt, daß die Fluktuation bei den Sekretären der Grundorganisationen in den einzelnen Kreisen sehr unterschiedlich ist. Während in der Kreisparteiorganisation VII in Karl-Marx-Stadt 36 Prozent und in der Kreisparteiorganisation Zerbst 22,4 Prozent der Sekretäre der Grundorganisationen in der obengenannten Zeitspanne ausgewechselt wurden, war es in der Kreisparteiorganisation Staßfurt nur ein Sekretär, obwohl diese Kreisleitung mehr Grundorganisationen hat als die vorhergenannten. Selbstverständlich werden auch Funktionäre ausgewechselt, bei denen dieses Auswechseln durch natürliche Gründe bedingt ist. In unserer Partei entwickeln sich im täglichen politischen Kampf immer mehr neue, junge Kader, die kühn und prinzipienfest, hartnäckig und voller Initiative die Direktiven und Weisungen der Partei durchführen, die es verstehen, in enger Verbindung mit den breiten werktätigen Massen die von der Partei gestellten Aufgaben in ihrem Arbeitsbereich erfolgreich zu lösen. Die rechtzeitige Beförderung dieser Kader ist ein wichtiger Bestandteil der marxistisch-leninistischen Kaderprinzipien und darf von den leitenden Organen unserer Partei nicht verletzt werden. Dieses Prinzip ist für die Entwicklung und Festigung unserer Partei von größter Bedeutung. Außerdem scheidet ständig ein Teil unserer Funktionäre aus der leitenden Parteiarbeit durch Krankheit, Alter und andere Gründe aus. Die Fluktuation, durch solche Gründe bedingt, ist natürlich und nicht zu verhindern. Unsere Partei trifft auch fortwährend Maßnahmen, um sich von parteifeindlichen, unmarxistischen, schwankenden, moralisch unsauberen, karrieristischen und kleinbürgerlichen Elementen zu säubern. Die Entfernung solcher Elemente stärkt und festigt die Partei. Die Auswechselungen aus diesen Gründen sind aber noch zu hoch und können, wenn unsere leitenden Organe die von der Partei für die Kaderauslese aufgestellten Grundsätze stärker beachten, zu einem großen Teil vermieden werden. Was muß bei der Auswahl der Kader besonders beachtet werden? Bei der Auswahl der Kader für die Parteiarbeit muß man erstens auf die politischen Eigenschaften achten, d. h., ob der für eine bestimmte Parteiarbeit vorgesehene Genosse politisches Vertrauen verdient, und zweitens die fachlichen Fähigkeiten berücksichtigen, d. h., ob er für diese Arbeit geeignet ist. Das erfordert jedoch, daß wir jeden einzelnen Genossen, den wir mit einer leitenden Parteifunktion betrauen wollen, gründlich kennen. Wir müssen die gesamte Entwicklung des jeweiligen Genossen, seine Vergangenheit und bisherige Tätigkeit, sein Verhältnis zur Partei, die Art und Weise, wie er die von der Partei und Regierung gestellten Aufgaben durchführt, den Umgang mit den Menschen, seine Familienverhältnisse sowie seine moralischen und charakterlichen Eigenschaften studieren. Erst wenn man sich dieses genaue Bild über den Genossen verschafft hat, ist man imstande einzuschätzen, ob er die Voraussetzungen für die erfolgreiche Ausübung der vorgesehenen Funktion besitzt. Es gibt aber noch viele Parteileitungen, die Mitarbeiter nicht nach ihrer Arbeit, nicht nach ihren politischen und fachlichen Fähigkeiten, ohne eine genaue Überprüfung ihrer Vergangenheit und nur nach ihren Angaben im Fragebogen beurteilen und einsetzen. Solche Methoden führen zu falschen Entscheidungen und fördern die Fluktuation. Deshalb sind diese Leitungen des öfteren gezwungen, Genossen kurz nach ihrem Einsatz wieder ihrer Funktion zu entheben. So schlug z. B. die Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt den Genossen Kamen als 1. Sekretär für die Kreisparteiorganisation Karl-Marx-Stadt VII vor, mußte ihn jedoch schon kurze Zeit nach seiner Wahl wegen ideologischer Unklarheiten von seiner Funktion entbinden, obwohl die Bezirksleitung ihn vor seiner Bestätigung als ideologisch klaren Genossen und besten Agitator seiner Betriebsparteiorganisation charakterisiert hatte. Wenn sich die Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt über das Verhalten des Genossen Kamen während des Faschismus bei seinen früheren Arbeitskollegen und Genossen erkundigt hätte, wäre sie zu einer anderen Einschätzung gekommen, hätte ihn nicht als ideologisch klaren Genossen charakterisiert und ihn nicht für diese Funktion vorgeschlagen. Auch die Genossen der früheren Kreisleitung Zwickau müssen in dieser Hinsicht scharf kritisiert werden. Sie haben schon vor Jahren die Hinweise eines alten Genossen auf Unklarheiten in der Vergangenheit des Wirtschaftssekretärs Häber nicht genügend beachtet und gaben sich, statt eine gründliche Untersuchung einzuleiten, mit einer eidesstattlichen Erklärung Häbers zufrieden. Solche Beispiele gibt es noch mehr. Sie zeigen, daß unsere leitenden Organe bei der Auswahl von Genossen für leitende Arbeit oft noch sorglos handeln und die Prinzipien der revolutionären Wachsamkeit grob verletzen. Eine entscheidende Ursache für die schlechte Arbeit mit den Kadern ist, daß die leitenden Organe der Partei ihre Kader noch zuwenig und nicht gründlich genug kennen. Dies führt häufig dazu, daß man den Kreis der bekannten Funktionäre wie Schachfiguren innerhalb kurzer Zeit von einer Funktion in die andere „verschiebt“. Eine solche Praxis übte das Büro der Stadtleitung Gera mit dem Genossen Enters, Mitglied der Kreisleitung Gera-Nord. Das Büro versetzte den Genossen Enters, nachdem er die Kreisparteischule besucht hatte, innerhalb von zehn Wochen als Sekretär der FDJ in drei verschiedene Kreisorganisationen. Ein solcher unverantwortlicher Umgang mit unserem höchsten Gut, den Kadern, hemmt deren Entwicklung und läßt ihnen keine Zeit, sich gründlich mit ihrem Aufgabengebiet vertraut zu machen. Dies ist aber die erste Voraussetzung zur erfolgreichen Lösung der ihnen von der Partei gestellten Aufgaben. Das längere Belassen unserer Kader in einer bestimmten Funktion, in einem bestimmten Arbeitsgebiet gibt ihnen erst die Möglichkeit, sich besser mit den werktätigen Massen zur Lösung der gesellschaftlichen Aufgaben zu verbinden, worin, wie unser Statut sagt, die Kraft und Unbesiegbarkeit unserer Partei liegt. Nur wenn die Kader längere Zeit in einer Funktion verbleiben, können sie ihre politischen und fachlichen Fähigkeiten im Interesse unserer Partei voll entfalten. Andererseits haben unsere leitenden Parteiorgane erst durch die Stabilität der jeweiligen Leitung die Möglichkeit, ihre Funktionäre bei der Durchführung der ihnen übertragenen Aufgaben zu studieren. Erst dadurch sind sie in der Lage, die Fähigkeiten ihrer Kader richtig einzuschätzen und Fehlentscheidungen in ihrer Kaderpolitik weitgehendst zu vermeiden. Noch zu groß sind auch die kadermäßigen Veränderungen, die die Bezirks- und Kreisleitungen mit „ungenügender Qualfikation“ begründen. Sie betragen z. Z. ungefähr die Hälfte der gesamten Fluktuation. So wurden z. B. während der o. a. Berichtsperiode in der Kreis- 16;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/16 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/16) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/16 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/16)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in Operativ-Gruppen Objektdienststellen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für die Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Die Bewaffnung der Angehörigen - insbesondere des Wach-und Sicherungsdienstes - hat auf der Grundlage des Bewaffnungsplanes der Abteilung zu erfolgen. Die Bewaffnung und materiell-technische Ausrüstung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes sind: Die gesetzlichen Bestimmungen wie Strafgesetz, Strafprozeßordnung, Strafvollzugs- und Wiedereingliederungsgesetz; Befehle und Anweisungen des Ministers für Staatssicherheit, des Leiters der Bezirksverwaltungen Verwaltungen und des Leiters der Diensteinheit - der Kapitel, Abschnitt, Refltr., und - Gemeinsame Anweisung über die Durch- Refltr. führung der Untersuchungshaft - Gemeinsame Festlegung der und der Refltr. Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - Vertrauliche Verschlußsache Gemeinsame Festlegung der Leitung des der НА und der Abteilung zur Sicherstellung des Gesundheitsschutzes und der medizinischen Betreuung ,V -:k. Aufgaben des Sic herungs- und Köhtroll- Betreuer Postens, bei der BbälisTerung des. Auf - nähmeweitfatrön:s - Aufgaben zur Absicherung der Inhaftier- Betreuer innerhalb und außerhalb der Untersuc hungshaftanstalt Anforderungen, die Sicherheit und Ordnung bei der Absicherung und Beaufsichtigung von. - Absicherung der weiblichen bei Betreuer Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von.

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