Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 15/21

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 15/21 (NW ZK SED DDR 1954, H. 15/21); Partei'praxi urden von der Stadtleitung Zwickau ergriffen, эп Massenbedarfsgütern zu fördern? hersteilen können, kommt es darauf an, unsere Erfolge in der Planerfüllung zu sichern, systematisch die Kohleproduktion über den Plan hinaus zu steigern und, was vor allem wichtig ist, die Gestehungskosten pro Tonne geförderte Kohle zu senken. Mehr Kohle und billigere Kohle bedeutet mehr Massenbedarfsgüter für unsere Volkswirtschaft, und damit schlagen wir die Feinde.“ Nach der Stadtparteiaktivtagung setzte die Arbeit der Parteiorganisation ein. Durch die Abteilung Wirtschaftspolitik bei der Stadtleitung wurde in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftssekretären der vier Kreisleitungen und den Genossen der Plankommission sowie der örtlichen Industrie ein Plan festgelegt, nach dem nunmehr erneut die Betriebe mobilisiert werden sollten. Als wichtigste Punkte für eine erfolgreiche Lösung wurden von der Kommission festgelegt: 1. Organisierung des Kampfes um die Planerfüllung aller Betriebe; 2. Mobilisierung aller Belegschaften der Betriebe, die Massenbedarfsgüter produzieren, zum Kampf um Überplanerfüllung unter der Losung „Jedes Prozent Planerfüllung hilft die Milliarde verwirklichen“; 3. Schaffung von selbständigen Abteilungen für Massenbedarfsgüter in allen dafür geeigneten Betrieben sowie die Übernahme neuer, konkreter Verpflichtungen; 4. Mobilisierung der Belegschaften der Privatbetriebe and der Handwerker zwecks Einbeziehung aller dort vorhandenen Produktionsreserven. Bei dieser Besprechung mußte sogar erst noch bei sinigen anwesenden Genossen über die richtige Abgrenzung der zusätzlichen Massenbedarfsgüter vom Plan Klarheit geschaffen werden. Dann nahmen die Genossen des Staatsapparates die Arbeit auf. Sie sprachen sich darüber nochmals mit den Werkleitungen aus. Diese Besprechungen wurden auch in allen Kreisleitungen durch die Vertreter der Räte der Stadtbezirke durchgeführt. Dabei wurden alle Betriebs-eitungen einschließlich der Privatbetriebe sowie auch lie Vertreter des Handwerks angesprochen. Die Betriebseitungen wurden aufgefordert, im Betrieb eine Ausstellung aller verwendbaren Abfälle und der Betriebsreserven zu organisieren, die auch von Handwerkern besichtigt werden konnte, um brauchbare Materialien zu /ermitteln. Es wurde auch für Mitte Juni eine Ausstellung mit Erzeugnissen der zusätzlichen Massen-oedarfsgüterfertigung beschlossen, in der sich die Bevölkerung über den Entwicklungsstand informieren und auch Vorschläge unterbreiten konnte. Die Ausstellung sollte iber vor allem Gelegenheit geben, einen noch größeren £reis von Betriebsbelegschaften, Betriebsleitungen der privaten Industrie und des Handwerks an die Reserven îeranzuführen. Bei der Stadtleitung selbst wurde eine Kommission, estehend aus Genossen des Staatsapparats, aus Betriebsleitern und Ingenieuren, gebildet, um die Durchfüh-*ung des Planes zu kontrollieren. Die Parteiorganisationen der Betriebe wurden durch die vier Kreisleitungen mobilisiert. Die Kreisparteiaktivs schlugen die Übernahme von festen Summen vor. Ein gutes Beispiel gaben die Kreisleitungen I und II mit der Übernahme von fünf und drei Millionen DM. Die Bekanntgabe der für die Stadt vorgesehenen Summe bewirkte eine größere Aktivität der Betriebsparteiorganisationen. Auch die Werkleitungen nahmen das Problem neu in Angriff, wobei sich alle Organe nach wie vor auf dem falschen Weg bewegten, daß sie immer erst von vorhandenen oder nicht vorhandenen Abfällen ausgingen. Keine Betriebsleitung setzte endlich einen Hauptverantwortlichen ein mit der Aufgabe, eine selbständige Abteilung zu schaffen. Bisher waren in allen Fällen nur einige Kollegen mit der Aufgabe betraut worden, die nebenbei miterzeugten Produkte an die Handelsorgane weiterzuleiten. Ein „Musterbeispiel“ ist die Zwickauer Maschinenfabrik. Dort sind sieben Kollegen verantwortlich. Auch von den Parteiorganisationen wurde diese Angelegenheit im allgemeinen viel zu technisch-organisatorisch anstatt politisch-ideologisch behandelt. Jede Parteileitung erklärte, sie hätte die Frage vor der gesamten Parteiorganisation oder gar vor der gesamten Belegschaft behandelt. Aber von keiner ist bekannt, daß sich im Ergebnis solcher Besprechungen eine breite Verpflichtungsbewegung nach dem Beispiel von Frida Hockauf, Lotte Steinbach oder Paul Simon über den bisherigen Umfang hinaus entfaltet hätte und daß damit * die Kernfrage der zusätzlichen Massenbedarfsgüterproduktion gelöst wäre. Die Parteileitung des VEB Horch verließ zuerst den als falsch erkannten Weg. Schon auf der Stadtparteiaktivtagung übernahmen die Funktionäre, entgegen der ihnen erteilten Auflage von 350 000 DM, freiwillig eine Million DM. Eine gründliche Aussprache im Betrieb steigerte die Summe sogar auf 2,4 Millionen DM. Gleichzeitig wurde endlich die selbständige Abteilung mit eigenem Leiter festgelegt. Schon nach einigen Tagen erklärte Genosse Reißig, Sekretär für Wirtschaft im Horch-Werk: „Erst jetzt, nachdem wir den Leiter eingesetzt haben und feststellen, mit welchem Schwung derselbe die Sache meistert, erkennen wir, wie wir die Bedeutung der selbständigen Abteilungen unterschätzt haben.“ Die Praxis zeigt bis jetzt, daß die schnellsten und größten Erfolge dort sind, wo die Betriebsleitungen regelrecht vor eine Entscheidung gestellt werden, und wo es die Parteiorganisation versteht, die Belegschaft zu mobilisieren und zu begeistern. Dafür folgendes Beispiel: Nachdem die erneuten Besprechungen mit den Werksleitungen durch die Genossen des Staatsapparates keine wesentlichen Erfolge ergaben, wurden durch die Zentrale Kommission bei der Stadtleitung zwei Gruppen gebildet, eine für die Grundstoffindustrie, eine für die Leichtindustrie. Diesen Gruppen gehören auch jeweils verantwortliche Vertreter des Handels und dès Handwerks an. Die Aufgabe war, nach vorheriger Anmeldung bei Parteiorganisation, BGL und Werksleitung und Be- 21;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 15/21 (NW ZK SED DDR 1954, H. 15/21) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 15/21 (NW ZK SED DDR 1954, H. 15/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, die Einleitung vorbeugender, schadensverhütender und gefährenabwendender Maßnahmen und die zweckmäßige Leitung und Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens mit den anderen staatlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen und Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Anleitungs- und Kontrolltätigkeit in der Uritersuchungsarbeit, die auch in der Zukunft zu sichern ist. Von der Linie wurden Ermittlungsverfahren gegen Ausländer bearbeitet. Das war verbunden mit der Durchführung von Konsularbesuchen auf der Grundlage zwischenstaatlicher Vereinbarungen über die Betreuungstätigkeit ausländischer Botschaften bei ihrem Staatssicherheit inhaftierten Bürgern. Diese Besuche gliedern sich wie folgt: Ständige Vertretung der in der sovviedie Botschaften der in der Bulgarien und Polen setzten unter Verletzung des Grundlagenvertrages zwischen der und sowie unter Mißachtung der Rechte und Pflichten des inhaftierten Beschuldigten und die grundsätzlichen Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft. Die Rechte und Pflichten inhaftierter Beschuldigter sind durch die Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik aufhalten, haben die gleichen Rechte - soweit diese nicht an die Staatsbürgerschaft der Deutschen Demokratischen Republik gebunden sind - wie Staatsbürger der Deutschen Demokratischen Republik, des Strafgesetzbuches, der StrafprozeßordnUng, der Untefsuchungshaftvollzugsordnung sowie der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organe - der Staatsanwaltschaft und den Gerichten - und organisiert in Durchsetzung der gesetzliohen Bestimmungen und Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortung das Zusammenwirken mit den Organen des MdI, vor allem der Verwaltung Strafvollzug sowie mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen, Institutionen und gesellschaftlichen Kräften. Das erfordert - den zielgerichteten und konzentrierten Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden, Maßnahmen der Auswertungs- und Informationstätigkeit - solchen Leitungsaufgaben wie insbesondere der Koordinierung und der Anleitung und Kontrolle.

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