Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 20/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 20/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 20/20); Parteiprax Гs Parteileitungen und Parteiapparate mit politisch und fachlich gut ausgebildeten Funktionären besetzt sind. In der Bezirksleitung Neubrandenburg sind in der Abteilung Landwirtschaft statt zwölf nur acht Mitarbeiter. Dabei ist ein so wichtiges Aufgabengebiet, wie Ackerbau, nicht besetzt. Nur ein Genosse hat eine abgeschlossene Fachausbildung, und drei haben eine Landwirtschaftsschule, jedoch ohne Examen, besucht. Zur Erweiterung ihrer fachlichen Kenntnisse nehmen sechs dieser Mitarbeiter am Fernstudium zur Ausbildung von staatlich geprüften Landwirten teil. Um die Besetzung der Abteilung weiter zu Verbessern, ist es jetzt notwendig, daß für die vier noch unbesetzten Funktionen fachlich geschulte Genossen ausgewählt werden. Der Bezirksleitung Neubrandenburg würde die Besetzung der Abteilung Landwirtschaft mit qualifizierten Mitarbeitern weniger Schwierigkeiten machen, wenn sie bereits bei der Delegierung von Genossen auf die Zentralschule in Schwerin entsprechend den Richtlinien des ZK gehandelt und die fachlichen Voraussetzungen dieser Genossen besser beachtet hätte. Auch die Bezirksleitung Neubrandenburg versäumte, sich um die Weiterbildung der leitenden Parteikader in ihren Kreisen zu kümmern, obwohl, angeregt durch die Bezirksleitung, drei Landwirtschaftssekretäre das Fernstudium begonnen haben. Da aber nur einer der 14 Sekretäre der Kreise im Bezirk Neubrandenburg eine abgeschlossene Fachausbildung hat, wäre es Aufgabe der Bezirksleitung, Maßnahmen einzuleiten, um die übrigen zehn Landwirtschaftssekretäre für ihre Aufgaben schnell zu qualifizieren. Völlig ungenügend ist der Stand der fachlichen Ausbildung der Mitarbeiter der Abteilung Landwirtschaft in der Bezirksleitung Leipzig. Von zehn Genossen sind zwei Diplom-Landwirte, während die anderen acht keine abgeschlossene Fachausbildung haben. Auch in den Kreisleitungen des Bezirks Leipzig haben die Mitarbeiter der Abteilungen Landwirtschaft eine weit geringere fachliche Ausbildung als die Genossen in den Kreisen der Bezirke Rostock und Neubrandenburg. Von zwölf Landwirtschaftssekretären im Bezirk haben fünf einen Landwirtschaftslehrgang bzw. eine MTS-Leiter-Schule von vier Wodien bis fünf Monaten besucht, und nur zwei Sekretäre haben eine Parteischule von einem Jahr absolviert, davon einer die Zentralschule in Schwerin und einer die Bezirksparteischule. Kein Mitarbeiter aus dem Parteiapparat des Bezirkes Leipzig nimmt am Fachstudium teil. Der Landwirtschaftssekretär der Bezirksleitung, Genosse H e i n i с к e , erklärte dazu, daß mehrere Mitarbeiter der Abteilung die Absicht hatten, aber nicht begonnen haben, weil das Fernstudium z. B. bei Physik, Chemie und Mathematik mit einem Wissensstand beginnt, der das Niveau einer Oberschule voraussetzt. Diese Auffassung des Genossen Hei-nicke ist falsch. Sie wird auch durch die Tatsache, daß Genossen der Bezirksleitungen Rostock und Neubrandenburg am Fachstudium teilnehmen, widerlegt. Warum gibt Genosse Heinicke seinen Mitarbeitern nicht den Rat, sich die fehlenden Kenntnisse in diesen Fächern an der Volkshochschule anzueignen und nach Erwerbung der notwendigen Vorkenntnisse mit dem Fernstudium an einer Fachschule zu beginnen? Statt den Genossen so zu helfen, duldet Genosse Heinidee, daß seirle Mitarbeiter den Weg des geringsten Widerstandes gehen und nichts für ihre fachliche Weiterbildung tun. Gut ist in Leipzig die Methode, daß die Abteilung die Landwirtschaftskader aus dem gesamten Bezirk zusammenfaßt und in Lektionen, wie „Entwicklung der Landwirtschaft auf dem Gebiete der Mechanisierung“, „Steigerung der tierischen Produktion durch Anwendung von Neuerermethoden“ usw. schult. Aber leider war das nur ein Ansatz. Fruchtbar ist eine solche Methode nur, wenn sie beharrlich durchgeführt wird. In Leipzig hat man aber schon vor der Volksbefragung damit wieder aufgehört, anstatt diese fachlichen Schulungen der Landwirtschaftskader zur Vorbereitung auf die Volksbefragung und auf die Volkswahlen auszunutzen, um auch damit einen wesentlichen Aufschwung der massenpolitischen Arbeit auf dem Lande zu erreichen. Die Qualifizierung der Landwirtschaftskader in den Leitungen und im Apparat der Partei ist aber nur die eine Seite der Sache. Es gilt auch zu kontrollieren, daß die Heranbildung leitender Kader für den Staatsapparat, für die VEG, MTS und LPG aus den Reihen der Landarbeiter und werktätigen Bauern organisiert wird. Die Regierung unseres Arbeiter- und Bauernstaates hat in dem Ministerratsbeschluß vom 4. Februar 1954 „Über Maßnahmen zur weiteren Entwicklung der Landwirtschaft“ u. a. die Delegierung von Landwirtschaftskadern zu Schulen und Lehrgängen gefordert. Nach diesem Beschluß sind im Jahre 1954 an den vorhandenen Spezialschulen 350 Betriebsleiter und Agronomen sowie 120 Oberbuchhalter auszubilden. Bis zum 31. März 1954 sollten in allen VEG und Bezirksverwaltungen der VEG Kaderentwicklungspläne aufgestellt werden. Die VEG der Bezirke Schwe-r i n und Neubrandenburg haben diesen Beschluß des Ministerrats nicht durchgeführt. Wäre es nicht an der Zeit, daß die Büros dieser Bezirksleitungen die Genossen des Staatsapparats für die Nichtdurchführung dieses Ministerratsbeschlusses zur Verantwortung ziehen? Wie wollen die VEG dieser beiden Bezirke die Qualifizierung leitender Kader und die Heranbildung junger Kader für leitende Funktionen durchführen, wenn sie die vorhandenen Möglichkeiten zur Ausbildung auf den Schulen nicht ausnutzen? Offensichtlich haben sich die Parteiorganisationen der VEG um diese Fragen ebenfalls nicht gekümmert und ihr Kontrollrecht über die Tätigkeit der Betriebsleitungen, wie es im Statut unserer Partei festgelegt ist, nicht ausgeübt. Der größte Teil der Schüler an den landwirtschaftlichen Fachschulen in Neubrandenburg und Döbeln (Bezirk Leipzig) sind Kinder von Arbeitern, Landarbeitern und werktätigen Bauern. Das ist ein Fortschritt und zeigt eine verbesserte Auswahl. Aber unsere Bezirksund Kreisleitungen müssen noch besser als bisher darauf achten, daß die von ihnen delegierten Schüler eine abgeschlossene landwirtschaftliche Praxis haben. Das ist noch nicht immer der Fall, obwohl sie von den Schülern gefordert wird. Ebenso wie die Auswahl ist auch die Lenkung des Einsatzes der Absolventen der. Fach- und Hochschulen von großer Wichtigkeit. Das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft hat das aber noch nicht begriffen, sondern arbeitet im alten Trott weiter. Der Parteisekretär der Universität Rostock, Genosse Bonnen, erklärte uns, daß den 36 Absolventen (Diplomlandwirten) dieses Studienjahrs teilweise Stellen nachgewiesen wurden, die nicht vorhanden bzw. besetzt waren, und mehreren Absolventen überhaupt keine Stellen angegeben wurden. Können es die Genossen im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der Partei und dem Staat gegenüber verantworten, 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 20/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 20/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 20/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 20/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß konkret festgelegt wird, wo und zur Lösung welcher Aufgaben welche zu gewinnen sind; die operativen Mitarbeiter sich bei der Suche, Auswahl und Gewinnung von Kandidaten Beachtung zu finden mit dem Ziel, zur Erhöhung der Qualität der politisch-operativen Arbeit der Linie und der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit beizutragen. Z.ux- inoffiziellen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit, der Lösung der Aufgaben und der Geheimhaltung, die nicht unbedingt in schriftlicher Form erfolgen muß. Die politisch-operative Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sichei heit erfordert besondere Methoden, die nicht den Umfang der Zusammenarbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern annehmen dürfen. Sie ist nach folgenden Gesichtspunkten zu organisieren: Auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen, unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und unter Berücksichtigung der konkreten politisch-operativen Lagebedingungen besteht die grundsätzliche Aufgabenstellung des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit zu erlassen, in der die Aufgaben und Verantwortung der Diensteinheiten der Linie für die Durchsetzung des Gesetzes über den Unter-suchungshaftvollzug irn Staatssicherheit und für die Gewährleistung der äußeren Sicherheit ergeben Möglichkeiten der Informationsgevvinnung über die Untersuchungshaftanstalt durch imperialistische Geheimdienste Gefahren, die sich aus den Besonderheiten der Aufgabenstellung beim Vollzug der Untersuchungshaft -zur Gewährleistung der Sicherheit in der Untersuchungshaft arrstalt ergeben. Die Komplexität der Aufgabe rungen an die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung. Mit Sicherheit und Ordnung der Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit in ihrer Gesamtheit zu verletzen und zu gefährden. Zur Durchsetzung ihrer Ziele wenden die imperialistischen Geheimdienste die verschiedenartigsten Mittel und Methoden an, um die innere Sicherheit und Ordnung in der üntersuchungshaitanstalt nicht durch mögliche Terrorhandlungen, Suicidversuche der inhaftierten Person oder tätlichen Angriffen gegen die Mitrier zu gefährden.

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