Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 13/19

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/19 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/19); Arbeit mit Meistern volkseigener Betriebe sunden, ehrlichen Kräfte der Arbeiterklasse, sie haben kein Empfinden dafür, daß es ein proletarisches Ehrgefühl gibt, sie sehen in den Arbeitern nur eine Masse egoistischer, auf ihren eigenen Vorteil bedachter Individuen. Das ist nicht verwunderlich bei Menschen, die mit der Arbeiterbewegung in der Vergangenheit keine Berührung hatten. Aber es ist schlimm, daß wir es seit 1945 nicht verstanden haben, das entscheidend zu ändern. Das ist auch ein Ergebnis unserer Vernachlässigung der politischen Arbeit unter den Meistern. Dafür noch ein Beispiel. Niemand‘wird bestreiten, daß sowohl die Werbung von Industriearbeitern für die Arbeit auf dem Lande als auch für die Volkspolizei viel rascher und gründlicher zum Erfolg führen würde, könnten wir uns dabei schon mehr als bisher auf die Hilfe durch die Meister stützen. Aber bis jetzt können wir das noch kaum. Warum? Nicht aus Mangel an gutem Willen bei den Meistern. Ich möchte fast sagen: im Gegenteil. Viele von ihnen sehen nur ihre Aufgabe und ihren Betrieb. Und sie betrachten die Sache so: Meine Sache ist es, zu helfen, den Plan zu erfüllen. Jeder Kollege aber, und vor allem jeder qualifizierte, den ich aus meinem Meisterbereich abgeben muß, bedeutet einige Prozent Planerfüllung weniger, denn Ersatz zu finden ist heute eine schwierige Sache. Also so folgern viele falsch nütze ich der Sache am meisten, wenn ich meine Leute möglichst Zusammenhalte! Was den Meistern fehlt, ist also wiederum: Erstens die Einsicht in die gesellschaftlichen Gesamtzusammenhänge; zweitens das Bewußtsein, daß alle bei uns auftretenden Schwierigkeiten nur auf einem Wege überwunden werden können: durch den Appell an die Arbeiter, ihre Initiative, ihre Vernunft, ihre Ehre, ihre Bereitschaft, für die Arbeitersache ihr Bestes zu geben. Ihren krassesten Ausdruck findet diese Vernachlässigung der politischen Arbeit mit den Meistern in der Passivität der Parteileitungen, in bezug auf den „Tag des Meisters“. Diese Einrichtung besteht schon seit Jahren und hätte ein wichtiges Instrument sein können, um den Typ des Meisters zu formen, den wir bei der Schaffung der Grundlagen des Sozialismus brauchen. Sie war es bisher bis auf Ausnahmefälle nicht. Im allgemeinen wird die Durchführung des Tages des Meisters der Abteilung Arbeit überlassen, die Thematik ist auf fachliche Fragen im engsten Sinne beschränkt, der Forderung nach politischer Erziehung wird in vielen Fällen nur durch eine 15 bis 20 Minuten lange „politische Übersicht“ Genüge getan, bei der es in der Regel keinerlei Aussprachen gibt. Wie schwach bisher das Bemühen war, den Meistern die Möglichkeit zu geben, sich über ihre qeue Stellung und ihre neuen Aufgaben im volkseigenen Betrieb Klarheit zu verschaffen, geht z. B. daraus hervor, daß es viele Betriebe gibt, in denen mit den Meistern die Verordnung vom 10. Dezember 1953 noch nicht behandelt wurde, obwohl in dieser Verordnung im Zusammenhang mit den Produktionsberatungen direkt die Aufgaben der Meister behandelt werden. Oftmals werden bei den Meistertagen keine Protokolle geführt und wenn doch, dann gibt es selten eine Kontrolle darüber, ob die Vorschläge und Anregungen verwirklicht werden. In dem wichtigen Betrieb HF Berlin-Oberschöneweide wurde bis zum April dieses Jahres überhaupt kein Tag des Meisters durch geführt, sondern die Meister wurden einmal im Monat für zwei Stunden zusammengenommen, weil angeblich die Durchführung eines richtigen Meistertages zu „kostspielig“ und für die Produktion „untragbar“ sei. Der Parteisekretär, Genosse Jakobson, der in vielen anderen Fragen große Initiative zeigt, hatte weder eine Vorstellung davon, wie ein Tag des Meisters aussehen sollte, noch, wie er in seinem Betrieb wirklich aussah. Das dürfte kein Einzelfall sein. Schon sehr viel besser ist die Durchführung dés Meistertages im Kabelwerk Oberspree in Gemeinschaft mit dem Kabelwerk Köpenick. Dort gibt es einen Meisterrat, der in Zusammenarbeit mit der Betriebsleitung (Abt. Arbeit) für die Gestaltung des Meistertages verantwortlich ist. Obwohl die Parteileitung sich auch hier wenig darum kümmert, werden seit Monaten an jedem Tag des Meisters 1И bis 2 Stunden grundlegende politische Fragen behandelt. Die erste Schlußfolgerung aus diesen Erfahrungen: Alle Leitungen der Parteiorganisationen in volkseigenen Betrieben sollten die Frage „Die Verstärkung der politischen Arbeit unter den Meistern“ auf die Tagesordnung einer ihrer nächsten Sitzungen setzen und dazu gut vorbereitete und durchdachte Beschlüsse fassen. Das Parteikabinett Groß-Berlin sucht neue Wege zur Schulung der Meister Die Behauptung, die Meister seien in ihrer Mehrzahl für politische Fragen nicht zu interessieren, ist ein Vorurteil, das sich nur halten kann, solange nicht der ernsthafte Versuch gemacht wird, sie mit diesen Fragen zu beschäftigen. Die Meister haben allerdings wie jeder normale Mensch eine Abneigung dagegen, sich langweilige Referate anzuhören, in denen hundertmal gehörte und gelesene allgemeine Wahrheiten zum 101. Male in allgemeiner Form vorgetragen werden. Diese Abneigung ist berechtigt. Das 15. Plenum hat uns zwar die Aufgabe gestellt, mit einer solch schlechten, unserer Sache Schaden zufügenden Art der Agitation und Propaganda aufzuhören. Aber wir sind meines Erachtens allesamt in dieser Hinsicht noch viel zu duldsam und viel zu wenig anspruchsvoll. Wir haben deshalb im Parteikabinett Berlin nach neuen Wegen gesucht. In einer Reihe von Berliner Großbetrieben haben wir übernommen, an den Meistertagen zum Thema: „Kapitalismus Sozialismus“ zu sprechen. Das Thema wurde, um wirklich zu Diskussionen zu kommen, seminaristisch behandelt. Das Ziel war, an Hand der eigenen Erfahrun- 19;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/19 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/19) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/19 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. sstu. Die Rechte und Pflichten inhaftierter Beschuldigter ergeben; sich aus verschiedenen Rechtsnormen: Verfassung der - Strafprozeßordnung Gemeinsame Anweisung des GeneralStaatsanwalts der des Ministers für Staatssicherheit, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit aus dem Oahre durch dienstliche Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung , die Änderung zur Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung , die Änderung zur Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes haben gegenüber den Inhaftierten und Strafgefangenen Weisungsrecht. Das Weisungsrecht bezieht sich auf - die Durchsetzung dieser Dienstanweisung, die Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung und - die Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln sowie die Nichtbefolgung der Weisungen der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten, zum Beispiel das Nichtaufstehen nach der Nachtruhe, das Nichtverlassen des Verwahrraumes zur Vernehmung, zum Aufenthalt im Freien in Anspruch zu nehmen und die Gründe, die dazu führten, ist ein schriftlicher Nachweis zu führen. eigene Bekleidung zu tragen. Es ist zu gewährleisten, daß ständig eine angemessene Anzahl von Bekleidung für Zugänge im Aufnahmeraum und im Bereitstellungsraum - Station - zur Verfügung stehen.

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