Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 21/16

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 21/16 (NW ZK SED DDR 1954, H. 21/16); Parteipraxis Internationalismus spielen. Der Standpunkt „Volkskunst um der Volkskunst willen“ ist zum größten Teil überwunden. Nur vereinzelt trifft man noch die Meinung an, Volkskunst habe nichts mit Politik zu tun. Aber auch diese Reste des Opportunismus werden in dem Maße überwunden, wie si di die Erkenntnis durchsetzt, daß die Volkskunst ein ernst zu nehmender politischer Faktor im Leben eines Volkes und ein Ausdruck der schöpferischen Rolle der Volksmassen auf kulturellem Gebiet ist. Die Kehrseite: Anderen ist wieder ein schlichtes Volkslied nicht kämpferisch genug. Es habe in einem kämpferischen Programm nichts zu suchen, meinten die Genossen einer Betriebsparteiorganisation bei der Aufstellung eines Programms zur Maifeier. Lachen und Freude hielten sie für „Verweichlichung“, ganz zu schweigen von Liebe und Küssen, das sei „bürgerlich“. Wenn gar in einem Werk oder Lied der Begriff „Gott“ auf taucht, bekommen manche eine Gänsehaut. Eine Genossin in Frankfurt (Oder) war der Meinung, das innigh Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ müsse abgelehnt werden, weil wir keine Beziehungen zu Gott haben. Den tieferen humanistischen Gehalt und die innige Liebe zur Heimat, die aus diesem Lied sprechen und zu gleichen Empfindungen anregen, sowie die Zeit, aus der das Lied stammt, hat sie dabei völlig übersehen. Sektiererische Auffassungen drücken sich auch in der Ablehnung des klassischen Kulturerbes aus. Vergessen wir nicht die Lehre, die uns unsere Freunde vom sowjetischen Alexandrow-Ensemble erteilten, als sie uns das „Heideröslein“ und „Im schönsten Wiesengrunde“ in höchster künstlerischer Vollendung darboten. Die Freunde vom Ensemble der Nationalen Streitkräfte aus der CSR brachten uns eines unserer schönsten Wiegenlieder wieder, indem sie uns „Guten Abend, gute Nacht“ von Brahms sangen. Lachen und Frohsinn, Humor und Heiterkeit, Optimismus und Zukunftsfreude und nicht zuletzt Liebe und Haß, unbändige Liebe zur Heimat und brennender Haß gegen die Feinde des Volkes, die ganze Skala der menschlichen Empfindungen sind unveräußerliche Bestandteile unseres Lebens und fordern auch ihre Gestaltung in der Volkskunst. Sie sind seit jeher Inhalt der Volkskunst. Würde man diesen Inhalt einengen und beschränken, würde die Volkskunst verkümmern. Gerade in bezug auf solche Fragen hat die Parteigruppe große und schöne Möglichkeiten zu einer vielseitigen politisch-ideologischen Erziehungsarbeit. Kritik und Selbstkritik spielen gerade hierbei eine große Rolle und fördern die rasche Entwicklung der Volkskunst. Der IV. Parteitag stellt der Partei die Aufgabe, „bei der Entwicklung unserer Ensembles der Volkskunst die Erfahrungen der Sowjetunion und der Volksdemokratien sorgfältig zu studieren und auszuwerten, um auch auf diesem Gebiet unsere eigenen künstlerischen Methoden zu bereichern und zu erneuern“. Hierbei weisen wir auf die Sondernummer der „Volkskunst“ vom März 1954 hin. In ihr sind die Studienergebnisse einer Delegation zusammengefaßt, die im November 1953 zum Studium des künstlerischen Volksschaffens in der Sowjetunion weilte. Die Auswertung dieses Materials ist für jede Volkskunstgruppe von größtem Wert. Eins muß aber klar sein: Die Parteigruppe ist keine zweite Ensembleleitung und hebt die Verantwortung der Gewerkschaften nicht auf. Die Parteigruppen wirken beratend und durch unermüdliche Überzeugungsarbeit auf die ganze Tätigkeit der Volkskunstgruppen ein. Wenn sie zum Beispiel dafür sorgen helfen, daß die Ensembles politisch richtig eingesetzt werden, dürfen sie dabei nicht gegen das demokratische Selbstbestimmungsrecht der Gruppen verstoßen. Die Parteigruppe muß durch ihre Arbeit erreichen, daß alle Mitglieder der Volkskunstgruppen die Vorschläge der Parteigruppe auch als ihre Vorschläge anerkennen. Wenn sie sich ihres demokratischen Rechtes, sich maßgeblich an der Leitung und Gestaltung unseres Arbeiter- und Bauernstaates beteiligen zu können, voll bewußt geworden sind, werden sie ihren Einsatz entsprechend den politischen Aufgaben selber fordern und aktiv an der Realisierung der Beschlüsse der Partei und Regierung mitarbeiten. Wichtig ist weiter, daß die zuständigen Parteileitungen in regelmäßigen Abständen zur Arbeit der Volkskunstgruppen Stellung nehmen und Rechenschaft von den Genossen fordern, sowie Beschlüsse fassen, die für die weitere Arbeit der Gruppe die Grundlage bieten. Die Anleitung der Parteigruppen in den Volkskunstgruppen der Betriebe erfolgt durch die Parteileitungen, die gleichzeitig für die politische Anleitung der Gewerkschaftsleitung verantwortlich sind. Sie sind verpflichtet, politisch-ideologische Anleitung und organisatorische Hinweise zu geben. Die Gruppen warten auf diese Hilfe, denn sie brauchen sie dringend. Leider gibt es noch Parteiorganisationen, die an den Volkskunstgruppen in ihrem Wirkungsbereich achtlos Vorbeigehen oder sich nur an sie erinnern, wenn sie in Feuerwehreinsätzen für Veranstaltungen die „kulturelle Umrahmung“ bieten sollen. „Führende Funktionäre der Kreisleitung äußern sich des öfteren abfällig über Volkskunstgruppen, indem sie sie als Star- oder Tingeltangelgruppen bezeichnen“, wird der Redaktion „Neuer Weg“ von einem Leser aus Halberstadt geschrieben. Ein Mitarbeiter der Kreisleitung wurde aus einer Tanzgruppe ausgeschlossen, weil er, so schreibt der Genosse wörtlich, „den parteilosen Jugendfreunden bei Diskussionen mit der Partei droihte. Somit galt für diese Jugendfreunde die Partei, welche doch ihr ständiger Helfer und Ratgeber sein soll, als ein böser Richter.“ Hieraus spricht ein völliges Verkennen der Rolle des künstlerischen Volksschaffens und der Aufgaben der Partei in der Volkskunst durch diese Genossen der Kreisleitung Halberstadt. Solch einç Unterschätzung der Volkskunst muß überwunden und die Betätigung auf diesem Gebiet als wichtige gesellschaftliche Arbeit anerkannt werden. Unsere Parteigruppen in der Volkskunst sind noch jung. Vielfältig sind die Möglichkeiten für ihre Arbeit. Jetzt kommt es darauf an, die Erfahrungen auszunutzen und die Arbeit ständig zu verbessern. Dann werden wir größere Erfolge im künstlerischen Volksschaffen und ein Höchstmaß an politischer Aktivität und Wirksamkeit erreichen. Fast eine Million Menschen betätigt sich bei uns in der Volkskunst. Das ist eine gewaltige Kraft. Zur vollen Entfaltung gebracht, wird sie für die Wiedervereinigung Deutschlands auf demokratischer Grundlage einen wesentlichen Beitrag leisten. 16;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 21/16 (NW ZK SED DDR 1954, H. 21/16) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 21/16 (NW ZK SED DDR 1954, H. 21/16)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Oie Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache - Studienmaterial Grundfragen der Einleitung und Durchführung des Ermittlungsverfahrens durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in Ermittlungsverfahren mit Haft bearbeiteten Personen hat eine, wenn auch differenzierte, so doch aber feindlieh-negative Einstellung. Diese feindlich-negative Einstellung richtet sich gegen die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der ZAIG. Schließlich ist im Halbjahr mit der Erarbeitung von Vorschlägen für Themen zentraler, Linien- und Territorialprognosen zu beginnen und sind die entsprechenden vorbereitungsarbeiten für die Erarbeitung von - Zielen, Inhalterf uclMethoden der Erziehung und Selbsterziehung sJcfer Befähigung des Untersuchungsführers im Prozeß der Leitungstätigkeit. An anderer Stelle wurde bereits zum Ausdruck gebracht, daß die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung begründet. Die besonderen Anforderungen, die an den Untersuchungsführer zu stellen sind, werden im Zusammenhang mit der zu treffenden Entscheidung zu gewährleisten, daß - die vorrangig auf Personen in den politisch-operativen Schwerpunktbereichen, aus den Zielgruppen des Gegners und auf andere in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sowie in gemeinsamen Festlegungen zwischen der Abteilung Staatssicherheit und der НА dem weitere spezifische Regelungen zu ihrer einheitlichen Durchsetzung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - Besucherordnung - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Ordnung zur Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der Dienstobjekte Staatssicherheit - Ordnung Sicherheit Dienstobjekte - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage Ausschließungsscheine der Wehrkreiskommandos sind als Werteffekten zu behandeln und bei der Entlassung gegen gesonderte Quittung auf der Abgangsverhandlung auszuhändigen.

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