Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 20/10

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 20/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 20/10); Parteipraxis über die Erfolge der Kreisleitung Anklam in der politischen Führung des Nationalen Aufbauwerks 1954 Zu Beginn dieses Jahres nahm das Büro der Kreisleitung Anklam zu einem Aufruf der Bezirksleitung Neubrandenburg Stellung, der die Initiative der Bevölkerung zur Erfüllung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufgaben im Jahre 1954 förderte. Es wurde eine Direktive an die Grundorganisationen beschlossen, die die Ausarbeitung besonderer Kampfpläne für die Durchführung von Aufgaben im Nationalen Aufbauwerk des Kreises empfahl. Diese Direktive wurde mit den Sekretären der Grundorganisationen und Genossen Betriebsleitern besonders beraten. Nach kurzer Zeit stellten wir jedoch fest, daß die Aufstellung der Kampfpläne in den Grundorganisationen nur schleppend vor sich ging. Wir setzten daraufhin besonders vorbereitete Beauftragte der Kreisleitung ein, vernachlässigten dabei aber leider unsere ländlichen Parteiorganisationen. In den Dörfern wurde dadurch die Aufstellung der Pläne für das Nationale Aufbauwerk nur zu einer Angelegenheit der Bürgermeister und der Gemeindevertretungen. In der Stadt Anklam dagegen waren die Betriebsparteiorganisationen Motor bei der Mobilisierung der Werktätigen. Diese übernahmen dabei zahlreiche Selbstverpflichtungen und brachten so ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bei der Erfüllung der Pläne und ihr wachsendes Vertrauen zur Partei und Regierung zum Ausdruck. Die Dorfpläne wurden in öffentlichen Gemeindevertretersitzungen diskutiert und beschlossen. Die Zusammenarbeit des Rates der Stadt Anklam mit der Bevölkerung bei der Aufstellung des Stadtplans war jedoch mangelhaft. Die Aussprache mit der Bevölkerung hatte einen viel zu engen Rahmen. Dieser Mangel kann in Zusammenhang mit einer breiten Verpflichtungsbewegung bei der Vorbereitung und im Verlauf des letzten Jahres unseres Fünfjahrplans noch überwunden werden. Die ganze Stadtbevölkerung muß für die Durchführung der Pläne des Nationalen Aufbauwerks gewonnen werden. Aus den Plänen der Betriebe, der Gemeinden und des Rates der Stadt Anklam wurde der Kreisplan des Nationalen Aufbauwerks zusammengestellt und im Kreistag diskutiert und beschlossen. Nach der Aufstellung der Pläne kam es darauf an, sie zu erfüllen. Die Erfolge im Kampf um die Erfüllung der Pläne hätten noch weitaus größer sein können, wenn die Genossen im Kreisausschuß der Nationalen Front die Bedeutung des Aufrufs nicht unterschätzt hätten. Nur wenige Haus- und Hofgemeinschaften des Kreises diskutierten über den Inhalt des Aufrufs. Auch die Genossen der Gewerkschaft erfüllten nicht die ihnen gestellte Aufgabe, überall betriebliche Aufbaukomitees zu bilden. Eine gute Arbeit leistete das in der Stadt Anklam bestehende Aufbaukomitee, welches sich aus Vertretern der verschiedensten Schichten der Bevölkerung zusammensetzt. Unter Leitung seines Vorsitzenden, des Helden der Arbeit und Mitgliedes des ZK, Genossen Walter Schröder, trat es vierzehntäglich zusammen und beschloß Maßnahmen zur Erreichung der gestellten Kampfziele. An diesen Sitzungen nahm ständig ein Vertreter der Kreisleitung unserer Partei teil. Das Büro der Kreisleitung nahm einmal im Quartal zur Erfüllung der im Nationalen Aufbauwerk gestellten Aufgaben Stellung und beschloß weitere Maßnahmen zur Mobilisierung unserer Werktätigen. Von seiten der Kreisleitung fehlte es jedoch an einer gründlichen und systematischen Kontrolle und Anleitung der Parteiorganisationen in bezug auf die Verwirklichung der gefaßten Beschlüsse. Trotz dieser Mängel und Schwächen ist das Ergebnis unserer Arbeit ein Beweis für die schöpferische Tatkraft unserer Werktätigen. Das Wort Frida Hockaufs: „So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!“ beherzigend, packten viele Hände an. Für den Kreis Anklam stellten wir uns das Ziel, 1954 an Haushalts- und Investitionsmitteln 200 000 DM durch die Solidaritätsarbeit der Bevölkerung* einzusparen. Durch Presse und Rundfunk forderten wir alle Kreise des Bezirks Neubrandenburg auf, unserem Beispiel zu folgen, und riefen zu einem Wettbewerb der Kreise auf. Unser Aufruf fand leider kein Echo, und bis zum heutigen Tage hat sich noch kein Kreis unseres Bezirkes bereit gefunden, in der Durchführung des Nationalen Aufbauwerks mit uns in einen Wettbewerb zu treten. Bis zum 30. August 1954 wurden bereits 218 846 DM eingespart und damit das gestellte Kampfziel zu diesem frühen Termin erreicht. Zu Ehren unserer Volkswahl wurde die Verpflichtung zur Einsparung von staatlichen Mitteln durch Solidaritätsarbeit auf 250 000 DM erhöht. Arbeiter, Bauern, Handwerker und Kaufleute leisten ihren Beitrag zum Gelingen des Aufbauwerkes. Am erfolgreichsten wurde in der Stadt Anklam selbst gearbeitet. In den ersten Monaten dieses Jahres sparte die Bevölkerung allein durch freiwillige Enttrümmerung etw*a 145 000 DM ein. Durch die Solidaritätseinsätze der Jugend beim Bau des Klubhauses der FDJ konnten bereits 40 000 DM eingespart werden. Die Mobilisierung und der planmäßige Einsatz der FDJ-Gruppen müssen aber noch verbessert werden. Diese Erfolge waren möglich, weil die daran beteiligten Menschen wußten, welchem Verwendungszweck die eingesparten Mittel zugeführt wurden und was mit ihrer tatkräftigen Mithilfe alles zur Verbesserung und Verschönerung des Lebens der Werktätigen geschaffen werden kann. Für welche Zwecke wurden nun diese Mittel, die auf Grund der Solidaritätseinsätze der Bevölkerung gewonnen wurden, verwandt? In den Vorjahren wurde bereits in Anklam ein Zwölffamilienwohnhaus in der Hospitalstraße und das Aufklärungslokal „Ernst Thälmann“ in der Siedlung geschaffen. In diesem Jahr wurde mit den eingesparten Mitteln der zusätzliche Bau von fünf Wohnungseinheiten und einem Laden in der Burgstraße finanziert. Der VEB Brotfabrik Anklam erhielt für den Ausbau eines jahrelang stillstehenden Rohbaus 35 000 DM, wodurch sechs Wohnungen und ein Laden gewonnen werden. Die MTS-Spezialwerkstatt „Erwin io;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 20/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 20/10) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 20/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 20/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Gegenüber Jugendlichen ist außer bei den im genannten Voraussetzungen das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege. In Ausnahmefällen können im Ergebnis durchgeführter Prüfungshandlungen Feststellungen getroffen werden, die entsprechend den Regelungen des eine Übergabe der Strafsache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die Erforschung dominierender und differenzierter Motive für eine inoffizielle Zusammenarbeit, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten, politische Ein-stellüngen zu schematisch und oberflächlich erfolgt.

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