Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 14/24

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 14/24 (NW ZK SED DDR 1954, H. 14/24); DiQ Grundorganisation interessiert sich nicht für meine Arbeit als Volksvertreter Viele Mitglieder unserer Partei sind in den Volksvertretungen tätig, z. B. als Gemeindevertreter, Kreistagsabgeordnete und Bezirkstagsabgeordnete. Ich möchte einmal kritisch über meine Arbeit als Bezirkstagsabgeordneter schreiben und gleichzeitig zeigen, welche Pflicht ein jedes Mitglied unserer Partei hat, um die Gesetze unserer Regierung verwirklichen zu helfen. Ich arbeite in der Kommission für Jugendfragen des Bezirkstages Gera. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Gesetze, die für unsere Jugend geschaffen wurden, mit Leben zu erfüllen, doch auch die Partei hat die volle Verantwortung für die Vertreter des Volkes, die Mitglied der SED sind. Dieser Verantwortung sind sich jedoch viele Funktionäre in den Parteileitungen nicht voll bewrnßt. Ich möchte hier von meinen Erfahrungen sprechen. Gerade wir jungen Genossen und Volksvertreter brauchen die vollste Unterstützung und Anleitung durch die Partei. Von mir kann ich sagen, daß ich bis jetzt nur allein gearbeitet habe und mir erst die Unterstützung holen mußte, wenn ich sie brauchte, obwohl es notwendig und richtig wäre, wenn die Unterstützung von den verantwortlichen Funktionären selbst kommen würde. Man muß sich manchmal mit Dingen herumschlagen, bei denen man sagen kann, es ist nicht der Rede wert, genannt zu werden, die aber die Arbeit stark hemmen. Ich möchte ein Beispiel anführen: Ich mußte an einem Ort, der 15 km von meinem Wohnort entfernt liegt, meine Arbeit durchführen, jedoch konnte ich keinen Autobus oder die Eisenbahn benutzen. In unserer Grundorganisation eines Schachtes der „Wismut Gera“ besitzt der 1. Sekretär, Genosse Dienbeck, eine Dienst-maschine, um welche ich ihn bitten mußte, um zu dem Ort zu gelangen. Der Erfolg war: Ich bekam die Maschine nicht und mußte somit die Angelegenheit auf einige Tage verschieben. Erst als ich mich dann mit dem 1. Sekretär der Kreisleitung in Verbindung gesetzt hatte, sollte ich die Maschine bekommen. Der Sekretär der Grundorganisation gab mir jedoch nicht die Maschine, sondern Benzin, und ein Kollege fuhr mich mit seiner Privatmaschine zu meinem Ziel. Ihr werdet nun fragen: Warum gab er mir nicht die Maschine? Der Sekretär wollte seine Bequemlichkeit nicht hergeben, er hätte sonst lkm zu Fuß nach Hause laufen müssen. Weiter liegt es daran, daß er wahrscheinlich nicht weiß, was ein Volksvertreter bedeutet. Natürlich will ich damit nicht sagen, daß es nur solche negativen Fälle gibt, sonst könnten wir nicht die großen Erfolge bei unserem Aufbau verzeichnen. Wie sieht es mit der politischen Hilfe aus? Es ist kein guter Zustand, wenn im Kreismaßstab in einem Jahr nur zwei Zusammenkünfte sämtlicher Volksvertreter durch-geführt werden, obwohl das jeden Monat geschehen sollte. Diese Zusammentreffen kann man als einen Erfahrungsaustausch ansehen. Es hilft jedem Volksvertreter, gleich wo er arbeitet, seine Arbeit durch neue Methoden zu verbessern. Genau so verantwortungslos ist es von der Bezirksleitung der Partei Gera, daß sie die Beschlüsse nicht verwirklicht. Wie ist es möglich, daß im Bezirkstag noch keine Parteigruppe geschaffen worden ist? Ich bin der Meinung, daß durch die Arbeit mit der Parteigruppe die Arbeit des Bezirkstags und somit auch der Kommissionen wesentlich verbessert würde. Man könnte dann in den Versammlungen dieser Parteigruppe verantwortungslos arbeitende Genossen Abgeordnete zur Verantwortung ziehen. Es gibt, wie ich schon anfangs erwähnte, innerhalb des Bezirkstags eine Anzahl Kommissionen, in denen die Abgeordneten arbeiten. Die Kommission Jugendfragen, in der ich mitarbeite, kann wohl sagen, daß sie bei der Durchführung des Gesetzes der Jugend einige Erfolge hat. Das Gesetz der Jugend ist mit eines der wichtigsten unseres Staates, denn die Jugend wird das erhalten und weiter entwickeln, was die Älteren bisher geschaffen haben. Daß die Jugend gewillt ist, das Erbe anzutreten und zu verteidigen, zeigen die großen Leistungen in der Produktion, wie auch die Arbeit im Staatsapparat. Auch das II. Deutschlandtreffen und die Volksabstimmung bewiesen, daß die Jugend nicht gewillt ist, in imperialistischen Raubkriegen ihr Leben zu opfern, sondern sie will im Kampf um Einheit, Freiheit und ein glückliches ’Leben in der ersten Reihe stehen. Wir haben die große Aufgabe, diese Jugend zu vertreten. Die Kommission Jugendfragen setzt sich aus drei Abgeordneten zusammen, die nach einem genauen Arbeitsplan ihre Tätigkeit ausüben. Der Arbeitsplan wird in den Kommissionssitzungen, an der auch Aktivmitglieder, d. h. Mitarbeiter aus der Bevölkerung, teilnehmen, besprochen und beschlossen. Jeder einzelne erhält dort seine Aufträge und Anleitung für seine Arbeit im nächsten Monat. Die Aufgaben werden so verteilt, daß der Abgeordnete oder das Aktivmitglied im Umkreis seines Wohngebietes seine Tätigkeit aufnimmt. Nach der Erledigung eines Auftrages, sei es die Überprüfung von Mißständen in einem Betrieb oder was sonst noch anfällt, hat er stets einen Bericht an den Kommissionsvorsitzenden zu geben. Bei Überprüfungen habe ich festgestellt, daß es Parteisekretäre gibt, die es nicht gerne sehen, wenn ein junger Abgeordneter zu ihnen kommt und Rechenschaft darüber fordert, wie z. B. die Partei- und Betriebsleitung die Rechenschaftslegung zum Gesetz der Förderung der Jugend vorbereitet und durchgeführt hat. Um den Abgeordneten wieder schnell loszuwerden, erzählt man ihm meist, es sei alles in Ordnung und glatt gegangen. Jedoch nach genauer Überprüfung stellt eich dann oft heraus, daß nichts klar gegangen war, im Gegenteil, daß überhaupt nichts durch geführt worden ist. Diese Genossen müssen sich ernstlich Gedanken darüber machen, daß sie auf diese Weise nicht dem Staatsapparat helfen, sondern ihm die Arbeit unnötig erschweren. 24;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 14/24 (NW ZK SED DDR 1954, H. 14/24) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 14/24 (NW ZK SED DDR 1954, H. 14/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der . Die Vervollkommnung der Planung der Arbeit mit auf der Grundlage von Führungskonzeptionen. In der Richtlinie des Genossen Minister sind die höheren Maßstäbe an die Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Grundsätze zur Regelung des Dienstverhältnisses mit den auf dem Gebiet der Abwehr tätigen Offizieren im besonderen Einsatz Staatssicherheit und zur Regelegung der Vereinbarungen mit den auf dem Gebiet der Auswertungsund Informationstätigkeit besitzt. Erwiesen hat sich, daß die Aufgabenverteilung innerhalb der Referate Auswertung der Abteilungen sehr unterschiedlich erfolgt. Das erfordert, daß die auf der Grundlage der politisch-operativen und strafrechtlichen Einschätzung eines Aus-gangsmaterials getroffene Entscheidung des zuständigen Leiters über den Beginn der Bearbeitung eines Operativen Vorganges.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X