Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 15/17

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) fuer alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 15/17 (NW ZK SED DDR 1954, H. 15/17); ?Parteipraxis nirgends wiederholen! damalige 1. Kreissekretaer, Genosse Burtchen, kannte diese Beschwerden. Er ueberliess die Bearbeitung dem Sekretariatsmitglied Genossen Meyer, ohne zu kontrollieren, welche Massnahmen er eingeleitet hatte. Der Genosse Burtchen hatte bereits vorher durch die Bezirksleitung eine Missbilligung erhalten, weil er die Prinzipien der Wachsamkeit verletzte. Die Zustaende in Polssen bewogen das Bezirkssekretariat, den Genossen Burtchen seiner Funktion zu entheben. Genosse Meyer als Sekretariatsmitglied fuer Landwirtschaft, welcher die Auf gaebe hatte, die Beschwerden zu bearbeiten, aber keine Massnahmen einleitete, um die Dinge zu veraendern, wurde ebenfalls seiner Funktion enthoben und erhielt eine strenge Ruege. Genosse Stolzmann, 2. Sekretaer, hat sich bei den vorherigen Untersuchungen in Polssen versoehnlerisch verhalten. Er erhielt eine Verwarnung und wurde von der Funktion als 2. Sekretaer abgeloest. Die mangelnde politische Arbeit in den VEG ver-anlasste das Sekretariat, die Abteilung Landwirtschaft zu beauftragen, die Lage .in allen VEG des Bezirks zu untersuchen und ueber die Ergebnisse in einer Sekretariatssitzung zu berichten. Am 29. April 1954 besprach das Sekretariat die Lage in den VEG. Es wurde festgestellt, dass die Anleitung der Parteiorganisationen durch die Kreisleitungen noch nicht systematisch erfolgt. Da die Partei die Betriebsleitungen nicht kontrolliert, haben sie die Arbeitsorganisation ungenuegend verbessert und die Brigadenarbeit kaum eingefuehrt. Die Betriebsleitungen haben ueber die Erfuellung der Plaene vor der gesamten Belegschaft nur formal Rechenschaft abgelegt. Durch die Untersuchung ist es uns gelungen, einige feindliche Kraefte auch auf anderen VEG, wie auf dem Volksgut Kerkow, zu entlarven und die Parteiarbeit auf eine hoehere Stufe zu heben. Da die Parteiarbeit in den VEG sehr schleppend verbessert wird, wurde eine Reihe weiterer Massnahmen beschlossen. Die Anleitung der Politleiter erfolgt jetzt monatlich durch die Bezirksleitung. Die Kreisleitungen wurden beauftragt, die Politleiter der VEG regelmaessig in Seminaren zusammenzufassen und sie zur planmaessigen Arbeit zu erziehen. Ausserdem sollen sie die Betriebe oefter besuchen und an Ort und Stelle helfen. Mit den Genossen in der Gewerkschaft Land und Forst fuehrten die Abteilungen Landwirtschaft und Leitende Organe eine Beratung durch, um die Gewerkschaftsarbeit in den VEG zu verbessern. Besonders verstaerkte die Bezirksleitung die Betreuung der Parteiorganisation in der Verwaltung der Volkseigenen Gueter. Unsere bisherige Hilfe war falsch. Wir haben zwar staendig mit dem Genossen Leiter beraten, aber vergessen, dass es die Aufgabe der Parteiorganisation ist, die Genossen politisch und ideologisch zu erziehen und dass wir der Parteileitung dabei helfen muessen. Die Lehre aus dem Prozess: Bessere politische Arbeit unter den Werktaetigen Der Prozess zeigte uns, dass die Feinde auf dem Lande alles versuchen, um ihre schaedliche Arbeit fortzusetzen. Darum haben wir Massnahmen beschlossen, die uns eine gruendliche Auswertung dieses Prozesses ermoeglichen. Dazu gehoeren: Beratungen mit allen leitenden Funktionaeren des Staatsapparates und der Massenorganisationen im Bezirk, zu der die Parteisekretaere und die Genossen BGL-Vorsitzenden dieser Institutionen mit hinzugezogen werden. Aussprachen ueber den Prozess mit allen Politleitern, getrennt fuer VEG und MTS, Auswertung des Prozesses in der naechsten Tagung der Abschnittsbevollmaechtigten der Volkspolizei, um die raffinierten Methoden der Verbrecherbande zu erklaeren und die gesamte Arbeit der Volkspolizei zu verbessern. Den Genossen im Staatsapparat wurde empfohlen, sich in einer der naechsten Ratssitzung mit den Lehren des Prozesses Polssen zu beschaeftigen und Massnahmen zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit zu treffen. Gleichzeitig sollen die Kreisverwaltungen in den naechsten Buergermeistertagungen ueber den Prozess ausfuehrlich sprechen. Um alle Mitarbeiter im Apparat der Bezirksleitung zu befaehigen, noch energischer den feindlichen Elementen entgegenzutreten, wird mit ihnen ueber die Schlussfolgerungen, die sich aus diesem Prozess fuer ihre Arbeit ergeben, gesprochen. Weiterhin wurde festgelegt, dass die Abteilung Landwirtschaft der Parteileitung einen Artikelplan zur Auswertung des Prozesses Polssen ausarbeitet. Zuerst wird ein grundsaetzlicher Artikel mit dem Thema: ?Welche Schlussfolgerungen ergeben sich fuer die Partei, fuer alle Funktionaere sowie fuer die Werktaetigen aus dem Prozess Polssen?, veroeffentlicht. Danach werden eine Reihe von Artikeln erscheinen, in denen einzelne Funktionaere, Polit-Leiter und Werktaetige schildern werden, welche Schlussfolgerungen sie aus dem Prozess gezogen haben. In der naechsten Parteiaktivtagung in allen Kreisen wird ausfuehrlich ueber die Lehren, die sich aus dem Prozess ergeben, gesprochen. Um die politische Arbeit unter der Landbevoelkerung zu verbessern und die Wachsamkeit zu erhoehen, werden in allen VEG und LPG, MTS und Forstbetrieben Partei-und Belegschafts Versammlungen stattfinden, in denen der Prozess Polssen behandelt wird. Die Parteiversammlungen muessen durch die Kreisleitung mit dem Beauftragten fuer die Grundorganisation gruendlich vorbereitet werden. Die Belegschaftsversammlungen sollen den Werktaetigen die Kraft unseres Arbeiter- und Bauernstaates aufzeigen und ihre Wachsamkeit erhoehen. Die leitenden Funktionaere werden an den Versammlungen teilnehmen. Durch die gruendliche Auswertung des Prozesses Polssen muss es uns gelingen, die Aktivitaet der Parteiorganisation zu verbessern und das teilweise noch ungenuegend entwickelte Klassenbewusstsein auf eine hoehere Stufe zu heben. Bei der Bekaempfung der Feindtaetigkeit und der Missstaende hemmt z. Z. noch die ungenuegende Hilfe der uebergeordneten Leitungen und die schwach entwickelte Kritik von unten sowie die Kritik an der eigenen Arbeit. Aus diesen Vorgaengen in Polssen sollte jedes Mitglied unserer Partei die Lehre ziehen, dass es sich noch mehr als bisher fuer alles verantwortlich fuehlen und keine Nachlaessigkeit dulden darf. Die Klassen Wachsamkeit erfordert kritische Augen und duldet kein Schweigen, wenn es notwendig ist, Signale zu geben. Die Bezirksleitung und die Kreisleitungen muessen mutig und systematisch neue, junge Kader aus der Produktion auswaehlen und sie in kuerzester Zeit so schulen, dass sie wichtige Funktionen in der Landwirtschaft uebernehmen koennen. Johannes Babies Mitglied des Bueros der Bezirksleitung Frankfurt (Oder) 17;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 15/17 (NW ZK SED DDR 1954, H. 15/17) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 15/17 (NW ZK SED DDR 1954, H. 15/17)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Das Zusammenwirken mit den Staatsanwalt hat gute Tradition und hat sich bewährt. Kontrollen des Staatsanwaltes beinhalten Durchsetzung der Rechte und Pflichten der verhafteten., Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und den umfassenden Schutz und die Mehrung des sozialistischen Eigentums voll wahrzunehmen und geeignete Maßnahmen einzuleiten und durchzusetzen und deren Ergebnisse zu kontrollieren. Auch diese Maßnahmen sind zwischen der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit . Dis nachfolgenden Hinweise haben als Grundsätze im Prozeß der Suche, Auswahl und Gewinnung von Kandidaten Beachtung zu finden mit dem Ziel, zur Erhöhung der Qualität und Effektivität der Untersuchung von politisch-operativ bedeutsamen Vorkommnissen, Vertrauliche Verschlußsache LEHRMATERIAL: Erkenntnistheoretische und strafprozessuale Grundlagen der Beweisführung in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie über die operative Personenkontrolle. Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie zur Durchführung von Sicne rhe.itsüberprüf ungen, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit - Einschätzung der Ergebnisse der Tätigkeit der Linie Untersuchung im Zusammenhang mit der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens ausgerichtet und an den konkreten Haupttätigkeiten und Realisierungsbedingungen der Arbeit des Untersuchungsführers orientiert sein.

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