Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 13/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/20); gen der Kollegen die noch vielfach vorhandenen Illusionen über den Lebensstandard der Arbeiter im Kapitalismus in Westberlin und Westdeutschland zu beseitigen und ihnen den Stolz auf unsere eigenen Errungenschaften und das Bewußtsein von der grandiosen Perspektive der Entwicklung in den Ländern des sozialistischen Lagers zu vermitteln und zu vertiefen. Das heißt also, wir wollen den Grund lgen für das Verständnis der Grundgesetze des Kapitalismus und des Sozialismus, aber und darauf lag das Hauptgewicht an Hand der eigenen Erlebnisse der Meister. Deshalb stand am Anfang die Frage: Was hat der Kapitalismus den Arbeitern seit 190Ü, also in einem halben Jahrhundert gebracht? Alles das, was Genosse Malenkow in seiner bekannten Rede vom August vorigen Jahres aufzeigte, trugen die Kollegen nun selbst zusammen und waren am Ende selbst überrascht und beeindruckt von dem Ergebnis. Aber wir beschränkten uns nicht darauf. Wir gingen angeregt durch einen Genossen im Berliner Glühlampenwerk, der dort die Archive des ehemaligen Osram-Konzerns durchstöbert, um eine Betriebschronik zu schreiben selbst daran, in alten Unterlagen zu suchen. Und wir fanden Dinge, die uns wesentlich halfen, die Seminare interessanter und überzeugender zu gestalten. Dafür nur zwei Beispiele: Im BGW spukt noch immer die Legende vom „sozialen Osram-Konzern“ in einigen Köpfen, vor allem auch bei einigen Meistern. Wir fanden nun erstens eine Nummer der alten Betriebszeitung „Osram-Nachrichten“ vom 15. Juli 1929, die von der Osram-Direktion seinerzeit herausgegeben worden war, um die Belegschaft zur „Konzerntreue“ zu erziehen. Dort stand das folgende scheinheilige, ölige Geschwätz: „Die Erkenntnis von der Verantwortung gegenüber dem letzten Mitarbeiter und von der Notwendigkeit der Wirtschaftseinheit zwischen Unternehmer auf der einen Seite, Angestellten und Arbeitern auf der anderen Seite erforderte die Betonung der ethischen Faktoren im Produktionsprozeß, verlangte Rücksichtnahme auf den Einzelmenschen und Vertiefung des sozialen Bewußtseins.“ Wir fanden aber auch Protokolle von Direktionssitzungen, aus denen ersichtlich war, was diese Herren unter „ethischen Faktoren“, „Rücksichtnahme auf den Einzelmenschen“ und „Vertiefung des sozialen Bewußtseins“ verstanden. Da war z. B. das Protokoll einer Direktionssitzung vom 16. Februar 1928, in der zur geplanten Aussperrung der Belegschaft Stellung genommen wurde. Es heißt darin: „Absichtlich wurde der Termin für den Beginn der Gesamtaussperrung hinausgerückt, um vielleicht bereits durch die Betonung der sichtbaren Entschlossenheit die Gegenseite zum Nachgeben zu bewegen. Diesem Entschluß lag die Annahme zugrunde, man könne, wenn man jetzt einen Sieg über die Arbeiterschaft davontrage, gleichzeitig auf die im Frühjahr zahlreich ablaufenden Lohnabkommen einen Druck ausüben.“ In einer anderen Direktionsbesprechung vom 21. Januar 1926 wurde laut Protokoll folgendes Vorgehen bei Lohnherabsetzungen festgelegt: „Es empfiehlt sich, den betreffenden Arbeitnehmern geringere Löhne anzubieten und zu verrechnen. Falls sie damit einverstanden sind, ist die Sache in Ordnung, andernfalls mögen sie ihre Entlassung nehmen.“ Auch im Kabelwerk Köpenick (ehemals Kabelwerk Vogel) gibt es noch vereinzelt Stimmen vom „sozialen alten Herrn Vogel“. In den Unterlagen fanden wir nun einige Briefe dieses „sozialen“ Kapitalisten an Kollegen, die heute noch im Betrieb arbeiten. Aus diesen Briefen spricht nackt und brutal die hemmunglose Gier dieses Ausbeuters nach Maximalprofiten auf Kosten seiner Arbeiter. Da war z. B. folgender Brief der Betriebsleitung der Vogel-AG vom 24. September 1932 an den Kollegen Woik: „Die wirtschaftlichen Verhältnisse zwingen uns, die von Ihnen besetzte Meisterstelle eingehen zu lassen. Durch diesen Umstand sind wir nicht in der Lage, die vorsorglich ausgesprochene Kündigung Ihres Angestelltenverhältnisses zurückzu nehmen, so daß diese mit dem 30. September 1932 wirksam wird. Wir sind jedoch bereit, Sie als Vorarbeiter bei uns wieder einzustellen. Falls Sie mit diesem Vorschlag einverstanden sind, wollen Sie sich in unserem Lohnbüro melden, woselbst Sie alles Nähere über Ihre Arbeits- und Lohnbedingungen vom 1. Oktober 1932 ab erfahren werden.“ Heute ist Kollege Woik Meister im volkseigenen Betrieb KWK. Sein Verdienst beträgt ein Vielfaches dessen, was ihm der „soziale“ Ausbeuter Vogel bezahlte. Vor allem aber weiß er genau, und mit ihm alle seine Kollegen, daß er nicht zu befürchten braucht, jemals wieder einen solchen Brief zu erhalten. In den Seminaren mit den Meistern vom BGW und KWK halfen uns diese und ähnliche, z. T. noch krassere Beispiele, die Frage mancher rückständigen Kollegen „Was haben wir eigentlich davon, daß der Betrieb volkseigen ist?“ einfach und überzeugend zu beantworten. Durch solche Gegenüberstellungen begreifen die Kollegen noch schneller den tiefen, lebendigen Inhalt cles Begriffes „Arbeiter- und Bauernmacht“, verstehen sie noch besser, welche Verhältnisse die Drahtzieher des 17. Juni wieder herstellen wollten, und was die Werktätigen unserer Deutschen Demokratischen Republik zu verteidigen haben. Und als wir die Frage stellten: Warum muß der Kapitalismus das Leben der Werktätigen ständig verschlechtern? Warum kann er ohne Kriege und Krisen nicht existieren? beteiligten sich die Meister sehr interessiert und lebhaft an der Diskussion zu dieser Frage. Aus den Reihen der Meister kam in einigen Betrieben jetzt selbst der Wunsch, auch andere politische Fragen in dieser Art und Weise zu behandeln. Bemerkenswerterweise war das Interesse besonders groß für die Entwicklung auf dem Lande, für unsere Bauernpolitik, für die Entwicklung der LPG. Deshalb führten wir mit den Meistern vom Kabelwerk Oberspree und Kabelwerk Köpenick ein Seminar über die Bedeutung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit den werktätigen Bauern durch. Dieses Seminar diente gleichzeitig der Unterstützung der Werbung von Industriearbeitern für die Landwirtschaft und der Verstärkung der Patenschaftsarbeit. Es war besonders dadurch wertvoll, daß ein Genosse Meister lebendige Angaben über das gesamte Wachstum der LPG machen konnte, für die der Betrieb jetzt die Patenschaft übernommen hat. 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihres Alters oder gesetzlicher Bestimmungen die Möglichkeit haben, Reisen in das zu unternehmen. Personen, die aus anderen operativen Gründen für einen Einsatz in einer Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit Dienst verrichtenden Mitarbeiter zu entsprechen. Die Zielstellungen der sicheren Verwahrung Verhafteter in allen Etappen des Strafverfahrens zu sichern, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen nicht konsequent genug erfolgte. Eine konkretere Überprüfung der Umsetzung der dienstlichen Bestimmungen an der Basis und bei jedem Angehörigen muß erreicht werden Generell muß beachtet werden, daß der eingesetzte sich an die objektiv vorhandenen Normen-halten muß und daß er unter ständiger Kontrolle dieser Gruppe steht. Dieser Aspekt muß bei der Durchsetzung operativer Zersetzungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Dienst Objekten der Abteilung Staatssicherheit Berlin Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit , Aus-ffSiung; Durchführungslbastimmung zur Anweisung zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in der Untersuchungshaftanstalt und bei allen Vollzugsmaßnahmen außerhalb derselben notwendig. Sie ist andererseits zugleich eine Hilfe gegenüber dem Verhafteten, um die mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, verbunden mit der doppelten Pflicht - Feinde wie Feinde zu behandeln und dabei selbst das sozialistische Recht vorbildlich einzuhalten.

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