Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 19/25

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 19/25 (NW ZK SED DDR 1954, H. 19/25); Parteipraxis Zur Anwendung des Prinzips der Kollektivität durch die Parteileitungen der Stadt Gera Der IV. Parteitag weist die Partei mit aller Eindringlichkeit auf die Durchsetzung und strengste Einhaltung des Prinzips der Kollektivität der Leitung hin, weil es der Führung durch die Anwendung dieses Prinzips überhaupt erst möglich wird, die vor der Partei stehenden Aufgaben allseitig zu erfüllen. Das Prinzip der Kollektivität der Leitung ist zugleich eine wichtige Voraussetzung für die Entfaltung der innerparteilichen Demokratie sowie für die Entwicklung der Kritik und Selbstkritik und vor allem der Kritik von unten. Die richtige Anwendung des Prinzips der Kollektivität bedeutet für die leitenden Funktionäre, sich mit ihren Leitungen, mit den Mitgliedern anderer Leitungen, mit den Parteiaktivisten usw. zu beraten, ihre Ratschläge und Hinweise aufmerksam zu analysieren, sowie ihnen bei der Entwicklung der freien Meinungsäußerung für die Lösung Jaestimmter Fragen zu helfen. Die kollektive Arbeit wird den Parteiorganisationen helfen, Fehler zu vermeiden und richtige Beschlüsse zu fassen. Dieses höchste Prinzip der Leitung, das in das Statut der Partei aufgenommen wurde, haben einige verantwortliche Funktionäre, z. B. auch in der Stadtleitung und in den Kreisleitungen in Gera, wenig beachtet. Durch die Selbstherrlichkeit einiger damals noch leitender Funktionäre, wie Glagau und Herder, wurde eine wirklich kollektive Arbeit der betreffenden Leitungen gehemmt. Sie mißachteten die Rolle der gewählten Leitung, unterschätzten die Erfahrungen der Massen und gaben sich der falschen Vorstellung hin, daß die Kollektivität die persönliche Verantwortung aufhebe. An der Spitze der Parteiorganisation steht die Leitung Formal gesehen wurde diese Forderung auch Щ Gera verwirklicht. In der Praxis jedoch wurde z. B. von den leitenden Funktionären des Kreises Mitte das Kollektiv mißachtet. Sie duldeten, daß der ehemalige Sekretär für Propaganda der Kreisleitung, Glagau, der Parteimitgliedschaft seinen Willen aufzwingen konnte und daß in der Kreisleitung nur seine Meinung galt. Der ehemalige 1. Sekretär ließ diese Selbstherrlichkeit zu. Er verstand nicht, Glagau in die Schranken zu verweisen und entwickelte nicht die Kritik der Kreisleitung am Verhalten eines solchen Funktionärs. Auch der ehemalige Sekretär des VEB Werkzeugmaschinenfabrik Gera, Herder, fühlte sich als Herrscher im Betrieb, unterdrückte jegliche Kritik von unten, mißachtete die Beschlüsse der Partei und zwang der Leitung seinen Willen auf. Erst nach langer Zeit, als beide ernste politische Fehler begingen, als sie die Parteiorganisationen gegen die Beschlüsse des Zentralkomitees orientierten, griffen die Genossen der Stadt- und der Bezirksleitung ein und entfernten sie aus den Reihen der Partei. Beide konnten ihr Unwesen treiben, weil die gewählten Leitungen übergangen, nicht um ihre Meinung gefragt und nicht an die Arbeit herangeführt wurden, und weil die Kontrolle durch die übergeordneten Leitungen fehlte. Die Genossen in Gera hatten nicht erkannt, daß es ein Prinzip einer marxistisch-leninistischen Partei ist, daß an der Spitze der Parteiorganisationen nicht einzelne Personen, sondern Kollek- tivs stehen. Nicht einzelne Personen bestimmen den Verlauf der Arbeit, sondern Leitungen. Beschlüsse müssen Ausdruck eines einheitlichen Willens sein In den Kreisleitungen und auch in der Stadtleitung Gera war es üblich, daß die Sekretäre Beschlüsse, "Entschließungen und andere Dokumente „im stillen Kämmerlein“ vorbereiteten, ohne die Meinung von vielen Genossen dazu zu hören und zu berücksichtigen. Daher kam es auch, daß solche „Dokumente“ meistens wegen zu allgemeiner Formulierungen oder unrealer Aufgaben abgelehnt wurden. So erging es z. B. der Entschließung zur Vorbereitung der Volkswahlen, die dem Parteiaktiv der Kreisleitung Nord vorgelegt wurde. Unter Mißachtung der Erfahrungen der Mitglieder und Parteiaktivisten war diese Entschließung im wesentlichen das Produkt eines Sekretärs. Eine kollektive Leitung verlangt aber, aus den Erfahrungen der Massen zu schöpfen und die neuen Erkenntnisse den Massen zu vermitteln. Auch bei der Vorbereitung von Beschlüssen und anderen Materialien müssen die führenden Funktionäre und Leitungen die Mitglieder zur Stellungnahme und Kritik anregen, müssen diese Erfahrungen verallgemeinern und sie beim Ausarbeiten des Beschlusses berücksichtigen. Beschlüsse, die auf dieser Grundlage zustande kommen, sind real. Die Mitglieder verstehen diese Beschlüsse und machen sie zu ihrer eigenen Sache. Es ist deshalb eine grobe Verletzung des höchsten Prinzips der Leitung, wenn Genosse Finken, 1. Sekretär der Stadtleitung Gera, ein Dokument über „Einige Erfahrungen in der Methode der Führung bei der Organisierung der Volksbefragung“ an alle 1. Sekretäre der Kreisleitungen gab, obwohl die Genossen der Stadtleitung oder die Mitglieder des Büros vorher keine Kenntnis davon hatten und teilweise sogar mit einigen Formulierungen dieses Dokuments nicht einverstanden waren. Gerade während der Vorbereitung der Volkswahlen war dieser Verstoß des Genossen Finken um so ernster zu werten, da nicht nur er, sondern auch viele andere Genossen reiche Erfahrungen sammelten, die daraus ebenfalls Schlußfolgerungen für die Verbesserung der Arbeit gezogen hatten. Es ist für die Genossen in Gera wichtig, die in allen Leitungen begonnene kämpferische Diskussion fortzusetzen und in den Leitungen die Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse zu organisieren. Die Erfahrungen lehren, daß z. B. die Ausarbeitung der Argumentation eine gründliche Kenntnis der Lage und der Stimmung der einzelnen Schichten der Bevölkerung voraussetzt und schon deshalb nicht von einem Funktionär, sondern von einem Kollektiv vorgenommen werden muß. Die politische Argumentation muß also im Büro behandelt werden, weil die Meinung eines einzelnen keine Garantie für die richtige politische Argumentation gibt. Es ist im Sinne der Kollektivität, wenn zur Vorbereitung wichtiger Dokumente vorher in den Leitungen prinzipiell darüber diskutiert wird, wenn jedes Leitungs- / 25;
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Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden der konkreten Peindhandlungen und anderer politisch-operativ relevanter Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen Inspirierung und Organisierung politischer ünter-grundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten. Die von der Linie Untersuchung im Prozeß der Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Konspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Aufgaben und Möglichkeiten der Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung von Bränden, Havarien und Katastrophen für die Bereiche der Berlin,. Durchführungsbestimmung des Leiters der Staatssicherheit zur Ordnung zur vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung der Versuche des Feindes zum Mißbrauch der Kirchen für die Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und die Schaffung einer antisozialistischen inneren Opposition in der Provokationen im Zusammenhang mit politischer Untergrundtätigkeit sowie den Zusammenschluß feindlich-negativer Kräfte zu verhindern; Schleusungsaktionen, insbesondere unter Anwendung gefährlicher Mittel und Methoden sowie spektakuläre Aktionen des ungesetzlichen Verlassene der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Mensbhenhandelse Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Ricfitlinie für die Arbeit mit inoffiziellen Mitarbeitern im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik basiert auf den bisherigen Erfahrungen der operativen Arbeit der Organe Staatssicherheit . Unter Zugrundelegung der dargelegten Prinzipien der Arbeit mit inoffiziellen Mitarbeitern abhängig. Das erfordert ein ständiges Studium der Psyche des inoffiziellen Mitarbeiters, die Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten im Umgang und in der Erziehung der inoffiziellen Mitarbeiter und die Abfassung der Berichte. Die Berichterstattung der inoffiziellen Mitarbeiter beim Treff muß vom operativen Mitarbeiter als eine wichtige Methode der Erziehung und Qualifizierung der inoffiziellen Mitarbeiter gesehen werden. Er muß anhand des erteilten Auftrages eine konkrete, ehrliche und objektive Berichterstattung vom inoffiziellen Mitarbeiter fordern.

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