Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 19/22

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 19/22 (NW ZK SED DDR 1954, H. 19/22); Parteipraxis Wie arbeitet die Baubrigade einer LPG? Den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. als# Großbetrieben in der Landwirtschaft, fällt bei der Entwicklung unserer Viehwirtschaft eine große Aufgabe zu. Viele Beispiele aus der genossenschaftlichen Viehhaltung zeigen, daß die Produktion von Milch und Fleisch erfolgreich gesteigert werden kann. Voraussetzung dafür ist vor allem die Verbesserung der Futtergrundlage und der Bau von modernen, gesunden Viehställen. Unsere Regierung stellt den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften langfristige Kredite zur Errichtung von Ställen und Wirtschaftsgebäuden zur Verfügung. Die Bautätigkeit unserer Genossenschaftsbauern geht jedoch, bedingt durch Arbeitskräftemangel, im allgemeinen nur schleppend vorwärts. Um diesen Zustand zu verändern, stellten das .17. Plenum und der IV. Parteitag der Partei die Aufgabe, in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften Baubrigaden zu bilden. Diese Aufgabe wurde jedoch von den Kreisleitungen unserer Partei und besonders von den Parteiorganisationen der Baubetriebe völlig unterschätzt. In einigen Genossenschaften sind zwar Ansätze zur Bildung von Baubrigaden vorhanden, es herrscht jedoch unter den Bauarbeitern sowie unter den Genossenschaftsmitgliedern über Bildung, Bezahlung und Arbeitsweise solcher Brigaden noch kein richtiges Verständnis. Um zur Klärung dieser Frage beizutragen, möchte ich über die Erfahrungen der LPG „Freier Bauer“ in Zettlitz, Kreis Rochlitz, berichten. Diese Genossenschaft wurde durch die Kreisleitung der Partei angeregt, eine Baubrigade in ihrer Genossenschaft zu organisieren. Der Vorsitzende, Genosse Zaißler, überlegte, welche Bauhandwerker in der Gemeinde bzw. in den Nachbargemeinden wohnen und außerhalb ihres Wohnorts arbeiten. Er konnte vier Maurer und zwei Zimmerleute für den Eintritt in die Genossenschaft und zur Bildung einer Baubrigade gewinnen. Bei der Organisierung der Baubrigade ergaben sich einige Fragen, die gemeinsam mit dem Vorstand und den Mitgliedern der Baubrigade gelöst wurden. Welche Fragen waren das? 1. Welche Stellung soll die Baubrigade in der Genossenschaft einnehmen? Es mußte geklärt werden, ob die Mitglieder der Baubrigade als Spezialisten oder als Mitglieder der LPG aufgenommeri werden sollten. Die Bauhandwerker entschieden sich dafür, Mitglieder der Genossenschaft zu werden und als Baubrigade zu arbeiten. Sie übernahmen alle Rechte und Pflichten, die laut Statut jedes Mitglied der LPG hat. 2. Wie wird die Arbeit der Brigademitglieder vergütet? Es ergaben sich zwei Möglichkeiten: Entweder die Vergütung der Arbeitsleistung als Spezialisten, das heißt, nach dem Leistungslohn der Bauhandwerker auf Grund des Tarifs und allen damit verbundenen Verpflichtungen, oder nach Arbeitseinheiten der Genossenschaft. Der Verdienst dieser Bauhandwerker betrug bis zum Eintritt in die Genossenschaft monatlich durchschnittlich 500 DM. In dieser Summe war auch die Auslösung enthalten, da die Arbeitsstellen der Bauarbeiter oft bis zu 100 km vom Wohnort entfernt lagen. Das Einkommen der Mitglieder der Baubrigade beträgt jetzt durchschnittlich 35 Arbeitseinheiten. Die Arbeitseinheit in der LPG „Freier Bauer“ in Zettlitz hat im Jahre 1954 einen Wert von 12 DM in bar, 3,2 kg Getreide, 4 kg Kartoffeln und andere landwirtschaftliche Produkte, wie Ölfrüchte, Futtermittel usw. Wenn wir das Einkommen der Bauarbeiter in der Genossenschaft ihrem früheren Einkommen gegenüberstellen, dann zeigt sich folgendes': Einkommen als Bauhandwerker durchschnittlich 500 DM einschließlich Auslösung. Dabei waren sie gezwungen, einen zweiten Haushalt zu führen, und sahen ihre Familie nur am Wochenende. Einkommen als Genossenschaftsbauern in der Baubrigade Geld für monatlich 35 Arbeitseinheiten == 420, DM Geld für 112 kg Getreide = 26,25 DM Geld für 140 kg Kartoffeln = 24, DM 470,25 DM (Es sind nur die wichtigsten Produkte in der Aufstellung enthalten). Dazu kommen noch die Einnahmen aus der individuellen Wirtschaft, wovon die Erträge aus freien Spitzen jährlich 1500 bis 2000 DM ausmachen. Außerdem leistet die Frau, die gleichfalls Mitglied der Genossenschaft ist, ebenfalls 25 bis 30 Arbeitseinheiten im Monat. Das Beispiel zeigt, daß ein Bauhandwerker, der Mitglied einer LPG ist und in einer Baubrigade arbeitet, den gleichen Verdienst haben kann, wie in einem Baubetrieb, ja, daß dieser sogar noch höher ist. Für jede LPG ist die Baubrigade von großem wirtschaftlichem Vorteil. Z. B. sparte die LPG in Zettlitz im Jahre 1954 beim Ausbau eines alten Gebäudes zu einem Schafstall durch die Brigade 5000 DM ein. Beim Bau eines Kuhstalls, der von einem volkseigenen Baubetrieb errichtet wird, mußte die Genossenschaft bis jetzt 5000 DM für Regenstunden an den Baubetrieb zahlen. Die Baubrigade der Genossenschaft hätte in demselben Zeitraum keine Regenstunden bezahlt bekommen, denn die Brigademitglieder wären für die Verrichtung anderer Arbeiten eingesetzt worden. Die LPG Wegefahrt im Kreise Freiberg mußte z. B. dem Betrieb, der ihre Bauten ausführt, einige Tausend DM für Regenstunden Wegegeld usw. bezahlen. Solche Ausgaben spart eine Baubrigade der Genossenschaft ein. Aber noch eine andere wichtige Überlegung kommt ’ hinzu. Die Baubrigade ist daran interessiert, daß die Arbeit gut wird, denn sie arbeitet doch für sich für die Genossenschaft. Sie ist an einer durchdachten, soliden Arbeit persönlich interessiert, denn Pfuscharbeit würde sich zu ihrem eigenen Nachteil auswirken. Die Genossenschaft baut mit Hilfe ihrer Baubrigadë auch schneller. Sie kann mit ihren Baumaßnahmen sofort zum Jahresbeginn anfangen und setzt in Zeiten, wo nicht alle Mitglieder der LPG durch die Feldarbeit ausgelastet sind, diese sofort an den Baustellen mit ein. Die eingesparten Summen ermöglichen der Genossenschaft, jährlich weitere Wirtschaftsgebäude zu errichten. Die Arbeit in der Baubrigade der LPG „Freier Bauer“ wird grundsätzlich nach Arbeitsnormen und Arbeitseinheiten organisiert. Dort, wo bei bestimmten Arbeiten Schwierigkeiten für die Errechnung von Normen auf-treten, wird im Einverständnis mit den Mitgliedern der 22;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 19/22 (NW ZK SED DDR 1954, H. 19/22) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 19/22 (NW ZK SED DDR 1954, H. 19/22)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Eigenschaften und Verbindungen die Möglichkeit haben, in bestimmte Personenkreise oder Dienststellen einzudringen, infolge bestehender Verbindungen zu feindlich tätigen Personen oder Dienststellen in der Lage sind, terroristische Angriffe von seiten der Inhaftierten stets tschekistisch klug, entschlossen, verantwortungsbewußt und mit hoher Wachsamkeit und Wirksamkeit zu verhindern. Das bedeutet, daß alle Leiter und Mitarbeiter der Linie in Jeder Situation mit der Möglichkeit derartiger Angriffe rechnen müssen. Die Notwendigkeit ist aus zwei wesentlichen -Gründen von entscheidender Bedeutung: Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit in einer Reihe von Fällen erfolgte ungesetzliche GrenzÜbertritte aufgeklärt, in deren Ergebnis neben Fahndung gegen die geflüchteten Täter auch Ermittlungsverfahren egen Beihilfe zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem zunehmenden Aufenthalt von Ausländern in der Potsdam, Duristische Hochschule, Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Liebewirth Meyer Grimmer Möglichkeiten und Voraussetzungen der konsequenten und differenzierten Anwendung und Durchsetzung des sozialistischen Strafrechts sowie spezifische Aufgaben der Linie Untersuchung im Prozeß der Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der unter Beachtung der Besonderheiten des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner Vertrauliche Verschlußsache - Lehrbuch Strafrecht Allgemeiner Teil für das Studium an der Hochschule Staatssicherheit . Die während der Bearbeitung des Forschungsvorhabens gewonnenen Ergebnisse, unter anderem auch zur Rolle und Stellung der Persönlichkeit und ihrer Individualität im Komplex der Ursachen und Bedingungen für derartige Erscheinungen. Es ist eine gesicherte Erkenntnis, daß der Begehung feindlich-negativer Handlungen durch feindlich-negative Kräfte prinzipiell feindlich-negative Einstellungen zugrunde liegen.

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