Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 16/26

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 16/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 16/26); den Schulleitern die Beschlüsse des Zentralkomitees und die sich daraus ergebenden Aufgaben der Partei im Bezirk erläutert. Zwar kann das nicht immer allumfassend sein, bedeutet aber eine große Hilfe für die Verbesserung der Parteiarbeit in der Schule und in letzter Instanz auch in der Betriebsparteiorganisation. Ich empfehle allen Genossen der Abteilung Leitende Organe der Bezirksleitungen, den Lehrkräften der Betriebsparteischulen in ihrer weiteren Arbeit mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ständig mit ihnen zu ar- Leserzuschriften beiten, wie es die Genossen im Bezirk Karl-Marx-Stadt tun. Sie sollten auch die Arbeit der Parteileitungen der Betriebe mit der Schule kontrollieren. Eine intensive Arbeit mit den Lehrkräften der Betriebsparteischulen wird die Qualität ihrer propagandistischen und parteierzieherischen Arbeit heben und wird gleichzeitig die Voraussetzung für die schnellere Verwirklichung der Parteibeschlüsse in den Betrieben sein. Ernst Quaas Leiter der Betriebsparteischule der Bleierzgruben „Albert Funk“, Freiberg Wie geht es den Industriearbeitern auf dem VfG Kienzl Im Volkseigenen Gut Klenz, Kreis Teterow, sind 16 Jugendliche, darunter drei männliche und 13 weibliche aus Dresden, in einem nagelneuen Wohnhaus unter gebracht. Je zwei Jugendliche bewohnen ein Zimmer. Zur Aufbewahrung der Kleidungsstücke stehen geräumige Schränke zur Verfügung. Alle drei Wochen wird die Bettwäsche gewechselt. Toiletten und ein Waschraum mit sechs Waschbecken sind in diesem Hause untergebracht. Den Jugendlichen steht ein Bad und ein Rundfunkgerät zur Verfügung. Man kann sagen, daß die Unterkünfte den Ansprüchen genügen. Wir erfahren von den Jugendlichen, daß sie sich gut eingelebt haben und daß auch das Essen ausreichend ist. Jeder Jugendliche hat auch schon einen kombinierten Arbeitsanzug und ein Paar Arbeitsschuhe sowie Wollmäntel Rock und Jacke für kalte Tage erhalten. Diç Jugendlichen loben ihren Brigadier, Friedrich Mamerow, der ihnen die Arbeit richtig erklärt, und sie selbst legen großen Wert darauf, Qualitätsarbeit zu leisten. Der Stundenlohn beträgt zwischen 0,80 DM und 0,92 DM. Viele von ihnen wollen einen Lehrvertrag abschließen, um landwirtschaftliche Facharbeiter zu werden. So die Jugendlichen Helga Schmidt, Margot Boldt und Christine Rueckert. In der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes hat sich unter den 16 Jugendlichen eine Auslese vollzogen. Arbeitsscheue, Abenteurer und Radaumacher versuchten darüber zu diskutieren, daß der Beschluß „Industriearbeiter aufs Land“ Ersatz für die Organisation „Dienst für Deutschland“ sei. Es kam sogar so weit, daß einige Jugendliche an ihre Eltern Briefe schrieben, sie müßten in Klenz hungern und würden zur Arbeit angetrieben. Sehr bald hat sich herausgestellt, daß diese Unruhestifter die Jugendlichen Gisela Kr oh und Ursula Lohr waren. Sie hatten bei ihren Stubenkameraden aber kein Glück, denn jeder von ihnen wußte, wie oft die Mahlzeiten gar nicht aufgegessen werden konnten. Der Politleiter, Genosse Held-ner, wandte sich an die Kreisleitung der SED in Teterow mit der Bitte, die Eltern der Jugendfreundinnen Kroh und Lohr nach Klenz einzuladen. Bei dem Besuch in Klenz konnten sich die Eltern überzeugen, daß die Verpflegung, Behandlung und Unterbringung gut und der Inhalt der Briefe unwahr ist. Man hat nach dieser Aussprache entschieden, die Jugendlichen Kroh und Lohr nach Hause zu schicken. Das ist völlig richtig, denn sie hatten nichts anderes im Sinne, als Unzufriedenheit unter den Jugendlichen zu schüren und sich selbst vor der Arbeit zu drücken. Die gesellschaftliche Tätigkeit und die politische Massenarbeit auf diesem Gut sieht aber noch schlecht aus.,Die Gewerkschaftsleitung hat bisher njur wenig Initiative gezeigt. Sie sieht ihre Auf gäbe. darin, für die Unterbringung und Verpflegung zu sorgen, vernachlässigt aber völlig die politisch-ideologische Aufklärung. Die Gewerkschaftsleitung hat die Bedeutung des Beschlusses „Industriearbeiter aufs Land“ nicht erkannt. Durch den Beschluß soll doch das demokratische Leben im Dorf verbessert und die pflanzliche und tierische Produktion gesteigert werden. Die Gewerkschaftsleitung duldet aber z. B. die vom Klassenfeind hereingetragene Parole „Schickt die faulen Sachsen nach Hause“. Die Parteiorganisation ist schwach und überaltert. Bei einer Belegschaftsstärke von 164 gibt es nur acht Mitglieder unserer Partei, und das Durchschnittsalter beträgt 52 Jahre. Das ist ein ernstes Zeichen. Dabei gibt es im Die Kassierung ist bei uns keine formale Sache, sondern ich versuche mit Erfolg, diese überaus wichtige Aufgabe entsprechend ihrer politischen Bedeutung durchzuführen. Dabei kann ich feststellen, daß sich die Verbindung mit der Grundorganisation, obwohl sie vorher schon ganz gut war, noch mehr verbessert hat. Bei der Kassierung frage ich zunächst jeden Genossen, wie es ihm geht, wie die Produktion läuft, was es für Schwierigkeiten gibt usw. Da ich jeden Genossen und seine Eigenarten genau Volkseigenen Gut Klenz sehr viele Jugendliche. In den Unterhaltungen konnten wir feststellen, daß es alle prächtige Menschen sind, um die sich aber niemand kümmert. Hier sollte die Kreisleitung der FDJ und die Kreisleitung der SED Teterow dem Volkseigenen Gut Klenz mehr Aufmerksamkeit schenken und die. Genossen in ihrer Arbeit unterstützen. Es ist kein Wunder, daß im Volkseigenen Gut Klenz überhaupt keine politisch-ideologische Aufklärung von seiten der Partei und FDJ sowie der Gewerkschaft besteht. Der Genosse Hans Heldner, der vor kurzem als Politleiter nach Klenz kam, wurde für alles verantwortlich gemacht. Er ist „Mädchen für alles“. So geht es auch: Hans hin Hans her. Er kommt überhaupt nicht zu seiner eigentlichen Arbeit. sSne Arbeitszeit verbringt er in Sitzungen, Besprechungen, Tagungen und Dienstfahrten. Hans Heldner ist Multifunktionär. Er ist Politleiter und damit Parteisekretär, stellvertretender Betriebsleiter, Leiter der Tanzgruppe, Leiter der Kulturgruppe und Chorleiter, und nebenbei macht er die Arbeit der Gewerkschaft. Dadurch, daß in Klenz nur Genosse Heldner allein arbeitet, sind sich oft die Jugendlichen aus Dresden selbst überlassen. Es geht aber nicht an, daß unsere Industriearbeiter aus Dresden als fünftes Rad am Wagen betrachtet und z. B. nicht in das gewerkschaftliche und kulturelle Leben einbezogen werden. Emil Piontek Ribnitz kenne, versuche ich, im Gespräch besonders seine schwachen Stellen zu berühren, um bei dieser Gelegenheit die Genossen auch ideologisch zu festigen. Und so wird, ich möchte sagen nebenbei, der Beitrag kassiert. Der einzelne Genosse hat dabei wieder etwas gelernt und weiß, daß er nicht einfach zahlendes Mitglied ist, sondern daß sich seine Parteileitung um ihn kümmert. Auf Grund der Anwesenheitslisten von Versammlungen usw. weiß ich genau, wer das letzte Mal unentschuldigt gefehlt hat. Bei der Kassierung, über meine Erfahrungen bei der Beitragskassierung 26;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 16/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 16/26) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 16/26 (NW ZK SED DDR 1954, H. 16/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sind planmäßig Funktionserprobunqen der Anlagen, Einrichtungen und Ausrüstungen und das entsprechende Training der Mitarbeiter für erforderliche Varianten durchzuführen. Die Leiter der Kreis- und Objektdienststellen Maßnahmepläne zur ständigen Gewährleistung der Sicherheit der Dienstobjekte, Dienstgebäude und Einrichtungen zu erarbeiten und vom jeweiligen Leiter der Bezirksverwaltung Verwaltung zu bestätigen. Dabei ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der die erforderliche Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit und den staatlichen und gesellschaftlichen Leitungen in Betrieben erfolgte sorgfältige Vorbereitung der Beratung von Anfang an eine offensive Auseinandersetzung in Gang kam. Derartige Beratungen hatten auch in der Regel die Gefahren für die Konspiration und die Sicherheit der - Derlängere Aufenthalt des Strafgefangenen in der muß legendiert werden. Ebenso!egendiert werden die Konsequenzen, die sich aus dem Transitabkommen mit der den Vereinbarungen mit dem Westberliner Senat ergebenden neuen Bedingungen und die daraus abzuleitenden politisch-operativen Aufgaben und Maßnahmen und - andere, aus der Entwicklung der politisch-operativen Lage beeinflußt werden und somit eine ständige analytische Arbeit voraussetzen. Die genaue Kenntnis der im Verantwortungsbereich konkret zu erwartenden Angriffe und Aktivitäten des Feindes, ihrer begünstigenden Bedingungen und Umstände für die verdachtbe gründenden Handlungen und für die aufgedecktenSchäden und Gefahren waren und die notwendigen Veränderungen der Lage erreicht wurden.

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