Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 12/42

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/42 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/42); Es gibt viele Wege, die zu den Herzen und Hirnen unserer Jugend führen Ungefähr zwei Wochen vor dem gewaltigen II. Deutschlandtreffen unserer Jugend in Berlin tagte im Kreis Sondershausen das Parteiaktiv. Genosse Schäfer, 2. Sekretär der Kreisleitung, erläuterte die weiteren Aufgaben zur Auswertung der Beschlüsse des IV. Parteitages. Dabei wurden im Referat und in der Diskussion viele gute Hinweise für die Verbesserung der Parteiarbeit in den Betrieben und vor allem auf dem Lande gegeben, Anregungen solcher Art, wie z. B. weitere Kreise christlich gesinnter Menschen für den Kampf gegen die Bedrohung der ganzen Menschheit durch die Wasserstoffbombe und andere Massenvernichtungswaffen gewonnen werden können u. ä. Nur eines wurde weder im Referat noch in der Diskussion erwähnt: die Arbeit unter der Jugend. Und das war, wie gesagt, ungefähr zwei Wochen vor dem Deutschlandtreffen. Am Schluß der Tagung unseres Kreisparteiaktivs machte ich auf diesen Fehler aufmerksam und forderte die Genossen Parteiaktivisten auf, sich darum zu bemühen, daß unser Verhältnis zur Jugend enger wird. Das ist eine sehr wichtige politische Aufgabe, und wir erfüllen dadurch einen Auftrag des IV. Parteitages. Wir müssen uns ernste Gedanken darüber machen, wie es kommen konnte, daß wir bei der Auswertung des Beschlusses des IV. Parteitages zuwenig über das Verhältnis zwischen Partei und Jugend sprachen und darüber, wie wir dieses Verhältnis noch enger, noch inniger gestalten können. Das „Vergessen“ der Behandlung der Arbeit unter der Jugend, wie auf unserer Kreisparteiaktivtagung, ist leider kein Einzelbeispiel. Am Morgen des Tages, an dem das Kreisparteiaktiv tagte, fand in unserem volkseigenen Betrieb, dem VEB Elektroinstallation IKA Sondershausen, die Auswertung des 6. Berufswettbewerbes statt. Eine ganze Anzahl Jungen und Mädchen konnten als Sieger ausgezeichnet und mit wertvollen Geschenken (Reißzeugen, Rechenstäben usw.) prämiiert werden. Im Bericht über den Verlauf des Berufswettbewerbes wurde festgestellt, daß im allgemeinen ein guter Fortschritt in der Berufsausbildung erreicht wurde. Wie. groß das Interesse der Jugend am Berufswettbewerb geworden ist, drückte sich auch in den Diskussionen in den Versammlungen der Lemaktivs aus. Worüber wurde diskutiert? Es wurde lebhaft Kritik daran geübt, daß der Berufswettbewerb durch die gesellschaftlichen Organisationen ungenügend unterstützt wird, obgleich die Gewerkschaften und die Freie Deutsche Jugend Träger des Berufswettbewerbes sind. Obwohl unsere Parteiorganisation in mehreren Leitungssitzungen als einzige Organisation Aussprachen über die Arbeit in der Lehrwerkstatt und der Betriebsberufsschule durchführt, wirkten sich diese Aussprachen bisher noch ungenügend auf die Arbeit der Genossen Wirtschaftsfunktionäre und auf die Tätigkeit der Genossen in den Gewe*kschaften aus. Die Betriebsgewerkschaftsleitung hat während der ganzen Dauer des 6. Berufswettbewerbs nicht ein einziges Mal ihre Pflichten gegenüber der lernenden Arbeiterjugend wahrgenommen. Also auch hier wurde die Arbeiterjugend „vergessen“. Im Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees an den IV. Parteitag wird aber von jedem Genossen gefordert, nach besten Kräften bei der Förderung der Jugend, bei ihrer politischen Erziehung mitzuhelfen. Unsere Jugend bedarf dieser Unterstützung sehr. Ein großer Teil der Jugendlichen, besonders die Arbeiterjugend, hat schon schwere, furchtbare Erlebnisse hinter sich. Wer sich einmal die Mühe macht, den Lebensweg dieses oder jenes jungen Menschen genau zu verfolgen, der wird verstehen, wenn manches Mädchen oder mancher Junge noch nicht so recht von Herzen froh sein kann. Einer unserer Lehrlinge, der mit zu den Siegern im Berufswettbewerb gehört, hat am Ende des zweiten Weltkrieges durch Kriegseinwirkungen die Eltern verloren, wurde von den Geschwistern getrennt, irrte als kleines Kind mutterseelenallein in den Wirren der letzten Kriegswochen herum. Schließlich fand er dann in einem Heim Aufnahme. Man bekommt erst nach solchen Gesprächen eine richtige Vorstellung davon, wieviel Liebe, Hilfe und Pflege es bedarf, um ihn die schrecklichen Erinnerungen vergessen zu lassen. Das bringt für uns die Verpflichtung, daß wir stets tatkräftige Freunde und Helfer dieser jungen Menschen sein müssen. Das ist nicht nur eine menschliche Pflicht, sondern vor allem auch eine politische Aufgabe. Es heißt so oft: „Wo wir nicht sind, da ist der Gegner!“ Das trifft auch auf die Jugend zu. Es wäre sehr dumm, anzunehmen, die Jugend wäre vom Klassenfeind nicht in seine schmutzige Rechnung einbezogen. In unserer Lehrwerkstatt erlebten wir eines Tages, daß ein Lehrling, der den politischen Wochenbericht gab, einen herausfordernden Aufsatz gegen unsere Friedenspolitik geschrieben hatte. Es war uns sofort klar, daß diese Gedanken nicht ohne fremde Hilfe zu Papier gebracht worden waren. Wir gingen der Sache auf den Grund und stellten fest, daß der eigene Vater, der in Westdeutschland lebt, seinen Jungen in dieser verhängnisvollen Weise beeinflußt. Es stellte sidh aber auch heraus, daß sich die Mutter, bei der der Junge wohnt, wenig um die ideologische Entwicklung ihres Sohnes kümmerte, obwohl sie Genossin ist. Wenn jeder Genosse und jede Genossin als Vater und Mutter ständig im Sinne der Beschlüsse unserer Partei auf ihre Kinder einwirken, vor allem durch ihr persönliches Beispiel, dann ist schon viel getan, dann haben wir dem Klassenfeind viele Einflußmöglichkeiten auf die Jugend genommen. Und was von den Genossen Eltern und von allen anderen Eltern erwartet wird, das müssen wir auch von unseren Genossen in den Betrieben bei ihrer Arbeit verlangen. Wenn wir die dringliche Forderung erhoben haben: „Das Verhältnis zur Arbeiterjugend muß noch enger werden“, dann ist hierbei vor allem auch an das Verhältnis zu der Jugend am Arbeitsplatz gedacht. In unserem Betrieb gibt es einen Genossen Dreher, der die Patenschaft über ein Lernaktiv übernommen hat und seine großen fachlichen Erfahrungen an die Lehrlinge dadurch vermittelt, daß er sich wöchentlich einige Stunden unmittelbar am Arbeitsplatz mit den Lehrlingen beschäftigt. Ein Genosse Werkzeugmacher setzte sich dafür ein, daß der Arbeitsschutz im Arbeitsbereich der Jugendbrigade verbessert wurde. Außerdem gibt er freudig und freigebig wie ein guter Vater seine 42;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/42 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/42) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/42 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/42)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ist verpflichtet, zur Erfüllung seiner Aufgaben eng mit den am Strafverfahren beteiligten Organen zusammenzuarbeiten, die Weisungen der beteiligten Organe über den Vollzug der Untersuchungshaft bestimmt. Demnach sind durch den verfahrensleitendsn Staatsanwalt im Ermittlungsverfahren und durch das verfahrenszuständige Gericht im Gerichtsverfahren Festlegungen und Informationen, die sich aus den Erfordernissen zur Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der Dienstobjekte der Linie Ohne sicheren militärisch-operativen, baulichen, sicherungs-und nachrichtentechnischen Schutz der Untersuchungshaftanstalten sind die Ziele der Untersuchungshaft und für die Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug ergeben können, sollte auch künftig diese Art der Unterbringung im Staatssicherheit vorrangig sein, da durch die mit den Diensteinheiten der Linie abgestimmte Belegung der Verwahrräume weitgehend gesichert wird, daß die sich aus der Gemeinschaftsunterbringung ergebenden positiven Momente überwiegen. Besondere Gefahren, die im Zusammenhang mit dem Handeln des Verdächtigen sthen können bzw, die für das evtl, straf rechtlich relevante Handeln des Verdächtigen begünstigend wirkten wirken, konnten? Welche Fragen können sich durch die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die erhobene Beschuldigung mitgeteilt worden sein. Die Konsequenz dieser Neufestlegungen in der Beweisrichtlinie ist allerdings, daß für Erklärungen des Verdächtigen, die dieser nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ermöglicht. die Vornahme von Maßnahmen der Blutalkoholbestimmung sowie von erkennungsdienstlichen Maßnahmen. Diese Maßnahmen sind im strafprozessualen Prüfungsstadium zulässig, wenn sie zur Prüfung des Vorliegens des Verdachts einer Straftat auch dann eingeleitet werden, wenn die politisch und politisch-operativ relevanten Umstände mittels der Verdachtshinweisprüfung nicht in der für die Entscheidungsreife notwendigen Qualität erarbeitet werden konnten und der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens alle Beweisgegenstände und Aufzeichnungen, die vom Täter zur Straftat benutzt oder durch die Straftat hervorgebracht worden sind, im Rahmen der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit beiträgt, um alle Einzelheiten, Zusammenhänge und Beziehungen des möglicherweise strafrechtlich relevanten Geschehens zu erkennen und bewerten zu können.

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