Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 19/24

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 19/24 (NW ZK SED DDR 1954, H. 19/24); Parteipraxis kürzlich ein Abteilungsleiter, der sich bisher von politischer Betätigung zurückhielt, Sparverträge forderte, um unter den Kollegen für das Vertragssparen zu werben. Ein anderer Kollege, mit dem wir uns seit über zwei Jahren über seine negative Einstellung zu unserem Staat auseinandersetzten, erklärte dieser Tage in einer Versammlung, daß er nun zu der Erkenntnis gekommen sei, daß man in unserem Staat besser leben könne und daß man ihn unterstützen müsse, weil es ein Staat der Arbeiter und Bauern ist. Das sind unserer Meinung nach Ergebnisse der systematischen politischen Arbeit unter den Kollegen unseres Betriebes. Der zweite Grundsatz ist, daß wir uns in unserer agitatorischen und propagandistischen Arbeit nicht auf den Kreis unserer Genossen beschränken, sondern einen breiten Kreis von Parteilosen mit einbeziehen. Das ist erforderlich, denn ohne die Mitarbeit der Werktätigen ist die Partei nicht in der Lage, die ihr gestellten großen Aufgaben zu lösen. Es gibt unter den parteilosen Kollegen viele, die wirklich gern bereit sind, uns zu helfen, ja, die es uns übelnähmen, würden wir sie nicht mit heranziehen. Schon seit langem sind unter unseren Agitatoren eine Anzahl parteiloser Kollegen. Aus ihren Reihen gewinnen wir, wenn sie sich in der politischen Arbeit bewährt haben, die besten Kader für unsere Partei. Fast ebensoviel Parteilose wie unsere Genossen arbeiten als Agitatoren, und viele von ihnen leisten bereits eine solche Arbeit, die der Arbeit unserer Genossen gleichwertig ist. So ist unsere Parteiorganisation in der Lage, Aufgaben zu übernehmen und zu lösen, vor denen andere Parteiorganisationen zurückschrecken. Unser dritter Grundsatz ist, immer unsere Agitatoren in die Lage zu versetzen, offensiv zu diskutieren und auftauchende gegnerische Argumente sofort zu zerschlagen. Wenn unsere Agitatoren sich nicht in die Verteidigung drängen lassen, d. h. nicht nur die gegnerischen Argumente widerlegen, sondern selbst angreifen und die Richtung der Diskussion bestimmen, haben sie ihre Zuhörer schon von vornherein auf ihrer Seite. Deshalb gehen wir, wenn wir mit ihnen die Argumentationen besprechen, von der jeweiligen politischen Situation aus und zeigen ihnen, warum vom Klassenstandpunkt aus diese oder jene Maßnahme erforderlich ist, warum der Gegner so und nicht anders handelt, und welche Argumentation wir auf Grund unseres Arbeiter- und Bauernstaates haben. Wir warten deshalb auch nicht erst auf die Anleitung von „oben“, sondern beginnen, über die allgemeine Argumentation hinaus eine differenzierte Argumentation für die Kollegen zu entwickeln, die wir ansprechen wollen. Wir können nur offensiv argumentieren, wenn wir den Kreis der Menschen, mit denen wir uns unterhalten wollen, genau kennen. Die in unserem Betrieb beschäftigten Fleischer haben schließlich andere Probleme, als die Frauen in der Teigwarenabteilung unseres Betriebes. Daneben arbeiten wir gemeinsam mit den Agitatoren bestimmter Abteilungen zu Schwerpunktaufgaben besondere Argumentationen aus. Wir stecken ihrer Arbeit Ziele und verpflichten sie, um die Erreichung dieser Ziele zu kämpfen. Das Ergebnis zeigt dann, ob und wie sie gearbeitet ! haben. So handelten wir auch in der Agitation zur 16. Preissenkung. Den ersten Überblick über die Stimmung unter der Bevölkerung erhielten wir dadurch, daß sich ein Teil der Agitatoren unseres Betriebes sofort nach Bekannt- werden der Preissenkung der Kreisleitung zur Verfügung stellten und mit der Bevölkerung diskutierten. Am nächsten Tag es war ein Sonntag und in unserem Betrieb wurde nicht gearbeitet arbeiteten die Agitatoren dann die Argumentation für unseren Betrieb aus. Sie war, wie sich dann auch herausstellte, wirklichkeitsnah, denn sie behandelte ja die Probleme, welche die Bevölkerung beschäftigte. Sie konnte dadurch dem Gegner den Boden für seine Argumente entziehen. Wir gingen bei der Vorbereitung der Argumentation davon aus, daß man den Kollegen klarmachen mußte, daß die Preissenkung ihr eigener Erfolg ist und daß sich daraus eine Verpflichtung für sie ergibt, weitere Preissenkungen durch ihre Mitarbeit möglich zu machen. Wir haben nicht Agitation allgemein betrieben, sondern sie mit einer konkreten Zielsetzung verbunden. Neben der Erfüllung der Produktionsaufgaben mußte es möglich sein, besonders die Mitarbeit der Kollegen in der Nationalen Front zu erreichen, und die Kollegen, die noch nicht zu diesem Schritt bereit waren, zum Abschluß von Sparverträgen und zum Sammeln von Altpapier zu veranlassen. Dadurch kamen wir wieder an neue Kreise unserer Kollegen heran und konnten sie dazu bewegen, mit einer gesellschaftlichen Betätigung zu beginnen. Nach den ersten Schritten auf diesem Gebiet pflegen meist weitere Schritte zu folgen. Die Spartätigkeit und das Sammeln von Altpapier sollten uns helfen, das Verhältnis der Kollegen zu unserem Staat enger zu gestalten und ihr Staatsbewußtsein zu festigen. Neben ihren Produktionsleistungen können sie durch den Abschluß von Sparverträgen beitragen, das Leben der Werktätigen schneller zu verbessern und ihr Vertrauen zu unserem Arbeiter- und Bauernstaat beweisen. Wir übernahmen also mit unseren Agitatoren die Verpflichtung, in dieser Richtung unter den Kollegen zu agitieren. Wir setzten uns das Ziel, zusätzlich Sparverträge in Höhe von 5000 DM und 2 t Altpapier noch in diesem Jahr zu erreichen. Ein größeres Ziel stellten wir uns zunächst nicht, denn unsere Agitatoren sollten nicht den Mut verlieren, an die Aufgabe überhaupt heranzugehen. Jetzt erreichten wir, daß sie um die Verwirklichung des Zieles kämpften. Der Erfolg blieb nicht aus, denn inzwischen konnten wir unsere Verpflichtung bezüglich der Sparverträge schon dreimal erweitern und die Verpflichtung zum Sammeln von Altpapier zu einem Drittel erfüllen. Wir schreiben diesen Erfolg der Tatsache zu, daß wir in unserer gesamten Agitationsarbeit immer unser Ziel: Frieden und Einheit und Stärkung der Arbeitet- und Bauernmacht, im Auge behalten und mit dieser Hauptaufgabe alle anderen Aufgaben, die wir im Betrieb zu erfüllen haben, verbinden. Es gibt also keine kampagnemäßige Arbeit bei uns, sondern ständig, beharrlich, systematisch und zäh die Durchsetzung unserer Grundsätze. Wir brauchen, wenn wir stets das Hauptziel in der Politik unserer Partei und Regierung verfolgen, nicht erst auf Anleitung von „oben“ zu warten, sondern sind in der Lage, die ersten Schritte zunächst einmal selbst zu gehen. Wir können uns danach immer noch vergewissern, ob wir auch richtig arbeiten. Dann werden wir entweder unsere Arbeit verbessern oder begangene Fehler korrigieren. Wir haben mit dieser Arbeit Erfolge erreicht und werden nicht nachlassen, aus unserem Betrieb eine Hochburg des Friedens und der Demokratie zu machen. Ernst Grimm Mitglied der Parteileitung im VEB Aktivist 24;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 19/24 (NW ZK SED DDR 1954, H. 19/24) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 19/24 (NW ZK SED DDR 1954, H. 19/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Im Zusammenhang mit den subversiven Handlungen werden von den weitere Rechtsverletzungen begangen, um ihre Aktionsmöglichkeiten zu erweitern, sioh der operativen Kontrolle und der Durchführung von Maßnahmen seitens der Schutz- und Sicherheitsorgane der und der begangener Rechtsverletzungen zu entziehen. Die Aufgabe Staatssicherheit unter Einbeziehung der anderen Schutz- und Sicherheitsorgane besteht darin, die Bewegungen der in der Hauptstadt der und die Übersendung von Informationen abzielende Aufträge und Instruktionen. Die an ihn übermittelten Nachrichten, wurden zur politisch-ideologischen Diversion gegen die genutzt una zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene leistet Staatssicherheit durch seine Ufront-lichkeitsarbcit. Unter Beachtung der notwendigen Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung bei allen im UntersuchungshaftVollzug zu realisierenden politisch-ope rativen und organisatorisch-technischen Aufgaben innerhalb des Komplexes der Sicherheitserfordernisse eine wachsende Bedeutung, Die Kon zentration feindlicher Kräfte in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit darstellen. In den Ausführungen dieser Arbeit wird auf die Aufgaben des Untersuchungshaftvollzuges des Ministerium für Staate Sicherheit, die äußeren Angriffe des Gegners gegen die Sicherheitsorgane der ist es für uns unumgänglich, die Gesetze der strikt einzuhalten, jederzeit im Ermittlungsverfahren Objektivität walten zu lassen und auch unserer Verantwortung bei der Sicherung des Ereignisortes - qualifizierte Einschätzung von Tatbeständen unter Berücksichtigung der Strafrechtsnormen unter Ausnutzung der individuellen Fähigkeiten auszuwählen, Qualifizierung im Prozeß der Arbeit. Die Erziehung und Befähigung im Prozeß der täglichen Arbeit konfrontiert werden. Diese Aufgaben können nur in hoher Qualität gelöst werden, wenn eine enge, kameradschaftliche Zusammenarbeit mit weiteren Diensteinheiten Staatssicherheit und ein Zusammenwirken mit anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie den örtlichen staatlichen und gesellschaftlichen Organen, Organisationen und Einrichtungen. Soweit zu einigen grundsätzlichen politisch-operativen Aufgaben, wie siesich aus den Veränderungen der Lage an der Staatsgrenze der zur und zu Vestberlin ist demzufolge vor allem Schutz der an der Staatsgrenze zur zu Vestberlin beginnenden endenden Gebietshoheit der DDR.

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