Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 12/33

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/33 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/33); Wollen einige Parteileitungen ihre Kandidaten „konservieren"? Seit der Zeit, in der sieh die Partei auf den IV. Parteitag vorbereitete, zieht eine Welle der Aktivität und . Eigeninitiative durch die gesamten Parteiorganisationen. Viele Werktätige wurden von diesem Elan mitgerissen und vollbringen große Leistungen auf allen Gebieten des friedlichen Aufbaus. Voll Vertrauen blicken sie auf uns und sind von der Richtigkeit der Politik der Partei überzeugt. Sie sind sich bewußt geworden, daß das Ziel der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, ein friedliches, glückliches und wohlhabendes Leben in einem einheitlichen Deutschland zu schaffen, ihr eigenes ist. Über 33 000 der Besten gingen einen Schritt weiter und bekundeten ihren Willen, in den ersten Reihen mitzukämpfen, indem sie um Aufnahme in die Partei baten. Bis zur Eröffnung des Parteitages wurde schon rund 23 000 dieser Kandidaten feierlich die Kandidatenkarte ausgehändigt. Sehr viele von ihnen haben schon große Leistungen für unsere Arbeiter- und Bauernmacht vollbracht Unter ihnen befinden sich 3 Helden der Arbeit, 4 Verdiente Techniker und Verdiente Eisenbahner, 131 Meisterhäuer und 1658 Aktivisten und Verdiente Aktivisten* Rund 71 Prozent sind unter 30 Jahre alt. 60 Prozent aller neu in die Partei Aufgenommenen sind Arbeiter. Allein 1620 LPG-Mitglieder wurden Kandidaten der Partei. Auf die Gewinnung dieser Menschen kann die Partei stolz sein. Sie sind jetzt ein wichtiger Bestandteil der Partei, den wir hüten und pflegen müssen. Deshalb gilt es mehr als je für uns, an die Worte des Genossen Stalin zu denken: „Man muß endlich begreifen, daß von allen wertvollen Kapitalien, die es in der Welt gibt, das wertvollste und entscheidendste Kapital die Menschen, die Kader sind.“ Unsere heutigen Kandidaten sind morgen die Kader, die unser Werk siegreich fortsetzen und die Zukunft gestalten werden. Deshalb tragen wir für ihre Entwicklung und Qualifizierung eine hohe Verantwortung. Die meisten Kreisleitungen hielten Schritt Die meisten Parteiorganisationen haben sich bei der Aufnahme der Kandidaten große Mühe gegeben und gut gearbeitet. Viele Grundorganisationen hatten bereits bis zum IV. Parteitag ihre Verpflichtungen eingehalten und über die Aufnahmen Beschlüsse gefaßt. Die meisten Kreisleitungen hielten mit der Behandlung und Bestätigung der Aufnahmen Schritt; manche führten sögar besondere Sekretariatssitzungen in den Betrieben durch, wie z. B. in Nordhausen, und Eisenach, um an der Basis über die Aufnahmen zu beraten und zu beschließen. Im Kreis Erfurt-Nord wurden von 77 Anträgen 76 schon vor dem IV. Parteitag von der Kreisleitung bestätigt. In allen überprüften Kreisen fand die Beratung der Kreissekretariate über die Aufnahmen im Beisein des Antragstellers und des Sekretärs der Grundorganisation statt. So wurde im Jahre des IV. Parteitages auf diesem Gebiet ein großer Aufschwung erzielt. Trotz der Erfolge gibt es aber auch ernste Mängel. Nach der Aufnahme, also in der Zeit, in der sich die Parteiorganisationen die größte Mühe geben müßten, um den Kandidaten auf den Eintritt in die Partei vorzubereiten, versagen viele Grundorganisationen und überlassen den Kandidaten sich selbst. Die statistische Sondererhebung des Zentralkomitees im Januar dieses Jahres gab allen leitenden Organen der Partei ein Bild über die mangelhafte Arbeit mit den Kandidaten, die sich besonders in der hohen Zahl der Überschreitungen der Kandidatenzeit äußerte. Im Bezirk Erfurt hatten z. B. 72,8 Prozent der Arbeiter ihre Kandidatenzeit überschritten, rund 40 Prozent davon sogar über zwei Jahre. In den Kreisen Eisenach, Sömmerda und Worbis war es noch schlimmer, hier hätten über 90 Prozent der Kandidaten schon längere Zeit Mitglied der Partei sein müssen. Auf diese Art haben die Parteiorganisationen durch unverantwortliche Arbeit und grobe Nachlässigkeit Arbeitern den rechtzeitigen Eintritt in die Partei erschwert. Eine Untersuchung in einigen Kreisen des Bezirkes Erfurt im April dieses Jahres zeigte, daß die Parteiorganisationen jetzt dabei sind, den Rückstand zu beseitigen, und daß sie schon einen großen Teil von Aufnahmen in die Partei beschlossen haben. Jn einigen Kreisen des Bezirks Frankfurt (Oder) ist das jedoch noch nicht geschehen. In den Kreisen Bernau, Stalinstadt und Strausberg haben sich sogar die Überschreitungen der Kandidatenzeit noch erhöht. Die Zahl der Kandidaten, deren Kandidatenzeit im letzten Quartal ablief, ist höher als die Anzahl der Aufnahmen in die Partei. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn Mitte Mai in den Grundorganisationen des Eisenhüttenkombinats „J. W. Stalin“ in der Abteilung Mechanik von 16 Kandidaten 12 ihre Kandidatenzeit überschritten haben, und es in der Erzaufbereitung bei 12 Kandidaten 7 Überschreitungen gibt. Die Leitungen müssen Ihre Kandidaten kennen Eine Untersuchung in einigen Kreisen der Bezirke Erfurt und Frankfurt (Oder) lehrt uns folgendes: Viele Parteiorganisationen kennen weder ihre Kandidaten noch deren Sorgen und Nöte. Sie helfen ihnen nicht, fachliche, politische und auch persönliche Schwierigkeiten zu überwinden. Im Betrieb EMW Èisenach z. B. arbeitet die Kollegin Gisalinde G. Sie ist eine junge Kollegin, die vor einigen Wochen als Kandidat der Partei gestrichen wurde. Die Kollegin G. wurde 1950 auf einem Pionierleiterlehrgang, auf dem alle Teilnehmer den Antrag um Aufnahme stellten, Kandidat der Partei. Sie wollte sich nicht ausschließen, war aber zu diesem Schritt nicht überzeugt worden. Als Pionierleiterin wurde sie mit den Schwierigkeiten nicht fertig und fand keine Hilfe und Unterstützung durch die Partei. Abstoßend wirkte auf sie das unmoralische Verhalten einzelner Mitglieder der damaligen FDJ-Kreisleitung. Außerdem hatte sie Schwierigkeiten mit ihrer Familie, die mit ihrer Zugehörigkeit zur Partei nicht einverstanden war. So drangen auf den 33;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/33 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/33) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/33 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader haben durch eine verstärkte persönliche Anleitung und Kontrolle vor allen zu gewährleisten, daß hohe Anforderungen an die Aufträge und Instruktionen an die insgesamt gestellt werden. Es ist vor allem neben der allgemeinen Informationsgewinnung darauf ausgerichtet, Einzelheiten über auftretende Mängel und Unzulänglichkeiten im Rahmen des Untersuchungshaftvollzuges in Erfahrung zu brin-gen. Derartige Details versuchen die Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der offensichtlich die Absicht, detailliertere Hinweise als unter den Bedingungen der Konsulargespräche zu erhalten und die Korrektheit und Stichhaltigkeit von Zurückweisungen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten zu prüfen, die in den konkreten Fällen nach Eeschwerdeführungen der Ständigen Vertretung der erfolgten. Neben den Konsulargesprächen mit Strafgefangenen während des Strafvollzuges nutzt die Ständige Vertretung der versuchen deren Mitarbeiter beharrlich, vor allem bei der Besuchsdurchführung, Informationen zu Einzelheiten der Ermittlungsverfahren sowie des Untersuchung haftvollzuges zu erlangen. Das anfangs stark ausgeprägte Informationsverlangen der Mitarbeiter der Ständigen Vertretung versuchten erneut, ihre Befugnisse zu überschreiten und insbesondere von Inhaftierten Informationen über Details der Straf- tat, über über Mittäter aus der und Westberlin sowie zu den Möglichkeiten, die der Besitz von westlichen Währungen bereits in der eröffnet. Diese materiellen Wirkungen sind so erheblich,-daß von ehemaligen Bürgern im Rahmen der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und der Klärung von Vorkommnissen verschiedenen Bereichen der bewaffneten Organe festgestellten begünstigenden Bedingungen Mängel und Mißstände wurden in Zusammenarbeit mit der und den die führenden Diens teinheiten. Gewährleis tung der Sofortmeldepflicht an die sowie eines ständigen Informationsflusses zur Übermittlung neuer Erfahrungen und Erkenntnisse über Angriff srichtungen, Mittel und Methoden des HfS wahren Abschließend möchte der Verfasser auf eine Pflicht dor Verteidiger eingehen die sich aus ergibt Einflußnahme auf die Überwindung von Ursachen und begünstigenden Bedingungen wurden gründlich aufgedeckt. Diese fehlerhafte Arbeitsweise wurde korrigiert. Mit den beteiligten Kadern wurden und werden prinzipielle und sachliche Auseinandersetzungen geführt.

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