Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 12/28

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/28 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/28); Das Parteilosenaktiv des VEG Warbende hilft beim Kampf um strenge Sparsamkeit Die Einstellung der Kollegen im VEG Warbende, Kreis Neustrelitz, zur Politik unserer Partei war stets positiv. Trotzdem verhielt sieh noch eine große Anzahl Landarbeiter abwartend und stand dem politischen Leben fern. Diese Kollegen waren der Meinung, es habe keinen Zweck, sich irgendwie politisch zu betätigen, es genüge, wenn sie ihre Arbeit auf dem Felde und in den Ställen verrichten. Diese Ansicht trat bei den Kollegen oft auch deswegen auf, weil ihre Ratschläge nicht beachtet wurden, weil man sie übersah, ihre oftmals sehr wertvollen Vorschläge nicht verwirklichte und ihre Kritik teils mit, teils ohne Absicht ignorierte. Dadurch wurde einer der wichtigsten Faktoren bei der Durchführung des neuen Kurses die Entwicklung der Initiative von unten . nicht beachtet. So blieben dann auch auf fast allen Gebieten die Erfolge in der Produktion aus. Nach dem 15. Plenum befaßte sich die Parteiorganisation mit der Verbesserung der politischen Arbeit unter der Belegschaft. Die Durchführung des neuen Kurses verlangt, die parteilosen Menschen noch mehr um die Partei zu scharen und sie für die Mitarbeit zu begeistern und zu gewinnen. Das Ziel war, allen Kollegen bewußt zu machen, daß der Betrieb Volkseigentum ist, daß sie das Recht haben, die Arbeit der Betriebsleitung zu kontrollieren, und daß ihre Pflicht darin besteht, gegen alle Mängel und Schwächen anzukämpfen. Es wurde eine Reihe wichtiger Beschlüsse gefaßt, von denen sich der Beschluß über die Bildung eines Parteilosenaktivs als einer der bedeutendsten erwries. Das Parteilosenaktiv stellte sich als ein nicht zu unterschätzendes Instrument unserer Parteiorganisation im Kampf um die Mobilisierung unserer gesamten Belegschaft heraus. Wenn heute unser Betrieb ein festes Kollektiv geworden ist, die parteilosen Kollegen fest zu unserer Partei stehen, so verdanken wir dies zu einem gewissen Teil der Arbeit des Parteilosenaktivs. Die Anregung zu solch einem Beschluß gaben uns die Artikel im „Neuen Weg“ und in der „Einheit“, die im vergangenen Jahr erschienen sind. Bei der Bildung des Parteilosenaktivs wählten wir die besten Arbeiter und Angestellten aus. Sie mußten gute Facharbeiter sein und eine gute Einstellung zur Politik unserer Partei und Regierung haben. Wir berieten über jeden Kollegen und führten dann anschließend mit jedem einzelnen eine Aussprache durch. Bei allen Kollegen, mit denen wir sprachen, selbst bei denen, die bisher abseits standen, war die Bereitschaft zur Mitarbeit vorhanden. Mit der direkten Anleitung des Parteilosenaktivs wurde der Parteisekretär beauftragt. Das Aktiv trat gewöhnlich nach Parteiversammlungen oder Parteileitungssitzungen zusammen, auf denen wichtige Beschlüsse zur besseren Arbeit im Betrieb gefaßt wurden. Mit jeder Sitzung des Aktivs trat deutlicher hervor, daß die parteilosen Kollegen nur dann teilnahmslos sind und nicht mitarbeiten, wenn wir es nicht verstehen, sie zur Mitarbeit heranzuziehen. Sie warten direkt darauf, daß wie sie auffordern auch mitzuarbeiten. Der partei- lose Landarbeiter Kollege Karl К ö p к e sagte zum Beispiel auf einer Sitzung: „Daß ich zu dieser wichtigen Sitzung eingeladen wurde, ist für mich eine große Ehre.“ Wir hatten mit einem Schlage eine große Anzahl parteiloser Mitarbeiter, an die wir vorher gar nicht gedacht hatten. Ende des Jahres 1953 ging die Parteileitung dazu über, Aussprachen mit dem Parteilosenaktiv durchzuführen. Die Parteileitung berät vorher die Aufgaben, die sie mit dem Aktiv behandeln will. Dann diskutiert sie über diese Fragen mit den Parteilosen, hört ihre Meinung, läßt sich Vorschläge machen und schafft sich, bereichert durch dieses Wissen, die Grundlage für ihre Beschlüsse. Die Erfolge in der Arbeit mit dem Parteilosenaktiv drücken sich vor allem in einem veränderten Bewußtsein der Kollegen aus. Viele, die vorher vollkommen abseits standen, sind jetzt aktive Mitarbeiter geworden. Dem Parteisekretär wurde von den parteilosen Kollegen wiederholt die Frage gestellt, wann haben wir wieder eine Sitzung mit der Parteileitung, oder welche Aufgaben haben wir bei der Auswertung des IV. Parteitages usw. Aus den Reihen des Parteilosenaktivs sind eine Reihe neuer Kandidaten für die Partei hervorgegangen, und mehrere andere parteilose Kollegen sehen ihre Mitarbeit in der Kampfgruppe des Betriebes als etwas Selbstverständliches an. Noch während des Parteitags wurden wir uns, nachdem wir den Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees gelesen hatten, in der Parteileitung klar, daß bestimmte darin gestellte Aufgaben am besten zu verwirklichen sind, wenn wir sie vor der gesamten Belegschaft behandeln. Vorher wollten wir aber das Parteilosenaktiv hören. Auf dieser Sitzung wurden als einziger Tagesordnungspunkt die Ausführungen des Genossen Walter Ulbricht zum Prinzip der strengen Sparsamkeit behandelt. Alle 35 Anwesenden sprachen zum Teil mehrmals zur Diskussion, und jeder Kollege deckte eine andere Stelle auf, wo wertvolles Volkseigentum verschludert wird und wo eingespart und verbessert werden kann. Es entstand die Frage, wie nun alle diese Schwächen und Mängel, die, wie in fast allen volkseigenen Gütern, zum großen Teil eine Folge der schlechten Arbeitsorganisation sind, beseitigt werden können. Ausgiebig diskutierten wir darüber, wie wir die gesamte Belegschaft zum Kampf gegen diese Mißstände heranziehen wollen und sie im Ripgen um strengste Sparsamkeit beteiligen können. Im Kampf um strengste Sparsamkeit kommt es vor allem auf die praktische Mitarbeit der Landarbeiter an. Deshalb wurde der Vorschlag gemacht, eine Kommission zu bilden, die der Betriebsleitung Vorschläge unterbreitet, wie die aufgedeckten Schwächen und Mängel zu beseitigen sind. Gleichzeitig hat die Kommission die Aufgabe, die Kollegen zur Verantwortung zu ziehen, die durch ungenügendes Verantwortungsbewußtsein Arbeitsausfall und Schaden verursachen. Auf einer Belegschaftsversammlung sprachen wir über strenge Sparsamkeit und über die sorgfältige Behandlung 28;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/28 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/28) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/28 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Vollzug der Untersuchungshaft ist unter strenger Einhaltung der Konspiration und revolutionären Wachsamkeit durchzuführen. Die Abteilungen haben insbesondere die Abwehr von Angriffen Inhaftierter auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt verfügten und diei linen bei Besuchen mit Familienangehörigen und anderen Personen übergeben wurden, zu garantieren. Es ist die Verantwortung der Diensteinheiten der Linie für die Gesamt aufgabenstellung Staatssicherheit . Diese hohe Verantwortung der Linie ergibt sich insbesondere aus der im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens und aus der vor und während der Bearbeitung des Forschungsvorhabens gewonnenen Ergebnisse, unter anderem auch zur Rolle und Stellung der Persönlichkeit und ihrer Individualität im Komplex der Ursachen und Bedingungen für das Zustandekommen von feindlich-negativen Einstellungen und ihres Umschlagens in feindlich-negative Handlungen fanden ihren Niederschlag in Orientierungen des Leiters der Hauptabteilung für die Linie Untersuchung zur differenzierteren Aufklärung der Persönlichkeit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen sogenannte gesetzlich fixierte und bewährte Prinzipien der Untersuchungsarbeit gröblichst mißachtet wurden. Das betrifft insbesondere solche Prinzipien wie die gesetzliche, unvoreingenommene Beweisführung, die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Tätigkeit des Untersuchungsführers in der Vernehmung, insbesondere bei der Protokollierung. Es ist Anliegen der Ausführungen, die ErfOrdermisse der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlih-keit und Gesetzlichkeit die Möglichkeit bietet, durch eine offensive Nutzung der gesetzlichen Bestimmungen den Beschuldigten zu wahren Aussagen zu veranlassen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X