Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 13/15

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/15 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/15); sich mit der Verbesserung der Berufsausbildung im Betrieb beschäftigen und dafür sorgen, daß die besten Facharbeiter ihre Erfahrungen und ihr Wissen als Lehrausbilder der Jugend zur Verfügung stellen. Die Parteiorganisationen werden durch eine stärkere Zusammenarbeit mit den Jugendbrigaden und den Kontrollposten der Jugend in den Betrieben erreichen, daß die jungen Menschen noch stärker als bisher tatkräftig an der Aufbauarbeit unserer Republik teilnehmen und daß sich alle Jugendlichen das für ihre weitere Arbeit nötige Wissen aneignen. Fünftens: Der inner- wie auch der überbetriebliche Erfahrungsaustausch ist von großer Wichtigkeit zum Studium und zur Anwendung neuer Arbeitsmethoden, die es zweifellos in der Gießerei gibt. Zum Austausch neuer Arbeitsmethoden und neuer Erfahrungen auf dem Gebiete des Gießereiwesens hat beispielsweise das Ministerium für Maschinenbau für fast alle Gießereien der Republik entsprechend der Lage und der Fertigung der einzelnen Gießereien Arbeitskreise gebildet. Die Betriebsparteiorganisationen sollen vor allem dafür sorgen, daß die besten Aktivisten, Ingenieure und Arbeiter ihres Betriebes zu den zum Zweck des Erfahrungsaustausches ein-berufenen Konferenzen delegiert werden und daß das Gehörte im eigenen Betrieb ausgewertet und angewandt wird. In diesem Zusammenhang ist auch wichtig, daß sich die Parteileitungen stärker als bisher mit der Verbesserung der Arbeit auf dem Gebiet des Erfindungs- und Vorschlagswesens beschäftigen und dafür sorgen, daß die von den Arbeitern gebrachten Vorschläge unbürokratisch geprüft, ausgewertet und angewendet werden. Die Parteileitungen müssen sich mit allen Fragen, die die Angehörigen der technischen Intelligenz aufwerfen, beschäftigen und mit ihnen darüber sprechen. Sie müssen darauf achten, daß die technische Intelligenz auf Grund ihrer Erfahrung und ihrer technisch-wissenschaftlichen Ausbildung stärker als bisher den Arbeitern hilft, neue Arbeitsmethoden mit Erfolg in die Produktion einzuführen. Sechstens: Eine wichtige, noch oft unterschätzte Angelegenheit ist die Verbesserung der kulturellen und sozialen Einrichtungen besonders in unseren Gießereien. Auch viele technische Einrichtungen in den Gießereien sind noch sehr unzulänglich und verbraucht. In fast allen Gießereien wird noch sehr stark manuell gearbeitet, weil es noch keine wesentlichen Fortschritte in der Mechanisierung der Produktion der Gießereien gibt. Den Gießereien der Republik werden noch im Jahre 1954 beträchtliche zusätzliche Investitionsmittel gegeben, um zumindest den wichtigsten und vordringlichsten Forderungen der Gießereien gerecht zu werden. Die Realisierung der Investitionsprogramme im Jahre 1954 für die kulturellen und sozialen Einrichtungen wird sehr schleppend erfüllt. Deshalb müssen sich die Kreisleitungen schnellstens um diese Dinge kümmern und dafür sorgen, daß die verantwortlichen Wirtschaftsfunktionäre Maßnahmen einleiten und Voraussetzungen schaffen, daß die Werktätigen der Gießereien bereits jetzt, im Laufe des Jahres 1954, die Verbesserungen spüren können. Wenn die Betriebsparteiorganisationen diese Aufgaben lösen, wenn sie alle Werktätigen des Betriebes durch ihre Überzeugungsarbeit zum Kampf gegen den Ausschuß mobilisieren, dann wird es auch gelingen, ihn erfolgreich zu führen und somit einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung in der Deutschen Demokratischen Republik zu leisten. Fritz Brock Was ich in Kühlungsborn erlebte Das erstemal in meinem Leben, nach über 40 Jahren Tätigkeit als Arbeiter auf den verschiedensten Gebieten, war es mir möglich, wirklich frei von jeder Sorge eine Urlaubsreise zu machen. Nach Erhalt eines Ferienplatzes durch den FDGB fuhren meine Frau und ich nach Kühlungsborn an die Ostsee. Es ist nicht der Sinn dieses Schreibens, die Eindrücke hier wiederzugeben, welche wir im allgemeinen hatten, sondern hier soll zum Ausdruck kommen, was Genossen erleben, die auch im Urlaub bewußt ihr Leben gestalten. Wir sahen die Paläste und Prachtbauten, früher Privileg der besitzenden Klasse, heute in den Händen unserer Arbeiter und Bauern. Diese Prachtbauten sind heute Ferienheime des FDGB, in denen sich unsere Werktätigen erholen. Hierbei kam mir der Gedanke, daß jeder Arbeiter einmal an die Ostsee oder in ein anderes Ferienheim fahren müßte, um die Größe der Kraft seiner Klasse noch besser zu erkennen und zu verstehen. Solche und weitere Zukunftsgedanken bewegten uns. Während wir uns erholten, führte in Berlin die Jugend das II. Deutschlandtreffen durch. Unsere Jugend, die den ersten demokratischen Staat in Deutschland fortsetzen und weiter ausbauen soll, fand in Kühlungsborn fast gar keine oder sehr wenig Beachtung und Würdigung. Wir und mit uns noch viele ältere Genossen möchten den Genossen in Kühlungsborn auf diesem Wege sagen: Wir haben uns für Euch geschämt. In ganz Kühlungsborn hingen zirka drei Fahnen, und das in einer Stadt, in der vierzehntägig sechstausend Urlauber weilen. Die vielen Heime, die HO- und Konsumgeschäfte, die Gaststätten usw. enthielten keine Hinweise, keine Losung und keinen Fahnenschmuck. Leserzuschrift Kühlungsborn hat einen hauptamtlichen Sekretär. An der Tür seines Büros steht: Zweimal die Woche zwei Stunden Sprechzeit. Wo war aber die Führung unserer Partei im kulturellen Programm? Weder beim Morgen-, Mittagoder Abendkonzert wurde in der Ansage oder durch das Weltjugendlied usw. auf das II. Deutschlandtreffen hingewiesen. Nichts von alledem. Der Rat der Stadt, der Leiter der Nationalen Front, ein Heim der Seepolizei, ein Heim der VVN, der Zentrag, ein Heim der Ostseezeitung mußten erst aufgefordert werden, an diesem Tag zu flaggen. Genossen in Kühlungsborn, uns drängt sich die Frage auf: Wie wurde bei Euch der IV. Parteitag ausgewertet? Hermann Schaefer Wernigerode (Wir erwarten, daß die Genossen in Kühlungsborn in einer der nächsten Nummern des „Neuen Weg“ darauf antworten. Die Redaktion) 15;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/15 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/15) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 13/15 (NW ZK SED DDR 1954, H. 13/15)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschafts-ordnung sowie die Art und Tiefe des Widerspruchs zu ihren sozialen Grundanforderungen. Sie kennzeichnet damit die Schwere des Angriffs auf die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Androhung strafrechtlicher Folgen im Falle vorsätzlich unrichtiger oder unvollständiger Aussagen sowie über die Aussageverweigexurngsrechte und? Strafprozeßordnung . Daraus ergeben sich in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit insbesondere dann zu realisieren sein, wenn der mutmaßliche Täter aktuell bei einem Handeln angetroffen diesbezüglich verfolgt wird und sich aus den objektiven Umständen dieses Handelns der Verdacht einer Straftat begründet werden kann, oder wenn zumindest bestimmte äußere Verhaltensweisen des Verdächtigen die Verdachtshinweisprüfung gerechtfertigt haben. Komplizierter sind dagegen jene Fälle, bei denen sich der Verdacht einer Straftat besteht oder nicht und ob die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege, hat das Untersuchungsorgan das Verfahren dem Staatsanwalt mit einem Schlußbericht, der das Ergebnis der Untersuchung zusammen faßt, zu übergeben.

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