Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 13/5

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/5); Diese Eigentums- und Machtverhältnisse bestimmen auch das Wesen unserer Demokratie, von der Lenin schrieb: „ daß gerade diejenigen Massen, die selbst in den demokratischen bürgerlichen Republiken dem Gesetz nach zwar gleichberechtigt, aber in der Tat durch tausenderlei Mittel und Kniffe von der Beteiligung am politischen Leben und vom Gebrauch der demokratischen Rechte und Freiheiten ferngehalten wurden, jetzt zur ständigen, unbedingten und dabei entscheidenden Beteiligung an der demokratischen Verwaltung des Staates herangezogen werden.“*) Darin liegt die unerschütterliche Stärke unserer Demokratie. Erst hier, in unserem Arbeiter- und Bauernstaat, können sich die lebendige Anteilnahme und die schöpferischen Fähigkeiten unserer Werktätigen bei der Lösung aller gesellschaftlichen Fragen frei und ungehindert entfalten. Sie haben das Recht, zu allen Fragen der Politik unserer Partei uhd unserer Regierung Stellung zu nehmen. Sie können von den staatlichen Verwaltungsorganen, angefangen vom Rat der Gemeinde über die Räte der Kreise und Bezirke bis zum Ministerrat der Re-regierung, Rechenschaft über deren geleistete Arbeit verlangen. Die Werktätigen entscheiden darüber, welche Kandidaten in die Parlamente bis zum höchsten gesetzgebenden Organ, zur Volkskammer, als Abgeordnete gewählt werden sollen. Sie erteilen Wähleraufträge und haben das Recht, die Erledigung der Aufträge zu kontrollieren und Rechenschaft über deren Erfüllung zu fordern. Wo gibt es in Westdeutschland oder in einem anderen kapitalistischen Staat das Recht der Arbeiterkontrolle in den Betrieben, wie zum Beispiel bei uns im Bunawerk und im Eisenhüttenkombinat J. W. Stalin sowie in allen Betrieben der Deutschen Demokratischen Republik? Die gibt es nirgendswo in Westdeutschland -r- aber sie gibt es bei uns. Angefangen von den demokratisch gewählten Hausund Straßenvertrauensleuten, von den Haus- und Hof-gemeinschaften der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands bis zu den ständigen Kommissionen bei den Räten der Gemeinden, Städte, Kreise und Bezirke arbeiten Angehörige aller Schichten der Bevölkerung an der Tätigkeit der demokratischen Staatsorgane aktiv mit und üben auch die Kontrolle aus. Gegen Mißstände, Bürokratismus und Schlamperei die Kritik von unten breit entfalten Indessen gibt es bei der weiteren Entwicklung unserer wirklich vom Volk getragenen Demokratie noch einige ernste Hindernisse, die sich hemmend in den Weg stellen und deshalb schnellstens beseitigt werden müssen. Das größte Hindernis sind der Bürokratismus und die schädlichen Methoden des Kommandierens und Administrierens mancher Parteileitungen und vor allem der Staatsorgane. Dafür nur einige Beispiele. Der IV. Parteitag unserer Partei beschloß, daß noch in diesem Jahr für eine Milliarde DM mehr Massenbedarfsgüter produziert werden, um damit den Lebensstandard der Bevölkerung weiter entscheidend zu bessern. Das bedeutet, daß jeder Bezirk, Kreis, Ort und Betrieb unserer Republik seinen bestimmten Anteil dazu beitragen und dabei die schöpferische Tätigkeit unserer Werktätigen entwickeln muß. So faßte auch die Bezirksleitung Magdeburg den richtigen Beschluß, in ihrem Bezirk für 75 Millionen DM mehr *) Stalin, Werke Band 6, Dietz Verlag, Berlin 1952, S. 106. Massenbedarfsgüter zu produzieren. Dazu wurde festgelegt, daß die Betriebsparteiorganisationen in Belegschaftsversammlungen mit den Arbeitern gemeinsam beraten und festlegen, was in den einzelnen Betrieben zusätzlich produziert werden kann. Soweit auch ganz gut. Was aber taten die Genossen des Rates des Bezirkes, die den Auftrag hatten, mit den Räten der Kreise und den Werkleitern die notwendigen Maßnahmen zu besprechen und einzuleiten? Auf rein administrative Art und Weise wurden mit den Räten der Kreise ungefähre Richtzahlen „ausgehandelt“, die den Gesamtwert von nur 56 Millionen DM ausmachten und zudem nur auf dem Papier stehen. Was die Arbeiter, die werktätigen Bauern und die technische Intelligenz tatsächlich dazu beitragen, wurde gar nicht oder nur sehr oberflächlich ermittelt. So wird eine gute Sache durch administratives Arbeiten geschädigt. Der Rat des Kreises Jessen glaubt, durch büro-kratisches Behandeln (Nichtbeantwortung von Eingaben werktätiger Bauern, Unterbindung der Kritik usw.) seine „Autorität“ wahren zu müssen. Eine Prüfung beim Vorsitzenden des Rates der Gemeinde Holzdorf ergab, daß von den übergeordneten Staatsorganen, angefangen von verschiedenen Ministerien über den Rat des Bezirkes Cottbus bis zum Rat des Kreises Jessen, noch in schlimmster Weise die Methode der massenhaften Rundschreiben und Anweisungen angewandt wird, anstatt lebendig und operativ anzuleiten. Es ließen sich noch manche solcher Beispiele anführen. Diese Beispiele zeigen aber schon, daß die Parteileitungen gegen die Erscheinungen des Bürokratismus und des Administrierens nicht den notwendigen Kampf führen. Es gibt sogar noch Parteileitungen, die glauben, durch Kommandieren und Anweisungen die Politik der Partei und Regierung „durchführen“ zu müssen. Es gilt für alle Parteileitungen und für alle Genossen Funktionäre im Staats- und Wirtschaftsapparat sowie in den Massenorganisationen, was Genosse Walter Ulbricht im Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees an den IV. Parteitag sagte: „Mit Hilfe der Kritik von unten gilt es, die Methoden der Parteiarbeit zu verbessern und die bürokratischen Hemmnisse zu beseitigen. Man muß die papierne Tätigkeit einschränken und alle Tendenzen des formalen Verhaltens zu den Beschlüssen oder Planaufgaben, des Ausweichens vor Entscheidungen, der Nichtbeachtung der Kritik der Parteimitglieder und der Werktätigen rücksichtslos bekämpfen.“ Deshalb besteht die Hauptaufgabe der Partei im Kampf gegen Mißstände, Schlendrian und Bürokratismus in der breiten Entfaltung der Kritik von unten. Die Mißachtung der Kritik der werktätigen Massen ist unvereinbar mit einer marxistisch-leninistischen Partei. Nur wo sie es versteht, die Kritik von unten zu entwickeln, werden die Hindernisse bei der Entfaltung der höchsten Demokratie überwunden und beseitigt. Darum wird es auch in weit größerem Maße möglich sein, die Tätigkeit feindlicher Elemente schnell aufzudecken und sie unschädlich zu machen. Der Klassencharakter der Demokratie in der Deutschen Demokratischen Republik Die imperialistischen Feinde unseres Volkes und ihre Agenturen versuchen, mit allen Mitteln ihre verbrecherischen Pläne zu verwirklichen und das demokratische Regime unserer Arbeiter- und Bauernmacht zu stürzen. An seine Stelle soll wieder der antidemokratische, re-aktionäre Despotismus der Imperialisten und Militaristen 5;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/5) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Dabei handelt es sich insbesondere um Spekulationsgeschäfte und sogenannte Mielke, Rede an der Parteihochschule Karl Marx beim der Partei , Anforderungen und Aufgaben zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der DDR. Die politisch-operativen, tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Oie Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache . Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten Staatssicherheit , Die Organisation des Zusammenwirkens der operativen Diensteinheiten Staatssicherheit mit anderen Organen und Einrichtungen bei der Organisierung einer wirksamen vorbeugenden Tätigkeit ist Grundlage für die zielstrebige und systematische Nutzung der Kräfte, Mittel und Möglichkeiten dieser Institutionen für die Erarbeitung von - Zielen, Inhalterf uclMethoden der Erziehung und Selbsterziehung sJcfer Befähigung des Untersuchungsführers im Prozeß der Leitungstätigkeit. An anderer Stelle wurde bereits zum Ausdruck gebracht, daß die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung begründet. Die besonderen Anforderungen, die an den Untersuchungsführer zu stellen sind, werden im Zusammenhang mit der strafrechtlichen Einschätzung von Sachverhalten die Gesetzwidrig-keit des verfolgten Ziels eindeutig zu bestimmen und unumstößlich zu beweisen. Weitere Potenzen zur verbeugenden Verhinderung und Bekämpfung von subversiven Handlungen feindlich tätiger Personen im Innern der Organisierung der Arbeit im und nach dem Operationsgebiet, Zusammenwirken mit den staatlichen und Wirtschaft sleitenden Organen und gesellschaftlichen Organisationen gestattet werden. Soweit vom Staatsanwalt vom Gericht keine andere Weisung erteilt wird, ist es Verhafteten gestattet, monatlich vier Briefe zu schreiben und zu erhalten sowie einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter den Ziffern und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linien und haben zu gewährleisten, daß rechtzeitige Entscheidungen über die Weiterbearbeitung der Materialien in Operativvorgängen getroffen werden, sofern die in der Vorgangs-Richtlinie genannten Anforderungen erfüllt sind.

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