Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 22/11

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/11 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/11); Parteipraxis Wahlbewegung für die weitere Lektionspropaganda richtig einschätzten, da waren die Lektionen auch erfolgreich. Wo aber die Parteiorganisationen diese Arbeit als Belastung empfanden, ging die ideologische Auseinandersetzung schlecht vonstatten. Wer ideologische Arbeit als Ballast betrachtet, geht immer in seiner Arbeit fehl. Gut wirkte sich aus, daß die Lektoren zum überwiegenden Teil leitende Genossen der Betriebe waren, Wirtschaftsfunktionäre, Parteisekretäre und gute Propagandisten. Der Inhalt der Lektionen wurde dadurch besser mit den Verhältnissen im Betrieb verbunden, es konnten Fragen, die im Betrieb unklar sind, grundsätzlich geklärt werden. Das Parteikabinett hat jedoch mit diesen Lektoren aus den Betrieben zu wenig gearbeitet. Die Anleitung dieser Genossen und die Organisierung eines breiten Erfahrungsaustausches ist deshalb eine wichtige Aufgabe des Parteikabinetts. Der Einsatz vieler Agitatoren zur Vorbereitung der Volkswahl stellte uns vor die Aufgabe, diese auf die Hauptfragen zu orientieren. Viele Parteilose, die zum ersten Male an politischer Agitation teilnahmen, standen oft vor Fragen, auf die sie nicht überzeugend antworten konnten. Auch zur Qualifizierung der Agitatoren bildete die Lektionspropaganda ein wichtiges Hilfsmittel. Einmal im Monat wurde vor allen Agitatoren eine Lektion über ein grundsätzliches Thema gelesen; z.B. über die Fragen der Demokratie und über das Thema: „Welche Erfahrungen haben die Werktätigen mit Wahlen gemacht?“ Bei den Lektionen vor den Agitatoren wurde angeknüpft an Diskussionen, die sie mit der Bevölkerung geführt hatten. Diese Form der Schulung der Agitatoren wandten wir in der Vorbereitung der Volkswahlen zum ersten Male an. Sie hat sich sehr bewährt und das ideologische Niveau der Agitation wurde wesentlich verbessert. Diese Form werden wir unbedingt weiter beibehalten, weil sie eine Verbesserung der politischen Massenarbeit garantiert. Auch vor der Jugend wurde eine Reihe von Lektionen gelesen, die auf Fragen der Jugend abgestimmt war. Bevor es jedoch dazu kam, galt es erst den Funktionären der FDJ-Kreisleitung klarzumachen, daß es gerade unter der Jugend notwendig ist, sich ideologisch auseinanderzusetzen. Die Freunde der FDJ führten zwar das Forum junger Wähler durch, aber eine ideologische Auseinandersetzung über den Charakter unseres Staates und die Demokratie gab es so gut wie nicht. Nachdem vor dem Forum junger Wähler einige Lektionen gelesen worden waren, erkannten auch die Freunde der FDJ, daß die Jugendlichen sich auch über solche Fragen unterhalten wollten. Es- kommt jetzt darauf an, diese Lektionen systematisch vor der Jugend zu lesen, um auch hier, mit Hilfe der Lektionspropaganda, die ideologische Arbeit zu verbessern. Wenn auch in unserem Kreisgebiet allein im Monat September 112 Lektionen vor etwa 5000 Hörern gelesen wurden, so ist dieses Ergebnis doch noch nicht befriedigend. Es kommt darauf an, diese Arbeit systematisch fortzusetzen. Der Sieg bei den Volkswahlen bedeutet nicht, daß alle Fragen geklärt wurden. Noch gibt es viele Probleme, die wir unseren Werktätigen erläutern müssen. Wenn die Arbeit aber weiter verbessert werden soll, müssen vor allem die Parteiorganisationen Schluß machen mit der falschen Einschätzung der Lektionspropaganda. Die Organisierung von Lektionen kann nicht nur eine Sache der Parteileitungen sein, sondern sie sollte auch mit und in den Parteigruppen erfolgen. Dort, wo die Parteigruppen die Kollegen für die Teilnahme an den Lektionen gewinnen, ist ein guter Erfolg sicher. Helmut Reitz Leiter des Parteikabinetts der Kreisleitung Berlin-Köpenick Die Verwendung von konkretem Material aus den Betrieben erhöht die Wirksamkeit der Propaganda. Eine Hauptschwäche unserer Propagandaarbeit ist immer noch die ungenügende Verbindung von Theorie und Praxis. Um die Theorie des Marxismus-Leninismus zu einer materiellen Gewalt werden zu lassen, die wirklich die Massen ergreift, müssen wir in viel stärkerem Maße als bisher den Kampf der Arbeiterklasse in seiner konkreten Form studieren, müssen wir unsere Arbeiter zur Mitarbeit an der Vorbereitung von Lektionen, Ausstellungen usw. heranziehen. Welche Möglichkeiten es zum Beispiel in unseren Großbetrieben gibt, durch solch eine Arbeitsmethode die Wirkung unserer Propagandaarbeit zu verstärken, erfuhren wir im Sachsenwerk Niedersedlitz. Wir haben bei der Erläuterung des Charakters unseres Arbeiter- und Bauernstaates die großen Erfolge der Arbeiter und Angestellten des Werkes nach 1945 nicht nur mit der Entwicklung in Westdeutschland verglichen, sondern auch Vergleiche mit der Politik der AEG-Direk-tion von 1929 bis 1945 gezogen. Hunderte von Arbeitern kennen diesen Abschnitt der Geschichte ihres Werkes aus eigener Erfahrung. Vieles Vergessene wird durch solch eine konkrete Form der Propaganda wieder wachgerufen. Die Parallelen mit der heutigen Situation in der Adenauer-Republik ergeben sich auf der Grundlage dieses Materials in einer sehr drastischen und überzeugenden Form. Als Quellen können die Werksarchive (alte Geschäftsberichte, Lohnlisten, Bildmaterial usw.), Zeitungen und die Berichte alter Produktionsarbeiter und der Parteiveteranen ausgewertet werden. Leider kümmern sich unsere Parteileitungen viel zu wenig um diese Dinge. Hier einige der ersten Ergebnisse unserer Arbeit: Die Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1932 bewirkte u. a. in ganz Deutschland einen nie dagewesenen Niedergang der Klein- und Mittelbetriebe. Diese wurden von den großen Monopolverbänden buchstäblich aufgefressen. Das Sachsenwerk Niedersedlitz AG wurde im Jahre 1931 zusammen mit dem Sachsenwerk Radeberg und dem Pöge-werk Chemnitz zur Strecke gebracht, und zwar durch den AEG-Konzern in Berlin. Die erste Maßnahme der neuen Herren des Werkes war die Stillegung des PögeWerkes Chemnitz und der Gießerei und Modelltischlerei des Sachsenwerkes Radeberg. Allein in Radeberg flogen 150 Arbeiter und Angestellte auf die Straße. Im Sachsenwerk Niedersedlitz wurde unter der Leitung des Direktors und seiner rechtssozialdemokratischen Helfershelfer die Kurzarbeit eingeführt. In der Lackiererei wurde z. B. nur vier Tage in der Woche gearbeitet bei einem Wochenlohn il;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/11 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/11) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 22/11 (NW ZK SED DDR 1954, H. 22/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der die erforderliche Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit erfolgt. Die Ergebnisse der Personenkontrolle gemäß Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der sind durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben, ein-schließlich der Durchführung der zu nützen. Die Zweckmäßigkeit der Nutzung der Möglichkeiten der Dienstzweige der und der anderen Organe des für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglchkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte zur Bearbeitung Operativer Vorgänge. Die zielstrebige Bearbeitung Operativer Vorgänge erfordert im Zusammenhang mit dem Einsatz der und der Arbeit mit formgebundenen dienstlichen Bestimmungen, wie Befehlen, Dienstanweisungen, Richtlinien und Durchführungsbestimmungen. Wir müssen dabei konsequenter als bisher von dem Grundsatz ausgehen, nur die Aufgaben der politisch-operätiven Arbeit und deren Führung und Leitung in den genannten Formen zu regeln, wo das unbedingt erforderlich ist. Es ist nicht zuletzt ein Gebot der tschekistischen Arbeit, nicht alles schriftlich zu dokumentieren.

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