Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 14/13

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 14/13 (NW ZK SED DDR 1954, H. 14/13); Die Dorfanalyse hilft uns, die Beschlüsse des IV. Parteitages durchzuführen Sowohl das 17. Plenum des Zentralkomitees als auch der IV. Parteitag wiesen besonders auf die Verstärkung der politischen Massenarbeit auf dem Lande hin und stellten den Kreisleitungen die Aufgabe, darum zu kämpfen, daß es bald keine „vergessenen“ Dörfer mehr gibt. Dieser Hinweis war für die Kreisleitung Kamenz besonders wichtig, weil sich in unserem Kreis über 20 sogenannte „vergessene“ Dörfer (in der Mehrzahl Gemeinden mit überwiegend sorbischer Bevölkerung) befinden, in denen noch keine Parteiorganisation besteht und infolgedessen das politische Leben gar nicht oder nur ganz schwach entwickelt ist. Entsprechend den Beschlüssen der 17. Tagung des Zentralkomitees bildete das Sekretariat der Kreisleitung 30 Brigaden; die sich aus Mitgliedern der Kreisleitung, Mitarbeitern des Apparates der Kreisleitung und der Politabteilungen bei den MTS, Genossen des Staatsapparates und der Massenorganisationen zusammensetzten. Sie hatten die Aufgabe, zunächst über 30 Dörfer unseres Kreises, besonders über „vergessene“ Dörfer, politische Analysen zu erarbeiten. Bei der Anleitung der Brigaden für die Erarbeitung der Analysen wurden die Hinweise aus dem Artikel des Genossen Rudi Stahl in „Neuer Weg“, Heft 3/1954, beachtet und als Grundlage für die Arbeit genommen. Die Genossen der Brigaden hielten sich mehrere Tage in den ihnen benannten Dörfern auf, führten dabei Aussprachen mit den verschiedenen Schichten der Einwohnerschaft, den Arbeitern, werktätigen Bauern, Handwerkern, Rentnern, Neubürgern oder Großbauern und erforschten die Klassenlage im Dorf, das Wirken der politischen Kräfte in der Vergangenheit und Gegenwart und die Entwicklung des demokratischen Lebens selbst. Auch von dem Ort Miltitz mit überwiegend sorbischer Bevölkerung, der bisher zu den „vergessenen“ Dörfern in unserem Kreis zählte, wurde eine politische Analyse erarbeitet. Sie erleichterte uns die weitere Arbeit in dieser Gemeinde. Durch unsere Aufklärung und Überzeugung schlossen sich dort am 30. März 1954 ehemalige Land- und Industriearbeiter aus den Betrieben der örtlichen Landwirtschaft zu einer LPG Typ III zusammen. Sie gaben ihrer Genossenschaft den verpflichtenden Namen „IV. Parteitag“. Bevor die LPG gegründet wurde, zeigte sich sehr deutlich die Vernachlässigung der politischen Aufklärung in dieser Gemeinde. Der Klassengegner versuchte, durch Ausstreuen von Gerüchten, Verleumdungen und durch Flüsterpropaganda die Bildung dieser LPG zu verhindern. So wurde z. B. versucht, die fortschrittlichsten Landarbeiter, die sich zur Arbeit in der LPG bereiterklärten, mit der Parole: „Ihr bringt damit den Kommunismus ins Dorf“ vom Eintritt in die LPG fernzuhalten. Diese Tatsachen bestätigten uns, daß dort, wo die Partei nicht arbeitet, der Klassengegner sein Spiel treibt. Bei der Bildung dieser LPG erreichten wir, daß zwei Industriearbeiter ein Mitglied und ein Kandidat unserer Partei in die Genossenschaft eintraten. Durch die Arbeit der zwei Genossen und durch die Hilfe der Instrukteure der Kreisleitung gelang es uns, in der LPG zwei Genossenschaftsbäuerinnen und einen Genossenschaftsbauern als Kandidaten für unsere Partei zu gewinnen. So konnten wir eine Kandidatengruppe gründen, für deren Anleitung ein Genosse aus dem Kreisparteiaktiv verantwortlich gemacht wurde. Mit der Bildung der LPG „IV. Parteitag“ und der Gründung ihrer Kandidatengruppe ist auch in dem bisher „vergessenen“ Miltitz das Neue eingezogen. Zusammen mit den zwei im Ort wohnenden Genossen versteht es die Kandidatengruppe, ein immer engeres Verhältnis zu den Einwohnern des Dörfes und ein wirklich kameradschaftliches Verhältnis zwischen Genossenschafts- und werktätigen Einzelbauern herzustellen. So arbeiten z. B. die Genossen aus der LPG in der Gemeindevertretung, im Gemeinderat und im Wohnungsausschuß mit. Den Tag der Anbauplankontrolle führten sie gemeinsam mit den werktätigen Einzelbauern durch und diskutierten dabei mit ihnen über die weitere Steigerung der tierischen und pflanzlichen Produktion. Auch in der Anwendung von Neuerermethoden gehen die Genossenschaftsbauern auf Initiative unserer Genossen vorbildlich voran. So hat die Stallbrigade in kurzer Zeit die tägliche Milchleistung der Kühe von 127 Liter auf 230 Liter erhöht und gibt sich mit diesem Ergebnis noch nicht zufrieden. Die Frühjahrsbestellung ist gut durchgeführt worden, und dabei wurden das Engdrillen und die Schossergabe für Getreide bereits angewandt. Allein 4 ha Kartoffeln sind im Quadratnestpflanzverfahren ausgelegt. Diese Fläche wird von den Traktoristen der MTS Panschwitz nach dem Beispiel des Genossen Weichard gepflegt, um den werktätigen Einzelbauern an Hand dieses Beispiels die Vorteile der genossenschaftlichen Großproduktion und die Steigerung der Erträge durch Anwendung von Neuerermethoden in der Praxis zu demonstrieren. Die LPG „IV. Parteitag“ schloß sich nach ihrer Gründung dem Kreiswettbewerb der LPG an und konnte auf Grund ihrer guten Arbeit bei der Auswertung des Wettbewerbs bei der Frühjahrsbestellung ’ als junge LPG dritter Kreissieger werden. Durch die LPG wird auch die gegenseitige Hilfe im Dorf stärker als bisher entwickelt. Das zeigte sich schon in der Frühjahrsbestellung, in der die LPG dem werktätigen Einzelbauern Brüsk mit 10 dz Pflanzkartoffeln aushalf und den werktätigen Bauern Wosky und Lehmann für vier Tage ihre Gespanne zur Verfügung stellte. Das demokratische Leben nimmt jetzt in Miltitz großen Aufschwung. Der 1. Kreissekretär sprach nach der Rückkehr vom IV. Parteitag im Kulturraum der LPG über dieses wichtige Ereignis unseres Volkes. An dieser Versammlung Aiahmen neben den Mitgliedern der LPG die Gemeindevertreter und auch die Einwohner des Dorfes teil. Den 8. Mai, den Tag der Befreiung, feierten die Genossenschaftsbauern gemeinsam mit den Dorfbewohnern im Kulturraum ihrer LPG. Immer mehr und mehr entwickelt sich die LPG „IV. Parteitag“, in der Deutsche und Sorben gemeinsam schaffen, zum kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Dorfes. Sie führt die werktätigen Bauern an die Aufgaben, die der Landwirtschaft vom IV. Parteitag gestellt wurden, heran und erfüllt die Beschlüsse mit Leben. Sie ist durch verstärkte Anwen- (Fortsetzung Seite 16) 13;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 14/13 (NW ZK SED DDR 1954, H. 14/13) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 14/13 (NW ZK SED DDR 1954, H. 14/13)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, die Einleitung vorbeugender, schadensverhütender und gefährenabwendender Maßnahmen und die zweckmäßige Leitung und Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens mit den anderen staatlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen und Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene leistet Staatssicherheit durch seine Ufront-lichkeitsarbcit. Unter Beachtung der notwendigen Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung in der operativen Arbeit sowie der Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit im Straf erfahren mit zu gewährleisten. Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug gebunden. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten Terror Gewaltdelikte Rowdytum und andere Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Spionage Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen :die Staatsgrenze. Yon den Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit wurden im Jahre gegen insgesamt Personen wegen Straftaten gegen die Staatsgrenzen der Ermittlungsverfahren eingeleitet zur weiteren Bearbeitung übernommen. Bei diesen Personen handelt es sich um die beabsichtigten, ungesetzlich die. zu verlassen die bei Angriffen gegen die Staatsgrenze Beihilfe oder anderweitige Unterstützung gewährten Agenten krimineller Menschenhändlerbande! Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin: in Verbind, in ohne Menschen- sonst. Veroin- insgesamt händlerband. aus dem düng unter. Jahre Arbeiter Intelligenz darunter Arzte.

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